Die Autorin führt in einem kleinen, einfach gestalteten Begleitheft in das „Krimispiel“ ein. Zuerst erklärt sie kompakt die Idee. Danach erläutert sie das Setting und gibt Tipps, wie man das Umfeld gestalten könnte. Ideen für die Spielleitung schließen diesen Infoteil ab. Nun folgen die Beschreibung des Mordfalls und die Vorstellung der Personen mit ihren Motiven. Diese Seiten darf man als Spielleitung nur lesen, wenn man nicht selbst mitraten möchte.
Ein Rollenspiel für die Jugendlichen im Konfi-Alter bietet sich an, wenn die Gruppe schon miteinander vertraut ist. Wenn die Leitung die Jugendlichen besser kennt, kann sie die Rollen entsprechend zuteilen. Es empfiehlt sich, als Leitung nicht selbst mitzuspielen, sondern alle „Personen“ und ihre Positionen innerhalb des Spiels zu kennen und so gegebenenfalls den Spielablauf unterstützen zu können.
Wenn die Rollenkarten schon im Vorfeld ausgeteilt werden, können sich die einzelnen Teilnehmenden mit Verkleidung u. Ä. auf die Rolle einstimmen.
Weiteres umfangreiches Material zur inhaltlichen Vertiefung (Download mit Passwort) machen das Spiel zu einem kompletten Themenblock, in dem es um die Schöpfung und Aspekte rund um den Klimawandel geht. Neben einem Text für eine Andacht findet sich dort auch ein Entwurf für einen Jugendgottesdienst „Deine. Meine. Unsere Zukunft“. Dazu gehören viele aktuelle Liedvorschläge und eine fertige Predigt sowie eine Mitdenk-Idee für das Fürbittengebet.
Auch mit einem Stationenlauf zur „Schöpfung“ kann das Thema vertieft werden. Zusätzliche Spielideen greifen den Bauernhof-Kontext des Krimis auf, zum Beispiel beim „Bauernhof-Gedächtnistraining“. Beim bekannten Spiel „Parlament“ spielen Gegner*innen und Befürworte*:innen der Bundestraße gegeneinander.
In zwei anderen Zusatzmaterialien geht es auch um Gruppendynamik und -zwang bzw. um das Thema Sehnsucht/Sucht. Dabei wird Bedürfnissen auf den Grund gegangen und Bezug auf die biblische Geschichte von der Samariterin am Brunnen genommen.
Anna Böck: Streit unter Bauern – Die Macht der Straße. Ein Krimispiel für Gruppen, buch+musik, Stuttgart 2022, 17,00 Euro.
16 Rollenkarten, 12 Beweiskarten, Begleitheft mit 16 Seiten, Stülpdeckelbox.
Auch das neue KU Praxis bietet eine reiche Fülle an Bausteinen für die Konfi-Arbeit – zu einem Thema, das aktueller kaum sein kann: Hoffnung. Wie gewohnt beginnt die Arbeitshilfe mit einem Editorial und einer Orientierung zum Thema. Mit einem leicht schulischen Blick beleuchtet die Autorin vier Momente der Hoffnung, vor allem aus entwicklungspsychologsicher Sicht.
Es folgen 14 Bausteine, darunter einer, der auch für Konfi 3 geeignet ist, und einer, bei dem die Teamer*innen sich besonders vorbereiten und beteiligen. Zusätzlich gibt es einen Entwurf für einen Gottesdienst, den man mit den Konfis feiern kann. Im Forum finden sich acht weitere Beiträge unterschiedlicher Ausrichtung. Neben Infos gibt es viele QR- Codes, die zu Liedern oder Filmen führen. Ergänzende Materialien zum Download gibt es unter www.ku-praxis.de
Das aktuelle Thema: „Hoffnung von guten Mächten“ nimmt auf, was Jugendliche seit dem Frühjahr 2020 erleben und was durch den Angriffskrieg Russlands noch verstärkt wurde: Worauf kann man noch hoffen – „Zwischen Löwengrube und Gottvertrauen“. Einige der Entwürfe arbeiten mit biblischen Texten und Bildern. Dazu gehören die Offenbarung des Johannes, Daniel in der Löwengrube und Psalm 91. Hiobs Geschichte bringt mit dem Stichwort „Trost“ die Jugendlichen zur Frage, was sie tröstet, wenn sie untröstlich sind.
Bei anderen Bausteinen beschäftigen die Konfis sich mit Menschen, die als Vorbilder dienen können. Neben Sophie Scholl und Dietrich Bonhoeffer sind das auch die aktuellen Influencer*innen und Superheld*innen aus dem Marvel-Universum und der Bibel. Auch mit einem Video über die Osterfreude kann gearbeitet werden. Die Bausteine sind für Einheiten zwischen 60 Minuten und einem ganzen Konfi-Tag (6 Stunden) gedacht. Die meisten umfassen 90 bis 180 Minuten.
Die Autor*innen setzen viele unterschiedliche kreative Methoden für das Arbeiten mit Texten ein. Besonders spannend ist zum Beispiel „Variante-3-Fokus: Am Ende der Anfang“ im Baustein „Starke Bilder für große Krisen“: Das Ende einer Erzählung soll als Anfang einer neuen dienen. Die Konfis bringen jeweils einen letzten Satz aus ihrem Lieblingsbuch mit. Dieser Satz wird an eine andere Person gegeben. Diese macht daraus einen neuen Satz, indem sie die einzelnen Wörter ausschneidet, neu aufklebt und mit weiteren Wörtern zu einer neuen Geschichte ergänzt.
Andere Methoden sind der Gang durch einen „walk of hope“ oder Stationen, an denen man (Schutz-)Engeln begegnen kann. Den Autor*innen ist anzumerken, dass sie gerne und viel mit Konfirmand*innen arbeiten.
KU Praxis „Hoffnung“ bietet Bausteine, die je nach Lust und Aufwand gut mit den Konfis durchgeführt werden können. Die einzelnen Schritte sind so erklärt, dass auch ungeübte Mitarbeitende mit dem Baustein arbeiten können. Wichtig ist dabei, sich den Baustein vorab in Gänze anzuschauen: Liegt er mir persönlich und meiner Theologie oder entspricht er dem, was ich mit den Jugendlichen erleben möchte?
KU Praxis. Für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, Band 67 „Hoffnung … von guten Mächten“. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2022, 80 Seiten, 20,00 Euro, Fortsetzungspreis 19,00 Euro.
Die Überschriften wecken Interesse: I Vorbereitung ist alles – keine Gastlichkeit ohne Gastgebende; II Feier-Laune – kein Fest ohne Anlass; III „Der Mix macht’s!“ – kein Fest ohne Gäste; IIII „Früher war mehr Lametta!“ – keine Festlichkeit ohne Deko; V „Was vom Tage übrig blieb …“ – keine Party ohne Kater.
Nach kurzen Worten zur Einführung werden die Feste mit immer ähnlichem Aufbau beschrieben. Die Idee, das Projekt und die Situation (Gruppe oder Gemeinde) werden kurz vorgestellt. Es gibt Informationen zur Vorbereitung und oft auch eine Zeitschiene für die einzelnen Schritte. Danach wird der Ablauf der Aktion detailliert erläutert, oftmals auch mit Stolpersteinen. Eine Materialliste schließt sich an. Fast jeder Vorschlag endet mit dem pädagogischen Potenzial, einer Gesamtbewertung und Übertragungsmöglichkeiten.
Das Buch ist für alle geschrieben, die große Lust an der Konfi-Arbeit haben. Für Hauptamtliche, deren Schwerpunkt dort liegt. Oder auch für versierte Mitarbeitende. Viele der Ideen werden zusammen mit der Gemeindejugend für die Konfis vorbereitet und durchgeführt. Manche Projekte sind über einen größeren Zeitraum gedacht und geplant. Oft sind sie in das gesamte Gemeindeleben eingebettet. Gut ist es, wenn es einen Pool an Mitarbeitenden gibt.
„Einfach mal feiern“ bietet viele tolle Ideen für die Arbeit mit Konfis in der Gemeinde. Oft werden dabei Konfi- und Jugendarbeit miteinander verbunden. So können diese Feiern ein guter Einstieg für die Jugendlichen sein, weiter in der Gemeinde zu bleiben.
Durch die unterschiedlichen Autor*innen gibt es Projekte, die persönlich sofort Lust machen und andere, die einem weniger liegen. Manche Ideen sind abgefahren und ungewöhnlich, wie „Grund zum Feiern! Die Aktion ‚A(c)ktie‘“, bei der eine ganze Gemeinde einen Kartoffelacker bewirtschaftet. Gemeinsam werden 20.000 Kartoffeln gepflanzt, über die Zeit gibt es unterschiedlichste Angebote für die Gemeinde. Die Konfis denken auf dem Acker übers Abendmahl nach. Im Herbst wird geerntet und gefeiert. Oder „;Ora et labora‘, bete und arbeite“ – ein Kloster-Camp für Konfirmand*innen“. Alle tragen zwei Tage lang eine Kutte, es gibt Stundengebete (ora) und Stationen, an denen gearbeitet wird (labora). Übernachtet wird im Kreuzgang im Schlafsack.
Andere Projekte sind mit wenig(er) Vorbereitung durchzuführen, z. B. „Einfach Mahl feiern“, eine probeweise Feier des Abendmahls mit kleiner Konfi-Gruppe in der Kirche. Oder „Zwischen ‚Jupheida‘ und ‚Krawumm‘ – unterwegs mit Wertvollworten und Konfirmationsgottesdienst“. Dort finden sich viele kleine Ideen, wie man mit den wunderbaren Kärtchen „Wertvollwort“ mit den Konfis arbeiten kann.
Christian Butt, Dieter Niermann, Olaf Trenn (Hg.), Einfach mal feiern. Außergewöhnliche Ideen für Feste und Feiern mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2021, 206 S., 23,00 Euro.
„Unsere große Leidenschaft ist, dass junge Menschen einen persönlichen Zugang zur Bibel bekommen, und das auch ohne jegliches Vorwissen.“
Auch wenn durch neue Übersetzungen und zusätzlichen Erklärungen in Bibelausgaben der Zugang zur Bibel für (junge) Menschen erleichtert ist, tun sich viele Jugendliche schwer, die Bibel zu verstehen. Sie begegnen der Bibel in der Konfirmandenarbeit oder im Religionsunterricht, doch dabei geht es vor allem um die Vermittlung von Informationen, weniger um die eigenständige Begegnung mit der Bibel.
Um dem entgegenzuwirken, haben die Autoren alte und neue Methoden zum Bibellesen in Gruppen zusammengestellt. Dazu ist eine vertrauensvolle Atmosphäre wichtig, in der jede und jeder, unabhängig vom „Vorwissen“, ermuntert wird, die eigenen Beobachtungen und Gedanken einzubringen.
Viele der Methoden sind auch in der Konfirmandenarbeit einsetzbar, doch die Hauptadressaten sind Mitarbeitende in der Jugendarbeit.
Die Methoden sind im Buch sehr übersichtlich dargestellt, i. d. R. eine Methode auf einer Seite. Sie sind alphabetisch angeordnet, aber durch unterschiedliche Symbole leicht zuzuordnen: in 15 Minuten oder einer Stunde durchzuführen, ohne oder mit zusätzlichen Materialien, für „Einsteiger“ oder „Heavy-Bible-User“, mit kreativen Methoden oder digitalen Geräten. Manches ist auch für Kinder schon geeignet, anderes eher für junge Erwachsene. Unter diesen Kategorien finden Mitarbeitende schnell für ihre Gruppe die passende Methode. Offen bleibt, welche Methode eher für erzählende, für poetische oder für Brieftexte geeignet ist.
Unter den vorgestellten Methoden sind schon lange verbreitete wie der POZEK-Schlüssel und auch Methoden, die in der Ökumene oder Glaubensgeschichte eine Rolle spielen wie „Bibel teilen“ oder „Luthers Fragen“. Neu ist die große Anzahl an Methoden (11), bei denen die Jugendlichen ihr Smartphone o. Ä. einsetzen und die Ergebnisse online stellen können: z. B. die einen Text mithilfe von Emojis wiedergeben, eine Insta-Story oder ein eigenes Meme zum Text erstellen oder mithilfe der BasisBibel-App Wortbedeutungen und Hintergründe recherchieren. Diese Methoden sind geeignet, die biblischen Texte für die Jugendlichen in ihre Lebenswelt zu transportieren. Die Bibel bekommt so im Alltag der jungen Menschen einen Ort und kann auf ihren Kanälen kommuniziert werden.
Karsten Hüttmann, Bernd Pfalzer: Liest du mich noch? 69 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen. Ein Ideenbuch für Mitarbeitende.
Neukirchner Verlag / Born-Verlag / buch+musik, 2021, 112 S., 4,99 Euro, E-Book 3,99 Euro.
Dabei treffen sich Kinder aus der 3. Klasse als Gruppe im Gemeindehaus. Es sind 12 Einheiten, für 90 Minuten konzipiert. Zwei Treffen pro Monat sind geplant. Ein Beginn im Herbst ist gedacht, der Abschlussgottesdienst ist nach Ostern geplant.
Das Buch ist für alle, die Konfi 3 anbieten. Neben hauptamtlich Tätigen kann es auch von ehrenamtlich Tätigen gut genutzt werden, da jeder Schritt und jede Aufgabe genau erklärt ist.
Das ca. A4- querformatige Buch beginnt mit einem kurzen Vorwort und einer Einführung zu Konfi 3 an sich. Danach wird das vorliegende Modell vorgestellt. Es folgen Gedanken zu religionspädagogischen und didaktischen Grundlagen.
Nach knapp 20 Seiten kommen die einzelnen Einheiten.
Jede Einheit ist gleich aufgebaut:
„Das Ziel“ beschreibt die Inhalte und Intention des Zusammenseins.
Danach folgt „Die Geschichte“. Bis auf zwei Ausnahmen wird eine Geschichte aus der Bibel nacherzählt. Meist durch ein Bodenbild begleitet. Weitere Geschichten kommen aus der Lebenswelt der Kinder. Alle Geschichten sollen nach Möglichkeit frei erzählt werden.
„Die Gestaltung mit den Kindern“ ist eine tabellarische Vorstellung der gesamten Einheit. Vorher ist das gesamte Material zusammengestellt.
Die Tabelle hat drei Spalten, neben dem eigentlichen, konkreten Ablauf wird die Sozialform beschrieben und das Material für den einzelnen Schritt nochmals aufgelistet. Der Ablauf ist durch einzelne Schritte gegliedert. Dabei gibt es Regieanweisungen und ausformulierte Erklärungen, die man einfach den Kindern vorlesen kann. Schwierig finde ich, dass keine Zeiten im Ablauf zu finden sind. Die Autorinnen erklären, dass „jede Gruppe ihre eigene Dynamik habe“. Diesem zustimmend fände ich dennoch ungefähre Zeiten hilfreich.
Mit einem Gottesdienst zum Abschluss des Konfi 3-Kurses endet das Buch.
Was für Geschichten! ist eine tolle Grundlage für ein Konfi 3-Jahr in der Gemeinde. Mit vielen Ideen, Bibel- und Glaubensgeschichten mit der Lebenswelt von Kindern im 3. Schuljahr zu verknüpfen. Neben den liebevoll erzählten Geschichten gibt es Gedanken und Gesprächsimpulse, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Zu jeder Einheit gibt es Basteltipps und Spiele. Ein weiterer Pluspunkt: Alle Arbeitsblätter gibt es, entweder pro Einheit oder das Gesamtpaket, als Download. Dort illustrieren auch Fotos Ergebnisse und Arbeitsblätter. Dies hilft, sich gerade die Bodenbilder besser vorzustellen. Das Material kann einfach übernommen werden. Die Arbeitsblätter sind kindgerecht gestaltet und abwechslungsreich. Das, was noch vorbereitet oder gerichtet werden muss, ist gut beschrieben.
So macht Konfi 3 nicht nur den Kindern Spaß. Der Kurs kann einfach und ohne große eigene Vorbereitung genutzt werden. Für Mitarbeitende, ob interessierte Eltern, altgediente Mitarbeitende in der Kinderarbeit oder Neueinsteiger/innen, erschließen sich die einzelnen Themen und danach die Schritte übersichtlich. Mit Was für Geschichten! lässt sich ein wunderbares Konfi3-Jahr mit der Bibel gestalten.
Babett Flügger/ Christine Poppe
Was für Geschichten!
Ein Konfi 3-Jahr mit der Bibel gestalten
Gütersloher Verlagshaus, 2021, 128 Seiten, 14,00€
mit Download Material