Update 2.2 – Glaubensbekenntnis – anKnüpfen | Zeitschrift für Konfirmandenarbeit https://anknuepfen.de Zeitschrift für Konfi-Arbeit, Material und Ideen Mon, 31 Jul 2023 06:47:55 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 https://anknuepfen.de/wp-content/uploads/2021/11/favicon-transparend_rund-1.png Update 2.2 – Glaubensbekenntnis – anKnüpfen | Zeitschrift für Konfirmandenarbeit https://anknuepfen.de 32 32 Schöpfung: Natürlich künstlich https://anknuepfen.de/ak_bausteine/schoepfung-natuerlich-kuenstlich/ Fri, 23 Jun 2023 09:41:43 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=5190 Bilder zu diesem Baustein sind in der Download-Version (siehe Spalte rechts) zu sehen.

Die vorliegenden Bausteine nehmen die beiden Schöpfungsberichte aus Genesis 1 und Genesis 2 auf. Die unterschiedlichen Berichte werden bewusst nebeneinander gestellt, damit die Konfirmand/innen sie in ihrer Unterschiedlichkeit wahrnehmen können. Indem sie sich anhand von Genesis 1 und 2 mit den zur Verfügung gestellten Materialien aktiv betätigen, setzen sich die Konfirmand/innen mit ihrer eigenen Geschöpflichkeit und ihrer eigenen menschlichen Verantwortung innerhalb der Schöpfung auseinander. Dabei steht der Ton für die Geschöpflichkeit des Menschen – „Adam“, der „Erdling“ (Genesis 2,7). Die weiteren zur Verfügung gestellten Materialien spiegeln die Verantwortung des Menschen wider, der – selbst Geschöpf – für oder gegen die Schöpfung handeln kann (Genesis 1,28f). In den entstehenden Schöpfungsskulpturen werden darum in unterschiedlichen Zeitabschnitten Schöpfung und Antischöpfung sichtbar. Wer bin ich – und wer bin ich in Gottes Schöpfung? Ganz natürlich werden in diesem kreativ-schöpferischen Werkstattabschnitt die Schöpfung und eigene Geschöpflichkeit nachgebildet. Womit? Natürlich mit den Materialien der Schöpfung (Ton, Naturmaterialien …), aber auch mit künstlich hergestellten Produkten innerhalb der Schöpfung, wie sie in jedem Haushalt zu finden sind. Dabei entstehen Reliefs und Skulpturen zu den einzelnen Schöpfungstagen nach Genesis 1.

Organisation & Durchführung

Die vorliegenden Bausteine sind als Konfi-Tag konzipiert. Die Arbeitsergebnisse der Konfirmand/- innen werden in einem Gottesdienst präsentiert, den die Konfirmand/innen gestalten und der zugleich Vernissage eines sich über Wochen verändernden Ausstellungsweges rund um die Kirche ist. Falls kein ganzer Konfi-Tag zur Verfügung steht, kann die Einheit auch in mehreren Doppelstunden am Mittwochnachmittag erarbeitet werden. Der Arbeitsraum muss einen gut zu reinigenden Boden haben. Falls Teppichboden verlegt ist, muss dieser mit einer festen Plane abgedeckt werden. Es kann auf dem Boden gearbeitet werden oder auf abwischbaren Tischen. Alternativ kann der Baustein „Schöpfungsweg – natürlich künstlich“ auch im Freien an Bierzelt-Tischgarnituren erarbeitet werden. Ideal ist es, wenn jeweils vier (oder acht) Konfirmand/ innen von einem/einer Mitarbeiter/in betreut werden. Die Einheit ist aber auch mit weniger Mitarbeiter/innen gut durchführbar.

Baustein 1: Gott hat mich geschaffen – mit allem, was lebt (90 Min.)

  • Für das Plenum: Stuhlkreis, gestaltete Mitte s.u.
  • Für die Kleingruppen: je nach Räumlichkeit Arbeitsecken oder Kleingruppenräume mit Tischgruppe

1. Schritt: Der biblische Text (45 Min.)

Die Konfis sitzen mit aufgeschlagener Bibel (Genesis 1/2) in einem Stuhlkreis um eine gestaltete Mitte mit brennender Kerze, einem Tonklumpen, wenigen Naturmaterialien und einigem „Materialschrott“ (z.B. wenige Glühbirnen, Dosen u.ä.)

Nach dem vor Ort üblichen Beginn wird die Hörbibel ohne Kommentar eingeschaltet: Die Konfirmand/innen hören Genesis 1,1-2,15. Es folgt im Plenum ein kurzer Austausch darüber, um welche biblischen Texte es sich handelt.

Die Gruppenarbeit wird mit folgendem Impuls eingeleitet:

Ihr habt die zwei Schöpfungsgeschichten der Bibel gehört. Lest die Texte Genesis 1,1-2,15 in eurer Bibel nach. Auf euren Arbeitstischen liegen zwei Plakate. Auf das weiße Plakat schreibt ihr, was von einzelnen Schöpfungstagen nach der Erzählung von Genesis 1,1-2,4 erzählt wird. Auf das gelbe Plakat tragt ihr ein, was in Genesis 1,26-2,15 über den Menschen ausgesagt ist. Benutzt dazu eine Mindmap. Teilt euch in Gruppen zu vier Konfirmand/innen auf. Ihr habt 30 Minuten Zeit. Danach kommt ihr mit euren Plakaten wieder in den Stuhlkreis zurück.

2. Schritt: Begegnung mit den Lebensgrundlagen und dem, was das Leben der Schöpfung bedroht (45 Min.)

Die gestaltete Mitte aus Schritt 1 wird erweitert und ergänzt durch einen Haufen Materialschrott. Daneben liegen die Naturmaterialien und Tonbrote noch abgedeckt mit einem (leicht durchsichtigen) Chiffon-Tuch.

Ein erster Impuls lautet:

Legt eure weißen Plakate um die Mitte.

Nun haben die Konfis Zeit, wahrzunehmen und sich auszutauschen über das, was in der Mitte liegt.

Ihr habt euch in den Kleingruppen mit den einzelnen Schöpfungstagen beschäftigt. In der Mitte seht ihr eine Menge Schrott liegen. Greift davon Dinge heraus, die Bereiche der Schöpfung zerstören. Nehmt dabei Bezug auf die Schöpfungstage.

Die Konfis bedienen sich nun in der Mitte – mögliche Zuordnungen sind etwa: Wenn in der Nacht überall Lichter grell leuchten, sieht man den Sternenhimmel nicht mehr leuchten. Die Plastiktüten verschmutzen das Meer. Menschen werden von zu vielen Tabletten krank. Ruß verschmutzt die Luft.“

Es folgt als zweiter Impuls:

Nehmt nun eure gelben Plakate vor. Lest vor, was ihr in eurer Bibel über den Menschen herausgefunden habt.

Die Konfis tragen die Aussagen zusammen und tauschen sich darüber aus. Die Leitung nimmt den Tonklumpen in die Hand:

In der Bibel wird erzählt, dass der Mensch aus Erde geschaffen wurde. Wie ein Töpfer geht Gott mit dem Menschen um. In der hebräischen Sprache heißt Erde ‚Adamah‘. Und der Mensch wird ‚Adam‘ genannt – ein ‚Erdling‘.

Die Konfirmand/innen formulieren ihre Gedanken zum „Erdling“. Die Leitung gibt jedem Konfirmanden/in ein Stück des Tonklumpens in die Hand. Das Lied „Mit der Erde kannst du spielen“ (Text: Reinhard Bäcker, Musik: Detlev Jöcker, aus: Viele kleine Leute, © Menschenkinder Verlag, 48157 Münster) wird gemeinsam gesungen.

Baustein 2: Schöpfung und Antischöpfung – Bewahrung und Bedrohung mit Ton und Materialien gestalten (min. 90 Minuten)

Wodurch bedrohen wir Menschen die Schöpfung? Darum geht es jetzt. Die Konfirmand/innen gestalten mittels Ton, Naturmaterialien und Materialschrott Skulpturen zu Schöpfung und Antischöpfung, jeweils bezogen auf einen Schöpfungstag nach Genesis 1.

1. Schritt (5 Min.)

Die Tonbrote und Naturmaterialien in der gestalteten Mitte (s.o.) werden aufgedeckt.

In der Mitte seht ihr einen Haufen Ton liegen. Eure Aufgabe ist, es, in der Kleingruppe damit eine Skulptur zu einem Schöpfungstag zu gestalten – zunächst nur sichtbar als Schöpfung – später aber als Antischöpfung. Wählt euch einen Schöpfungstag aus, den ihr bearbeiten wollt. Wählt Materialien aus dem Schrotthaufen aus, die diesen Schöpfungstag bedrohen. Nehmt von dem roten Ton und rollt eine Platte aus 30cm x 30cm x 1cm, die ihr auf die Fliese legt. Ordnet darauf – senkrecht oder waagerecht, hoch oder niedrig, ganz wie ihr mögt – eure Schrottmaterialien an. Dann nehmt ihr erneut von dem roten Ton und formt über den Materialschrott euren Schöpfungstag – so, dass man von dem Müll darunter nichts mehr sieht. Den weißen und schwarzbraunen Ton könnt ihr benutzen, um damit auf dem roten Ton zu „malen“ oder kleine Figuren abzusetzen. Wenn der Ton zu trocken ist, könnt ihr ihn mit einem nassen Tuch befeuchten, damit er wieder leichter zu modellieren ist. Ihr könnt eure Skulptur mit Naturmaterialien weiter bestücken. Für die Arbeit in der Kleingruppe habt ihr über eine Stunde Zeit.

Falls die Konfi-Gruppe klein ist, kann die Skulptur in Partnerarbeit gebaut werden. Die Leitung sollte darauf achten, dass alle Schöpfungstage bearbeitet werden.

2. Schritt (mind. 75 Min.)

Die Konfis erstellen nun ihre Skulpturen.

3. Schritt (10 Min.)

Die Gruppe nimmt in einem „Arbeitsrundgang“ die Skulpturen der einzelnen Kleingruppen wahr. Abschließend kann noch einmal das Lied „Mit der Erde …“ gesungen werden.

Baustein 3: Schöpfungsweg

Die Konfirmand/innen gestalten mit den Skulpturen einen Schöpfungsweg im Freien. Dabei werden sich die Skulpturen verändern, denn die Witterung greift in die Formung der Skulpturen ein und wird die „Antischöpfung“ sichtbar machen.

Die Vernissage der Ausstellung „Schöpfungsweg“ findet im Rahmen eines Gottesdienstes statt.

1. Schritt (30 Min.)

Dieser Baustein arbeitet mit den fertigen Skulpturen der Konfirmand/innen weiter.

Wir haben miteinander die verschiedenen Arbeitsstätten, an denen Skulpturen entstanden sind, besucht. Manche von euch haben sich schon während der Arbeitszeit angeschaut, was sich unter der einen oder anderen Skulptur verbirgt. Bei anderen Skulpturen ist der Inhalt noch verborgen.

Die Konfirmand/innen tauschen sich über ihre Arbeit aus.

Die Schöpfungs-Skulpturen sind empfindlich. Sie können nicht gebrannt werden, weil sie wegen ihres Inhalts im Ofen zerplatzen würden.

Die Konfirmand/innen ergänzen, was die Schöpfungs- Skulpturen zerstören kann.

Baustein 3: Schöpfungsweg

Mit euren Skulpturen soll nun ein Schöpfungsweg rund um die Kirche entstehen. Wir gehen miteinander den Weg um die Kirche ab, und vereinbaren, wo welche Skulptur gestellt werden kann. Danach stellt jede Gruppe ihre Skulptur an den vereinbarten Ort. Wir schauen uns den Weg an: Stehen die Skulpturen auf dem Platz, der für sie richtig ist? Wenn wir die Positionierung gefunden haben, räumt jede Gruppe ihre Skulptur wieder vorsichtig weg. Am Sonntag vor dem Gottesdienst bauen wir dann den Ausstellungsweg wie geplant auf.

2. Schritt (90 Min.)

Der Schöpfungsweg wird in einem Gottesdienst durch die Konfirmand/innen vorgestellt. Die Konfirmand/innen bereiten in Kleingruppen Bausteine für den Gottesdienst vor. Vorstellbar sind folgende Elemente:

  • Lesung Genesis 1,1-2,4a
  • Lesung Genesis 2,4b-15
  • Anspiel „Adam – der Erdling“
  • Fotos der Skulpturen, die per Beamer im Gottesdienst gezeigt werden
  • Fürbittengebet mit Bezug zu den Schöpfungstagen
  • Auswahl der Lieder (z.B. EG 432, EG 360, „Mit der Erde …“).

Vernissage und Ausstellungsführung zum „Schöpfungsweg“ werden von den Konfis vorbereitet (Getränke, Knabberzeug etc. sowie Ausstellungsschilder für jede Skulptur mit Titel-Name-Material-Jahr).  Die Schöpfungsskulpturen bleiben über Wochen der Witterung ausgesetzt, so lange, bis der darin verborgene Materialschrott sichtbar wird. Der Schöpfungsweg sollte während der Ausstellungswochen immer wieder mit den Konfirmand/ innen begangen werden.

Material

Für die Mitte am Anfang:

  • Kerze, Bibel, ein größerer Tonklumpen
  • CD-Spieler
  • CD-Hörbibel (entsprechend der den Konfis zur Verfügung stehenden Ausgabe)
  • Bibel der Konfis
  • 2 Plakatkartons (weiß und gelb) und Eddingstifte je Kleingruppe (5 Konfis)

Tonbrote:

  • Es gibt Ton in unterschiedlichen Farben und Qualitäten. Es wird Ton in den Farben creme, rot und schwarzbraun benötigt mit einem Schamottanteil von maximal 25%. Ein Tonbrot wiegt 10kg. Materialverbrauch bis 25 Konfis: 1 Tonbrot weiß, 1 Tonbrot schwarzbraun, 3 Tonbrote rot; Bezugsquelle z.B.: boesner.com, Ton TERRA, Nr. 92, 200, 501
  • Drahtschlinge (zum Schneiden des Tonbrotes)

Für jede Kleingruppe:

  • Modellierhölzer und einen Lappen, Teigrolle, kleine Wasserschale, Fliese 30cm x 30cm „Materialschrott“ z.B.: alte Glühbirnen, Betonpflastersteine, Putzmitteldosen, Spritzmittelverpackungen, Geldmünzen, div. Verpackungsmüll, Tüten, Lichterketten, Medikamentenverpackungen wie z.B. gebrauchte Blisterpackungen für Tabletten, …
  • Naturmaterialien z.B.: kleine Zweige, Blätter, Zapfen, Hagebutten, Blüten … (je nach Jahreszeit)
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Wir bauen eine Stadt – mit allem, was Menschen brauchen https://anknuepfen.de/ak_bausteine/wir-bauen-eine-stadt-mit-allem-was-menschen-brauchen/ Wed, 07 Jun 2023 05:00:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=5020 Der vorliegende Baustein stellt eine praxiserprobte und mit einem vernünftigen Vorbereitungsaufwand umsetzbare Einheit dar, die sich besonders für Anfangsstunden bzw. Freizeiten eignet und lose an diverse Städtebau-Simulationsspiele anknüpft. Der Baustein hat eine lebensweltliche Nähe zu den Konfirmand*innen. Der Bau der fiktiven Stadt „Konfi-City“ aktiviert und beteiligt die gesamte Konfi-Gruppe und kann auf intuitive Weise die Bedeutung der Existenz von Kirchen (als Institutionen und als Gebäude und Einrichtungen) innerhalb eines Ortes aufzeigen. Zur leichten und Spaß machenden „Bau-Aktivität“ gehören in allen Phasen der Einheit die begleitenden Gespräche wesentlich hinzu. Es handelt sich bei allen Vorgaben um eine offen gehaltene Einheit, die offen ist für Abänderungen und Vertiefungen über das hier Dargestellte hinaus. Am Ende der Einheit sollten die Konfirmand*innen besser verstehen, wofür Kirchen da sind und warum sie wichtig sind, warum sie gut tun und warum sie mit zu dem gehören, was Menschen brauchen. Es wird bei „Konfi-City“ Wert gelegt auf die Funktion und Wirkung der jeweiligen Gebäude im Gesamtsystem einer Stadt: Eine Kirche übernimmt etwa eine andere Aufgabe als eine Turnhalle oder eine Bäckerei etc. Das Ganze ist auch ein Stück angewandte Soziologie und Gesellschaftstheorie im Konfirmandenunterricht. Wird der Stellenwert und die Aufgaben von Kirche und Religion „vor Ort“ erhellt, ist dies keine funktionalistische Reduktion von Religion, sondern eine geeignete Hinführung zu mehr inhaltlichen Einheiten.

Organisation und Durchführung

„Konfi-City“ ist konzipiert für ca. zwei Konfi-Mittwochnachmittage (ca. 80-120 Minuten) bzw. für einen Workshop- oder Freizeit-Halbtag, idealerweise in der Anfangszeit des Konfi-Jahres. Der Zeitaufwand richtet sich auch nach der Gruppengröße und v. a. der Größe der zu bauenden Stadt. Benötigt wird ein normaler Gruppenraum mit oder ohne Tische. Bei mir hat es sich bewährt, auf dem Boden zu sitzen (ohne Stühle und Tische, nur Sitzkissen), um näher am Stadtplan zu sein. Die Gruppe sollte auch nicht geteilt werden. Alle arbeiten zusammen an einer Stadt. Ich habe die Einheit ca. 6-7 Mal in einer Gruppengröße von 11-22 Konfirmand*innen durchgeführt, wobei die Gespräche in kleineren Gruppen leichter verliefen. Wird „Konfi-City“ jährlich in jedem Kurs wiederholt, werden Ex-Konfis gern als Mitarbeiterinnen mitmachen und sich erneut ins Stadtbau-Vergnügen stürzen, doch auch eine Pfarrer*in allein kann die Sache gut auf sich nehmen. Als sehr positiv stellte sich heraus, dass alle Mitglieder der Gruppe mitmachen und sich auch die Jungs gern beteiligen. Es gibt kaum Peinliches: Das Bauen der Papierhäuser ist sehr leicht und doch kreativ.

Ausschneiden, anmalen, beschriften (die Rechtschreibung ist hier egal und das sage ich auch!), falten, kleben. Alle Häuser bieten mit ihrer Quaderform ein mutiges Bauhaus-Design. Und doch machen die Konfirmand*innen „ihr“ eigenes Häuser-Unikat daraus. Manche der Häuser sind farbig, manche eher einfach gehalten, manche symbolverziert. Positiv ist auch, wie die Unterschiede zwischen den Schularten verblassen. Unbedingt sollte auch die Pfarrerin/der Pfarrer mitmachen. Ich habe festgestellt, dass „Konfi-City“ insgesamt ein guter „Ice-Breaker“ ist und deshalb sinnvollerweise an den Anfang eines Konfi-Jahres gestellt werden kann.

  • Wird „Konfi-City“ zum ersten Mal durchgeführt, sollte man 2-3 Std. als Vorbereitungsaufwand ansetzen und rechtzeitig mit der Vorbereitung beginnen. Wird die Einheit im Folgejahr wiederholt und sind die unten aufgeführten Materialien vorhanden, reduziert sich der Vorbereitungsaufwand auf ca. 45 Minuten.
  • Bitte den Papierkorb (v. a. für die Papierschnipsel) nicht vergessen. Erst wenn alle Schnipsel aufgesammelt sind, endet die Konfi-Stunde.
  • Vor Beginn der Einheit schreibt der Pfarrer/die Pfarrerin oben auf den Stadtplan: „‘Konfi-City‘ – mit allem, was Menschen brauchen“.
  • Außerdem werden auf dem Plan mittels Edding einige Straßen eingezeichnet und vielleicht die Umrisse eines Gewässers, eines Sees o. ä. eingetragen. Darüber hinaus ist der Stadtplan noch unbearbeitet.

Phase 1: Was braucht eine Stadt alles? (ca. 15-20 Min.)

In dieser Phase wird noch nicht gebastelt, nur geredet und nachgedacht. Hierzu versammeln wir uns um den noch weißen Stadtplan. Neben der Überschrift enthält er nur einige Straßenzüge. Als Einstieg sage ich (sinngemäß):

„Das ist Konfi-City. Eine Stadt, die alles haben soll, was Menschen brauchen. Und wir bauen diese Stadt. Also sagt mir, was die Menschen in dieser Stadt brauchen! Einfach drauflos. Ihr könnt nichts falsch machen!“

Und schon melden sich die ersten: Bäcker! Ein A4-Blatt wird verteilt mit einem Haus darauf und dem Auftrag, nachher die Bäckerei daraus zu machen, ganz nach eigener Vorstellung. Nach jeder Nennung frage ich: „Wofür brauchen die Menschen das? Warum ist das wichtig?“ Und es kommen Meldungen, die darauf Antwort geben. Auf keinen Fall vergleiche oder bewerte ich die Antworten. Ich freue mich über die Beteiligung und ermuntere alle zum Mitmachen. Je nach Gruppe können sich tolle Gespräche ergeben.

Aber noch wird nicht ausgeschnitten, denn wir sammeln weiter. Weitere Meldungen stellen sich ein: Tankstelle, Polizei, Rathaus, Gefängnis, Fabrik (je nach Ort trägt sie bestimmte Namen), Schuhgeschäft, Wohnhaus (bitte mindestens 5-10 Wohnhäuser bauen lassen), Kleidergeschäft (natürlich auch mit Namen), Fast-Food-Restaurant (es trägt meist einen bekannten Namen), Fitnessstudio, Dönerbude usw.

Die Gruppe selbst nennt vieles von den Gebäuden und Einrichtungen, die zur „Grundversorgung“ des Ortes gehören. Und immer frage ich nach jeder Nennung in die Runde: „Wofür brauchen die Menschen das?“ Auch bei der Schule wird diese Frage gestellt. Neben allerhand Heiterkeit wird dann auch nachgedacht, warum wir z. B. Schulen und Kindergärten brauchen.

Bei manchen Gebäuden bzw. Einrichtungen, die „Konfi-City“ unbedingt braucht, helfe ich u. U. etwas nach. Im Laufe des Sammelns der Gebäude kommen dann auch – fast immer von selbst – die Nennungen Kirche, Gemeindehaus und Friedhof. Und wieder frage ich jeweils:

„Wofür brauchen die Menschen den Friedhof, die Kirche…?“

Auch hier bewerte ich die Antworten nicht, aber ich bleibe im Gespräch etwas länger bei der Frage: Wofür also ist der Friedhof gut? Mögliche Antwort: Er ist auch für die Lebenden da, als Ort, an dem sie trauern können! – Wofür ist eine Kirche (ein Gottesdienst) gut? Warum könnte den Menschen dort die eine Stunde am Sonntagmorgen gut tun? Was geschieht darin? Oder auch folgende Frage: „Wenn man die Menschen fragt, warum sie in die Kirche gehen, was würden sie dann antworten?“

Doch nun wurde genug nachgedacht, jetzt wird gebaut. Die Gebäude, die noch nicht genannt wurden, werden ergänzt. Und es wird darauf geschaut, dass jeder mindestens zwei Gebäude zur Stadt beiträgt.

Phase 2: Es wird gebaut (40-50 Min.)

Weiterhin auf dem Boden sitzend wird nun gebastelt. Wichtig ist folgende Reihenfolge: Erst wird das Haus ausgeschnitten, dann angemalt bzw. beschriftet, dann erst gefaltet und an den Rändern zusammengeklebt. Wer den Stadtplan mit Bäumen oder anderem verschönern möchte, kann dies gerne tun.

Keine*r muss sich „verkünsteln“. Auch in dieser Phase kann geredet werden. Oft ergeben sich sehr nette Unterhaltungen. Schön ist, wenn der Pfarrer/die Pfarrerin hier mitmacht, mitplaudert und man sich auf diese Weise kennenlernt.

Sofern man „Konfi-City“ an regulären Konfi-Mittwochnachmittagen baut, wird die Zeit zur Fertigstellung nicht ausreichen. Dann wird die Bauphase unterbrochen und am folgenden Mittwoch fortgesetzt.

Phase 3: Aufbau der Stadt und Fotografieren (ca. 10 Min.)

Spannend ist nun, was so alles entstanden ist. Und es findet alles seinen Platz in „Konfi-City“! Da mag dann der Bauernhof neben der Polizeiwache und der Kindergarten neben dem Fußballstadion stehen. Nun ist die Stadt fertig, und sie hat „alles, was Menschen brauchen“! Mir war immer wichtig, das Werk der Konfirmand*innen durch Fotos aus allen möglichen Winkeln und durch eine Gesamtansicht zu dokumentieren und zu würdigen. Und immer folgte anschließend ein kleiner Bildbericht im Amtsblatt, auf der Gemeinde-Homepage oder an anderer Stelle. Auch an Elternabenden habe ich die Arbeit der Konfirmandinnen vorgestellt.

Doch noch ist die Einheit nicht fertig…

Phase 4: Was ist, wenn wir einzelne Gebäude entfernen? (ca. 10 Min.)

Wir nehmen Platz und sitzen um „Konfi-City“ herum. Nun nehme ich ein (beliebiges) Gebäude in die Hand, entferne es vom Stadtplan und frage:

„Was fehlt den Menschen, wenn… (der Kindergarten, die Polizei, die Feuerwehr…) nicht da ist?“

Gerade diese Phase ist sehr wichtig. Nun wird das in Phase 1 Gesagte und Gedachte vertieft, allerdings umgekehrt: Es wird ein Gebäude kurz entfernt und gefragt, was den Menschen dann fehlen würde. Auch hier gibt es Nennungen. Dann wird das Gebäude wieder auf den Plan zurückgestellt. Auch bei der Kirche (dem Gemeindehaus, dem Friedhof) wird so verfahren. Ich entferne das Gebäude vom Stadtplan und frage:

„Was fehlt den Menschen jetzt? Was können sie jetzt nicht mehr (so gut)?“

Und wieder kommen Antworten, die zeigen, dass die Jugendlichen mit- und nachgedacht haben. Als Abschluss wird „Konfi-City“ noch einmal fotografiert, evtl. ausgestellt oder – leider – wieder abgebaut.

Material

Auch wenn manche Konfirmand*innen ihr Mäppchen dabei haben, sollte man vorgesorgt haben. Wenn nicht schon im Gemeindehaus vorhanden, sollten folgende Materialien besorgt werden:

  • Scheren (idealerweise für jede Person eine)
  • 3-4 Eddings (2 dicke, 2 dünne, alle schwarz)
  • Genügend gespitzte Buntstifte
  • 6-8 normale Klebestifte (Sticks)

Unbedingt erforderlich als Stadtplan sind:

  • Große weiße Papierkartons (bzw. dickes Papier), die rückseitig mit Paketklebeband aneinander geklebt sind.
  • Die Häuser entstammen einer kopierten Vorlage (DIN A4), auf denen ein Papierhaus in Umrissen aufgezeichnet ist (Vorlage hierzu auf www.anknuepfen.de) und die etwa 50-60 Mal kopiert wird. Je nachdem sollte die Stadt aus etwa 30-50 Gebäuden bestehen. Jedes Gruppenmitglied sollte etwa 2-3 Häuser gestalten.

Als Spielplan für die Stadt werden die eben genannten großen Papierbögen auf den Boden ausgelegt. In meinen bisherigen, allesamt geschäftigen und ertragreichen „Konfi-City“-Einheiten setzte ich darüber hinaus noch kleine Spielautos mit Eigenantrieb (Kult!) und jede Menge farbige Spielfiguren aus eigenen Spielesammlungen als Bewohner*innen der Stadt ein. Sie dienen zur Auflockerung, Verschönerung und Gestaltung, denn „Konfi-City“ sollte unbedingt fotografiert und der Gemeinde (z. B. im Gemeindebrief oder bei Konfi-Elternabenden) vorgestellt werden. Die Präsentation sorgt bei den Baumeister*innen für Stolz und angemessene Beachtung. Deshalb sollte auch eine Digitalkamera bzw. ein Smartphone mit guter Kamera vor Ort sein.

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Spieleabend zum Leben Jesu https://anknuepfen.de/ak_bausteine/spieleabend-zum-leben-jesu/ Wed, 07 Jun 2023 05:00:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=5043 Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, Jesus nachzufolgen. Doch welchen Weg ist Jesus gegangen? In den Evangelien findet man die unterschiedlichsten Erzählungen. Ziel des Spieleabends ist, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden einige wichtige Stationen aus dem Leben Jesu kennen, die mit Themen verbunden sind, die für alle Menschen relevant sind. Leben und Geburt, Gemeinschaft und Regeln, Macht und Ohnmacht, Glaube und Wunder, Ungerechtigkeit und Wut werden thematisiert.

Ich bin davon überzeugt, dass der Weg Jesu viele relevante Themen aufgreift, die auch die Jugendlichen in ihrem Alltag erleben. Da das Thema „auf dem Weg sein“ auf unserer Freizeit gesetzt war, und ich die Abendgestaltung zu verantworten hatte, wollte ich den tiefsinnigen Inhalt in einem humorvollen Spieleabend vermitteln.

Organisation & Durchführung

Die Anleitung und das Material sind für eine Konfirmandengruppe von 12 Jugendlichen. Für den Spieleabend wird eine Vorbereitungszeit für den Einkauf gebraucht und Zeit, das Material für die Spiele zusammenzutragen und vorzubereiten. 

Für die Durchführung kann man zwischen 2,5 und 3 Stunden rechnen. Es ist sinnvoll zwei Räume, davon einen großen Raum, zur Verfügung zu haben. Statt des zweiten Raums könnte auch ein großzügiger Flur dienen. Es braucht zwei Gruppentische, die zu einem großen Tisch zusammengestellt werden können. Dazu ergibt es Sinn, für die Jury (neutrale Personen, Jurygröße kann individuell geregelt werden) einen Tisch zu reservieren. Der Bodenbelag und die Tische sollten wegen der Knetmasse gut zu reinigen sein.

Überblick

  1. Geburt: Die Teilnehmenden texten ein Geburtstagslied und tragen es vor, möglicherweise als Rap. Die Jury vergibt Punkte (1-5) basierend auf dem Liedtext und der Aufführung.
  2. Taufe Jesu: Die Teilnehmenden verzieren Kerzen und gestalten sie symbolisch für die Taufe. Die Bewertung erfolgt anhand der Taufsymbolik und Ausführung (Punkte 1-5).
  3. Ähren raufen: Ein Hindernislauf mit Esslöffeln, Stühlen und abgezählten Smarties. Die Bewertung erfolgt basierend auf der Anzahl der Smarties, die noch im Löffel sind. Die Gruppe mit den meisten Smarties gewinnt 5 Punkte.
  4. Macht über die Dämonen: Die Teilnehmenden kneten mit Knetmasse einen Dämon. Die Bewertung erfolgt anhand von Kreativität, Beteiligung aller und einer Erklärung der Gruppe (Punkte 1-5).
  5. Stillung des Sturms: Die Teilnehmenden falten Schiffe. Die Bewertung erfolgt anhand der Anzahl der gefalteten Schiffe pro Gruppe.
  6. Speisung der 5000: Ein Schokoladenteiltrick. Die Aufgabe besteht darin, die Tafel Schokolade mit einem Messer so zu teilen, dass ein Täfelchen übrig bleibt. Erfolgreiches Teilen ergibt 5 Punkte.
  7. Tempelreinigung: Alle bisherigen Punkte werden wieder abgezogen.
  8. Das letzte Abendmahl: Ein Schokoladenspiel, bei dem Punkte für die Gruppe vergeben werden, deren Mitglied das erste Stück isst und für die Gruppe, die das letzte Stück Schokolade bekommt.
  9. Kreuzigung: Ein Würfelspiel um den Mantel. Die Punkte werden basierend auf den gewürfelten Punkten einer Gruppe vergeben.
  10. Tod: Die Teilnehmenden versuchen, zwei Minuten lang ruhig zu bleiben. Gruppen, die es schaffen, erhalten 5 Punkte.
  11. Auferstehung: Die Teilnehmenden wählen eine Postkarte mit einem Wegbild aus und schreiben ihre Adresse darauf. Die Kursleitung schickt die Karte in den nächsten Tagen nach Hause.

Spielverlauf

Die Jugendlichen teilen sich in zwei gleich große Gruppen ein. Die Jury stellt sich kurz vor und erklärt das Punktesystem von 1 bis 5.

Wir begeben uns heute Abend auf die Spuren von Jesu Leben. Wir spielen uns durch elf Stationen. Welche Gruppe am Schluss die meisten Punkte hat, siegt und erhält Ruhm und Ehre in der Freizeitchronik.

Alles beginnt vor rund 2000 Jahren in einem kleinen Stall in der Stadt Bethlehem, die zur römischen Provinz Judäa gehörte. Da kam ein Kind zur Welt, das die Welt veränderte. Wir feiern jedes Jahr seinen Geburtstag. Ihr löst in eurer Gruppe folgende Aufgabe:


1. Aufgabe:

In zehn Minuten erfindet ihr ein Geburtstagslied für Jesus. Ihr studiert es ein und führt es danach der Jury vor. Der Musikstil darf frei gewählt werden, das Lied darf sich an bekannte Weihnachtslieder anlehnen.

[Die Aufgaben auf Papierkarten vorbereiten oder mündlich mitteilen.]

Bewertungskriterien: Kreativität und Originalität des Liedtextes, Bezug zum Anlass, Darbietung.

An dieser Stelle ist es wichtig, dass die Zeit für Kreativität kurz gehalten wird, weil Jugendliche unter Druck viel positive Gruppendynamik entwickeln. Zeit für die Darbietungen und Bewertung sollte einberechnet werden. Jury erteilt Punkte mit Begründung.

Die Leitung schickt die Gruppen in zwei verschiedene Ecken des Raumes oder auf den Flur, um zu arbeiten. Nach Ablauf der Zeit werden beide Gruppen vor die Jury gerufen.

Gruppe 1 und Gruppe 2 zeigen ihre Performance nacheinander. Die Jury gibt die Bewertung ab, die von der Leitung schriftlich notiert wird.

„Die erste Aufgabe haben beide Gruppen mit Bravour geschafft. Nun ist Jesus geboren und es vergeht einige Zeit in der Jesus viel lernt. Jesus möchte nicht wie sein Vater als Zimmermann arbeiten, sondern als Wanderprediger von Ort zu Ort ziehen und Gottes Wort verkünden.

Jesus hört von einem Mann, der bei einem Fluss die Menschen tauft. Jesus geht zu Johannes dem Täufer und lässt sich von ihm taufen. In diesem Moment wo Jesus wieder aus dem Fluss auftaucht, öffnet sich der Himmel und Johannes sieht den Geist Gottes in der Gestalt einer Taube auf Jesus hinunterkommen. Nun weiß Johannes der Täufer, dass Jesus Gottes Sohn ist.“

2. Aufgabe

Gestaltet eine Taufkerze.

Bewertungskriterien: Symbolik und Ausführung

Die Leitung weist beiden Gruppen einen Tisch zu, auf dem das Material schon bereitliegt.

Die Gruppen haben bis zur Präsentation 10 Minuten Zeit. Nach Ablauf der Zeit bewertet die Jury die Produkte nach den genannten Kriterien. Die Punkte werden festgehalten.

Nach seiner Taufe war Jesus nun als Wanderprediger unterwegs. Viele Frauen und Männer folgten ihm. Die zwölf vertrautesten Männer waren seine Jünger. Eines Tages hatten die Jünger auf der Wanderung großen Hunger. Sie kamen an einem abgeernteten Getreidefeld vorbei. Jesus ließ die Jünger die am Boden liegenden Ähren aufsammeln, damit sie etwas zu Essen hatten. Es war jedoch Sabbat und die Gelehrten fanden dies sehr unfromm. Jesus sagte zu den Gelehrten: Ist das Gesetz für den Menschen da um ihm zu nützen? Oder ist der Mensch für das Gesetz da, damit es eingehalten wird, auch wenn die Menschen deshalb Hunger leiden?

3. Aufgabe

Ihr macht einen Staffel-Hindernislauf mit euren gesammelten Ähren (Zehn Smarties auf einem Esslöffel). Welche Gruppe als erste ins Ziel kommt, erhält fünf Punkte. Jeder Smartie auf dem Löffel, der das Ziel erreicht, zählt zusätzlich als Punkt. Was runterfällt, wird weder aufgehoben noch gezählt. Der Löffel darf nur am Stiel gehalten werden.

Die Punktzahlen werden vergeben und notiert.

4. Aufgabe

Gestaltet mit Knetmasse pro Gruppe einen Dämon. Dazu habt ihr fünf Minuten Zeit. Bewertet werden Kreativität, Beteiligung von allen und die Präsentation.

Nachdem die Jury auch diese Punkte verteilt hat, geht die Reise Jesu weiter.

Einmal war Jesus mit seinen Jüngern und seinen Jüngerinnen im Boot auf einem See unterwegs. Ein Sturm kam auf. Die Jünger hatten große Angst und Jesus schlief. Sie weckten ihn und Jesus sagte zu ihnen: ‚Wie klein ist euer Glaube.‘ Aber dann befahl er dem Sturmwind zu schweigen und die Wellen wurden sanft und der Sturm flachte ab.

5. Aufgabe

Jesus hat den Sturm gestillt. Er war so mächtig, dass ihm nicht nur die Dämonen gehorchten, sondern auch die Naturgewalten. Wir Menschen haben nicht diese Macht über die Natur. Deshalb müssen wir immer wieder neue Schiffe bauen, damit diese dem Sturm trotzen. Wir machen ein Massenschifffalten. Die Gruppe, welche nach fünf Minuten die meisten fertig gefalteten Schiffe hat, bekommt fünf Punkte.

Die Leitung zeigt die Falttechnik der Schiffe. Dann starten die Gruppen mit dem Falten. Mit einem Signalton beginnt das Falten. Das Endsignal nach fünf Minuten stoppt das Falten.

Jetzt werden die fertigen Schiffe gezählt. Daraufhin werden die Punkte vergeben.

Jesus predigte oft vor vielen Leuten. Einmal, so wird in der Bibel berichtet, predigte er vor 5000 Leuten und gegen Abend hatten alle Hunger. Sie hatten jedoch nur fünf Brote und zwei Fische. Die Jünger waren verzweifelt. Doch Jesus segnete das Essen und die Jünger begannen das Essen auszuteilen. Als sie die Reste einsammelten, waren zwölf Körbe voll Brot übrig und alle Menschen hatten vom Fisch gegessen.

6. Aufgabe

Heute wollen wir nicht Fisch vermehren, sondern Schokolade. Welche Gruppe kann eine Tafel Schokolade so teilen, dass genau ein kleines Täfelchen Schokolade herausgeschnitten werden kann, ohne dass die Schokolade kleiner wird?

Jede Gruppe, die diese Aufgabe in fünf Minuten schafft, erhält fünf Punkte.

Falls die Konfirmandinnen und Konfirmanden den Trick nicht kennen, kann die Leitung den Trick zeigen. Er findet sich auf YouTube.

Die Punkte werden vergeben und notiert.

Einmal kam Jesus auf seinen Reisen nach Jerusalem und er besuchte den Tempel. Dort war aber alles voller Händler, Geldwechsler und Spieler. Jesus wurde sehr wütend, weil das Haus Gottes so zu einem Supermarkt geworden war. Er vertrieb alle Händler und forderte mehr Gebete im Tempel.

7. Aufgabe

Jesus setzte sich voll und ganz für Gott ein. Er wollte, dass die Menschen zwischen dem Haus Gottes und ihrer Welt unterscheiden. Der Tempel war kein Ort für Spiele, deshalb verlieren beide Gruppen ihre bisherigen Punkte. Beide Gruppen haben wieder null Punkte.

Konfirmandinnen und Konfirmanden können in diesem Moment sehr heftig reagieren und sind wütend. Hier kann die Leitung hervorragend die Parallelen aufzeigen zu den Gefühlen Jesu, als er den Tempel so verunstaltet vorfindet. Am besten geht man rasch zur nächsten Aufgabe!

Jesus hat sich nicht nur mit den Händlern und Gelehrten angelegt. Er hat auch mit verschiedensten Leuten Partys gefeiert, auch mit Menschen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt wurden. Er hat mit vielen zu Abend gegessen. Sein letztes Abendmahl mit Freunden hat er am Abend seiner Verhaftung gefeiert. Dieses nennen wir ‚Das letzte Abendmahl‘. Vorher hatten sie es meistens sehr lustig bei diesen Essen.

8. Aufgabe

Das lustigste Essen, das ich kenne, ist das ‚Schokoladenessen‘. Beide Gruppen spielen dies gemeinsam an einem Tisch. Die Regeln sind wie folgt: Es wird der Reihe nach gewürfelt. Wer eine Sechs würfelt, darf die Handschuhe und die Mütze anziehen und Messer und Gabel nehmen, um die verpackte Schokolade auszupacken und aufzuessen, bis die nächste Person eine Sechs würfelt. Es gelten folgende Bewertungskriterien: Der erste Biss gibt der Gruppe fünf Punkte und der letzte Biss gibt der Gruppe fünf Punkte.

Das Spiel kann sich in die Länge ziehen, je nachdem wie die Gruppe würfelt und wechselt. Nach so viel Schokolade sind die Jugendlichen durstig. Eine kurze Pause kann hier helfen.

Nachdem Jesus nach dem letzten Abendmahl verhaftet wurde, wurde er zum Tode verurteilt. Tod am Kreuz war zu dieser Zeit die Bestrafung für Schwerstverbrecher, da diese Todesart eine der grausamsten Todesstrafen war. Jesus wurde gekreuzigt und unter seinem Kreuz wachten römische Soldaten. Diese verdienten wenig Sold. Doch sie durften für die Wacharbeit die Kleider der Verurteilten unter sich aufteilen. Dies machten sie durch Würfeln.

9. Aufgabe

Jede Gruppe wählt eine Person, die vortritt und einmal für die Gruppe würfelt. Die gewürfelte Zahl ist die Punktzahl der Gruppe.

Als Jesus gestorben war, verdunkelte sich der Himmel und der Vorhang im Tempel, der das Geheimnis des Allerheiligsten verbirgt, zerriss. Die Welt stand für kurze Zeit still. An Karfreitag gedenken wir dieser Ereignisse.

10. Aufgabe

Wenn die ganze Welt stillstehen kann, wenn Gottes Sohn stirbt, versuchen wir als Gruppe 2 Minuten lang zu schweigen. Diejenige Gruppe, deren Mitglieder alle durchhalten, erhält 5 Punkte.

L zündet eine Kerze an und lässt den Raum etwas abdunkeln, um den Jugendlichen zu helfen, zur Ruhe zu kommen.

Nach drei Tagen ist Jesus auferstanden. Wir feiern dies jedes Jahr an Ostern. Er hat seinen eigenen Weg gegangen. Er hat mit dem Gesetz gerungen und mit dem Tod gekämpft. Doch er hat gesiegt und uns das Leben geschenkt. Nutzt dieses Geschenk des Lebens und überlegt, welchen Weg ihr in eurem eigenen Leben gehen möchtet.

11. Aufgabe

Wähle eine Ansichtskarte aus, die dich auf deinem Weg unterstützt. Schreibe deine Adresse auf einen Umschlag, stecke die Karte hinein, ohne den Umschlag zu verschließen, und gib alles bei mir ab.

Die Leitung hat eine Auswahl an Ansichtskarten mit Wegbildern bereitgestellt. Es sollten mehr Karten vorhanden sein als Jugendliche, damit jeder eine Auswahl hat. L schreibt jedem Jugendlichen persönliche Worte und schickt die Karte per Post in einem verschlossenen Umschlag zu.

Nach diesem Abschluss befindet sich die Gruppe nach all dem Spaß in einer ruhigen Phase. Es kann noch eine Andacht gefeiert werden oder die Jugendlichen können mit einem Segen entlassen werden.

In meiner Gruppe war keine Siegerehrung mehr nötig, da das Endergebnis keine Rolle mehr spielte. Die Jugendlichen waren sehr bei sich und nicht mehr in der Gruppe.

Material

  • Papier
  • Stifte
  • Zwei große Stumpen-Kerzen
  • Wachsplatten
  • Zwei Esslöffel
  • Smarties oder M&Ms
  • Zwei Packungen bunte Knetmasse
  • Eine in Zeitungspapier dick verpackte Tafel Schokolade
  • Ein Paar Handschuhe, eine Mütze, ein Schal, eine Sonnenbrille
  • Ein Würfel, ein Messer, eine Gabel
  • Zwei Tafeln weiße Schokolade unverpackt
  • Ansichtskarten mit Wegbildern (ca. 1/3 mehr als Jugendliche)
  • Briefumschläge passend zu den Ansichtskarten
  • Für die Jury Sets mit Punktekarten von eins bis fünf
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Handy: Segen oder Fluch? https://anknuepfen.de/ak_bausteine/handy-segen-oder-fluch/ Fri, 10 Feb 2023 11:23:54 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=4485 Die modernen Informationstechnologien wie Smartphone, Handy oder Tablet spielen im Lebensalltag der Konfirmand*innen eine wichtige Rolle. Die sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Hintergründe der Rohstoffgewinnung, der Fertigung und der Entsorgung und deren Auswirkungen auf Mensch und Natur sind in der Regel jedoch wenig oder gar nicht bekannt. Diese Hintergründe sollen den Konfirmand*innen aufgezeigt werden, um damit zu verdeutlichen, inwiefern die Geräte zu einem Segen oder Fluch werden können. Die Bausteine regen dazu an, bewusster mit dem Handy umzugehen, die globalen Zusammenhänge zu erkennen und eigene Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Das Wort von Paulus in 1 Kor 12,26 „Wenn irgendein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit und wenn irgendein Teil geehrt wird, freuen sich alle anderen mit“ (Gute Nachricht Bibel) soll am Beispiel der Wertschöpfungsketten der Handys konkretisiert werden. Die christliche Gesundheitsarbeit des Difäm (Deutsches Institut für ärztliche Mission) wird als eine Handlungsmöglichkeit zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Afrika vorgestellt. Es wird anschaulich aufgezeigt, in welchem Zusammenhang die Rohstoffgewinnung im Ost-Kongo mit der Gesundheitssituation der Menschen in dieser Konfliktregion steht. Der Baustein eignet sich deshalb gut im Kontext „Globales Lernen“.

Ziele und Intention

Die Konfis beschäftigen sich mit dem Thema Schöpfung / Gerechtigkeit in Bezug auf ihr eigenes Handy anhand der Kategorien „Segen“ und „Fluch“. Diese Kategorien werden gegen ein magisches Verständnis abgegrenzt und in den biblischen Kategorien von „lebensförderlich“ und „lebenseinschränkend“ konkretisiert.

Die Konfirmand*innen tauschen sich darüber aus, was ihnen am Handy besonders wichtig ist und
was ihnen fehlt, wenn sie das Handy nicht benutzen können. Anhand eines Quiz soll eine erste fachliche Annäherung an das Thema Handy und Rohstoffe geschehen. Informationen zu den Bestandteilen des Handys, die Rohstoffgewinnung und die Situation in der Konfliktregion im Osten Kongos werden durch eine Folienpräsentation dargestellt. Dabei geht es auch um das Thema Gesundheit und Gesundheitsarbeit
des Difäm.

Durch ein Rollenspiel versetzen sich die Jugendlichen in die Menschen der Demokratischen Republik Kongo und die verschiedenen Aspekte ihres Alltags und lernen diese Aspekte zu artikulieren. Die Arbeit des Difäm wird als eine christliche Antwort auf die Konflikte im Kongo vorgestellt. Der Kurzfilm „WissensWerte: Smartphones und Nachhaltigkeit“ greift die Problematik auf und stellt den Bogen zur Fertigung in den chinesischen Zuliefer- und Kontraktfirmen her.

Die Jugendlichen lernen an konkreten Berichten von jungen Arbeiter*innen deren Situation in diesen Firmen kennen und bilden sich eine Meinung dazu. Die Jugendlichen tauschen sich über ihr Nutzerverhalten der mobilen Kommunikationsgeräte aus und vergegenwärtigen sich, wie lange der Lebenszyklus ihrer Geräte ist. Ein Kurzfilm zeigt die Umwelt und Gesundheit belastende, illegale Verwertung in Agbogbloshie in Ghana, der größten Elektroschrotthalde der Welt, auf und thematisiert die Frage der Entsorgung der modernen Technologien.

Den Konfirmand*innen werden Alternativen wie das Fairphone vorgestellt. Handlungsperspektiven wie z.B. eine Handysammelaktion werden vorgestellt, diskutiert und bewertet.

Baustein 1: Thema „Mein Handy ist eine wahre Schatztruhe“

Zeitbudget: 90 Min.

Materialien (Downloads sind am Ende dieses Beitrags zu finden):

  • Flipchart mit Aufschrift
  • Handy: Segen oder Fluch?“ für die Mitte
  • Blätter (DIN A4) in mindestens doppelter Anzahl der Konfirmand/innen
  • Bunte Stifte
  • Korb, um die Handys hineinzulegen
  • Moderationskarten
  • Arbeitsblatt M1a „Quiz-Fragebogen zum Handy“ für alle Konfis, Lösungen M1b
  • Difäm-Flyer M2 „Gesundheit im Kongo Informationen für Konfis“ (Download)
  • Folienpräsentation M3 (Folien 1-8: Woher kommen die Bestandteile meines Handys?)
    (Download)
  • Kurzfilm: WissensWerte: Smartphones und Nachhaltigkeit (6min)
  • Laptop, Beamer, Lautsprecher

1. Schritt: Handy: Segen oder Fluch?

Die Konfirmand/innen sitzen im Stuhlkreis. In der Mitte steht der noch leere Schatzkorb.

Geistlicher Impuls:

„Wir singen vom Lied 182 die Strophen 2-4. Gemeinsam sprechen wir den Lobgesang der Maria aus Lukas 1. Er steht im Evangelischen Gesangbuch unter der Nummer
761 auf Seite 1328.“ (EG Württ.)

„Lest euch den Lobgesang noch einmal leise durch und dann lest ihr einen Satz, der euch anspricht, bitte laut vor.“

„Heute geht es im Konfi um ‚Handy: Segen oder Fluch?‘ In der Bibel wird immer wieder von Segen oder Fluch gesprochen. Dabei geht die Bibel nicht von einem magischen,
unausweichlichen Geschehen aus, das einfach über einen hereinbricht, sondern in den biblischen Geschichten werden lebensfördernde Situationen mit Segen bezeichnet und lebenseinschränkende mit Fluch.“

„Überlegt zu zweit: Wie wird ein Handy zum Segen und wie zum Fluch? Zeichnet zwei Plakate/ Schaubilder/ Skizzen dazu.“

Die Konfirmand/innen entwerfen jeweils in Partnerarbeit ihre Schemata.

Bündelung: Jede Zweiergruppe zeigt nun ihre Plakate. Die Gruppe rät, was damit gesagt werden soll. Dann erläutern die beiden ihre Schemata und legen sie in die Mitte zu den entsprechenden Begriffen. Am Ende kann ein Museumsrundgang diesen Schritt beschließen.

2. Schritt: Ein Leben ohne Handy?

„Ihr habt sicher eure Handys dabei. Legt sie bitte in den Korb, der in der Mitte steht.“

„Was gebt ihr von euch weg, wenn ihr das Handy in den Korb legt?“

3. Schritt: Wir kommen dem Handy auf die Spur

Heute schauen wir uns unser Handy einmal genauer an. Im Handy sind über 60 verschiedene Rohstoffe verarbeitet. Etliche dieser Rohstoffe kommen aus dem Kongo. Deswegen reisen wir heute in den Kongo und sehen, wie wichtige Rohstoffe und Mineralien aus den dortigen Minen geholt werden, wie es den Menschen dabei ergeht und wie ihre Lebenssituation verbessert werden kann.

Der Fragebogen (M1a) wird ausgeteilt.

„Beantwortet die Fragen auf dem Fragebogen, den ich euch jetzt austeile. Was erstaunt euch an den Antworten?“

4. Schritt: Was hat mein Handy mit dem Kongo zu tun?

Wir schauen uns nun eine Präsentation (M3, Folie 1-8) an, die uns zeigt, was in unserem Handy/Smartphone steckt, woher die Rohstoffe kommen und was mein Handy mit dem Kongo zu tun hat. Wir lernen dabei auch die Arbeit des Difäm im Kongo kennen.

5. Schritt: Konflikte um die Rohstoffe

Das nun folgende Rollenspiel wird durch folgende Aufgabenstellung eingeleitet:

„In den Konflikten um die Rohstoffgewinnung sind verschiedene Personen und Personengruppen beteiligt. Wir tragen miteinander zusammen, wer hier alles eine Rolle spielt und schreiben die Personen auf die Kärtchen.“

„Nun wählt bitte eine Rolle aus, in die ihr euch hineinversetzen wollt. Was macht die Person, die ihr ausgewählt habt? Was denkt sie? Wie fühlt sie?“

Die Konfis haben Zeit, ihre Rolle vorzubereiten und stellen dann ihre Person vor.

Je nach Gruppe und Zeit kann, nachdem die einzelnen Konfirmand*innen ihre Rolle vorgestellt haben, ein moderiertes Rollenspiel gemacht werden. Fragen könnten z.B. sein: Was sagen die Kinder, die in die Minen müssen, den Soldaten, die sie bedrohen?

Auswertung des Rollenspiels:

  • Wie ging es euch in eurer Rolle?
  • Was kann getan werden, damit es den Menschen im Kongo besser geht?
  • Wie hilft Difäm den Menschen im Kongo?

6. Schritt: Kurzfilm

Wir schauen uns nun einen kurzen, zusammenfassenden Film über unser Thema an. Er heißt „Smartphones und Nachhaltigkeit“ und ist in der Reihe „WissensWerte“ erschienen.

Der Kurzfilm „Wissenswerte: Smartphones und Nachhaltigkeitist auf Youtube abrufbar.

Nach dem Film berichten die Konfirmand*innen, welche Vorschläge der Film für einen besseren Umgang mit dem Handy macht. Danach werden sie nach eigenen Ideen gefragt:

„Überlegt euch zu zweit einen konkreten Vorschlag und stellt ihn der Gruppe vor.“

Nach der Vorstellung der Vorschläge nehmen die Konfirmand*innen ihre Handys wieder aus dem Schatzkorb. Der Baustein kann mit einer Blitzlichtrunde („Was nehmt ihr heute mit nach Hause?“) und einem Lied (z.B. EG 171,1 „Bewahre uns Gott“) abgeschlossen werden.

Baustein 2: Von China über Deutschland zurück nach Ghana in Afrika

Zeitbudget: 90 Min.

Materialien (Downloads sind am Ende dieses Beitrags zu finden):

  • Kurzfilme „Der digitale Friedhof“ und „Handy für das gute Öko-Gewissen“
  • Zur Wiederholung vom vergangenen Mittwoch: Kurzfilm „Wissenswerte“: Smartphones und Nachhaltigkeit
  • Folienpräsentation M3 (Download),
  • Folie 9-11: Fertigung für Apple in China und für Samsung in Korea, Folie 12-15: Nutzerverhalten in Deutschland 2012
  • DVD-Player, Beamer, Lautsprecher
  • Arbeitsblatt M4 Fallbeispiel Apple
  • Arbeitsblatt M5 Faruk und Kofiniah
  • Kleine Blätter / Moderationskarten für die Stichwort-Sammlung, Eddings, Nadeln oder
    Tesafilm
  • Predigtimpuls M6 (Download)

1. Schritt Geistlicher Impuls:

Wiederholung von Lied 182, 2-4

1 Kor 12,12-27 wird vorgelesen. Paulus schreibt in Vers 26: „Wenn irgendein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit und wenn irgendein Teil geehrt wird, freuen sich alle anderen mit.“ (Gute Nachricht Bibel)

Frage: „Was könnte Paulus in Bezug auf die Gemeinde, aber auch in Bezug auf Gemeinschaften, wie eine Schulklasse, eine Vereins- oder eine Konfi-Gruppe gemeint haben?“

Wir haben (letzte Woche/ heute Vormittag) erfahren, wo die Rohstoffe für unsere Handys herkommen und welche Schwierigkeiten damit verbunden sind. Jetzt gehen wir den Weg zur Herstellung eines Handys weiter und schauen dazu zur Einführung / Wiederholung einen kurzen Film zum Weg des Handys von den Minen im Kongo bis zu den Fabriken in China, in denen die Handys zusammengebaut werden, an.

Film Wissenswerte: Smartphones und Nachhaltigkeit wird gezeigt.

2. Schritt

Die Präsentationsfolien zur Situation in den chinesischen Apple Kontraktfertigern und den koreanischen Samsung Fabriken werden gezeigt. Anschließend beschäftigen sich die Konfirmand*innen in Kleingruppen mit einer persönlichen Geschichte einer Arbeiterin / eines Arbeiters in den Fabriken in China (M4).

Wir haben gesehen, wie unsere Handys in China gefertigt werden. Nun lernen wir junge Leute kennen, die in diesen Fabriken arbeiten. Jede Kleingruppe beschäftigt sich mit einer persönlichen Geschichte. Wie beschreiben die jungen Leute ihren Alltag? Stellt eure Person nachher der Großgruppe vor.

3. Schritt

Nach der Gruppenarbeit und der Präsentation werden die Präsentationsfolien zum Nutzer/innenverhalten in Deutschland aus dem Jahr 2012 angeschaut.

Was fällt euch auf?
Was ist heutzutage anders?

4. Schritt

Der Kurzfilm „Der digitale Friedhof“ thematisiert die Entsorgung der deutschen und europäischen Altgeräte in Ghana. Anschließend bearbeiten die Konfirmand/innen in zwei Gruppen jeweils die Geschichte von Faruk (12 Jahre) und Kofiniah (16 Jahre) anhand des Arbeitsblatts M5.

5.Schritt

Wir greifen nun das Wort von Paulus in 1 Kor 12,26 mit dem wir unsere Konfi-Stunde heute begonnen haben, noch einmal auf und überlegen, wie das Wort ‚Wenn irgendein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit und wenn irgendein Teil geehrt wird, freuen sich alle anderen mit‘ auf die heutige Zeit in Bezug auf den Weg des Handys vom Kongo nach China, in Deutschland und in Ghana bezogen werden kann. Was muss sich ändern, damit es besser wird? Setzt euch in Dreiergruppen zusammen und schreibt eure Ideen auf. Für jede Idee benutzt ihr eine eigene Karte.

Die Konfirmand*innen schreiben ihre Ideen auf Karten auf und stellen diese dann im Plenum vor. Bei der Vorstellung werden die Ideen geclustert.

6. Schritt

Ihr habt tolle Ideen, wie wir mit den Schwierigkeiten umgehen können …
(Impuls auf die Antworten beziehen).

Der folgende Film zeigt uns auch eine Antwort, die eine kleine Firma in den Niederlanden gefunden hat.

Der Film „Handy für das gute Öko-Gewissen“ wird gezeigt. (6 Min.)

7.Schritt

Der siebte Schritt nimmt das Thema des 1. Bausteins „Mein Handy ist eine wahre Schatztruhe“ wieder auf und es wird der Vorschlag einer Handy-Sammelaktion gemacht und diskutiert. Eine solche Sammelaktion muss aufgrund der geltenden Rechtslage in Kooperation mit Organisationen wie der „Deutschen Umwelthilfe“ oder mit den an der Aktion beteiligten Organisationen durchgeführt werden. Informationen
dazu bei zeb@elk-wue.de.

8.Schritt

Wie können wir unser Thema in einen Gottesdienst oder eine andere Gemeindeveranstaltung (z.B. Erwachsenenbildung) einbringen?

Die Konfirmand*innen entwerfen Bilder, Texte, kleine Pantomimen oder Theaterstücke, in denen sie den Weg des Handys von Afrika nach Asien und Deutschland und wieder nach Afrika zurück, darstellen. Sie überlegen, wo und in welchem Rahmen diese dargeboten werden könnten.

In M6 findet sich ein Predigtimpuls. Abschluss mit dem Lied 171,1 „Bewahre uns Gott“ und dem Segen

Hinweise zum Material

Die jeweils benötigten Materialien sind oben bei den Bausteinen angeben.

Zu den Inhalten der Bausteine liegt eine DVD „Handy: Filme und Materialien“ vor, die im Ökumenischen Medienladen Stuttgart ausgeliehen oder gekauft werden kann. Die DVD ist ein Sampler mit den wichtigsten Film- und Unterrichtsmaterialien.

Unter anderem folgende Filme sind auf der DVD:

WissensWerte: Smartphones und Nachhaltigkeit
Animationsfilm, 2013, 6 Min. Der Animationsfilm zeigt die globale Produktions- und Vertriebskette von Smartphones auf und informiert über damit zusammenhängende Probleme (z.B. Umwelt- und Arbeitsschutz).

Der digitale Friedhof: Sébastien Mesquida, Frankreich, Ghana 2009, Dokumentarfilm, 16 Min. Alte Computer, Fernseher und Kühlschränke werden – oft illegal – aus Europa und Amerika nach Afrika verschifft. Was nicht direkt einer Wieder- oder Weiterverwendung dient, landet auf einer riesigen Mülldeponie am Rande von Accra. Hier in Agbogbloshie wird der Elektroschrott recycelt. Oft sind es Kinder und Jugendliche, die die Geräte mit einfachsten Werkzeugen zerlegen, bzw. am offenen Feuer bearbeiten, um an das Kupfer und andere Wertstoffe zu gelangen, die sie dann verkaufen können. Erschienen auch auf der DVD „Filme zum Wegwerfen“

Handy für das gute Öko-Gewissen: Dokumentarfilm, 2013, 6:30 Min.
Ein niederländisches Unternehmen baut „Fairphone“: Das mit 15 Mitarbeitern wohl kleinste Handy-Unternehmen der Welt mit Sitz in Amsterdam will faire Handys auf dem Markt etablieren. Abrufbar auch in der 3Sat Mediathek unter dem Titel „Handy für das gute Öko-Gewissen“.

Die Filme sind möglicherweise auch auf Youtube oder in den Mediatheken von Fernsehsendern zu
finden.

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Umkehr zur Liebe https://anknuepfen.de/ak_bausteine/umkehr-zur-liebe/ Wed, 12 Oct 2022 10:01:56 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=4034 Der Buß- und Bettag hat eine lange Tradition als Tag der Einkehr. Schon im Altertum gab es Tage der Buße. Sie wurden theologisch damit begründet, dass die Kirche eine Wächterfunktion angesichts der Verirrungen der Gesellschaft habe, aber auch bei Gott fürbittend einträte gegenüber den Sünden der Menschen. Bereits im Mittelalter gab es von der Obrigkeit verordnete Bußtage. So wurde etwa 1532 in Straßburg angesichts der vermeintlichen Bedrohung durch die Türken auf kaiserliche Anordnung hin ein entsprechender Bettag eingeführt.

Auf Anregung der evangelischen Kirchenleitungen wurde der Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag 1893 zunächst in Preußen, dann 1934 im ganzen Deutschen Reich Gesetz. Während des  Zweiten Weltkrieges wurde der Buß- und Bettag auf einen Sonntag verlegt, nach dem Krieg aber wieder am ursprünglichen Datum als gesetzlicher Feiertag eingesetzt. Zur Finanzierung der Pflegeversicherung wurde er schließlich – mit Ausnahme des Freistaates Sachsen – 1994 wieder abgeschafft.   In Bayern ist an diesem Tag schulfrei. Der Wegfall des gesetzlichen Feiertages führte seitens der evangelischen Kirche zu einer neuen Profilierung des ursprünglichen Anliegens. Diese zeigt sich u. a. in der Buß- und Bettags-Kampagne der Evangelischen Kirchen von Kurhessen-Waldeck und Bayern (www.busstag.de). Dort heißt es: „Der Buß- und Bettag ist für evangelische Christen ein Tag der Besinnung und Neuorientierung im Leben. Der Gedenktag dient dem Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Irrtümer wie beispielsweise Ausländerhass, Umweltzerstörung und die Ausgrenzung von Armen und Obdachlosen.“

„Sünde“ bezeichnet zum einen eine Beziehungs- und Bindungsstörung zu Gott und zum anderen eine Verfehlung des eigentlichen Lebenssinnes, wobei beides miteinander zusammenhängt. Die gestörte Gottesbeziehung zeigt sich als Beziehungsstörung des Menschen, zu sich selbst wie zu seinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen, und diese Beziehungsstörung äußert sich in einer krankmachenden und zerstörerischen Lebensausrichtung: etwa in Übersteigerung des Ichs und Materialismus, Vereinsamung und Fremdenhass, rücksichtlose Ausbeutung der Ressourcen und Naturentfremdung.

Mag also auch die alte theistische Vorstellung von einem Tun-Ergehens-Zusammenhang heute nicht mehr plausibel sein – die Notwendigkeit „umzusteuern“, ist angesichts der Auswirkungen unserer Lebensweise gleichwohl offenkundig.   Daraus leitet sich nach wie vor die zivilgesellschaftliche Berechtigung für einen öffentlichen Bußtag ab. „Buße“ (metanoia) meint ja nichts anderes als „umzukehren“ und in die Gottesbeziehung zurückzukommen. Substanziell gefüllt wird dieses Umsteuern dadurch, dass Christen und Christinnen „Gott“ mit Liebe gleichsetzen. Buße im christlichen Sinne meint deshalb: Umkehr zur Liebe.   Das heißt konkret: Umkehr zur Liebe zu sich selbst wie zu seinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen.

In gewisser Weise hat die metanoia im Konfirmandenalter „Hochsaison“. Schließlich geht es in der Pubertät als Zeit der körperlichen und geistigen Transformation in Richtung einer eigenen Identität im Grunde immer wieder um die Frage: Was hat mich bisher – in einem ambivalenten Sinne – gehalten? Was soll mir weiterhin Halt geben und wovon muss ich mich lösen, um mich zu dem Menschen entwickeln zu können, der ich „eigentlich“ bin bzw. sein will? Mögliche Antworten auf diese Grundfrage des Jugendalters müssen jeweils selbst gefunden werden – indem die Jugendlichen sich gleichsam suchend auf den Weg machen.

Häufig sind den Pubertierenden die Folgen ihres Handelns nicht bewusst, so dass sie „in die Irre gehen“ und den Sinn ihres Lebens verfehlen. Da sie nach wie vor auf die emotionale Nähe ihrer wichtigen Bindungspersonen (Eltern, Freundinnen und Freunde, aber auch Lehrerinnen und Lehrer) angewiesen sind, schämen sie sich wegen ihrer „Sünden“ – und tun sich doch recht schwer mit einem Schuldeingeständnis.   

Die Geschichte „vom barmherzigen Vater“ (Lukas 15, 11 – 32) bietet den Jugendlichen in weiten Teilen eine sehr gute Folie für die Wahrnehmung der eigenen Situation:  

  • Wie der jüngere Bruder fühlen sich auch die Jugendlichen „groß genug“, ihre eigenen Wege zu gehen. Dafür fordern sie das, was ihnen zusteht.
  •  Sie wollen das Leben in ihrer ganzen Tiefe und Breite (d.h. auch in sexueller Hinsicht bzw. was Alkohol- und Drogenkonsum angeht) kennen lernen.
  •  Wenn sie dadurch in Schwierigkeiten geraten, versuchen sie zunächst, selbst wieder herauszukommen – was die Probleme häufig noch verschärft.

Gleichzeitig stellt dieses Gleichnis auf idealer Weise dar, was Buße bedeutet: Umkehr zur Liebe, Umkehr zum Leben. Dass die meisten Jugendlichen die Geschichte wahrscheinlich bereits im Religionsunterricht wahrgenommen haben, kann auch als Chance hinsichtlich kumulativem und verknüpfendem Lernen gesehen werden. Der Baustein ist für eine Einheit von drei Zeitstunden mit etwa 20 Jugendlichen konzipiert. Die Ergebnisse fließen in die Gestaltung eines Gemeindegottesdienstes ein. (Da in Bayern der Buß- und Bettag schulfrei ist, kann dort der Baustein an diesem Vormittag gemacht werden. Empfehlenswert ist es, ihn mit einem gemeinsamen Mittagessen abzuschließen.)

Dafür werden folgende Schritte vorgeschlagen:

1. Hinführung (10 Min.): Informationen über den Buß- und Bettag und Vorstellung des geplanten Ablaufs

2. Beschäftigung mit einer biblischen Geschichte (45 Min.) : „Bibel interaktiv“: Die Jugendlichen stellen Fragen zur Geschichte und beantworten sie.

3. Besinnung zur Versöhnung (15 Min.) : Eine Buß-Übung in Einzelarbeit.

Pause (15 Min.; bei 90-minütigen Konfi-Treffen kann hier ein Abschluss mit Vaterunser, Segen und Lied erfolgen)

4. Gottesdienst-Vorbereitungen in vier Kleingruppen (40 Min.): Verfassen einer Kyrie-Litanei;  Unterstützung des Predigttextes durch eine Foto-Story; Entwerfen eines Anspiels vor der Predigt; Vorbereitung der allgemeinen Beichte

5. Präsentation (30 Min.): Vorstellung der Kleingruppen-Ergebnisse im Plenum

6. Abschluss: Vaterunser, Segen, Lied

1. Schritt Hinführung (ca. 10 Min.)

Stuhlkreis mit brennender Kerze in der Mitte. Die Leitung informiert die Jugendlichen kurz über die Geschichte und die Hintergründe des Buß- und Bettags. Danach erklärt sie den Ablauf des Zusammenseins und macht die Gruppe mit der Aufgabe vertraut:

„Wir bereiten gemeinsam den Gottesdienst am Abend vor. Konkret geht es um folgende Elemente des Gottesdienstes:
– Verfassen einer Kyrie-Litanei
– Unterstützung des Predigttextes durch eigene Fotos
– Entwerfen eines Anspiels vor der Predigt
– Vorbereitung der allgemeinen Beichte.“

2. Schritt: „Bibel interaktiv“ – „Begehung“ einer biblischen
Geschichte (ca. 45 Min.)

Die Leitung liest Lk 15, 11-32 (z. B. „Gute Nachricht“) vor und bittet die Jugendlichen anschließend zu benennen, welche Personen in dieser Geschichte eine Rolle spielen. Die Leitung schreibt die genannten Personen auf gelbe Blätter und legt sie – als „Resonanzboden“ – um die brennende Kerze in der Mitte. Danach wird gefragt, welche Gefühle darin vorkommen.

Die Gefühle und Gedanken, die die Jugendlichen dazu benennen, schreibt die Leitung auf grüne
Blätter und legt diese ebenfalls in die Mitte.

Die Leitung teilt die blauen DIN A 5-Blätter und Stifte aus und erklärt, was die Jugendlichen damit machen sollen: Nach dem wiederholten – langsamen – Lesen des Textes sollen die Konfirmandinnen und Konfirmanden jeweils zu zweit eine Frage aufschreiben, die sie einer der handelnden Personen gerne stellen würden. Die Person, an die die Frage gerichtet ist, wird ebenso auf dem Blatt notiert.

Wenn die Jugendlichen mit dem Aufschreiben fertig sind, sammelt die Leitung die Blätter ein und sortiert sie nach Adressaten der Fragen – für die Reihenfolge der späteren Fragerunde. Die Kunst des Sortierens besteht darin, innerhalb weniger Minuten eine kleine Dramaturgie herzustellen:

  • Welche Frage eignet sich gut zum (leichten) Einstieg?
  • Auf welche Frage kann das Ganze hinauslaufen?
  • Welche Personen stehen besonders im Mittelpunkt und sollten zum Schluss befragt werden?

Danach werden die „handelnden Personen“ befragt. Die Befragung läuft immer ähnlich ab:

1. Die Frage wird wortgetreu vorgelesen und der Adressat benannt.

2. Leitung: „Ihr seid jetzt alle N.N.“ (z.B. der Vater) „N.N., … “ (Wiederholung der Frage)

3. Wenn die Gruppe die Methode noch nicht gewohnt ist, kann die Leitung selbst mit einer (vielleicht auch saloppen) Antwort „das Eis brechen“. Die Antworten der Jugendlichen werden nicht kommentiert. Eventuell kann die Leitung nachfragen („N.N., wie meinst du das?“). Antworten wie „Der könnte dann vielleicht antworten …“ wiederholt die Leitung in der 1. Person: „Ich, N.N., antworte da: …“ Wenn alle Fragen an eine bestimmte Person gestellt sind, bedankt sich die Leitung bei dieser Person, entlässt sie auf diese Weise und bittet die nächste Person in die
Mitte.

4. Zum Abschluss der Befragung bedankt sich die Leitung noch einmal bei allen befragten Personen und gibt sie – mit einer entsprechenden Geste – bewusst wieder zurück in die Geschichte. Dazu hat die Leitung bereits die Bibel wieder aufgeschlagen. Dann liest sie den Text ein letztes Mal vor.

3. Schritt: Besinnung zur Versöhnung (ca. 15 Min.)

„Der junge Mann in unserer Geschichte hat Glück im Unglück: Er weiß, dass er einen liebevollen Vater hat. Deshalb kann er im wahrsten Sinne des Wortes umkehren: nach Hause gehen und wieder die Beziehung zu seinem Vater und seinem älteren Bruder suchen. Der ältere Bruder kann dem Heimkehrer nicht gleich um den Hals fallen. Da wird es noch manche Gespräche zwischen den beiden Brüdern brauchen. Auch wir haben Glück in manchem Unglück: Wir haben Menschen um uns, die uns lieben. Und wir haben einen ‚liebevollen Vater im Himmel‘. Gott empfängt uns mit offenen Armen, wenn wir um Vergebung bitten. Aber wie steht es mit denen, zu denen unsere Beziehung gestört ist? Weil wir ihnen etwas angetan haben. Oder weil wir sie einfach nicht mögen. Such dir jetzt bitte einen ruhigen Platz, wo du ganz für dich sein kannst! Was du in den nächsten 10 Minuten machst, geht nur dich etwas an.“

(M1 – auf A4 doppelseitig kopieren)

Nach dieser Einzelarbeit kann die Leitung darauf hinweisen, dass die Jugendlichen diese Übung immer dann machen können, wenn sie merken, dass sie sich „verlaufen“, d.h. „gesündigt“ haben. Die Übung selbst kann auch der Besinnung vor einem besonderen Beichtgottesdienst im Konfi-Kurs dienen. Außerdem ist der Hinweis sinnvoll, dass sich die Jugendlichen bei Problemen auch direkt an den Pfarrer/die Pfarrerin wenden können.

4. Schritt: Gottesdienst-Vorbereitungen (ca. 40 Min.)

Die Leitung erklärt die unterschiedlichen Aufgaben der vier Kleingruppen. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden teilen sich – nach Neigung bzw. Kompetenz – in vier etwa gleich große Gruppen auf.

Unterstützung des Predigttextes durch eigene Fotos: Die Gruppe bearbeitet die biblische Geschichte so, dass sie in unterschiedliche Szenen aufgeteilt wird. Danach stellen sie gemeinsam die Szenen als Standbild nach. Die Standbilder werden fotografiert. Die Fotos werden gemeinsam bearbeitet und zu einer Präsentation zusammengestellt. Der biblische Text wird den einzelnen Fotos zugeordnet. Die Gruppe klärt, wie die Bilder im Gottesdienst gezeigt werden und wer die biblische Geschichte dazu liest. (M2)

Verfassen einer Kyrie-Litanei: Die Gruppe verfasst eine Kyrie-Litanei zur Überschrift: „Wir leben in Saus und Braus und verjubeln alles. Herr, erbarme dich!“ Zur Unterstützung können die Jugendlichen in Zeitungen und Zeitschriften nach entsprechenden Meldungen suchen. Die Gruppe klärt, wer die Litanei im Gottesdienst liest. (M3)

Vorbereitung der allgemeinen Beichte: Die Gruppe beschäftigt sich mit den Gedanken des jüngeren Bruders, der sich fühlt als befände er sich in einer Sackgasse. Die Jugendlichen entfalten dabei den Satz „Vater, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden“ in Form einer schriftlichen Beichte. (M4)

Entwerfen eines Anspiels vor der Predigt: Die Gruppe gestaltet eine kurze Szene zum Titel „Ich muss was ändern“. (M5)

5. Schritt: Präsentation der Ergebnisse (ca. 30 Min.)

Jede Gruppe stellt das Erarbeitete der Gesamtgruppe vor. Dadurch werden die Ergebnisse aus den Kleingruppen mit dem gemeinsamen Thema verknüpft und eingeordnet. Nach jeder Präsentation besteht die Möglichkeit, aus der Gesamtgruppe Rückfragen zu stellen und eigene Gedanken zum Inhalt zu äußern. Jede Kleingruppe erhält für ihre Leistung Wertschätzung und Applaus. (Für die Umsetzung der Erarbeitungen im Gottesdienst bedarf es eventuell konkreter Verabredungen.)

6. Schritt: Abschluss

Die Leitung bietet eine Verknüpfung der gemachten Erfahrungen mit dem Apostolicum (Vergebung der Sünden) oder dem Vaterunser (Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern) an.
Der Segen nach dem Apostolicum/ Vaterunser kann sich an folgender Formulierung orientieren:

„Es segne euch und alle, die zu euch gehören, die, die ihr mögt, und die, mit denen ihr Schwierigkeiten habt – es segne euch der in seiner Liebe allmächtige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.“

Material

  • Eine Bibel
  • Eine Kerze für die Mitte und Streichhölzer
  • Gelbe, grüne und blaue Blätter (DIN A 5)
  • Stifte für alle Konfis
  • Digitalkamera, Notebook, Beamer, Leinwand
  • Arbeitsblätter M1-M5 nach Anzahl der Jugendlichen
  • M1-M5 (siehe rechts)
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Lightpainting und die Gemeinschaft der Heiligen https://anknuepfen.de/ak_bausteine/lightpainting-und-die-gemeinschaft-der-heiligen/ Fri, 15 Jul 2022 03:00:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=3903 Für Konfis ist normalerweise nicht unmittelbar einsichtig, dass Kirche eine „Gemeinschaft der Heiligen“ ist, erst recht, wenn man sich selbst und die Mit-Konfis als „Kirche“ versteht. Oft gehen sie von einer konkreten Kirchenvorstellung aus. Kirche ist das Gebäude, Kirche, das ist der Gottesdienst. Schließlich geht man da in die Kirche. Dass Menschen Kirche sind, wird schön deutlich auf dem Kirchenbild im Konfi-Begleitbuch „anknüpfen – Meine Konfirmation“ (S. 8), auf dem die Kirche aus lauter Einzelpersonen besteht. Dieses Bild kann man zur Hinführung aufschlagen und zeigen.

Was ist ein Heiliger? Wenn man Jugendliche fragt, wirkt meist die katholische Vorstellung von Heiligen nach, nach der es nur ausgewählte, besondere Christinnen und Christen sind, die als Heilige leben und von der Kirche in einem aufwändigen Verfahren als solche anerkannt werden müssen. Anders die evangelische Vorstellung, die davon ausgeht, dass alle Christ/innen durch den Heiligen Geist so geheiligt werden, dass sie vor Gott nichts von auffälligen Vorbildern im Glauben unterscheidet.

Die Methode des Lightpainting passt gut zu diesen Zusammenhängen. Mit ihr kann man Dinge sichtbar machen und herausheben, die sonst im Verborgenen bleiben. Das sonst allgegenwärtige, überall gleich verfügbare Licht, wird zu einem Mittel, Dinge fast magisch wirkend hervorzuheben und in ein neues Licht zu stellen, das nicht zufällig, sondern bewusst gesteuert Dinge sichtbar macht.

In KU-Praxis 60 (2015) ist unter der Überschrift „Licht das Spuren hinterlässt“ ein ausführlicherer Artikel von mir erschienen, der zeigt, wie man Texte zum Heiligen Geist mit Lightpainting kreativ umsetzen kann.

Organisation und Durchführung

Für Lightpainting braucht man ungefähr pro acht Konfis eine gute Digitalkamera, damit man sinnvoll
arbeiten kann. Diese muss Langzeitbelichtung beherrschen, 30 Sekunden reichen für die meisten Bilder aus. Ideal ist es, wenn man Konfi-Eltern oder Teamer hat, die Erfahrung mit der Kamera haben.

Außerdem viele farbige Lichter, Effektlichter, Taschenlampen, Teelichter, LED-Ketten mit Farbwechseleffekten, farbige Folien, Knicklichter.

Ein Stativ. Evtl. schwarze Tücher für den Hintergrund oder zum Abhängen von Fenstern, die noch
Licht durchlassen. Wenn man die Bilder, auf denen Konfis zu erkennen sind, später öffentlich zeigen will, braucht man eine Einverständniserklärung der Eltern.

Die Zeit für das Lightpainting selbst ist mit 60 Minuten sehr knapp bemessen, ideal ist es, wenn man mehr Zeit einplanen kann. Vielleicht ist es auch möglich, einen Abendtermin zu vereinbaren, bei dem auch die Kirche von innen und außen illuminiert und inszeniert werden kann. Die Texte zu den Bildern lassen sich erst mit einigem Abstand formulieren, wenn die Bilder gesichtet und mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms optimiert sind, z. B. eine Woche später oder bei einem Konfi-Wochenende am nächsten Tag.

Dieser Baustein ist nur eine kurze Einheit, die sich gut als Abendeinheit auf einem Konfi-Wochenende
oder abgespeckt als Element eines Stationenlaufs zum Glaubensbekenntnis umsetzen lässt.

Wenn einzelne Konfirmand/innen Probleme damit haben, auf den Fotos erkennbar zu sein, kann man
auch mit Schattenrissen und Bildern vom Rücken arbeiten.

Zur Technik des Lightpainting – so geht’s

Lange Belichtungszeit einstellen, ab 10 Sek., besser 30 Sek., max. 10 Minuten, damit die Kamera keinen Schaden nimmt. Am besten geht es mit einer digitalen Spiegelreflex- oder Systemkamera. Die haben in der Regel einen sog. „Bulb“-Modus, bei der die Blende offen bleibt, solange man drückt. Ideal ist ein externer Schiebeauslöser, den man feststellen kann. Damit kommt man auch über die 30 Sekunden hinaus. Sinnvoll ist ein Stativ, alternativ tut es auch ein Kirschkernkissen auf einem Tisch.

Dunkle Kleidung kann sinnvoll sein, wenn es noch Restlicht gibt. Ein dunkler Hintergrund, z.B. ein schwarzes Tuch, ist in einem solchen Fall ebenfalls sinnvoll. Wenn der Raum komplett dunkel ist, braucht man das alles nicht.

Kameraeinstellungen

  • Hohe Blendenzahl, d.h. kleine Blende, das bringt mehr Schärfentiefe
  • Kleine ISO-Zahl, damit das Bildrauschen nicht zu stark wird

Zubehör
Auf jeden Fall eine lichtstarke Taschenlampe zur selektiven Beleuchtung von Gegenständen, z. B.
LED Lenser L7 (115 lumen), ca. 30 Euro bei Elektronik Conrad. Diese hat den Vorteil, dass man
sie gut fokussieren, aber auch breites Licht erzeugen kann. Zum Malen direkt in die Kamera eignen sich alle Lichter, die ruhig schwach sein dürfen, z.B. Wunderkerzen, eine farbige programmierbare LED-Leiste, Taschenlampen, Handy mit Farbe, Lightpainting-Apps fürs Handy, Schablonen vor einer Taschenlampe oder einem Foto-Blitz ergeben Lichtstempel. Farbige Filter-Folie ermöglicht Farbeffekte.


Außerdem kann man mit einer Schnur zum Schleudern der Lampen arbeiten. Schönere Kreise bekommt man mit einem Mikrophonstativ mit aufmontiertem Licht hin.


Vorgehen
Licht kann man vor und hinter der Kamera machen, auch beide Effekte gleichzeitig oder in Ruhe
hintereinander.

Achtung: Das Licht hinter der Kamera ist deutlich schwächer und muss länger angelassen werden.
Die Helligkeitseinstellungen der Kamera muss man nachjustieren, wenn das Bild zu dunkel wird, also
die ISO-Zahl erhöhen oder die Blende etwas weiter öffnen, wenn es zu hell wird umgekehrt.


Wichtig ist die Nachbearbeitung der Bilder mit einem Bildbearbeitungsprogramm. Man sollte den Schwarzpunkt korrigieren, das ist der Punkt, ab dem ein Grauwert schwarz dargestellt wird. Die Helligkeit ändert man am besten mit Hilfe der Gammakorrektur. Das geht recht gut mit dem kostenlosen Open-Source Programm gimp (http://www.gimp.org, am besten geht es mit dem Kurvenwerkzeug, zu finden unter Farben – Kurven, da kann man die Punkte links und rechts verschieben und die Kurve in der Mitte rauf und runter ziehen).

Übrigens gehört es zum Ehrgeiz der Lightpainter, Bilder nicht nachträglich zu komponieren, etwa indem man zwei Motive überlagert, sondern diese in Echtzeit entstehen zu lassen.

Tipps und Bilder im Internet

1. Schritt: Wer heißt hier „heilig“? (15 Min.)

„Im Glaubensbekenntnis sprechen wir ‚Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen …‘. Was ist überhaupt ein Heiliger oder eine Heilige? Wer ist denn mit diesen Heiligen gemeint? Bist du also, N. N. (Person aus der Gruppe), ein Heiliger? Ist N. N. eine Heilige? Ist Dietrich Bonhoeffer, der für seine Glaubensüberzeugung gestorben ist, ein Heiliger?“

Gemeinsam wird aus den Konfi-Bibeln 1. Kor. 1,1-3 gelesen.

Paulus, nach dem Willen Gottes zum Apostel von Christus Jesus berufen, und der Bruder Sosthenes. An die Gemeinde Gottes in Korinth – also an euch, die ihr durch die Verbundenheit mit Christus Jesus heilig geworden seid: Zu Heiligen berufen wie alle, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen – und zwar überall auf der Welt, hier wie anderswo. Wir wünschen euch Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

(Übersetzung: Basisbibel)

Im anschließenden Gespräch soll deutlich werden, dass jeder, der an Gott glaubt, Heiliger ist. Er ist das, weil er durch den Heiligen Geist geheiligt wird, d. h. zu Gott gehört. Das schließt nicht aus, dass es besondere Vorbilder im Glauben gibt. Trotzdem sind vor Gott alle gleich heilig, weil nicht unsere Verdienste uns vor Gott gerecht machen, sondern der Glaube allein. Die Heiligkeit kommt von außen und nicht aus uns heraus.

2. Schritt: Lightpainting (60 Min.)

„Dass wir heilig sind, zu Gott gehören, das sieht man nicht auf den ersten Blick. Vielleicht trägt jemand ein Kreuz um den Hals oder ein Armband, das euch an Jesus erinnert. Aber wie das mit euch und eurem Glauben aussieht, das weiß nur Gott. Dass ihr heilig seid, das ist immer auch ein Stück verborgen. Und trotzdem kann man es sichtbar machen. Mit einer ganz bestimmten Methode, mit Lightpainting, Lichtmalerei. Ihr sollt sichtbar machen, was es bedeuten kann, dass ihr Heilige seid.

„Setzt eure Meinung und Ideen als Gruppe in ein Bild oder eine Bilderserie um. Auf dem Arbeitsblatt für eure Gruppe (M1 und M2) gibt es ein paar Anregungen dazu, ihr könnt aber auch einfach eure eigenen Ideen umsetzen.“

Die Gruppen sollten nicht größer als sieben oder acht Personen sein. Sie werden jeweils von einem Teamer oder Erwachsenen begleitet, der Erfahrung als Fotograf mit Lightpainting hat und auch inhaltlich beraten kann.

3. Schritt: Präsentation und Bilderschau (15 Min.)

Das beste Bild oder die besten Bilder (Zahl je nach Zweck festlegen) werden für die Präsentation ausgewählt. Mit Hilfe des Arbeitsblattes M2 formuliert jede Gruppe Texte zu ihren Fotokunst-Werken. Parallel bereiten die Teamer eine Bilderschau der Kunstwerke vor, die zum Abschluss genossen werden kann.

Mögliche Orte für eine Präsentation sind:

  • ein Gottesdienst zum Thema „Gemeinschaft der Heiligen“, z.B. am Reformationstag
  • ein Elternabend
  • der Gemeindebrief oder die Homepage der Kirchengemeinde
  • eine Dauerausstellung in Kirche oder Gemeindehaus, für die die schönsten Bilder großformatig als Poster bei einem Bilderdienst in Auftrag gegeben werden.
  • ein Video, das mit Musik und gesprochenen Texten unterlegt wird und auch auf Youtube veröffentlicht werden kann.

Material

  • Bibeln
  • Stifte
  • Lightpainting-Ausstattung (s.o. Fließtext)
  • Materialblätter M1+M2
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Das Credo im Treppenhaus https://anknuepfen.de/ak_bausteine/das-credo-im-treppenhaus/ Sun, 31 May 2015 09:21:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=3602 In der Regel nehmen die Konfirmand/innen das apostolische Glaubensbekenntnis als einen für sie fremden, alten Text wahr. Sie finden sich und ihre Lebenswelt darin kaum wieder. Daher ist es die Aufgabe des KU, ihnen Zugänge zu den einzelnen Artikeln des Bekenntnisses zu eröffnen. Der Entwurf setzt dabei auf bewegende bzw. kreative Zugänge, die sowohl das Auswendig-Lernen erleichtern als auch ein Verständnis für Struktur und Intention des Glaubensbekenntnisses wecken sollen. Gleichzeitig versucht er, an bei den Konfirmanden/innen bereits vorhandene Bilder und Vorstellungen von Gott und Jesus Christus anzuknüpfen, diese zur Sprache zu bringen und durch Impulse aus dem Glaubensbekenntnis zu erweitern. Der Aufbau des Entwurfs folgt der Struktur des Glaubensbekenntnisses und orientiert sich an den drei Artikeln zu Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Zum ersten Artikel (Gott, der Vater):

Jede/r Konfirmand/in bringt ihr/sein Bild von Gott mit, meist steht ein bestimmter Aspekt dabei im Vordergrund, der in der Glaubensbiografie eine besondere Rolle gespielt hat – etwa Gott als Hirte, wenn die Geschichte vom verlorenen Schaf als Gute-Nacht-Geschichte erzählt wurde. Im ersten Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses begegnet uns ein weit gespanntes Bild von Gott: Er ist der Vater, aber auch der Allmächtige, der Schöpfer des Himmels und der Erde. Als Vater ist er uns Menschen zugewandt, als allmächtiger Schöpfergott ist er Herr dieser Welt und für uns unerreichbar. Zwischen diesen beiden Polen lassen sich wahrscheinlich fast alle persönlichen Gottesbilder der Konfirmanden/
innen unterbringen.

Die Konfirmand/innen sollen dazu angeregt werden, ausgehend von verschiedenen biblischen Gottesbildern ihr eigenes Gottesbild zu reflektieren, dieses kreativ auszudrücken und anschließend einander ihre Gottesbilder vorzustellen. Dabei erhalten die anderen Konfirmand/innen der Gruppe die Möglichkeit, ihrerseits das Bild zu deuten. Im gegenseitigen Austausch sollte sich von selbst eine Phase des Theologisierens ergeben über die Frage, wer Gott für uns ist. Damit wird zugleich der Grundintention des apostolischen Glaubensbekenntnisses nachgespürt: In Worte fassen, wer der Gott ist, an den wir glauben.

Zum zweiten Artikel (Gott, der Sohn):

Der zweite Artikel zeichnet eine Bewegung nach, die auch dem Hymnus aus dem Philipper-Brief zugrunde liegt: Vom Himmel herab kam Jesus auf die Erde („empfangen“, „geboren“), dort erlebte er Schlimmes („gelitten“, „gekreuzigt“, „gestorben“), kam sogar unter die Erde („begraben“ und noch tiefer: „hinabgestiegen in das Reich des Todes“) und erstand am dritten Tag von den Toten. Kurz danach ging es
wieder hinauf in den Himmel, bis zu dem Tag, an dem er wieder von dort kommen wird („von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten“).

Die Konfirmand/innen bringen in der Regel ganz andere Geschichten und Vorstellungen von Jesus Christus mit. Diese Vorstellungen werden zunächst gesammelt und mit dem zweiten Artikel des Glaubensbekenntnisses verglichen. Anschließend wird versucht, die besondere Bewegung des zweiten Artikels „nachzugehen“, um sich so den Sinn und das Anliegen der christologischen Aussagen des Glaubensbekenntnisses erschließen zu können. Hier steht stärker die katechetische Funktion des Glaubensbekenntnisses im Vordergrund – lernen und verstehen, wer Jesus Christus war und was er für uns getan hat.

Der dritte Artikel des Glaubensbekenntnisses kann mit einem anderen Baustein gestaltet werden.

Organisation & Durchführung

Die Bausteine wurden in der vorliegenden Form an zwei Konfi-Nachmittagen mit einer größeren Konfi-Gruppe erprobt. Die Bausteine lassen sich auch gut für einen Konfi-Samstag oder gar ein Konfi-Wochenende kombinieren (s. Ablauf im Überblick zu Beginn der Bausteine). An einem Konfi-Wochenende bietet es sich an, die Erfahrung der Gemeinschaft und Zeiten der Stille für spirituelle Erfahrungen als Konkretisierung des 3. Artikels des Glaubensbekenntnisses in einem Abschlussgottesdienst aufzugreifen.
Baustein 1 füllt einen gesamten Konfi-Nachmittag aus. Die Gottesbilder der Konfirmand/innen eigenen sich anschließend für eine Ausstellung bzw. Power-Point-Präsentation am Konfi-Elternabend, in einem Gottesdienst oder an der Konfirmation.

Um die Bewegung aus Baustein 2 umsetzen zu können, sind drei „Etagen“ und ein Treppenhaus nötig:

  • 1. Stock = Himmel; eine Treppe hinabsteigen („empfangen … “);
  • Erdgeschoss = Erde („geboren ….“);
  • noch eine Treppe hinabsteigen („gestorben und begraben“);
  • Keller = Reich des Todes;
  • zurück ins Erdgeschoss („am dritten Tage …“);
  • in den Himmel („aufgefahren …“)
  • und am Ende wieder zurück auf die Erde („von dort wird er kommen …“).

Besonders eindrucksvoll ist die Himmelfahrt, wenn ein Fahrstuhl zur Verfügung steht. Steht kein Gebäude mit drei Etagen zur Verfügung, sind andere Lösungen denkbar: Kirche (Glockenturm – Empore – Schiff) oder in einem einstöckigen Gemeindehaus die „Himmelsebene“ mit Leitern, Tischen und Tüchern gestalten. Die Stockwerke können zur Verstärkung des Effekts dekoriert und mit Material und kleinen Aufgaben gestaltet werden, eine nur sprachliche Beschreibung der verschiedenen Orte – ohne Vorbereitungsaufwand – ist auch möglich, z. B. in Form einer Reiseführung.

Baustein 1: Mein Bild von Gott (90min)

Vorbereitung

– Tische fürs Malen Vorbereiten
– Zuckerkreide und Fotokarton bereitstellen
– Gestaltete Mitte mit Steinen und Stühle im Halbkreis anordnen, um mit der Power-Point-Präsentation beginnen zu können.

1. Schritt: Biblische Gottesbilder wahrnehmen und bewerten

Wer ist Gott? Wer ist Gott für euch? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Gott kann man sich nicht so richtig vorstellen. Deshalb gibt es viele verschiedene Bilder von Gott – in unseren Köpfen und Herzen, aber auch schon in der Bibel. Einige dieser Bilder möchte ich euch vorstellen.

(Power-Point-Präsentation starten, die Bibeltexte werden vorgelesen)

Direkt nach der Power-Point-Präsentation werden die Konfirmand/innen gefragt:


„Welche Bilder von Gott sind euch hängen geblieben?“

Jeweils die Bilder in die Mitte legen, die von den Konfirmand/ innen genannt werden. Danach die fehlenden Bilder ergänzen.

Jetzt liegen alle Bilder von Gott in der Mitte, die wir vorhin gesehen haben. Schaut sie euch noch einmal an und überlegt, welches Bild euch besonders anspricht und mit welchem Bild ihr gar nichts anfangen könnt. Legt einen hellen Stein auf euer Lieblings-Gottesbild, legt einen dunklen Stein auf das Bild, mit dem ihr nichts anfangen könnt.

Manche Konfirmand/innen scheuen sich davor, sich Gott bildhaft vorzustellen, teilweise erinnern sie sich an das Bilderverbot des Dekalogs „Du sollst dir kein Bildnis machen, um es anzubeten“. Dieser Einwand sollte aufgenommen werden und auf ein Doppeltes hingewiesen werden: Zum Bilderverbot gehört ein finaler Nebensatz. Nicht Bilder an sich sind verboten, sondern Bilder, die angebetet werden. Die Bilder, die gerade betrachtet wurden, stammen alle aus der Bibel. Denn wir Menschen denken nicht nur abstrakt, sondern sind darauf angewiesen, uns etwas vorstellen zu können. Gottesbilder helfen uns, Aspekte von Gott zu erfassen und zu erfühlen, die uns bei einer abstrakten Beschreibung verborgen bleiben würden.

2. Schritt: Biblische Gottesbilder diskutieren

Impuls zur Bewertung mit Hilfe der Steine:

„Was sind eure Favoriten? Mit welchem Gottesbild kann fast keiner etwas anfangen? … Diejenigen, die die Steine bei XY gelegt haben, was habt ihr euch dabei gedacht? Warum gefällt euch diese Gottesbild? Oder warum gefällt es euch nicht?“

3. Schritt: Das eigene Gottesbild gestalten

Bestimmt hat jeder und jede von euch auch eine Vorstellung von Gott, die für ihn oder sie besonders wichtig ist. Manchmal macht man sich darüber wenig Gedanken. Vielleicht ist es aber auch so, dass, wenn ihr an Gott denkt und die Augen schließt, euch immer ein bestimmtes Bild in den Sinn kommt. Oder eines der Bilder, die wir miteinander betrachtet haben, drückt genau das aus, was euch an Gott wichtig ist.

Ihr habt jetzt 20 Minuten Zeit euer Bild von Gott zu malen. Sucht euch einen Fotokarton aus, nehmt die Zuckerkreide und versucht mit den Farben auszudrücken, wie oder wer Gott für euch ist. Die Bilder zeigen wir uns nachher gegenseitig. Wem nicht sofort etwas einfällt, kann sich noch einmal die verschiedenen Bilder in der Mitte anschauen und sich davon inspirieren lassen.

4. Schritt: Die eigenen Bilder wahrnehmen und diskutieren

Jede/r Konfirmand/in stellt sein Bild in einem Halbplenum reihum vor. Es wird am Ende in die Mitte zu den biblischen Gottesbildern gelegt.

In vier Schritten wird jedes Bild besprochen:

  • „Was seht ihr auf dem Bild?“
  • „Was könnte das bedeuten?“
  • „Was sagt der Künstler/die Künstlerin dazu?“
  • „Was hast du dir dabei gedacht?“
  • „Wer ist Gott für dich?“

Damit die ganze Gruppe alle Gottesbilder sehen kann, werden die Bilder zu Beginn der nächsten Einheit ausgestellt.

5.Schritt: Abschluss mit dem ersten Artikel des Glaubensbekenntnisses

Der/die Mitarbeiter/in legt die drei Gottesprädikationen des ersten Artikels des Glaubensbekenntnisses an die Ränder der Mitte: links „Vater“, rechts „Allmächtiger“ und „Schöpfer des Himmels und der Erde“.

Wahrscheinlich lassen sich fast alle unsere Bilder von Gott zwischen diesen beiden Aussagen einordnen: Manche erleben Gott als jemand, der ihnen ganz nah ist und sie vielleicht tröstet. Wie einen Vater. Andere staunen mehr über Gottes Kraft und Allmacht und erinnern sich daran, dass unser ganzes Leben von ihm kommt.

Wenn möglich, sollte man auf konkrete Bilder der Konfirmand/ innen eingehen und sie in Beziehung zu den Aussagen des Apostolicums über Gott setzen.

Der erste Teil des apostolischen Glaubensbekenntnisses lautet: „Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde …“ Diesen Teil sprechen wir gemeinsam im Stehen. Wer möchte, kann sich dabei Gott so vorstellen, wie ihr ihn für euch seht.

Dieser Teil kann mit einem der Gruppe vertrauten Ritual schließen.

Baustein 2: Jesus – für uns in Bewegung

(90 Minuten oder ganzer Konfi-Tag)

1. Schritt: Annäherung an Jesus Christus

Einige der Gottesbilder werden in die Mitte gelegt.

Den ersten Teil des Glaubensbekenntnisses habt ihr ja schon kennen gelernt. Wir sprechen ihn noch einmal gemeinsam … Was denkt ihr, wie geht es weiter? Was ist noch für unseren Glauben wichtig zu sagen? … Jesus Christus ist heute das Thema. Das ist entscheidend. Er ist entscheidend. Denn der Glaube an Jesus Christus unterscheidet uns Christen von allen anderen Religionen.

Von Jesus Christus habt ihr bestimmt schon viel gehört. Schreibt auf einen Zettel, was euch spontan zu Jesus Christus einfällt. Lest eure Zettel vor und legt sie dann in die Mitte.

2. Schritt: Die christologischen Aussagen kennen lernen

Ein/e Mitarbeiter/in spricht den christologischen Artikel des Glaubensbekenntnisses langsam vor und legt die einzelnen Aussagen nacheinander in einer langen Reihe neben die Zettel der Konfirmand/innen.

Ihr habt gehört und könnt nachlesen, was das Glaubensbekenntnis über Jesus Christus aussagt. Fällt euch etwas auf, wenn ihr diese Aussagen mit euren Zetteln vergleicht? Versucht eure Zettel den Aussagen des Glaubensbekenntnisses zuzuordnen. Legt eure Zettel zu der Aussage des Glaubensbekenntnisses, zu der sie eurer Meinung nach am besten passen.“

Vermutlich wird man das Glaubensbekenntnis zwischen Geburt und Leiden Jesu Christi auseinander schieben müssen, um Platz für die Erzählungen aus Jesu Leben zu haben, die den Konfirmanden/innen zu Jesus Christus eingefallen sind.

3. Schritt: Den Sinn des christologischen Artikels verstehen

Das Ergebnis wird miteinander betrachtet.

Was meint ihr: Warum enthält das Glaubensbekenntnis keine der Geschichten über Jesus, die wir gern erzählen und hören?

An dieser Stelle kann mit den Konfirmanden/innen erarbeitet werden, welche Funktion die Reduktion hat und warum diese Aussagen über Jesus die wichtigsten sind. Zu beachten sind dabei die unterschiedlichen Funktionen, die das Glaubensbekenntnis haben kann: Es definiert den Glauben, stiftet Gemeinschaft nach innen, grenzt damit aber zugleich auch nach außen ab, hat kerygmatische (verkündigende, predigende), doxologische (Lob preisende) und katechetische (die Religionslehre betreffende) Funktion.

4. Schritt: Dem christologischen Artikel nachgehen

Wir werden uns jetzt auf eine Reise mit dem Glaubensbekenntnis begeben und den Weg nachgehen, den Jesus Christus gegangen ist. Womit fangen die Aussagen über Jesus Christus im Glaubensbekenntnis an? Wo müssen wir starten, weil Jesus dort am Anfang war?

Der/die Mitarbeiter/in spricht mit den Konfirmand/innen jeweils laut die entsprechenden Worte des christologischen Artikels, gemeinsam gehen sie den Weg Jesu nach, dabei können die einzelnen Stationen mit Farben und Symbolen gestaltet sein und durch kurze Aufgaben ergänzt werden:

Himmel: zwei Sessel, weißes Tuch, eventuell Musik. Aufgabe: „Schließt eure Augen und stellt euch den
Himmel vor! Wie fühlt es sich an, hier zu sein?“

Vom Himmel auf die Erde hinabgehen: Plakat mit Philipper 2, 6-7 an der Treppe. Aufgabe: „Was hat Jesus alles losgelassen und hergegeben? Schreibt Stichworte auf das Plakat!“

Auf der Erde: Weihnachtskrippe mit Figuren; rotes Tuch mit Eselfigur oder Palmzweig, Abendmahlsgeschirr, Schüssel mit Wasser oder Handtuch (Pilatus wäscht seine Hände in Unschuld), Dornenkrone, Nagel, Kreuz. Aufgabe: „Stellt die Krippenfiguren so auf, wie ihr die Weihnachtsgeschichte kennt! Ordnet anschließend die Gegenstände in der Reihenfolge an, wie sie in der Leidens- und Sterbens-Geschichte Jesu vorkommen!“

„begraben“: schwarzes Tuch, Weizenkorn, Johannes 12, 24. Aufgabe: „Was meint Jesus damit, wenn er sich mit einem Weizenkorn vergleicht? Versucht es zu erklären.“

Im Totenreich: schwarzes Tuch, viele kleine Steine, kleines Kreuz. Aufgabe: „Jesus ist auch in den tiefsten Tiefen zu finden. Nimm einen Stein in deine Hand, denke an einen Tiefpunkt deines Lebens und lege ihn an das Kreuz. Denn Jesus war/ist da.“

Wieder auf der Erde / Auferstehung: Osterkerze und Streichhölzer, eine Bibel. Aufgabe: „Zündet die Osterkerze an! Lest euch einen Auferstehungsbericht vor, z.B. Markus 16,1-8.“

Wenn möglich: Fahrstuhlfahrt. Davor Aufgabe: „Wie ging es dann mit Jesus weiter? Was müssen wir jetzt machen?“

Zurück im Himmel: s.o. Aufgabe: „Setzt euch nacheinander auf den linken der beiden Sessel. Was bedeutet es, zur Rechten Gottes zu sitzen?“

Wiederkunft: Schwert oder Waage dem Konfirmanden/der Konfirmandin geben, der/die als letzter zur „Rechten Gottes“ saß. Ihn/sie als ersten die Treppe hinabschicken, dabei den letzten Teilsatz des christologischen Artikels miteinander laut sprechen und gemeinsam zur Erde zurückkehren.

Variante, wenn nur wenig Zeit zur Verfügung steht: Eine Art Reiseführung inszenieren. Der/die Mitarbeiter/in stellt sich als Reiseführer (mit Hut und Schirm) vor, malt den Konfirmand/innen die entsprechenden Stationen vor Augen und die Konfirmand/innen folgen ihm/ihr auf dem Weg.

Reiseführer: „Herzlich willkommen, meine sehr verehrten Damen und Herren, auf unserer Rundreise durch das Leben Jesu! Wie sie bereits bemerkt habe, startet unsere Reise im Himmel, gleich mit dem ersten Highlight. Bitte folgen Sie mir … Ja, der Himmel. Es ist ein wunderbarer Ort, ein Ort des Friedens, des Glücks. Doch das Beste: Hier sind wir Gott ganz nah. Spüren Sie, wie wohl Ihnen das tut?!? … Aber leider können wir hier nicht bleiben. Haben Sie unsere Reiseroute noch im Kopf? Wie heißt unser nächstes Etappenziel? …“

5. Schritt: Den christologischen Gang auswerten

Wir sind alle wieder zurück auf der Erde. Das Glaubensbekenntnis hat es wirklich in sich, wie ihr wahrscheinlich gemerkt habt. Mit so wenigen Worten wird so viel ausgesagt. Einige Aussagen haben euch vielleicht überrascht und gefallen, andere sind nicht ganz einfach zu verstehen und zu glauben.

Versucht die „Reise“ auf ein Blatt zu malen – jeder für sich. Macht ein Ausrufezeichen an die Stellen, die euch gefallen haben, und ein Fragezeichen, wenn ihr etwas komisch fandet. Vergleicht eure Ergebnisse!

Das Blatt kann anschließend im Konfi-Ordner abgeheftet werden.

Oder:

Überlegt euch, welche Aussage des Glaubensbekenntnisses euch heute besonders angesprochen hat, ob ihr vielleicht für euch etwas Neues entdeckt habt. Und überlegt euch, was ihr schwierig findet. Reihum darf jeder sagen, was er entdeckt hat!


Als Abschluss werden die Stationentitel der christologischen Bewegung auf dem Boden und um sie herum stehend das Glaubensbekenntnis gemeinsam gesprochen.

Material

Baustein 1

  • M1 – Bibelverse mit Aussagen über Gott,
    die mit passenden Bildern hinterlegt sind
  • Helle und dunkle Steine in der Anzahl der
    Konfirmanden/innen bereitstellen.
  • Großen Fotokarton in verschiedenen Farben
    zur Auswahl, auch dunkle Farben, da darauf
    schöne Effekte mit Zuckerkreide möglich sind.
  • Zuckerkreide: Bunte Tafelkreide in Stücke
    brechen. Für jede Farbe eine Tasse mit Wasser bereitstellen, in dem zwei Teelöffel Wasser gelöst werden. Die Kreide einige Stunden hineinlegen, dann das Wasser abgießen. Jetzt haftet die Kreide auf dem Fotokarton. Zum Fixieren der Bilder kann Fixativ oder Haarspray verwendet werden. Achtung: Tische unbedingt abdecken und
    Küchenrolle für die Hände bereitstellen.
    Das macht ordentlich Dreck!

Baustein 2

  • Einige Gottesbilder von Baustein 1
  • Zettel in der Zahl der Konfirmand/innen
  • Eddings
  • Blätter mit den einzelnen Aussagen des zweiten Artikels des Glaubensbekenntnisses
  • Eventuell Material, um Stationen der „christologischen Bewegung“ (Himmel, Erde, Grab, Reich der Toten) eindrucksvoller zu gestalten wie Tücher, Kerzen, Musik, Plakate, Gegenstände für kleine Aufgaben etc. oder Hut und Schirm für Reiseführer/in (vgl. Schritt 4)

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Christsein – wie erkläre ich es einem Alien? https://anknuepfen.de/ak_bausteine/christsein-wie-erklaere-ich-es-einem-alien/ Sun, 31 May 2015 08:49:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=3560 Die Beschäftigung mit dem apostolischen Glaubensbekenntnis gehört zu den klassischen Themen des Konfirmandenunterrichtes. Viele jüngere, aber auch ältere Menschen haben Probleme damit, dieses Bekenntnis mitzusprechen, da es in einigen oder mehreren Aussagen nicht ihrem eigenen Glauben oder Gottesbild entspricht.

Der Wert des Glaubensbekenntnisses wird häufig vor allem deshalb nicht verstanden, weil die ursprüngliche Intention in Vergessenheit geraten ist. Das Glaubensbekenntnis hat sowohl einen verbindenden als auch einen abgrenzenden und einen didaktischen Aspekt. Der Wert und das Anliegen des Glaubensbekenntnisses wird deutlicher, wenn man versucht, mit eigenen Worten zu erklären, was zum christlichen Glauben gehört und was nicht – losgelöst vom Wortlaut des Apostolikums.

Der folgende Entwurf möchte deshalb einen ersten Zugang zum Glaubensbekenntnis schaffen. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden werden zunächst in einer spielerischen Situation dazu gebracht, mit eigenen Worten Außerirdischen zu erklären, was ihrer Meinung nach zum christlichen Glauben gehört. Dabei wird auf das Vorwissen bzw. das im Laufe des Konfirmandenunterrichtes erworbene Wissen über die Inhalte des christlichen Glaubens zurückgegriffen.

Organisation & Durchführung

Der vorliegende Baustein bietet sich als Hinführung zum Thema Glaubensbekenntnis an. Er sollte nicht ganz am Anfang der Konfirmandenzeit stehen, damit die Konfirmanden auch die Möglichkeit haben, das bisher in der Konfirmandenzeit erworbene Wissen über die Inhalte des christlichen Glaubens einzubringen. Zur Durchführung benötigt man einen größeren Raum, in dem man je nach Gruppengröße zwei bis drei Bereiche einrichten kann, in denen sich die einzelnen Gruppen ungestört voneinander vorbereiten können. Die Kleingruppen sollten aus nicht mehr als fünf Teilnehmern bestehen. Die Verkleidung sollte in einem separaten Raum geschehen, damit ein Überraschungseffekt gegeben ist.

Für die Spielszene ist es wichtig, ein geeignetes Setting zu schaffen. Da es darum geht, dass eine Gruppe von Konfirmanden in einem Raumschiff von Außerirdischen über den christlichen Glauben befragt wird, benötigt man einen Aufbau, der dem eines Gerichtsaals entspricht. Man braucht ein bis zwei Tische, hinter denen die Außerirdischen sitzen und eine davor frei stehende Reihe von Stühlen, auf denen die zu befragenden Konfirmanden Platz nehmen. Je nach Größe der Konfirmandengruppe kann es sinnvoll sein, eine dritte Gruppe zu bilden, die bei der Durchführung jeweils als Beobachtergruppe daneben sitzt.

Der Phantasie zur Gestaltung des Raumschiffes und der Außerirdischen sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass die Ausstattung nicht das eigentliche Thema werden darf. Einfache Requisiten für die Verkleidung sind Alufolie, Bademützen und Sonnenbrillen für die Außerirdischen sowie Schwarzlicht und einige technische Geräte, wie zum Beispiel ein aufgeklappter Laptop, für die Gestaltung des Raumschiffes.

Die Einheit kann entweder in 90 Minuten an einem Mittwochnachmittag oder als hinführende Einheit am Anfang eines thematischen Konfi-Tages zum Glaubensbekenntnis durchgeführt werden. Zusätzliche Mitarbeiter sind nicht zwingend notwendig, wenn die Gruppen diszipliniert und selbstständig arbeiten können. Besser ist es aber, wenn man zu zweit ist, da vor der Spielszene die Gruppen in getrennten Räumen auf ihre Rolle vorbereitet werden und so jede Gruppe unter Aufsicht bleiben könnte. Denn gerade das Verkleiden als kurze Unterbrechung und „Ice-Breaker“ neigt – sofern unbetreut – dazu, zeitlich aus dem Ruder zu laufen.

1. Schritt (10 Min.)

Die Konfis sitzen im Stuhlkreis. Wichtig für die Leitung ist es, darauf zu achten, dass das Stichwort Glaubensbekenntnis erst am Schluss des Bausteins genannt wird.

„In den vergangenen Monaten habt ihr eine Menge über den christlichen Glauben gelernt und nachgedacht. Ihr wisst jetzt vieles und seid sozusagen Experten in Sachen Gott, Jesus und Kirche. Stellt euch vor, es ist Mittwochnachmittag. Ihr seid auf dem Weg in den Konfi-Unterricht. Auf einmal werdet ihr von einem Lichtstrahl erfasst und weggebeamt. Als ihr wieder zu euch kommt, findet ihr euch in einem Raumschiff wieder. Aliens wollen so viele Informationen wie möglich über die Erdenbewohner sammeln. Euch haben sie ausgesucht, weil sie beobachtet haben, dass ihr in letzter Zeit häufiger in dieses große Gebäude mit Turm und Kreuz auf dem Dach geht. Sie haben erfahren, dass die Menschen, die sich in diesem Gebäude versammeln, der Gruppe der Christen angehören. Von euch wollen sie nun alles über diese Christen erfahren. Sie geben euch jeweils 20 Minuten Zeit zur Beratung. Dann beginnt die Befragung. Wenn ihr eure Sache gut macht, dürft ihr zurück auf die Erde, wenn nicht …“

Hinweise für die Leitung

Die Gruppe wird in Kleingruppen aus maximal fünf Teilnehmern unterteilt, am besten durch Abzählen, damit die Gruppe nicht nur aus Freunden besteht, sondern sich in der Arbeitsphase neu als Team findet. Die Kleingruppen gehen in räumlich getrennte Bereiche, wo sie sich jeweils 20 Minuten ungestört auf die Aufgabe vorbereiten können. Jede Gruppe bekommt ein Arbeitsblatt (M1) mit der Wiederholung der Aufgabenstellung und einigen Impulsfragen, die einen ersten Einstieg ermöglichen.

Je nachdem wie sich die Gruppe zusammensetzt, kann man auf die Impulsfragen auch verzichten, da immer die Gefahr gegeben ist, dass die Fragen nur abgearbeitet werden, ohne sich einen eigenen Zugang zum Thema zu wählen. Damit sich die Konfirmanden voll und ganz auf die Aufgabe einlassen können, dürfen sie am Anfang noch nicht wissen, wie das Rollenspiel später ablaufen wird. Nach der Vorbereitungszeit werden die Kleingruppen wieder zusammengerufen und über den weiteren Verlauf informiert. Da vermutlich jede Gruppe zuerst in die Rolle der Aliens schlüpfen möchte, kann man dies durch das Werfen einer Münze ganz leicht und fair regeln.

2. Schritt (20 Min.)

Arbeit in den Kleingruppen
Innerhalb der Kleingruppe tragen die Konfis ihr Wissen über den christlichen Glauben zusammen. Die Fragen auf dem Arbeitsblatt sollen nur einen ersten Leitfaden bilden, von dem sich die Jugendlichen dann aber auch lösen sollen. Die meiste Zeit sollte die Gruppe allein arbeiten, nur von Zeit zu Zeit sollte die Leitung nach dem Rechten schauen und für Nachfragen zur Verfügung stehen. Ein Mitglied der Gruppe hält die Ergebnisse schriftlich fest, damit später in der Spielszene darauf zurückgegriffen werden kann.

Am Ende dieser Phase werden die Konfirmand/innen zusammengerufen und auf die nächste Phase vorbereitet. Die Gruppe, die als erstes in die Rolle der Aliens schlüpfen darf, zieht sich in einen Nebenraum zurück, wo sie im Idealfall von einem weiteren Mitarbeiter mit der Verkleidung vertraut gemacht wird. Die Kostümierung sollte nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen, auch wenn es den Konfirmanden viel Spaß macht. Während die Gruppe der Aliens sich umzieht, bereitet die andere Gruppe das Raumschiff mit den Tischen, Stühlen und der Dekoration vor.

3.Schritt (20-30 Min.)

Befragung der Konfis durch die Außerirdischen

Nachdem beide Gruppen ihren Teil vorbereitet haben, nimmt die Gruppe der „entführten“ Konfis Platz auf den Stühlen vor dem Tisch. Die Aliens kommen daraufhin in den Raum und nehmen ihre Plätze hinter den Tischen ein. Diese Begegnung sorgt für viel Gelächter und Auflockerung. Nachdem genug gelacht wurde, muss für Ruhe und Konzentration gesorgt werden. Der Vorsitzende der Außerirdischen muss eine kurze Rede halten und erklären, worum es jetzt geht.

Beispiel:

„Wir kommen aus einer fernen Galaxie und wollen euren Planeten kennenlernen. Wir haben euch hierher gebracht, um euch über die Menschen zu befragen, die sich Christen nennen. Was sind Christen und was glauben sie?“

Die Konfirmand/innen beginnen nun mit ihrem Vortrag. Die Aliens fragen dabei immer wieder einmal bestimmte Begriffe nach.

Beispiel:

Konfirmand/in: Christen glauben an Gott.
Außerirdische/r: Wer oder was ist Gott?
Konfirmand/in: Gott ist der, der die Welt geschaffen hat …

Hinweise für die Leitung

Einigen Konfis gefällt ihre Macht, die sie als Außerirdische haben. Sie stehen dabei in der Gefahr, sich so sehr auf ihre Rolle zu fixieren, dass sie die anderen Konfis gar nicht mehr ausreden lassen oder deren Aussagen voreilig kommentieren. Die Leitung hat dafür zu sorgen, dass das Gespräch sachlich und fair bleibt. Sinnvoll ist es z.B., die Spezialisten zunächst einen kleinen Vortrag halten zu lassen. Auch hilft es, die „Außerirdischen“ auf ihr Frageverhalten aufmerksam zu machen (Wird das Fragen zu einem bloßen Ping-Pong- Spiel oder hören die „Außerirdischen“ den Ausführungen wirklich zu und fragen dann kritisch interessiert nach?).

Je nach Verlauf des Gesprächs bricht die Leitung das Gespräch an einem bestimmten Punkt ab. Meist ergeben sich nun zwei Optionen. Entweder man wechselt nun einfach die Rollen, oder man versucht, dem Gespräch nochmal eine andere Richtung und Tiefe zu geben. Hat man den Eindruck, dass das Gespräch nur an der Oberfläche bleibt und sich gar keine dichten inhaltlich spannenden Augenblicke ergeben, kann man einen Cut machen und den Außerirdischen wie den Konfirmand/innen jeweils einen Zettel und einen Stift austeilen und folgenden Auftrag erteilen: Die Konfirmanden sollen jeder für sich überlegen, wie sie mit einem Satz erklären können, was ihnen ihr Glaube bedeutet und was er ihnen gibt.

Diese Frage muss so offen sein, dass ganz verschiedene Antworten gegeben werden können. Es muss jedoch für die Konfis deutlich sein, dass ihre Antwort für sie bedeutsam sein muss – es geht nicht um das Aufzählen von Faktenwissen. Die „Außerirdischen“ hingegen sollen bedenken, welche Frage sie stellen würden, wenn sie nur eine einzige Frage stellen könnten und zwar an jemanden, der alles weiß (Impuls: Welche Frage ist für dich wirklich bedeutsam?). Es hilft, die Gruppe vorher auf ihre „starken Momente“ aufmerksam zu machen, diese kurz zu thematisieren. Dies gibt den Konfis inhaltliche Hinweise und steigert die Motivation und das Selbstbewusstsein, etwas Bedeutsames sagen zu können.

Die Ergebnisse werden jeweils kurz vorgelesen. Die Gesprächsleitung muss nun problematisieren und im Gespräch mit den beiden Gruppen klären, warum das Gespräch in der Spielszene anders war als der anschließende Austausch der einzelnen Fragen und Glaubenssätze.

Reicht die Zeit für diesen Schritt nicht, oder war das Gespräch vorher ergiebig genug, können die Rollen getauscht werden. Während sich die neuen Aliens umziehen, kann zur Überbrückung noch einmal kurz mit den alten Aliens die Spielszene reflektiert werden oder gegebenenfalls überlegt werden, was man anders oder besser machen könnte.

4.Schritt (20 Min.)

Auswertung im Plenum

Nach dem Rollenspiel findet eine gemeinsame Auswertung statt. Die Konfis berichten, wie sich in der jeweiligen Situation gefühlt haben, was gut war, was schwierig. Es kann auch darüber gesprochen werden, welche Stärken und welche Schwierigkeiten die Konfis in der Gesprächsführung der Gruppen wahrgenommen haben. Natürlich sollte der Fokus auf der Gruppe der befragten Konfirmand/innen liegen
und was ihnen gelungen ist – oder auch nicht.

Ein großer Gewinn besteht darin, wenn die Konfis den Unterschied zwischen Reproduktion von Faktenwissen über die christliche Religion und der Wiedergabe eigener Erfahrungen mit dem christlichen Glauben erkennen. Genau darin besteht auch die Schwierigkeit bei der Vermittlung des Glaubensbekenntnisses: Problematisch und sinnlos ist es, wenn man dabei stehen bleibt, etwas auswendig zu lernen, was einen eigentlich gar nicht selber betrifft. Das erkennen die Konfis.

Wenn alles Wichtige gesagt wurde, erfolgt die Überleitung zum Thema Glaubensbekenntnis:

Ihr habt gemerkt, dass es gar nicht so leicht ist, den christlichen Glauben jemandem zu erklären, der keine Ahnung davon hat. Wenn man keine Fragen hat, an denen man sich orientieren kann, ist es noch schwerer. Deswegen ist es gut, wenn man so etwas wie ein Gerüst oder ein Geländer hat, an dem man sich entlanghangeln kann. Das Glaubensbekenntnis ist so ein Gerüst.

Jetzt kann noch auf den ursprünglichen Sitz im Leben des Apostolikums eingegangen werden (wann, wo und warum wurde es verfasst). Die nähere Beschäftigung damit findet allerdings erst in der darauffolgenden Einheit an einem Folgemittwoch oder (im Falle eines Konfi-Tages) nach einer
längeren Pause statt.

Material

  • Tische, Stühle, Dekoration (evtl. Schwarzlicht,
    Alufolie, Sonnenbrillen,…)
  • Arbeitsblatt M1
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Credo-Basics in 90 Minuten https://anknuepfen.de/ak_bausteine/credo-basics-in-90-minuten/ Sun, 31 May 2015 07:54:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=3546 Das Credo im Konfi zu behandeln, kann verschiedene Ziele haben. In diesem Baustein geht es darum, das Glaubensbekenntnis als ganzen Text ins Auge zu fassen. Im Zentrum steht die Bedeutung des Credos als liturgischer Text und als gemeinsame Tradition der westlichen Kirchen.

Das Sprechen des Credos in einer Gemeinschaft stellt jede/n Sprechende/n in diese Gemeinschaft, auch wenn nicht alles verstanden oder bejaht werden kann. Für das Credo ist der sichtbare Ort dieser Gemeinschaft die Kirche bzw. der Gottesdienst, den jeder Konfi erlebt.

Der Baustein nutzt diesen Zusammenhang zwischen Text und Ort dazu, die Konfis mit dem Credo bekannt zu machen und sie dazu anzuregen, dieses Symbol der Gemeinschaft aktiv für den Gottesdienst zu gestalten. Damit kann der Baustein das Memorieren inner- und außerhalb des Gottesdienstes umrahmen und begründen. Er ist für die Anfangsphase der Konfizeit gedacht.

Eine wichtige Rolle des Apostolikums als prominentem Vertreter der Gattung „Bekenntnis“ ist es, an die Aufgabe eines jeden Christenmenschen zu erinnern, Worte für den eigenen Glauben zu finden. Damit weist das Thema „Glaubensbekenntnis“ schon auf das Konfirmationsmotiv Mündigkeit/Bekenntnis hin. Daraus kann sich auch ein zweiter Zugangs- und Zeitpunkt für das Credo in der Konfizeit ergeben. Auch hierzu bietet der Baustein eine Möglichkeit (siehe M07 – Glaubensbekenntnisse der Konfis). Je nach
Konfigruppe ist es denkbar, auch am Anfang der Konfizeit einen Impuls zum Verfassen eines eigenen Glaubensbekenntnisses zu geben und dieses am Schluss der Konfizeit zu wiederholen und gemeinsam zu überlegen, was sich verändert hat.

Der Baustein ist in vier Phasen unterteilt:

  1. Einstimmen: Kernworte des Glaubensbekenntnisses sortieren und sprechen.

  2. (Kon)zentrieren: Input mit „basics“ zum Glaubensbekenntnis

  3. Gestalten: Alte Worte neu gesprochen: Kleingruppen entwickeln Ideen, wie das Credo in der Kirche so gesprochen werden kann, dass auch sein Rang als gemeinsame Tradition vieler Christen Ausdruck findet.

  4. Ausprobieren: In der Kirche werden die „Apostolika“ der Kleingruppen ausprobiert und aufgeführt.


Phase 1: Einstimmen (ca. 15 Min.)

Die Konfigruppe sitzt im Stuhlkreis. In die Mitte werden durcheinander und verdeckt die Kernworte des Glaubensbekenntnisses gelegt. Die Mitte wird dazu benutzt, das Credo einzuführen.

„Was in der Mitte liegt, gehört zu einem der wichtigsten Texte unserer Kirche … – nehmt jede/r ein Stück davon – erratet ihr, um welchen Text es sich handelt?“

Die Gruppe sortiert sich nun in einer Reihe so, dass die Kernworte des Credos in der richtigen Reihenfolge angeordnet sind. Mit diesen Worten als Gerüst wird dann das Credo gesprochen, zuerst nur die Kernworte einzeln nacheinander, zuletzt das ganze Credo gemeinsam.

Dieses Grundgerüst kann variiert/ergänzt werden: M3 ermöglicht (in 2er-Gruppen) das Einfügen der Kernworte in einen Lückentext, so dass am Ende das Credo vollständig dasteht.

Je nach Gruppe und Zeitpunkt werden die Kenntnisstände der Konfigruppe bezüglich des Credos unterschiedlich sein. In 15 Minuten ist auf jeden Fall das Sortieren und Sprechen zu erreichen, in fortgeschrittenen Gruppen aber vielleicht auch noch ein weiterer Schritt mit den Wortkarten vorstellbar
(z.B. auf einer Linie sortieren nach wichtig und unwichtig / bekannt und unbekannt / gut zu merken und schlecht zu merken).

Phase 2: (Kon)zentrieren (5 Min.)

Das eben Erarbeitete aufnehmend (Übergangsfrage: „Was meint ihr: Warum gibt es das Glaubensbekenntnis eigentlich?“) stellt die Gruppenleitung die hier relevanten Aspekte
des Glaubensbekenntnisses dar.

In der Vorbereitung ist es sinnvoll, sich im Team zu überlegen, warum die Konfirmandinnen und Konfirmanden sich mit dem Glaubensbekenntnis auseinandersetzen sollen und zusammen zu formulieren, was das Ergebnis dieser Konfi- Stunde sein soll. (z.B. Es gibt das Glaubensbekenntnis, damit wir uns unserer gemeinsamen Tradition bewusst werden, und damit wir an unsere Aufgabe denken, selbst Worte
für unseren Glauben zu finden und zu gebrauchen.) (Siehe M2)

M2 soll nicht im Konfi vorgelesen werden, sondern das innerlich präsente „Rückgrat“ des Gesprächs bilden.

Phase 3: Gestalten (25 Min.)

Die Konfis werden in Kleingruppen zu 4-8 Jugendlichen eingeteilt und erhalten dann den Auftrag, sich zu überlegen, wie das Glaubensbekenntnis „in die Kirche kommen“ kann, so dass nicht nur die Worte in der üblichen Weise gesprochen werden, sondern auch in der Gestaltung seine Bedeutung sichtbar wird.

„Ihr habt die Worte des Glaubensbekenntnisses. Eure Aufgabe ist nun, diese Worte so in die Kirche zu bringen, dass sie nicht einfach nur gesprochen werden, sondern dass auch klar wird, was das Glaubensbekenntnis (für euch) bedeutet. Vergesst dabei nicht: Das Glaubensbekenntnis verbindet uns mit Christen aller Zeiten und aller Länder. Wie könnten Zeitlosigkeit und Gemeinschaft für euch aussehen?“

Die Gruppen haben jetzt ca. 15 Minuten Zeit, ihre Aufgabe zu lösen und stichwortartig auf M5 festzuhalten. Als Hilfe gibt es dazu ein Blatt mit Tipps, das die Gruppen benutzen können (M6).

Es kann hilfreich sein, das Credo in verschiedenen Sprachen dabei zu haben. Oft kommen die Konfis auf die Idee, das Credo so zu sprechen (s. auch M1c). Die Ideen der Konfis können fotografiert werden. Nach Ablauf der 15 Minuten stellen die Gruppen ihre Überlegungen (kurz) vor (Stuhlkreis).

Tipp: Es gibt Konfis, die gerne und gut formulieren und das Credo schon gut kennen. Eventuell kann man diese motivieren, in dieser Phase parallel zu den anderen Kleingruppen in einer eigenen Kleingruppe oder auch einzeln ein eigenes Glaubensbekenntnis zu formulieren. Dazu kann man entweder ein leeres Blatt benutzen oder M07, das zur Anregung mit Glaubensbekenntnissen meiner Konfis aus vergangenen Jahrgängen gestaltet ist. In Phase 4 können diese Bekenntnisse dann vorgetragen werden. Ich habe oft ein so entstandenes Bekenntnis auch im Konfirmationsgottesdienst verwendet.

Phase 4: Ausprobieren (45 Min.)

Die Arbeitsergebnisse der Kleingruppen werden allesamt durchgespielt und ausprobiert – und damit auch schon für ihre Verwendung im Gemeindegottesdienst konfiguriert (dazu ist i.A. jedoch pro Idee und Gottesdienst noch einmal eine Probe einzurechnen). In der Regel braucht es von der Idee bis zur guten Durchführung einige Anläufe und Durchgänge. Leitgedanke dabei ist, dass jede Idee so gut ausgestaltet wird, dass eine Verwendung im Gottesdienst möglich ist.

Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Konfi

Auf welche Ideen kommen Konfis in der Kleingruppenphase? Hier einige Beispiele aus meinem Konfi:

  1. Das Glaubensbekenntnis als Videoclip: Die Konfigruppe spricht das Glaubensbekenntnis, und zwar so, dass jede/r ein Wort bzw. eine Phrase sagt. Alle Konfis stellen sich in eine Reihe, und die Worte werden mit einer Digitalkamera (Videofunktion) aufgezeichnet. Das Amen wird von allen gemeinsam gesprochen (eher: gerufen). Ein Konfirmand fügt die einzelnen Clips bzw. Ausschnitte dann zu einem Video zusammen.

  2. Das Glaubensbekenntnis als Pantomime: Ein/e Konfirmand/in liest das Glaubensbekenntnis vom
    Ambo aus vor, andere Konfis bilden die Worte in Gesten nach. Das Ganze wird als Abfolge von Einzelbildern fotografiert und/oder als Video aufgenommen, kann aber auch „live“ im Gottesdient eingebaut werden.

  3. Das Glaubensbekenntnis als Frage- und Antwortspiel: Im Grunde handelt es sich um eine Lesung im Wechsel: Die Gruppe hat sich überlegt, welche Teile ein „Vorbeter“ (Konfirmand/in von der Kanzel aus) spricht, und welche Teile alle Konfis bzw. am Sonntag die Gemeindemitglieder sprechen sollten.

  4. Das Glaubensbekenntnis als gesprochenes Wortpuzzle: Die Konfis verteilen sich in der ganzen Kirche (inkl. Empore) und sprechen jeweils verschiedene Worte des Glaubensbekenntnisses (in der richtigen Reihenfolge, aber jeweils aus ganz verschiedenen Ecken). Das Glaubensbekenntnis springt sozusagen durch die Kirche.

  5. Das Glaubensbekenntnis in verschiedenen Sprachen: Nicht ganz originell, aber immer wieder beeindruckend ist die Lesung des Credos in verschiedenen Sprachen. Es lohnt sich, hier an den Details zu arbeiten: Sprechen alle alles gleichzeitig oder wird abgewechselt? Was wird in welcher Sprache gesprochen? Wo liegen die Sprachwechsel?

Material

Für Phase 1:

  • ausgedruckte Kernworte des Credos (am besten laminiert oder auf dickerem Papier gedruckt, Druckvorlagen s. M1a-b, ggf. M3)


Für Phase 2:

  • für die Vorbereitung im Team und den Impuls
    im Konfi-Unterricht: M2


Für Phase 3:

  • M4 für jeden Konfi
  • M5 und M6 möglichst als DinA3-Ausdruck
    pro Kleingruppe
  • Stifte
  • Digitalkamera
  • ggf. das Credo in Fremdsprachen, in Einzelsätzen oder als ganzer Text (M1a-c)


Für Phase 4:

  • Ergebnisse der Konfis aus Phase 3 (Dieser Teil des Bausteins sollte in der Kirche
    durchgeführt werden.)
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Glaubensbekenntnis https://anknuepfen.de/ak_heft/glaubensbekenntnis/ Tue, 05 May 2015 11:44:00 +0000 http://digital.anknuepfen.de/?post_type=ak_heft&p=2726 Diese Schwerpunkt-Ausgabe ist bislang nicht vollständig online verfügbar. Die Bausteine werden nach und nach publiziert. Restbestände sind als Print-Version noch bestellbar.

Hier geht’s zur Bestellung

Bausteine

  • Credo-Basics in 90 Minuten kostenlos verfügbar
    (Stefan Kammerer)

  • Christsein – Wie erkläre ich es einem Außerirdischen? kostenlos verfügbar
    (Julian Albrecht)

  • „Konfi-City“. Wir bauen eine Stadt – mit allem, was Menschen brauchen
    (Thomas Föll)

  • Was glauben Sie? Eine Umfrage zum Glaubensbekenntnis
    (Hans Veit)

  • Das Glaubensbekenntnis im Treppenhaus kostenlos verfügbar
    (Tina Arnold)

  • Schöpfung: Natürlich künstlich
    (Luise Helm)

  • Spieleabend zum Leben Jesu
    (Barbara Schleuniger)

  • Der Heilige Geist und seine Gaben
    (Ralf Vogel)

  • Die Gemeinschaft der Heiligen – Lightpainting macht sie sichtbar
    (Thomas Ebinger)

  • Umkehr zur Liebe. Eine Konfi-Einheit zum Buß- und Bettag
    (Herbert Kolb)

  • Inszenierte Fotografie in der Konfi-Arbeit. Ein Playing Arts Projekt
    (Rüdiger Fett)

  • Handy: Segen oder Fluch?
    (Ralf Vogel u.a.)

Konfi 3

  • „Ich kenne Gott mit Namen“. Ein Gottesdienst mit Konfi 3-Kindern
    (Ute Mickel)

  • Konfi 3 und Religionsunterricht – eine Möglichkeit der Zusammenarbeit von Kirchengemeinde und Schule
    (Susanne Jasch und Damaris Knapp)

Artikel

  • Läuft bei dir. Eine Einführung ins Thema
    (Gunnar Kuderer)
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