Update 2.4 – Taufe – anKnüpfen | Zeitschrift für Konfirmandenarbeit https://anknuepfen.de Zeitschrift für Konfi-Arbeit, Material und Ideen Fri, 17 May 2024 12:44:51 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.1 https://anknuepfen.de/wp-content/uploads/2021/11/favicon-transparend_rund-1.png Update 2.4 – Taufe – anKnüpfen | Zeitschrift für Konfirmandenarbeit https://anknuepfen.de 32 32 Getauft in einen Leib https://anknuepfen.de/ak_bausteine/getauft-in-einen-leib/ Fri, 17 May 2024 12:44:50 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=5295 Wer getauft ist, gehört zu Jesus Christus und zu seiner Kirche: Denn als wir getauft wurden, sind wir durch den einen Geist alle Teil eines einzigen Leibes geworden. (1 Kor 12,13a) Aber was bedeutet das konkret: zur Kirche bzw. zur Gemeinschaft der Getauften zu gehören? Für Jugendliche bleibt dieses „Dazugehören“ oft reichlich abstrakt. Kirche: das ist vor allem ein Ort. Gemeinde: das sind die (meist älteren) Menschen, die am Sonntag im Gottesdienst sitzen. „Ich gehöre zu meinen Freunden, zu meiner Familie, zu meiner Klasse (wenn es gut läuft) – aber zu Jesus Christus, zur Kirche, zur Gemeinschaft der Getauften?“ Konfirmandinnen und Konfirmanden brauchen die ganz konkrete Erfahrung: Die Kirche Jesu Christi, die Gemeinde – das sind wir alle; das ist eine lebendige Gemeinschaft – und ich gehöre auch dazu!

Anschaulich wird diese Erfahrung in dem paulinischen Bild vom Leib Christi (1 Kor 12,12ff). Dieses Bild ist sehr aussagekräftig. Wenn es gelingt, es zusammen mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden und weiteren Gemeindegliedern zum Sprechen zu bringen und mit Leben zu füllen, kann jede und jeder die Botschaft verstehen: Wir alle sind Leib Christi; und ich gehöre auch dazu!

Toll ist es, wenn die Konfirmandinnen und Konfirmanden diese Erfahrung nicht nur für sich selbst machen, sondern ihre Einsichten auch weitergeben. Der vorliegende Entwurf (Bausteine 1 und 2) mündet daher in einen von und mit Konfis erarbeiteten Gottesdienst unter dem Motto: „Wir alle sind Leib Christi“. In diesem Gottesdienst (sehr gut geeignet als Konfirmandenvorstellungs-Gottesdienst) hören auch die Familien der Konfis und die ganze Gottesdienstgemeinde die Botschaft: Wir alle sind Leib Christi; jeder hat seinen Platz.

Die konkrete Vorbereitung eines solchen Gottesdienstes (Baustein 3) wird hier nur angedeutet.

Organisation und Durchführung

  1. Gruppengröße
    Der Entwurf eignet sich für größere wie kleinere Konfigruppen. In der Erprobungsgruppe (21 Konfis) haben die Konfis während der Kleingruppenphasen in vier Gruppen zu je fünf Personen gearbeitet.
  2. Zeitbedarf
    Für jeden der drei Bausteine sollten ca. 90 Minuten eingeplant werden. Erprobt worden sind die Bausteine an einem Konfi-Nachmittag (90 Minuten, Baustein 1) sowie einem Konfi-Halbtag (Bausteine 2 und 3).
  3. Ort im Konfijahr
    Der vorliegende Entwurf bietet keine umfassende Behandlung des Themas „Taufe“ im Konfijahr. Er versteht sich vielmehr als wichtige Ergänzung: Nachdem die Taufe in ihrer Bedeutung für die Gottesbeziehung des Einzelnen behandelt worden ist – zum Beispiel mit der beliebten Taufspirale aus „Anknüpfen“1 –, weitet vorliegender Entwurf den Blick auf die kollektive Dimension der Taufe: auf die Gemeinschaft der Getauften im „Leib Christi“. Der abschließende Gottesdienst ist als Konfirmandenvorstellungs-Gottesdienst konzipiert. Man könnte ihn aber (modifiziert) auch als zusätzlichen Gottesdienst später im Konfijahr planen (denkbar ist z. B. ein Gottesdienst, in dem eine Konfirmandin oder ein Konfirmand getauft wird).
  4. Personelle Ressourcen
    Ein Mitarbeiterteam wäre hilfreich, ist aber nicht erforderlich. Baustein 1 sowie der Gottesdienst erfordern die Mitwirkung weiterer Gemeindeglieder. Das Gelingen der Einheit lebt davon, dass die Konfis sich untereinander und mit anderen Gemeindegliedern als Glieder an dem einen „Leib Christi“ erfahren.

Überblick über die Bausteine

Die Erfahrung der Zusammengehörigkeit zum Leib Christi wird im vorliegenden Entwurf in drei Schritten (Bausteinen) vollzogen:

Mein persönlicher Platz im Leib Christi (Baustein 1): Die Konfis (sowie die mitwirkenden Gemeindeglieder) erarbeiten sich den Text aus 1 Kor 12,12-19 (ein Leib – viele Glieder). Sie denken jede/-r über ihre persönlichen Stärken, Vorlieben und guten Eigenschaften nach. Anschließend beantwortet jede/-r für sich die Frage: An welchem Ort am Leib Christi (Hand? Auge? Ohr? Herz? …) habe ich meinen Platz?

Wir alle sind Leib Christi – auch im Konfi! (Baustein 2): Die Konfis werden vor die Frage gestellt, was eine gute Gemeinschaft ausmacht. Im Anschluss daran erarbeiten sie sich den Text aus 1 Kor 12,20-27 (viele Glieder – ein Leib). Exemplarisch im Blick auf die eigene Gruppe überlegen sie, was das Miteinander im Leib Christi ausmacht. Sie fassen ihre Einsichten in eigene Worte und setzen sie kreativ um.

Wir bereiten einen Gottesdienst vor (Baustein 3): Auf der Basis der Erträge aus den Bausteinen 1 und 2 bereitet die Gruppe einen Gottesdienst vor.

Baustein 1: Mein persönlicher Platz im Leib Christi

Material für Baustein 1

Für Schritt 1:
Evtl. CD-Player und Musik-CD (oder andere Musikquelle)

Für Schritt 2:
M1 – Arbeitsblatt zu 1 Kor 12,12-19 (mit leicht verständlicher Übersetzung); ggf. Bibeln, sofern mit einer anderen Übersetzung gearbeitet werden soll

Für Schritt 4:
Pro Person ein Stift und ein leeres Blatt Papier

Für Schritt 5:
Eine ca. 1,8 x 1 m große Sperrholzplatte vom Baumarkt (ist nicht teuer). Alternativ ist auch ein sehr (!) großes Plakat möglich, das auf eine Stellwand aufgepinnt wird. Eine Sperrholzplatte sieht aber schöner aus und ist weitaus strapazierfähiger.
Ein dicker Edding oder ähnliches zum Malen auf die Holzplatte

Für Schritt 6:
– Pro Person ein ca. 6 x 10 cm großes Tonpapier-Kärtchen

– Ein Porträtfoto von jedem/jeder Beteiligten (Tipp: die Fotos ein, zwei Wochen vorher bei gutem Licht alle selbst schießen; sie haben dann einheitliche Größe und Erscheinungsbild und sind zuverlässig da, wenn man sie braucht).

Vorbereitung

– M1 in ausreichender Anzahl kopieren
– Auf die Sperrholzplatte abstrahiert den lebensgroßen Umriss eines menschlichen Körpers malen (dient zur Darstellung des Leibes Christi). Zentral auf den Umriss platziert werden die Worte „Leib Christi“.
– Jedes der Porträtfotos auf eines der Kärtchen kleben; unten auf dem Kärtchen bleibt hinreichend Platz für eine kurze Selbstvorstellung. (Tipp: Besonders ansprechend sieht es aus, wenn man die Kärtchen noch etwas zuschneidet.)
– Wenn die Konfis ihre Kärtchen selbst kleben und den Umriss selbst auf die Holzplatte malen sollen, bitte extra Zeit und das entsprechende Material einplanen!

Räumlichkeiten:
– Je nach Präferenz beim 1. Schritt (s. S. 31): Stuhlkreis stellen oder alle Stühle/Tische an die Wand schieben, um Raum zu schaffen; evtl. Musik vorbereiten

1. Schritt: Körperwahrnehmung (ca. 10–15 Min.)

Zur Einstimmung in das Bild vom Leib und seinen „Gliedern“ sind Methoden der Körperwahrnehmung hilfreich. Hier sind mehrere Zugänge denkbar. Ziel ist es jeweils, dass die Beteiligten ihre verschiedenen Körperteile bewusst wahrnehmen und sich klarmachen, dass jeder Körperteil eine besondere, nicht leicht zu ersetzende Aufgabe hat.

Zugang 1 (meditativ):
Die Beteiligten sitzen im Kreis (Stuhl- oder Sitzkreis auf dem Boden; evtl. leise Musik im Hintergrund). Unter Anleitung kommen alle zur Ruhe; es folgt eine Reise durch den Körper.

Wir kommen zur Ruhe, werden ganz still … Wir spüren unseren Atem, wie er in uns hineinströmt und wieder hinaus … Jetzt wandern wir mit unserer Aufmerksamkeit in unsere rechte Hand … (usw.)

Zugang 2 (kinästhetisch):
Die Beteiligten gehen im Raum umher; evtl. Musik im Hintergrund (vorher überlegen: wann Musik an-/ausschalten?).

Jetzt heben wir mal alle unsere Hand und sehen sie uns genau an. Die Finger; die Gelenke, die sich unter der Haut abzeichnen … Was man mit so einer Hand alles machen kann! Welche Dinge fallen euch ein?

Weiter:

Jetzt sucht sich jede/-r eine Tätigkeit aus, die so eine Hand jeden Tag machen muss. Macht die Bewegung mal nach – leise, denn eine Hand kann ja nicht sprechen … An dieser Stelle können einzelne Beteiligte ihre Tätigkeit sichtbar für alle vorführen.

Weitere Impulse:

Jetzt stellt euch vor, ihr hättet keine Hände. Manche Menschen müssen ja ohne Hände leben. Und nun denkt euch, ihr wollt die Tätigkeit von eben trotzdem ausführen. Welche Körperteile könnten denn einspringen und die Hände ersetzen – und wie? … Was habt ihr erlebt: Konnten andere Körperteile die Hand gut ersetzen?

Zugang 3 (kognitiv):

Jede/-r von uns hat bestimmte Hobbys. Manche spielen ein Musikinstrument, andere malen gern, wieder andere spielen Fußball oder fahren Skateboard … Überlegt mal: Welche Körperteile braucht ihr für euer liebstes Hobby?

Wichtig ist, dass die Beteiligten sensibilisiert werden für verschiedene Körperteile und ihre Funktionen. Die Aufmerksamkeit sollte nach Möglichkeit nicht auf Hände, Füße, Augen, Mund fixiert bleiben. Zeitlich ausufern sollte Schritt 1 allerdings nicht.

2. Schritt: Kleingruppen: Erarbeitung von 1 Kor 12,12-19 (ca. 15 Min.)

Die Konfis (und weitere mitwirkende Gemeindeglieder) werden in Kleingruppen von ca. 4–5 Personen aufgeteilt. Jede/-r erhält ein Arbeitsblatt mit einer leicht verständlichen Übersetzung von 1 Kor 12,12-19 sowie den Aufgaben 1–4 (M1). Ggf. können auch Bibeln zum Lesen des Textes verteilt werden.

In meiner Übersetzung lasse ich, um den Text zu vereinfachen, Vers 19 weg. Auch den zentralen Vers 13 gebe ich nur zum Teil wieder. Im Fokus steht das konkrete Bild vom Leib Christi, nicht seine pneumatologische Grundlage.

Wenn es nicht getaufte Konfis gibt, kann zusätzlich 4b) bearbeitet werden (die Besprechung könnte evtl. einige Zeit erfordern).

3. Schritt: Plenum: Erträge aus den Kleingruppen (ca. 10 Min.)

Alle sitzen im Stuhlkreis. Die einzelnen Gruppen stellen ihre Ergebnisse vor. Danach sollte etwa die Hälfte der Zeit vorbei sein; hier bietet sich eine Pause an.

4. Schritt: Partnerarbeit: Meine Stärken – deine Stärken (ca. 10 Min.)

Die Beteiligten tun sich zu Paaren zusammen (wenn es nicht aufgeht, sind es einmal drei).

Hinführung:


Wir haben gesehen: Jeder Teil unseres Körpers hat bestimmte Stärken. Auch wir sind so etwas wie „Körperteile“. Der Heilige Geist hat uns nämlich alle zu einem Leib zusammengefügt. Wie die verschiedenen Körperteile an unserem Körper, so haben auch wir jede und jeder besondere Stärken und gute Eigenschaften; Dinge, die wir besonders gut und gern tun; Dinge, mit denen wir anderen Menschen helfen können oder ihnen Freude machen. So, wie die verschiedenen Teile unseres Körpers einander helfen!

Tut euch bitte immer zu zweit zusammen. Schreibt jede/-r für sich drei Dinge auf, die ihr besonders gut könnt und mit denen ihr anderen Menschen helfen oder ihnen eine Freude machen könnt. Es können Hobbys sein oder einfach gute Eigenschaften von euch. Wenn beide fertig sind, erzählt ihr euch gegenseitig, was ihr aufgeschrieben habt. Eines ist wichtig: Wenn ihr an eure Hobbys denkt, dann schreibt nur solche auf, die ihr auch in den gemeinsamen „Körper“ einbringen könntet. Wer zum Beispiel gern Musik macht, kann damit auch anderen eine Freude machen. Falls nötig, Papier und Stifte austeilen.

Am Ende sollte sich ein kurzes Plenum anschließen: Reihum liest jede/-r seine/ihre drei Stärken (Begabungen, Vorlieben, guten Eigenschaften …) laut vor. (Alternative: Jede/-r liest die Stärken seines/ihres Partners vor). Einige Beispiele aus meiner Konfi-Gruppe: Ich lache gern. Ich bin hilfsbereit. Trompete. Fußball. Ich kann gut zuhören. Nachdenklich.

5. Schritt: Einzelarbeit: Mein Platz im Leib Christi (ca. 20 Min.)

Die Sperrholzplatte mit der Leib-Christi-Darstellung liegt auf dem Boden in der Mitte des Stuhlkreises. Im Plenum wird herausgearbeitet, dass hier der Leib Christi dargestellt ist. Dann werden die Foto-Kärtchen hervorgeholt.

Jede/-r von euch bekommt gleich sein Foto-Kärtchen. Aber vorher überlegt ihr euch, wo genau euer persönlicher Platz im Leib Christi ist! Wo habt ihr das Gefühl, am besten hinzupassen? Seid ihr vielleicht ein Ohr? Oder eine Hand? Oder der Bauch, der Rücken …? Schaut alle noch mal auf euren Zettel, welche Stärken ihr eben aufgeschrieben habt. Welcher Körperteil passt besonders gut zu euren Stärken – oder zu einer davon? Schreibt euer Ergebnis auf euren Zettel: Ich bin … (ein Ohr, oder der Mund, oder der Hals …). Und dann schreibt ihr, warum ihr findet, dass ihr genau dieser Körperteil seid. Manche müssen sich vielleicht zwischen mehreren Körperteilen entscheiden.

Einige meiner Konfis waren sofort fleißig am Schreiben. Anderen fiel partout nichts ein. Manche hatten zwar eine gute Idee, wussten aber nicht, wie sie sie ausdrücken sollten. Für diese Fälle hatte ich ein paar Beispielsätze vorbereitet wie: Ich packe gern mit an. Zum Beispiel habe ich mitgeholfen beim Altpapiersammeln in der Gemeinde. Deshalb bin ich am Leib Christi gern eine HAND.

6. Schritt: Einzelarbeit: So stelle ich mich im Gottesdienst vor (ca. 10 Min.)

Nun erhalten alle Beteiligten ihr Foto-Kärtchen. Darauf schreibt jede/-r für sich den Text, mit dem er/sie sich im Gottesdienst als Glied am Leib Christi vorstellen will. Die Vorstellung hat jeweils drei Elemente: Name (bei den weiteren Gemeindegliedern zusätzlich: Funktion in der Gemeinde) – mein Platz im Leib Christi – Warum sehe ich mich im Leib Christi genau hier?

Wenn alle ihr Kärtchen fertig haben, liest jede/-r der Reihe nach seine/ihre Selbstvorstellung laut vor und legt dann sein/ihr Kärtchen an den richtigen Ort auf der Leib-Christi-Darstellung. Wenn noch Zeit bleibt, können die einzelnen Beiträge und am Schluss das Gesamtprodukt (ein Leib – viele Glieder) kurz gewürdigt werden.

Baustein 2: Wir alle sind Leib Christi – auch im Konfi

Material

– Sperrholzplatte mit dem Leib-Christi-Bild (aus Baustein 1)
– Beschriftete Foto-Kärtchen der Konfis (aus Baustein 1)
– 4 große Plakate
– Eddings
– M2 – Arbeitsblatt zu 1 Kor 12,20-27 (mit leicht verständlicher Übersetzung)
– Ggf. Stifte

Vorbereitung

– M2 in ausreichender Anzahl kopieren
– Auf jedes der großen Plakate einen Kernsatz aus 1 Kor 12,20-27 schreiben:
– Plakat 1: „Gerade die Körperteile, die uns am schwächsten erscheinen, sind am nötigsten.“
– Plakat 2: „Im Leib darf es keinen Streit geben.“
– Plakat 3: „Alle Teile (am Leib) sollen füreinander sorgen.“
– Plakat 4: „Wenn ein Teil leidet, leiden alle anderen Teile mit. Und wenn ein Teil sich freut, freuen sich alle anderen Teile mit.“

1. Schritt: Plenum: Wiederholung und Einstieg (ca. 5–10 Min.)

Die Konfis sitzen im Stuhlkreis; in der Mitte auf dem Boden liegt die Sperrholzplatte mit der Leib-Christi-Darstellung. Darauf sind die Porträt-Kärtchen aller Beteiligten aufgeklebt.

Was seht ihr da vor uns auf dem Boden?

Im Plenum wird wiederholt:

  • Der Leib Christi ist wie ein Körper mit vielen Körperteilen, die alle zusammenarbeiten.
  • Durch unsere Taufe sind wir Teil des Leibes Christi geworden; wir alle sind Glieder am Leib Christi (auch die mitwirkenden Gemeindeglieder).
  • Alle Körperteile bilden zusammen den einen Körper.

2. Schritt: Partnerarbeit/Brainstorming: Eine gute Gemeinschaft (ca. 10 Min.)

Überleitung: Bisher hatten wir uns überlegt, wo im Leib Christi jeder von uns seinen Platz hat. Jetzt schauen wir uns den Leib Christi als Ganzes näher an. Wie bei einem echten Körper gehören auch hier die einzelnen Teile alle zusammen und bilden eine Gemeinschaft.

(Partnerarbeit): Ihr bekommt jetzt etwa fünf Minuten Zeit. In dieser Zeit überlegt ihr euch: Wann ist eine Gemeinschaft eine gute Gemeinschaft? Wie sollten die Einzelnen miteinander umgehen? Anschließend Auswertung im Plenum.

3. Schritt: Kleingruppen: Erarbeitung von 1 Kor 12,20-27 (ca. 20 Min.)

Die Konfis werden in Kleingruppen von ca. 4–5 Personen aufgeteilt. Jede/-r erhält ein Arbeitsblatt mit einer leicht verständlichen Übersetzung von 1 Kor 12,20-27 sowie den Aufgaben 1–5 (M2).

Hinführung:

Wir haben nun schon viel darüber gelernt, was für eine gute Gemeinschaft wichtig ist. Auch in der Bibel steht viel darüber. Im Bibeltext geht es um die Körperteile am Leib Christi. Da findet ihr viele gute Hinweise, worauf es bei der Gemeinschaft im Leib Christi ankommt.

4. Schritt: Plenum: Erträge aus dem 3. Schritt (ca. 15 Min.)

Die Ergebnisse zu den Aufgaben 2–5 werden im Plenum auf den vorbereiteten Plakaten zusammengetragen.

Plakat 1: Gerade die Körperteile, die uns am schwächsten erscheinen, sind am nötigsten.

  • Ergebnisse aus Aufgabe 2b) aufschreiben

Plakat 2: Im Leib darf es keinen Streit geben.

  • Ergebnisse aus Aufgabe 3b) aufschreiben

Plakat 3: Alle Teile sollen füreinander sorgen.

  • Ergebnisse aus Aufgabe 4b) aufschreiben

Plakat 4: Wenn ein Teil leidet, leiden alle anderen Teile mit. Und wenn ein Teil sich freut, freuen sich alle anderen Teile mit.

  • Ergebnisse aus Aufgaben 5c) und d) aufschreiben

5. Schritt: Kleingruppen: Wir sind Leib Christi! (ca. 20–30 Min.)

Jede der Kleingruppen erhält eines der im 4. Schritt ergänzten Plakate zur Bearbeitung.

Jede Gruppe erhält jetzt ein Plakat, um zu überlegen, wie das in eurer Konfigruppe ist. Wie gehen wir dort miteinander um? Was wünscht ihr euch?

Was macht die Gemeinschaft der Getauften aus?

Denkt euch zu eurem Thema eine kleine Szene oder ein Standbild (eine Szene ohne Worte und Bewegungen) aus.

Anschließend präsentieren sich die Gruppen gegenseitig ihre kleinen Szenen oder Standbilder.

Baustein 3: Wir bereiten einen Gottesdienst vor

Die Art des Gottesdienstes bzw. seine Gestaltung ist von der Konfirmandengruppe und den örtlichen Gegebenheiten und Traditionen abhängig, sodass wir an dieser Stelle keine näheren Hinweise geben. Ein Beispiel für einen entsprechenden Gottesdienst findet sich aber im Download-Bereich (s.u.)

Material

Das Material ist bei den jeweiligen Baustein-Teilen angegeben.

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Buß- und Bettag in Ninive https://anknuepfen.de/ak_bausteine/buss-und-bettag-in-ninive/ Wed, 12 Oct 2022 10:02:25 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=4091 Der Buß- und Bettag ist weiterhin ein kirchlicher Feiertag, der vielerorts mit einem Abendgottesdienst gefeiert wird. Da der Buß- und Bettag wie der Konfirmandenunterricht auf einen Mittwoch fällt, bietet es sich an, dass der Nachmittagstermin auf den Abend verschoben wird und die Konfirmandinnen und Konfirmanden den Gottesdienst mitgestalten. Die Einheiten in den Wochen vor dem Buß- und Bettagsgottesdienst können zum Thema Buße/Beten und Schuld/Versöhnung schlüssig hinführen.

In der Kirchengemeinde Stuttgart-Heslach gestalten die Konfirmandinnen und Konfirmanden jedes Jahr diesen Gottesdienst und haben sich in diesem Baustein mit Jona und der Buße in der Stadt Ninive auseinandergesetzt. Ein möglicher Ablauf für den Gottesdienst findet sich unter M3.

Die für den kreativen Teil zu verwendende Asche kann bei einem vorausgehenden Konfi-Wochenende beim Lagerfeuer selbst hergestellt werden.

Organisation und Durchführung

Diese Einheit lässt sich mit der auch sonst üblichen Zahl von Mitarbeitern realisieren. Bei einer größeren Gruppe von Konfis ist es günstig, eine weitere Ansprechperson dabei zu haben, insbesondere für die Erarbeitung des Gottesdienstes. Die Einheit kann an einem Nachmittag durchgeführt werden. Für die Fertigstellung der Fürbittgebete und des Liedblattes oder für den Fall, dass die Konfis selbst musikalisch im Gottesdienst aktiv sind, bietet es sich an, dass hierfür ein zweiter Nachmittag zur Fertigstellung/Probe zur Verfügung gestellt wird.

Beim Einstieg ins Thema sitzen die Konfis im Stuhlkreis um die gestaltete Mitte. Für die spätere Arbeit mit Sand und Asche sind Tische für die Gruppen und ein leicht zu reinigender Boden hilfreich.

Vorzubereiten bzw. bereitzustellen sind:

  • die gestaltete Mitte (Gottesdienstvorbereitung, 1. Schritt)
  • das Arbeitsmaterial
  • Besen oder Staubsauer für die anschließende Reinigung

Vor dem Gottesdienst am Buß- und Bettag selbst ist v. a. für die sprechenden Konfis eine Sprechprobe vor dem Mikrofon unerlässlich.

Gottesdienstvorbereitung

1. Schritt: Anfangsritual und Einstieg in das Thema (20 Min.)

Im Rahmen des üblichen Anfangsrituals wird Psalm 51 gemeinsam gesprochen und ein passendes Lied gesungen, z. B. „Christus, dein Licht“ oder „Erbarme dich“ (Kyrie)[1].

In der Mitte des Stuhlkreises ist ein schwarzes Tuch (oder schwarze Pappe) ausgebreitet. Auf dem Tuch liegen ein Haufen mit Asche/Sand, ein paar Leinensackreste, das „Ortsschild“ von Ninive (M4) und ggf. die auch sonst immer verwendete Konfirmandenkerze.

Die Konfis lesen Jona 3 reihum. Anschließend können sie Verständnisfragen stellen. Geklärt werden sollte auf jeden Fall, was Sack und Asche bedeuten.

  • Ein Sack ist die einfachste Art von Gewand und symbolisiert die Selbstdemütigung vor Gott.
  • Asche ist ein Zeichen der Vergänglichkeit. Bei jeder Bestattung hört man den Satz: „Erde zu Erde, Asche zu Asche und Staub zum Staube“. Wenn man sich Asche auf den Kopf streut, bedeutet das symbolisch: „Ich decke mich mit Tod zu, ich habe den Tod verdient für meine Schuld.“ Man will damit das Gericht Gottes vorwegnehmen.
  • Sich in Sacktuch zu kleiden und Asche auf den Kopf zu streuen, ist zu Zeiten der Bibel sowohl ein Buß- als auch ein Trauerritual, z. B. wenn eine nahestehende Person gestorben ist.

2. Schritt: Erarbeitung (15 Min.)

Stellt euch vor, ein Handlungsreisender kommt während der „Buß- und Bettage“ in die Stadt Ninive. Er kennt die Stadt gut, aber nur im „Normalzustand“. Was beobachtet er? Nimmt er bei den Leuten von Ninive eine Veränderung wahr? Wenn ja, welche? Gestaltet dazu in Kleingruppen mit Asche und Sack auf Tonkarton ein Vorher-Nachher-Bild. Gebt dem Bild zum Schluss eine Überschrift.

Aschespuren können auf schwarzem Tonkarton nur schwer korrigiert werden. Deshalb empfiehlt es sich, die Asche durch feinen Sand zu ersetzen. Die Kunstwerke werden fotografiert und dienen im Gottesdienst als Predigtgrundlage. Sie können auch in den Liedblättern abgedruckt werden.

3. Schritt: Präsentation (20 Min.)

Die Ergebnisse werden gemeinsam betrachtet, wobei die „Künstler“ zunächst nur den Beobachtungen der Mitkonfis zuhören und erst am Schluss ihre eigenen Gedanken ergänzen.

Mögliche Vertiefungsfragen für das Gespräch:

  • Was genau könnten die Menschen in Ninive falsch gemacht haben?
  • Welche Folgen hat das für unsere Beziehung zu Mitmenschen und zu Gott?
  • Was tun die Menschen, um die Sache wieder in Ordnung zu bringen?
  • Wir kleiden uns in der Regel nicht in Sack und Asche. Wie sieht unsere Buße aus?
  • „Buße“ und „besser“ haben im Deutschen die gleiche Wortwurzel. Was macht die Buße besser?
  • Welche Rolle hat Gott in der Buße? Wie reagiert Gott? (Beachte Jon 3,10!)
  • M1 zeigen und zu den Kunstwerken legen. Martin Luther schreibt in der ersten seiner 95 Thesen: Als unser Herr und Meister Jesus Christus sagte: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen“, wollte er, dass das ganze Leben der Glaubenden Buße sei. Was meint Luther damit?

4. Schritt: Vorbereitung des Gottesdienstes in Gruppen (30 Min.)

In Gruppen bereiten die Konfirmandinnen und Konfirmanden nun einzelne Teile des Gottesdienstes vor. Sie übernehmen diese Bausteine dann auch im Gottesdienst. Je nach Gruppengröße können Bausteine weggelassen oder ergänzt werden (z. B. die Gestaltung einer Verabschiedung oder das Austeilen der Liedblätter zu Beginn des Gottesdienstes).

Jede Kleingruppe erhält schriftlich einen der unter M2 stehenden Arbeitsaufträge.

Die Predigt orientiert sich an den „Sack- und Aschebildern“ der Konfirmandinnen und Konfirmanden. Sie unterstreicht wichtige Erkenntnisse aus dem Vertiefungsgespräch oder zeigt ausgehend von den Bildern überraschende Perspektiven auf die Situation in Ninive oder unsere Zeit auf. Auch hierzu können einzelne Konfis einbezogen werden, indem sie wichtige Beobachtungen aus der Vertiefungsphase schriftlich festhalten und dann im Gottesdienst vortragen.

5. Schritt: Abschluss (5 Min.)

Zum Abschluss wird gemeinsam eines der ausgewählten Lieder gesungen und in das übliche Abschlussritual eingebaut.


[1] Das Liederbuch, Stuttgart 2015, Nr. 188 bzw. 42

Material

  • schwarzes Tuch (alternativ große schwarze Pappe)
  • Asche oder Sand
  • Leinensackreste
  • ein schwarzer Tonkarton (mindestens DIN A2, besser noch größer) pro Kleingruppe
  • Bibeln
  • Gesangbücher (EG)
  • Konkordanz zum EG
  • ggf. andere Liederbücher
  • Fotoapparat
  • Notebook
  • M1 – Luthers These zur Buße
  • M2 – Arbeitsaufträge für die Gruppenarbeit
  • M3 – Möglicher Gottesdienstablauf
  • M4 – Ortsschild Ninive
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Tauferinnerung mit Taufschals https://anknuepfen.de/ak_bausteine/tauferinnerung-mit-taufschals/ Fri, 15 Jul 2022 03:00:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=3918 Diese Idee wurde vom Team der Pfarrer/-innen und Diakon/-innen für das Konficamp des Kirchenkreises Stuttgart entwickelt.

Die Jugendlichen sind während ihres Konfijahres gerade in der Pubertät. Eine große Frage in dieser Zeit ist die Frage nach ihrer Identität. Sie entwickeln ihr Selbstbild und gleichen dies immer wieder mit dem Fremdbild ab, das sie von Eltern, Schule und Gleichaltrigen gespiegelt bekommen.


Ziemlich wahrscheinlich ist es für die Konfirmandinnen und Konfirmanden kein wirkliches Thema, ob sie getauft sind oder noch nicht. In dieser Einheit geht es um ein Grundproblem menschlicher Existenz: Wer bin ich? Bei der Taufe wird die Gotteskindschaft eines jeden Einzelnen öffentlich gemacht. Der Zuspruch daraus soll den Konfis helfen, im Leben zu bestehen.

1. Schritt: Sina und Erik[1] (20 Min.)

Die Konfis sitzen im Stuhlkreis. Ein Stuhl im Kreis steht exponiert – mit kleinem Abstand zu den anderen Stühlen –, darauf sitzt ein/-e Teamer/-in.

Der Einstiegstext („Sina“, M1a) wird vorgelesen. Der/Die Teamer/-in fällt dabei immer mehr in sich zusammen, sein/ihr Gesichtsausdruck verändert sich von „normal“ in enttäuscht/mutlos.

Wie wirkt das auf Sina, was sie erlebt?
Was denkt Sina selbst über sich? Wie geht es mit ihr weiter?

Die Konfis halten ihre Gedanken in Einzelarbeit auf dem Arbeitsblatt fest („Sina“ – ggf. dunkles Papier).

Danach stellen sie sich (je nach Gruppengröße vielleicht nur einige) nacheinander hinter den Sina-Stuhl und sagen ihren Satz/ihre Sätze als Ich-Botschaft.

Dann wird der Teil 2 („Erik“, M1a) vorgelesen. Der/Die Teamer/-in richtet sich dabei auf, macht sich „breit“. Sein/Ihr Gesichtsausdruck verändert sich von „normal“ in strahlend/lächelnd.

Wie wirkt das auf Erik, was er erlebt?
Was denkt Erik selbst über sich? Wie geht es mit ihm weiter?

Die Konfis halten ihre Gedanken in Einzelarbeit auf dem Arbeitsblatt fest („Erik“ – ggf. helles Papier).

Danach stellen sie sich (je nach Gruppengröße vielleicht nur einige) nacheinander hinter den Erik-Stuhl und sagen ihren Satz/ihre Sätze als Ich-Botschaft.

2. Schritt: Taufe Jesu (Mk 1,9-11) (10 Min.)

Was andere von uns denken und uns oder über uns sagen, hat eine Riesenwirkung. Oft sind oder werden wir das, was andere von uns denken.
Was denkt Gott darüber? Wie sieht er uns? …

Erste Antworten der Konfis.

Dann wird Mk 1,9-11 (vor-)gelesen.

Was passiert in dieser kurzen Szene alles?

Die wichtigen Aspekte: Der Himmel ist offen, die direkte Verbindung zu Gott ist möglich. Gottes Geist ist eine Taube. Gottes Stimme spricht zu Jesus.

Was Gott in der Taufe zu Jesus sagt, das gilt für uns: „Du bist mein geliebtes Kind. Ich stehe zu dir!“

Stellt euch vor, Sina wird getauft – wie Jesus. Was macht das mit Sina? Wie kann ihr das helfen beim Umgang mit den verschiedenen Meinungen, die auf sie einprasseln?

Die wichtigen Aspekte: Aus Gottes Sicht sind wir seine geliebten Kinder. Wir sind nicht allein: Gottes Geist ist auf/mit uns.

Jesus ist mein „Bruder“. Gott spricht uns mehr Mut zu. Er möchte, dass wir weniger Angst haben und mehr Freiheit von der Meinung der anderen. Gott liebt uns ohne Bedingungen, ohne Rücksicht auf unsere Herkunft. Er sagt: „Du bist mein geliebter Sohn / meine geliebte Tochter. Ich stehe zu dir!“

3. Schritt: Taufe – was sie bedeutet

In der Taufe Jesu sagt Gott Ja zu Jesus. Ja, du bist mein geliebtes Kind! – Was Gott in der Taufe zu Jesus sagt, das gilt auch für uns: Du bist mein geliebtes Kind. In der Taufe sagt Gott uns das. – Was gehört denn alles zur Taufe und wie wird hier jeweils diese Zusage deutlich?

Zum Sammeln und Erschließen der Elemente der Taufhandlung bieten sich unterschiedliche Herangehensweisen an:

•     Verschiedene Symbole (Wasserkrug, Schale, Taufkerze, Bibel, Kreuz, Taufkleid, Taufspruch, Glaubensbekenntnis, Patenurkunde, …) liegen in der Mitte. Die Konfis sollen sich einen Gegenstand holen und den anderen erklären, was er mit der Taufe zu tun hat. (10–15 Min.)

•     Einsatz von Arbeitsblatt M3. Dort sind – wie bei einem Bingo – 24 Gegenstände/Personen/Symbole zusammengestellt (Täufling, Täufer, Wasser, Taufstein, Kirche, Taufkerze, Taufspruch, Gemeinde etc.). Die Konfis teilen sich in Kleingruppen (jeweils 3–5 Personen) auf. Jede Kleingruppe bekommt ein Arbeitsblatt. In einem ersten Schritt muss die Kleingruppe 12 Dinge streichen, die nicht unbedingt zu einer Taufe dazugehören. Jede Kleingruppe stellt vor, was übrig geblieben ist. In einem zweiten Schritt streicht jede Kleingruppe weitere 7 Dinge und stellt vor, was unbedingt zu einer Taufe dazugehört. Die Ergebnisse der Kleingruppen werden verglichen – was haben alle noch dabei? Im dritten Schritt sollen noch einmal zwei Dinge gestrichen werden. Im besten Fall bleiben dann übrig: Täufling, Täufer, Tauvotum. (15–20 Min.)

•     moderiertes Rollenspiel

•     Lernstraße[2] (Zeitbedarf für alle Stationen ca. 2 Stunden)

4. Schritt: Taufschals gestalten (20 Min. ohne Trocknen)

Als Erinnerung an die Taufzusage Gottes an die Konfis gestalten die Jugendlichen sich einen Taufschal. Dabei gibt es zwei Varianten. Wenn das „Weiß“ das Taufkleides als Symbol für „reingewaschen“/„neues Leben“ stehen soll, kann Variante I gewählt werden. Optisch ansprechender ist wahrscheinlich Variante II, da der Schal dabei ganz bunt wird.

Ein Symbol der Taufe schauen wir uns jetzt genauer an.

Ein Taufkleid (oder ein Foto davon) wird in die Mitte gelegt. Die Gruppe trägt ihr Vorwissen zusammen, dann wird gemeinsam der Infotext zum Taufkleid (M2) gelesen.

In Erinnerung daran, dass ihr getauft seid, bekommt ihr nun zwar kein weißes Taufkleid, aber einen weißen Taufschal.

Die, die noch nicht getauft sind, machen sich einen Taufschal für ihre Taufe.

Variante I:

Auf diesen weißen Schal kommt zweierlei: Euer Name, der seit der Taufe mit dem Gottesnamen versprochen ist, und ein christliches Symbol, denn mit der Taufe gehört ihr zur Gemeinschaft der Christen. Die Grundfarbe bleibt Weiß. Ihr könnt schreiben, malen oder auch mit Stempeln drucken.

Variante II:

Als Getaufte sind wir eine bunte, lebendige Gemeinschaft. Dass wir alle einen Schal haben, zeigt: „Ich gehöre zu Gott. Wir alle gehören zur Gemeinschaft der Christen.“ Eure individuelle Gestaltung zeigt: „Ich bin einmalig.“ Mit eurem Namen macht ihr deutlich, dass Gott euch beim Namen kennt und weiß, wie ihr wirklich seid.“

Die Konfis binden Schals für Batik ab, tauchen die Schals in 2–3 Farben ein, waschen sie am Ende aus, öffnen sie und lassen sie trocknen.

5. Schritt: Tauferinnerung in der Kirche (20 Min.)

Bei dieser kleinen Andacht wird nur bei der Tauferinnerung beim Segenswort zwischen getauften und noch nicht gerauften Konfis unterschieden.

Die Taufschals können auch für den Taufgottesdienst der noch ungetauften Konfis verwendet werden. In dem Gottesdienst können die getauften Konfis mit ihren Taufschals als Zeugen der Taufe einen Kreis o. ä. um den Taufstein machen. Die Täuflinge bekommen nach ihrer Taufe den Taufschal umgelegt.

Wenn Mitarbeitende im Konfirmandenunterricht mit dabei sind, sollten auch sie einen Taufschal haben oder man muss sich überlegen, wie sie an der Andacht teilnehmen.

Vorschlag für eine kleine Andacht mit Tauferinnerung zum Abschluss der Einheit:

Alle Konfis stehen im Kreis um das Taufbecken. Den Taufschal trägt jede/-r um die Hüfte.

Begrüßung / kurze Einführung

Lied

Erzählung: Kämmerer aus Äthiopien (Apg 8)

kurze Deutung:
– Zur Taufe gehören immer mehrere. Einer sagt dem anderen, was er wie versteht. Im Glauben begleiten wir uns gegenseitig und helfen uns beim Verstehen. Das passiert auch in der Konfizeit!
– Der Kämmerer freut sich, dass er jetzt dazugehört/zu Gott gehört.
– In der Taufe werden wir gefragt – wie Philippus den Kämmerer fragte –, ob wir glauben. Der Kämmerer sagt Ja zum Glauben. In der Konfirmation bestätigt ihr das „Ja“, das ihr selbst bei eurer Taufe nicht sagen konntet.
– Impuls: Unser Glaube wird im Glaubensbekenntnis zusammengefasst. Deshalb bekennen wir mit diesen Worten unseren Glauben und erinnern uns dabei an unsere Taufe bzw. daran, dass wir noch getauft werden.

Glaubensbekenntnis

Tauferinnerung:
– Die rechte Person bindet sich ihren Taufschal ab, gibt ihn an die linke Person. Die linke Person nimmt den Taufschal, legt der rechten Person deren eigenen Taufschal um den Hals und sagt dazu: „N. N., du bist getauft. Gott liebt dich“.
– Bei den ungetauften Konfis: „N. N., du wirst getauft. Gott liebt dich.“
– Beide gehen zusammen an den Taufstein. Dort segnet die linke Person die rechte mit einem Wasserkreuz auf der Stirn oder in der Handfläche und sagt dazu: „Gott segne dich.“
– Die rechte Person macht weiter mit der linken Person neben sich – usw.

Lied, z. B. „Meine Hoffnung …“

Gebet und Vaterunser

Segen


[1] Angelehnt an: Jörg Conrad, Wer sagt mir, wer ich bin?, in: Anknüpfen. Praxisideen für die Konfirmandenarbeit, Calwer Verlag, 2., völlig neu überarbeitete Auflage, Stuttgart 2013, S. 224–230.

[2] Eine Lernstraße findet sich in: Anknüpfen. Praxisideen für die Konfirmandenarbeit, Calwer Verlag, 2., völlig neu überarbeitete Auflage, Stuttgart 2013, S. 217ff.

Material

  • M1a – Anspiel Sina/Erik (für Teamer/-innen)
  • M1b – Arbeitsblatt: Was denke ich über mich selbst? (für Konfis). Benötigt werden pro Konfi 2 Kopien, ggf. kann es einmal auf dunklem und einmal auf hellem Papier ausgedruckt oder kopiert werden
  • M2 – Infotext: Taufkleid
  • ggf. M3 – Arbeitsblatt: Elemente der Taufhandlung
  • Symbole/Gegenstände der Taufe (Taufkleid, Wasserschale, Patenbrief, …), ggf. als Fotos
  • Material für Taufschals:
    • pro Konfi 1 Schal aus weißem Stoff (z. B. altes Leintuch, ca. 120 cm x 20–30 cm) oder vorgefertigte Tischläufer
    • Variante I: Stoffmalfarbe, Pinsel, Wasserbecher, Stoffmalstifte, Korken zum Stempeln, Moosgummi zum Ausschneiden von Taufsymbolen zum Stempeln, Wäscheleine zum Trocknen
    • Variante II: Batikfarbe, pro Farbe ein Eimer, heißes Wasser, Schnur zum Abbinden, Scheren, Wäscheleine zum Trocknen

Downloads

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Das bedeutet Taufe – für mich https://anknuepfen.de/ak_bausteine/das-bedeutet-taufe-kerzen/ Thu, 25 May 2017 10:07:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=3461 Dieser Baustein zum Thema Taufe setzt voraus, dass bereits eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema stattgefunden hat. Er rundet diese mit einer kreativen Idee ab, deren Ergebnisse auch für die Gestaltung eines Gottesdienstes verwendet werden können.

In der vorausgehenden Einheit arbeiteten wir in unserer Konfigruppe mit der Taufspirale (aus: M. Hinderer, Th. Tröndle: Taufe – meinem Leben auf der Spur, in: Anknüpfen. Praxisideen für die Konfirmandenarbeit, Calwer Verlag, 2., völlig neu überarbeitete Auflage, Stuttgart 2013, S. 82ff.) und einer Bibelarbeit zu folgenden Texten:

  • Taufe Jesu (Mt 3,13-17, Mk 1,9-11, Lk 3,21-22, Joh 1,29-34)
  • Taufe des Kämmerers (Apg 8,26-39)
  • Taufbefehl (Mt 28,16-20)
  • Segnung der Kinder (Mk 10,13-16)

Danach folgte der hier vorgestellte Baustein „Das bedeutet Taufe – für mich“. Der kreative Teil besteht in der Herstellung einer Tauferinnerungskerze.

Organisation und Durchführung

Zur Durchführung des Bausteins sind zwei Räume optimal: So können in einem Raum bereits die Vorbereitungen für das Basteln der Kerzen getroffen sein, während im zweiten Raum die kreative Phase angebahnt wird: Die Konfirmandinnen und Konfirmanden stellen sich vor, sie müssten sich einen Taufspruch für ihre eigene Taufe auswählen.

Hilfreich ist ein/-e Teamer-/in pro 8–10 Konfis, der/die den Konfis bei ihrer Ideenfindung helfen kann und sie beim Basteln unterstützt. Die Teamer/-innen sollten also selbst schon eine Kerze angefertigt haben.

Außerdem ist eine Art Materialausgabe nützlich: Hier können die Konfis die Wachsplatten bekommen, die sie brauchen, und die Reste wieder zurückbringen.

Ziele

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden erarbeiten sich in einer kreativen Phase ein eigenes Verständnis von Taufe: Taufe bedeutet für mich …

Sie setzen sich mit dem elementaren Sakrament des Glaubens auseinander und können darüber Auskunft geben, welche Bedeutung Taufe für ihr Leben und ihren Glauben hat.

Dabei nehmen sie wahr, dass die Bedeutung der Taufe für jeden einzelnen Menschen anders ist: Die Konfirmandinnen und Konfirmanden wenden sich unterschiedlichen Bibelversen zu, die sie dann in der kreativen Phase auf die Kerze bringen. Es entsteht ein Strauß an Bedeutungen, der die Gemeinschaft der Getauften, die in dieser Konfirmandengruppe versammelt ist, lebendig werden lässt. Die Konfis merken: Wir alle mit unseren je eigenen Lebenswegen finden in der Taufe unsere eigene Bedeutung. Aber wir alle haben in der Taufe auch unseren gemeinsamen Grund.

Phase 1: Mein Taufspruch – dein Taufspruch (insg. 30 Min.)

Leitfrage

Meine Eltern haben für mich bei der Taufe einen Taufspruch ausgesucht. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke und auch die erhoffte Zukunft in den Blick nehme: Welchen Taufspruch würde ich mir denn selbst geben?

Vorbereitung

Eine Auswahl an Bibelversen auf A4-Blättern ausdrucken (Vorschläge auf M2), die im 1. Schritt im Raum verteilt werden. Der Raum ist ansonsten leer, es sind keine Stühle aufgestellt. Die Musikanlage ist zum Einspielen bereit. Bei mehr als 15–20 Konfis empfiehlt es sich, diese Phase in zwei Gruppen durchzuführen.

1. Schritt: Aussuchen des Spruches (10 Min.)

Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, wir laden euch ein, euch ein wenig Zeit für euch selbst zu nehmen. Schaut auf euer Leben zurück. Überlegt, welche Hoffnung ihr für die Zukunft habt. Stellt euch vor, ihr müsstet für euch selbst einen Taufspruch aussuchen. Diese Aufgabe hatten eure Eltern bei eurer Taufe, jetzt übernehmt ihr sie. Euren Eltern gegenüber habt ihr einen entscheidenden Vorteil: Ihr kennt euch. Ihr wisst, was ihr euch für euer eigenes Leben wünscht. Ihr habt schon einige Jahre dieses Leben hinter euch und wisst, was euch geprägt hat. Ihr habt noch viele Jahre eures Lebens vor euch und vielleicht auch schon Wünsche für diese Zeit.

Ich habe euch einige Verse aus der Bibel mitgebracht und lege sie hier im Raum aus. Sucht euch davon einen aus, den ihr euch aus eurer jetzigen Sicht als euren Taufspruch wünschen würdet. Stellt oder setzt euch zu diesem Spruch.

Die Musik wird eingespielt, die Konfis suchen sich einen Vers aus.

2. Schritt: Das bedeutet dieser Spruch für mich und für uns (10 Min.)

Wenn alle Konfis einen Spruch ausgesucht haben, folgt ein weiterer Impuls:

Setzt euch bei eurem Spruch auf den Boden. Ihr bekommt von mir ein Arbeitsblatt (M1), auf das ihr euren Spruch bitte abschreibt. Tauscht euch dabei untereinander aus, wenn ihr zu mehreren bei einem Spruch sitzt: Warum hast du dir diesen Spruch ausgewählt?

Es gibt Konfis, die bei dieser Phase allein bei einem Spruch sitzen. Diese können zu einer Gruppe zusammengefasst werden. Dann ist wichtig, dass diese Konfis beim folgenden Speed-Dating im gleichen Kreis stehen. Bei Kleingruppen, in denen der Austausch nicht läuft, kann ein/-e Teamer/-in eingreifen und die Gesprächsleitung übernehmen.

3. Schritt: Diese Sprüche sind uns wichtig (10 Min.)

Im Folgenden wird die Methode des Speed-Dating (auch bekannt als „Kugellager“) eingesetzt. Die Konfis bilden zwei gleich große Gruppen, eine den inneren, die zweite den äußeren Kreis, sodass immer zwei Konfis einander gegenüberstehen. Jede/-r Konfi hat nun maximal eine halbe Minute Zeit, der/dem anderen seinen/ihren Spruch vorzulesen und kurz zu erzählen, warum er/sie diesen Spruch gewählt hat. Gegen Ende hin kann die halbe Minute zu lang werden, dann kann das Zeichen zum Wechseln bzw. Weitergehen schneller gegeben werden.

Phase 2: Wir gestalten eine Tauferinnerungskerze (insg. 70 Min.)

Ziel

Die Konfis verleihen dem gewählten Taufspruch und der Bedeutung, die sie der Taufe beilegen, gestalterischen Ausdruck.

Vorbereitung

Die Tische zum Arbeiten mit Papier abdecken. Eine Materialtheke (Materialausgabe) vorbereiten – Kerzen und Wachsplatten stehen dort bereit.

1. Schritt: Erklären der Methode und des Materials (10 Min.)

Ein/-e Teamer/-in erklärt Methode und Material. Dabei sind folgende Hinweise wichtig:

  • Die Konfis holen die Wachsplatte ab, die sie gerade brauchen, und geben Reste wieder zurück.
  • Jede/-r Konfi bekommt eine Stecknadel, um das Wachs zu schneiden.
  • Wachs kann man auch formen/rollen.
  • Damit das Wachs haftet, muss es warm sein: Ausgeschnittene Teile dafür kurz zwischen den Händen halten und dann auf die Kerze aufkleben.
  • Das Motiv möglichst weit unten auf der Kerze platzieren, da diese von oben nach unten abbrennt.
  • Auf Arbeitsblatt M1 (s. Phase 1, Material-Download s.u.) haben die Konfis Raum, um ihren Entwurf zu skizzieren; sie sollen ihn vor Anfertigung der Kerze einem/einer Teamer/-in zeigen.
  • Auf jeder Kerze muss auch der Name stehen; am besten auf der Rückseite. Dafür eigenen sich besonders gut Wachsstifte.

2. Schritt: Gestaltung der Kerze (60 Min.)

Die Konfis haben nun Zeit, ein Motiv zu erarbeiten und dieses auf die Kerze zu bringen. Sie werden unterschiedlich schnell fertig sein. Wichtig ist, dass die, die bereits fertig sind, sich in einem anderen Raum aufhalten können, damit die anderen genug Zeit und Ruhe haben.

Aufgabe der Teamerinnen und Teamer ist es, den Konfis bei ihrer Gestaltung zu helfen.

Eine/-r der Teamer/-innen ist dabei ausschließlich für die Materialtheke verantwortlich!

Phase 3: Das bedeutet Taufe für mich und für dich (20 Min.)

Vorbereitung

Jede/r TeamerIn hat sich selbst in der Vorbereitung ebenfalls ein Statement zum Impuls „Das bedeutet Taufe für mich“ ausgedacht.

1. Schritt: Die Schnappschuss-Methode einüben

Taufe bedeutet für mich …: Ihr habt euch intensiv darüber Gedanken gemacht. Ihr habt euch dazu einen Bibelvers ausgesucht, den ihr euch aus eurer heutigen Perspektive als Taufspruch geben würdet. Ihr habt dazu eure Kerze gestaltet. Jetzt tragen wir alles zusammen.

Auf eurem Arbeitsblatt müsst ihr dazu noch den Schnappschuss „Taufe“ ausfüllen. Wir machen das nach der Schnappschuss-Methode. Die üben wir jetzt ein:

Ich sage ein Wort, z. B. „Maus“, und ihr sagt reihum das erste Wort, das euch dazu einfällt.

Die Methode wird mit einfachen Worten (Katze, Hund, Kirche etc.) eingeübt.

2. Schritt: Schnappschuss Taufe

Nehmt nun euer Arbeitsblatt und euren Stift. Ihr wisst jetzt, wie der Schnappschuss funktioniert. Wenn ich gleich das Wort sage, dann schreibt auf, was euch zuerst einfällt.

Die Leitung gibt nun das Stichwort „Taufe“. Die Konfis schreiben ihren Schnappschuss auf.

3. Schritt: Das bedeutet Taufe für mich und für dich

Eure Stichworte zur „Taufe“ sollen gesagt und gehört werden: Ihr habt eure Kerzen hier in der Mitte stehen. Reihum sagt ihr jetzt eure Stichworte „Taufe bedeutet für mich…“ und zündet dann eure Kerze an.

Die Konfis nennen reihum ihren Schnappschuss „Taufe“ und entzünden ihre Kerze, bis alle Tauferinnerungskerzen brennen.

Auch wir im Team haben uns unsere Gedanken gemacht. Einige von uns sind älter als ihr, andere nur einige Klassenstufen über euch. Aber auch für uns, in unserem Leben, bedeutet Taufe etwas.

Die Teamerinnen und Teamer geben ebenfalls kurze Statements ab zu „Das bedeutet Taufe für mich“.

Ausblick

Die Kerzen und die Statements können für die Gestaltung eines Tauf- oder Tauferinnerungsgottesdienstes verwendet werden. Es ist auch möglich, die Kerzen oder die Motive darauf zu fotografieren und unter Verwendung der zugehörigen Taufsprüche und/oder der Statements eine Präsentation anzufertigen, die im Gottesdienst, für eine Andacht oder auch auf einem Elternabend verwendet werden kann.

Selbstverständlich können die Kerzen auch bei der Konfirmation entzündet werden. Gegebenenfalls kann dieser kreative Baustein auch mit der Auswahl der Konfirmationssprüche verknüpft werden.

Material

Phase 1

  • Auswahl möglicher Taufsprüche, jeweils auf A4 gedruckt.
  • Musik zum Einspielen während der Phase, in der die Konfis ihren Spruch auswählen
  • ein Stift pro Konfi
  • M1 – Arbeitsblatt, eine Kopie pro Konfi
  • M2 – Taufsprüche

Phase 2

  • eine Kerze für jeden Konfi
  • Wachsplatten in verschiedenen Farben (gibt es im 10er-Pack)
  • evtl. Wachsstifte zum Schreiben
  • Stecknadeln (besser zum Schneiden und Formen des Wachses geeignet als z. B. Messer oder Scheren)
  • Scheren und Papier, um Schablonen auszuschneiden
  • genügend Tische zum Arbeiten für alle Konfis
  • Papier zum Abdecken der Tische (Zeitungspapier eignet sich nicht, da die Druckerschwärze das helle Wachs verschmutzt)

Phase 3

  • Stuhlkreis
  • Tuch für die Mitte, auf das die Konfis ihre Tauferinnerungskerzen im Kreis stellen; in der Mitte eine brennende Kerze, an der sie ihre Kerze anzünden können
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Eintauchen ins Leben https://anknuepfen.de/ak_bausteine/eintauchen-ins-leben-fotoprojekt/ Tue, 23 May 2017 14:01:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=3431 Taufe ist eine Erfahrung, die die Getauften hineinnimmt in die Fülle des von Gott geschenkten Lebens. Sie bringt die Getauften in Gemeinschaft mit anderen Menschen, die ebenfalls getauft sind. Für Konfis bleibt das allerdings oft blass und abstrakt. Deshalb haben wir im „Jahr der Taufe“ 2011 dieses Fotoprojekt entwickelt.

Beteiligt waren neben mir für das Stadtjugendpfarramt Kaiserslautern Birgit Weindl, Referentin für Kunst und Kirche im Institut für kirchliche Fortbildung, und der Fotokünstler Thomas Brenner sowie die Hauptamtlichen des Dekanats Kaiserslautern (Pfarrer, Pfarrerinnen, Gemeindepädagogischer Dienst) mit ihren Gruppen und ehrenamtliche Jugendliche aus dem Stadtjugendpfarramt. Die Grundideen wurden entwickelt von Birgit Weindl, Thomas Brenner und mir.

Kleiner Exkurs: Was ist inszenierte Fotografie?

Inszenierte Fotografie ist der strategische Aufbau der Bildaussage einer fotografischen Aufnahme mit dem Schwerpunkt auf Motiv und Gestaltung – vor oder während der Aufnahme. Durch die Inszenierung sollen Elemente des Bildinhaltes in einem definierten Zusammenhang dargestellt werden und bestimmte emotionale Reaktionen beim Betrachter geweckt werden.

Der technische Aufwand bei einer fotografischen Inszenierung ist oft sehr hoch, aber immer nur Mittel zum Zweck. Anders als beispielsweise bei der Kunstfotografie, Satellitenfotografie, Astrofotografie oder der Lomografie stehen weder die verwendete Technik noch die technischen Parameter des Inhaltes im Vordergrund. Die Genauigkeit der Bildinhalte, auch im Zusammenhang mit der verwendeten Arbeitsweise, ist zweitrangig. Anders als bei der wissenschaftlichen Fotografie, der Chronofotografie oder der Dokumentarfotografie ist die Realitätsnähe sekundär – was zählt, ist die Bildaussage. Das Gegenteil einer fotografischen Inszenierung ist der Schnappschuss.

(Definition nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Inszenierte_Fotografie)

Organisation und Durchführung

Gemeinsame Vorbereitung und Durchführung: Organisatorisch hat es sich als hilfreich erwiesen, wenn die inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitungen in einer Hand liegen. In die konkrete Planung sollten dann alle verantwortlich Beteiligten einbezogen werden, möglichst durch ein Vorbereitungstreffen und gute Kommunikation des Vorhabens.

Räume: Ein großer Raum für ca. 40 Jugendliche Räume für Kleingruppenarbeit

Zeit: Für etwa 40 Konfirmandinnen/Konfirmanden 4 Stunden an einem Nachmittag oder Samstag. Pro Bild ca. 30 Minuten für das Fotoshooting mit dem Künstler (sinnvoll ca. 3–5 Wochen nach dem gemeinsamen Nachmittag)

Weiterarbeit: Teilnehmende Hauptamtliche in der Konfirmandenarbeit können die Erfahrungen und  Ergebnisse aus dem Projekttag zu einem späteren Zeitpunkt in ihren kirchengemeindlichen Gruppen auf unterschiedliche Weise noch zusätzlich mit dem konkreten Thema „Taufe“ verknüpfen, zum Beispiel bei der Taufe eines Jugendlichen aus der Gruppe oder bei Gottesdiensten, die die Konfirmanden gestalten, nicht zuletzt bei der Konfirmation selbst. Hilfreich ist es in jedem Fall, eine Verbindung herzustellen zwischen den Erfahrungen der Jugendlichen mit dem Projekt, der Botschaft aus den Bildern und der theologischen Bedeutung von Taufe.

Präsentation

Grundsätzlich erhalten die Jugendlichen das Bild, an dem sie selbst beteiligt waren, in digitaler Form (auf CD oder per Nachricht). Es gibt auch USB-Sticks in Form eines Kreuzes.

Darüber hinaus ist sinnvoll und möglich:

  • Verwendung der Bilder im Konfirmationsgottesdienst oder anderen Gottesdiensten der Jugendlichen
  • Ausstellung bzw. Aufhängen der Bilder in kirchlichen Räumen
  • Fotobildband
  • Veröffentlichung auf der kirchlichen Homepage oder andere Internetveröffentlichungen

Sinnvoll ist es, sich schon bei der Planung über die Präsentationsformen zu einigen, auch um entsprechende Kosten mit zu kalkulieren.

Bitte beachten: Für die Veröffentlichung der Bilder braucht es eine Erlaubnis der Eltern der Jugendlichen (siehe unten: M5).

Ablauf des Workshops

Nach einer Einstiegs- und Kennenlernphase soll Raum entstehen, in der die Konfirmand*innen möglichst breit und vielfältig zum Thema assoziieren und eine Bildidee entwickeln können, die mit ihnen, ihrem Leben und dem Thema „Eintauchen ins Leben“ zu tun hat.

Die Fotos selbst werden zu einem späteren Zeitpunkt gemacht, dem sogenannten „Fotoshooting“.

Herausforderung
Der Rahmen „Konfirmandenarbeit“ und das theologische Thema Taufe bergen die Gefahr, dass die Jugendlichen einerseits die vermuteten Erwartungen der Hauptamtlichen erfüllen wollen und andererseits mit ihren jeweiligen religiösen Vorprägungen zum Thema „Taufe“ nicht zu einer tatsächlichen Neuinszenierung kommen, sondern „nur“ bestehende Vorstellungen fotografisch darstellen.

In der Anfangsphase des Nachmittags geht es deshalb insbesondere darum, den Raum zu eröffnen für völlig anderes, und zuzulassen, dass die Jugendlichen sich trauen, auch Dinge zu benennen, von denen sie vielleicht zunächst annehmen, dass sie im Kontext von Kirche und Konfirmandenarbeit nicht gewünscht sind.

Konkreter Ablauf

Begrüßung (10 Min.)

Die Konfis werden freundlich empfangen und die Verantwortlichen stellen sich vor.

Im Hintergrund werden inszenierte Fotos des beteiligten Künstlers Thomas Brenner als Endlosschleife an die Wand projiziert.

1. Schritt: Kennenlernen (30 Min.)

Atomspiel zu folgenden Kriterien:

  • alle aus einer Kirchengemeinde
  • alle aus der gleichen Schule
  • alle mit der gleichen Anzahl von Geschwistern
  • alle mit der gleichen Schuhgröße

Bildet 8er-Gruppen. Mindestens die Hälfte der Gruppe muss aus verschiedenen Kirchengemeinden kommen.  – Stellt dann mit euch als Gruppe die Zahl 4.

Bildet 6er-Gruppen. Mindestens die Hälfte der Gruppe muss aus verschiedenen Kirchengemeinden kommen. – Stellt dann mit euch als Gruppe den Buchstaben K.

Im Hintergrund läuft passende Musik. Den ganzen Nachmittag machen Menschen aus dem Team Fotos, die am Ende gezeigt werden.

2. Schritt: Inszenierung – erste Schritte (15 Min.)

Es werden wie im 1. Schritt 10er-Gruppen gebildet.

Macht ein Standbild zum Begriff „Fußballstadion“.

Eine 5er-Gruppe wird gebildet.

Entwickelt eine Szene zum Begriff „Heißer Tag am See“.

Als 4er-Gruppe:

Macht ein Standbild zum Thema „Taufe“.

3. Schritt: Bilderpräsentation zu Inszenierter Fotografie (10 Min.)

Zur Inspiration werden One Minute Sculptures von Erwin Wurm und Bilder des Fotokünstlers Thomas Brenner gezeigt. (Erwin Wurm, Fat Survival. Handlungsformen der Skulptur, Neue Galerie Graz 2002, oder Google-Bilder-Suche zu „Erwin Wurm One Minute Sculptures“).

Die Konfis beginnen Arbeitsblatt 1 (M1, Download s.u.) auszufüllen, um mögliche Gedanken und Ideen, die ihnen während des Inputs kommen, zu sichern.

4. Schritt: Thematische Einführung (10 Min.)

Die Konfis schließen die Augen und werden eingeladen zu einer Imaginationsübung:

Unsere Fantasie macht vieles möglich, was in Wirklichkeit nicht geht. Versuche dir möglichst konkret vorzustellen, du tauchst ein in Wasser … Wie ist das, wie fühlt sich das an? – Du tauchst ein in eine große Menschenmenge … – Du tauchst ein in Pudding … – Du tauchst ein in Licht, in eine Bettdecke, in einen Film, in Musik, in Wärme, in Liebe.

Wie hat sich das angefühlt? Was war angenehm? Was war eher unangenehm? Bleibe noch ein wenig bei dem Bild, das für dich am stärksten war, und öffne dann wieder deine Augen.

Auch die Taufe ist so ein Eintauchen. Wir kommen in Berührung mit reinigendem Wasser. Wir kommen in Berührung mit dem Leben, denn Wasser steht für Leben. Wir kommen in Kontakt mit einer großen Zahl anderer Menschen, die auch getauft sind, die zur Kirche gehören, die sich von Gott Leben versprechen. Deshalb kann man ganz knapp auf den Punkt bringen, was Taufe bedeutet: Eintauchen ins Leben.

5. Schritt: Bildung von Kleingruppen (5 Min.)

Es werden Neigungsgruppen von 10–12 Personen gebildet. Für jede Kleingruppe sind zwei oder drei Teamer/-innen zuständig, Haupt- und Ehrenamtliche gemischt. Die Gruppen verteilen sich auf die Kleingruppenräume. In jedem dieser Räume steht ein Tisch mit den Arbeitsblättern M2, M3, M4 und Kreativmaterial bereit (Papier, Zettel, Stifte, Klebepunkte, Scheren, Bastelmaterial, Zeichenblöcke, Folien etc., s. Kasten „Material“).

Bevor es ans Arbeiten geht, darf mit Brezeln und Getränken 10–15 Minuten Pause gemacht werden.

6. Schritt: Brainstorming (15 Min.)

Die Jugendlichen notieren ihre Assoziationen auf weiße Zettel – pro Zettel immer nur eine Assoziation – und legen dann am Ende alle Zettel sichtbar in die Mitte des Stuhlkreises oder des Tisches. Auf Arbeitsblatt 2 (M2, Download s.u.) finden sich Impulsfragen für das Brainstorming.

7. Schritt: Bewertung (5 Min.)

Jede/-r Jugendliche erhält 3 Klebepunkte und kann diese auf die Zettel verteilen, die sie/er interessant findet. Es ist auch möglich, einer Idee mehr als einen Punkt zu geben.

8. Schritt: Entscheidung (10 Min.)

Aufgrund der Bewertung sollen sich innerhalb dieser Kleingruppe kleinere Gruppen finden (mindestens 3 Personen, maximal 5), die ähnliche Interessen haben und zusammen ein Bild entwickeln wollen.

Sie nehmen sich die Zettel, die zu ihnen passen, sowie 3 Zettel, die überhaupt nicht passen.

9. Schritt: Entwicklung einer Bildidee (30 Min.)

Jede der im 8. Schritt gebildeten Kleinstgruppen wird moderiert durch einen Teamer oder eine Teamerin. Diese haben die Aufgabe, hinzuführen zur Gefühlsebene, zu konkreten Situationen, Personen und Orten, und Anregungen zu geben für eine Bildidee. Dabei ist es wichtig, auch irritierende Impulse und Ideen mit hineinzugeben, um den kreativen Prozess voranzutreiben. Die Teamer/-innen sollen nicht die Bildidee vorgeben, sondern eher einen Blick von außen beisteuern. Zur Unterstützung haben sie das Arbeitsblatt 3 (M3) mit Leitfragen für die Moderation. Der Fotograf besucht die Kleingruppen und bietet kreative Unterstützung an.

10. Schritt: Materialbörse als Ideengeber (15 Min.)

Im Foyer wird in der Zwischenzeit ein großer Tisch mit möglichst vielen Materialien unterschiedlichster Art vorbereitet (s. u. Anregungen unter „Material“). Die Kleinstgruppen kommen, schauen sich die Materialien an und entscheiden sich für einiges, was zu ihren bisherigen Ideen passt. Sie nehmen diese Materialien mit in ihren Gruppenraum.

11. Schritt: Fortsetzung der Bildentwicklung (20 Min.)

Die Bildidee wird im Gruppenraum fertiggestellt und mit Materialien ausprobiert.

Das Arbeitsblatt 4 (M4, Download s.u.) wird komplett ausgefüllt und eine Skizze des Bildes angefertigt.

Materialien, die nicht benötigt werden, bringt man zurück ins Foyer, um sie anderen Gruppen zur Verfügung zu stellen.

Jede Kleinstgruppe beschriftet einen Müllsack mit ihren Namen und befüllt diesen mit den notwendigen Materialien und den ausgefüllten Arbeitsblättern.

Für Kleinstgruppen, die früher fertig sind, gibt es im Plenums-Raum Spielangebote.

12. Schritt: Organisatorisches im Plenum (20 Min.)

Die Einteilung der Kleinstgruppen pro Bild zu einem Fotoshooting-Termin zusammen mit dem Fotografen erfolgt mithilfe einer vorbereiteten Liste, in der Zeitfenster von 30 Minuten angegeben sind. Der Termin findet einige Wochen später statt.

13. Schritt: gemeinsamer Abschluss (20 Min.)

Die Bilder des Nachmittags werden im Plenum präsentiert. Ein schönes Spiel mit der Großgruppe sorgt für gute Stimmung. Am Schluss steht ein kleines Segensritual, das noch einmal Bezug nimmt auf die Taufe.

Vorschlag für ein Gebet mit Segen:

Wir danken dir, lebendiger Gott, für diesen gemeinsamen Tag.
Du hast uns begleitet bei Spaß und Ernsthaftigkeit, bei Arbeit und Spiel.
Ideen und Gedanken über das Leben hatten genauso ihren Platz wie Essen und Trinken.
Du warst bei uns, auch wenn wir es vielleicht nicht wahrgenommen haben.
Danke, dass du uns so annimmst, wie wir sind, und uns dieses Leben geschenkt hast. Amen

Segen:

Und wenn wir jetzt nach Hause gehen, dann gehen wir mit dem Segen des lebendigen Gottes, in dessen Liebe wir eintauchen können wie in einen Fluss.
Wir gehen mit dem Segen seines Sohnes, Jesus Christus, der uns als Freund begleiten will.
Wir gehen mit dem Segen des Heiligen Geistes, der uns behütet in unserem Alltag. Amen

Weiterarbeit in der Vorbereitungsgruppe zwischen den beiden Terminen:

Mithilfe der Inhalte der Müllsäcke – mit den ausgefüllten Arbeitsblättern, den Materialien und Requisiten – versucht sich insbesondere der Künstler ein Bild von dem gewünschten Bild zu machen. Ggf. muss das Vorbereitungsteam weitere Requisiten, die von der Kleinstgruppe gewünscht wurden, besorgen oder Alternativen entwickeln.

Alle Konfis werden rechtzeitig kontaktiert und zu ihrem jeweiligen Fotoshooting-Termin eingeladen. Sie werden daran erinnert, welche Requisiten sie mitbringen müssen.

Beim Fotoshooting selbst sollte neben dem Künstler mindestens eine weitere Person aus dem Vorbereitungskreis unterstützend dabei sein.

Wichtig!

Rechtzeitig vor jeder Art von Veröffentlichung muss von jeder/jedem Teilnehmenden die ausgefüllte Foto-Erlaubnis der Eltern (M5, Download s.u,) vorliegen!

Fazit

Die Foto-Inszenierungen lösen ganz unterschiedliche Reaktionen aus. Hier ein Beispiel:

(Bild: Thomas Brenner)

O-Ton Konfi: Ich hätte nicht gedacht, dass wir hier auch mit so einem Computerspiel ein Foto machen dürfen. Ich dachte immer, so was dürfte ich im Konfi nicht erzählen, weil da Gewalt gezeigt wird.

Material

  • ein großer Fundus an vielen verschiedenen Materialien für alle Kleingruppen zusammen:
    Papiere unterschiedlichster Farben und Beschaffenheit, Stifte, Gegenstände aller Art – insbesondere auch solche, die vordergründig nichts mit dem Thema zu tun zu haben scheinen wie Stoffe, einfache weiße Schutzanzüge, Handschuhe, Hüte, Farben, Plastikplanen und -säcke, Playmobil-Figuren, Lego-Steine, Spielfiguren, Bälle, Verkleidungskisten, Overhead-Folien, Taufschals, schöne Tischdecken etc. Je größer die Auswahl ist, desto kreativer können die Jugendlichen agieren.
  • pro Kleingruppenraum 50 weiße Zettel und 10 Bleistifte und 40 Klebepunkte sowie farbige Stifte (Wachsmalstifte, Holzfarbstifte), Scheren, Folien, weiteres Bastelmaterial
  • ein großer Müllsack pro Kleinstgruppe (3–4 Personen)
  • Beamer und Notebook
  • Musikanlage, anregende Hintergrundmusik
  • Brezeln und Getränke
  • vorbereitete Liste mit Fotoshooting-Terminen (je 30 Min.)
  • M1–4 – Arbeitsblätter
  • M5 – Erlaubnis für Fotoverwendung
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Kleine Ideen zur Taufe https://anknuepfen.de/ak_artikel/kleine-ideen-zur-taufe/ Tue, 23 May 2017 09:35:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_artikel&p=3342 Hier als *.pdf-Datei herunterladenHerunterladen

Zwei Klatschspiele

(von Susanne Betz)

Kinder im Alter von 4–11 Jahren (und ganz besonders Mädchen) lieben Klatschspiele. Sie spielen sie in der Regel eigenständig, weil sie den Text schnell auswendig kennen und Spaß an der gemeinsamen rhythmischen Klatschbewegung haben. Die seit Jahrzehnten bekannte Variante „Bei Müllers hat’s gebrannt“ ist der beste Beweis, hat sie sich doch über Generationen bis heute erhalten. Allerdings ist der Text bei näherer Betrachtung doch etwas fragwürdig. Die Attraktivität des Klatschspiels begründet sich daher wohl eher aus der rhythmischen Klatschbewegung und den Reimen des Textes. Was liegt also näher, als diese beiden Elemente aufzunehmen und sie mit Texten zu verbinden, die Kindern Gottes Nähe, seine Liebe und seinen Segen zusagen und ihnen die Taufe Jesu nahebringen.

Das Klatschspiel kann überall eingesetzt werden, wo sich Menschen paarweise gegenüberstehen oder -sitzen können. Übrigens eignen sich Klatschspiele dieser Art auch für Erwachsene jeden Alters, die sich gerne an ihre eigene Kindheit erinnern lassen.

Zur Methode Klatschspiel

Immer zwei Personen stehen sich gegenüber und klatschen nach diesem Schema (vgl. „Bei Müllers hat‘s gebrannt“ (Wie geklatscht werden soll, zeigt das Video.)

  1. in die eigenen Hände klatschen
  2. die beiden rechten Hände klatschen sich ab
  3. in die eigene Hände klatschen
  4. die beiden linken Hände klatschen sich ab
  5. in die eigenen Hände klatschen
  6. beide Hände klatschen die andern 3x ab (das letzte Wort der Zeile wird dreimal gesprochen)

Ideal ist es, wenn die Person, die das Klatschspiel anleitet, den Text auswendig sprechen kann. Aber es ist auch möglich, den Text am Anfang noch vorzulesen. Nach mehrmaligem Spielen ist der Text schnell vertraut und kann bald auswendig von allen mitgesprochen werden.

Jesus und die Kinder – ein Klatschspiel zum Kinderevangelium (Mk 10,13-16)
An einem schönen Tag (Tag, Tag)
kommt Jesus in die Stadt (Stadt, Stadt).
Alle, ob klein, ob groß (groß, groß),
merken gleich: heut’ ist was los (los, los)!

Alle machen sich auf zu ihm (ihm, ihm).
Alle laufen zu Jesus hin (hin, hin).
Plötzlich hör’n sie laut ein „Nein“ (Nein, Nein)!
Lasst die Kinder doch daheim (-heim, -heim)!

Sie sind noch viel zu klein,
um hier dabei zu sein.
Hier stören sie uns bloß.
Schickt sie nach Hause – los!“

Doch Jesus mischt sich ein:
„Hier ist niemand zu klein!
Gott ist für Kinder da,
er ist ihnen besonders nah!

Ihr Großen, schaut sie an,
nehmt euch ein Vorbild dran.“
Alle Kinder, groß und klein,
dürfen ganz bei Jesus sein.

Und sie hören, wie er sagt:
„Heute und an jedem Tag
soll Gottes Segen bei euch sein.
Er lässt euch nicht allein!

Text: Susanne Betz

Johannes und Jesus – ein Klatschspiel zur Taufe Jesu (Mk 1,9-11)

Johannes und Jesus (-sus, -sus)
die standen an ’nem Fluss (Fluss, Fluss).
Das Wasser war nicht tief (tief, tief),
worauf der Jesus rief (rief, rief):

Johannes, tauf‘ mich nun.
Das sollst du für mich tun!
Johannes sagt‘: Dann musst
du mitten in den Fluss,

ins Wasser ganz hinein
so wirst du sauber und rein.
Und Jesus tauchte ab
wie in ein tiefes Grab.

Dann kam er wieder rauf,
da ging der Himmel auf.
Und beide sahen dann,
wie eine Taube kam.

So zeigte Gott im Nu:
Mein liebes Kind bist du!
Ich stehe fest zu dir.
Mein Kind, das merke dir.

Text: Susanne Betz


Der sprechende Taufstein – Anspiel für zwei Personen

(von Thomas Ebinger)

Zur Durchführung

Das Anspiel ist für einen Taufgottesdienst gedacht. Außer dem Pfarrer oder der Pfarrerin braucht man nur eine zweite Person. Diese kann ein Konfi 3-Kind oder ein Elternteil sein. Besonders effektvoll ist es, wenn die Taufsteinstimme aus dem Off kommt. Dann hält man das Mikrofon vor den Taufstein, wenn dieser redet. Oder eine Person steht am Taufstein und leiht diesem ihre Stimme.

Anspiel

Pfarrer/-in: Liebe Gemeinde, nach der letzten Taufe habe ich noch ein wenig in der Kirche aufgeräumt. Plötzlich hörte ich eine Stimme vom Taufstein her. Und tatsächlich – er wollte reden, etwas loswerden, das ihm schon lange auf der Seele lag. Er sagte zu mir: „Alle möglichen Leute reden und singen bei einer Taufe, aber ich darf nie etwas sagen, obwohl ich doch immer dabei bin. Kann ich denn nicht auch einmal bei einer Taufe reden? Mir würden die Leute schon zuhören.“
Kann man dem Taufstein so einen Wunsch abschlagen? Also, lieber Taufstein, erklär doch du uns mal, was Taufe eigentlich bedeutet.

Taufstein: Ja, also, ähm. Darf ich mich erst einmal vorstellen und ein wenig von früher erzählen?

Pfarrer/-in: Also bitte, jetzt komm nicht ins Erzählen, das können wir doch machen, wenn wir mal wieder allein in der Kirche sind. Fass dich bitte kurz!

Taufstein: Also, ganz kurz, weil du es bist. Das Wichtigste ist natürlich das Wasser, dafür bin ich ja da. Eigentlich bin ich nur ein besseres Waschbecken, aber was für eins! Durch das heilige Taufwasser wird ein Mensch nicht äußerlich, sondern innerlich sauber. Er beginnt ein neues Leben. So wie man sich nach einem guten Bad ein paar Stunden wohlfühlt, kann man seine Taufe ein Leben lang genießen und sich daran zurückerinnern: Alles, was mich schmutzig macht, kann Gott von mir abwaschen, alles, was ich falsch gemacht habe, kann Gott mir vergeben.

Pfarrer/-in:  Vergiss nicht, dass auch noch der Pfarrer/die Pfarrerin eine wichtige Rolle spielt.

Taufstein: Ja, natürlich. Du sprichst über jedem Kind den Namen Gottes aus. Die Taufe geschieht ja im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Manche denken immer noch, dass man auf seinen Vornamen getauft wird, aber das ist natürlich Quatsch. Oder hat jemand von den Täuflingen etwa noch keinen Vornamen?

Pfarrer/-in: Aber ich mache noch mehr, als nur Wasser in die Hand zu nehmen und zu reden.

Taufstein: Fall mir doch nicht immer ins Wort, das hätte ich bestimmt nicht vergessen: Du legst auch jedem Täufling noch die Hand auf den Kopf und segnest ihn. Da wird mir immer ganz warm um mein Steinherz, dass Gott den Kopf eines Menschen so in seiner Hand hält, wie du das vormachst.

Pfarrer/-in: Haben wir auch nichts vergessen?

Taufstein: Du wolltest doch, dass ich es kurz mache. Aber lass mich zum Schluss noch eine Geschichte erzählen, die beweist, dass Gott jeden Menschen liebt.

Pfarrer/-in: Muss das noch sein?

Taufstein: Wenn du die Geschichte gehört hast, weißt du warum. Also: Hast du dich mal gefragt, warum jeder Mensch einen Bauchnabel hat? Die Antwort ist ganz einfach: Als Gott sich die Menschen ausgedacht hat, da gab er ihnen Ohren zum Hören, Augen zum Sehen, einen Mund zum Sprechen, Füße zum Gehen und Hände zum Spielen und Arbeiten.

Als er die Menschen gemacht hatte, stellte er sie vor sich auf und sagte: „Dich habe ich lieb! Und dich habe ich lieb! Und dich habe ich lieb!“ Damit die Menschen auch wussten, dass sie gemeint waren, stupste er jedem mit dem Zeigefinger auf den Bauch. Und an der Stelle entstand eine kleine Delle. Jeder Mensch, zu dem Gott sagte „Ich habe dich lieb“, hat also so eine kleine Delle.

Pfarrer/-in: Macht dich das nicht traurig?

Taufstein: Wieso?

Pfarrer/-in: Du hast doch keinen Bauchnabel!

Taufstein: Täusch dich nicht, ich habe eine viel größere Delle als du, da passt viel mehr Wasser rein. Gott hat mich so lieb, dass ich immer hier in der Kirche sein darf, nicht nur wenn Gottesdienst ist.

Pfarrer/-in: Na, dann bin ich jetzt lieber mal still, du hast ja wirklich recht.


Taufwasser – eine Aktion zur Tauferinnerung

(von Christina Krause)

Intention

Die Taufwasser-Aktion eignet sich als Einleitung zur Tauferinnerung in einem Gottesdienst. Verschiedene Leute aus der Gemeinde bringen dafür jeweils eine kleine Menge unterschiedlichstes Wasser zum Taufstein, gießen es ein und verbinden „ihr“ Wasser mit einer kurzen Deutung. Dadurch kommen ganz vielfältige Aspekte der Taufe zum Tragen, je nachdem, welche Personen sich bereit erklärt haben mitzumachen. Weil jeweils nur ein Aspekt angesprochen wird und ganz unterschiedliche Leute am Taufstein stehen, führt dies zu einer hohen Aufmerksamkeit innerhalb der Gottesdienstgemeinde. Eine eigene Ansprache dazu, was die Taufe bedeutet, kann dadurch entfallen.

Vorbereitung

Die Vorbereitung sollte bereits einige Zeit vor dem geplanten Gottesdienst beginnen, sodass genügend Menschen zum Mitmachen gefunden werden. Dazu werden Vertreter/-innen unterschiedlicher Personengruppen der Gemeinde angefragt, z. B. Kirchengemeinderäte, Konfi-3-Eltern, Mitarbeitende in der Gemeinde, katholische Christen, ein Konfi …

Diese sollen jeweils ein kleines Gefäß mit Wasser mitbringen und sich eine kurze Deutung dazu überlegen.

Durchführung

Im Gottesdienst wird im Rahmen der Taufe oder Tauferinnerung das Taufwasser von diesen vorher angefragten Personen eingegossen. Dazu bringen sie jeweils ihr kleines Gefäß mit „besonderem“ Wasser mit nach vorne. Bevor sie es ins Taufbecken eingießen, erläutern sie kurz, was sie mit dem Wasser verbinden bzw. in welchem Zusammenhang dieses zur Taufe steht.

Vorsicht 1: Bitte vorher sagen, dass eine ganz kleine Menge an Wasser ausreicht! 

Vorsicht 2: Falls von katholischer Seite Weihwasser mitgebracht wird – dieses darf im Anschluss nicht einfach ausgeleert werden. Bitte im Vorfeld abklären, was nach dem Gottesdienst mit dem Wasser geschieht!

Als Anregung und Hilfestellung können den Personen folgende Ideen mit auf den Weg gegeben werden:

Ortsbrunnen – Tradition, sprudelnd, immer wieder neu überfließend

Meerwasser – verbindet alle Kontinente

(katholisches) Weihwasser – verbindet die verschiedenen Konfessionen

Schwimmbad – Lebendigkeit, Wasser trägt mich

Sprudel – spritzig und frisch

Teich am Ort – Tradition, weil dort jede Generation immer wieder spielt

Alltagswasserflasche – Taufe soll nicht nur punktuelles Ereignis sein, sondern in den Alltag hineinwirken

Kirchbrunnen – hineingenommen in die christliche Gemeinschaft

Bach – sprudelnd, lebendig, Ortsnähe

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Mit der Taufe und Psalm 23 durch den Kirchenraum https://anknuepfen.de/ak_bausteine/mit-der-taufe-und-psalm-23-durch-den-kirchenraum/ Tue, 23 May 2017 09:15:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=3319 Taufe, Psalm 23, Kirchenraum – das sind drei Elemente, die in Konfi 3 bzw. im entsprechenden Schuljahr vorkommen. Dieser Baustein verknüpft alle drei miteinander: Anhand eines Gangs durch den Kirchenraum werden einzelne Teile von Psalm 23 lebendig gemacht und mit verschiedenen Orten im Kirchenraum (z. B. Taufstein oder Altar) verbunden. Dadurch legen die Konfi-3-Kinder einen Weg zurück, vom dunklen Tal über die grüne Aue und das frische Wasser bis zum Tisch, den Gott für uns deckt. An jeder Station erleben und erfahren die Konfi-3-Kinder leiblich und sinnlich einen Teil aus Psalm 23. Wichtig ist dabei die Idee, dass mit der Taufe kein End-, sondern ein Anfangspunkt bzw. ein Zwischenstopp im Glauben erreicht ist, der hinterher weitergeht und Auswirkungen auf das eigene Leben hat. Vom Taufstein führt der Weg weiter zum Altar, zur Gemeinschaft mit Gott und untereinander. Gestärkt und mit dem Bewusstsein ihrer Taufe können die Konfi-3-Kinder wieder nach draußen ins Leben gehen.

Der Baustein ist als Gruppennachmittag im Kirchenraum für 90 Minuten konzipiert. Er kann alleine durchgeführt werden; wenn mehrere Mitarbeitende oder Tischeltern mitmachen, erleichtert dies jedoch die Durchführung.

Der Kirchenraum muss im Vorfeld vorbereitet werden:

  • Im Eingangsbereich liegt ein „dunkles Tal“ in Form eines schwarzen Tuches, daneben eine Schale mit Steinen. An einer weiteren Stelle auf dem Weg zwischen Eingang und Taufstein wird die „grüne Aue“ (= grünes Tuch) aufgebaut. Daneben liegen Vorlagen für Papierblumen (M1), Stifte und Scheren bereit.
  • Auf dem Taufstein selbst befinden sich die Taufschale und eine Kanne mit Wasser. Außerdem werden Sprudel und für jedes Konfi-3-Kind jeweils ein Glas/Becher benötigt. Die große Osterkerze (die noch nicht angezündet ist) steht neben dem Taufstein.
  • Auf dem Altar stehen der Kelch mit Traubensaft und ein Teller mit Brot. Darüber hinaus liegen vorbereitet Bänder für den Abschluss bereit.

Zentrale Ziele

Die Konfi-3-Kinder
– entdecken den Kirchenraum als Ort mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
– verknüpfen anhand eines Gangs durch den Kirchenraum diese Orte mit verschiedenen Stationen und Erfahrungen in ihrem Leben.
– bringen die Worte von Psalm 23 mit der Erfahrung der Taufe und des Glaubens in Verbindung.
– wissen, dass Gott in der Taufe Ja zu ihnen sagt und sich mit ihnen in Beziehung setzt.
– merken, dass die Taufe „nur“ ein Zwischenstopp im Glaubensleben darstellt, der Auswirkungen auf das eigene Leben hat.

Vorbereitung

– Für die Papierblumen von M1 Kopien (s.u.) auf farbigem Papier in der Anzahl der Kinder anfertigen
– Die verschiedenen Materialien wie oben beschrieben an den unterschiedlichen Orten im Kirchenraum verteilen: im dunklen Tal, auf der grünen Aue, am Taufstein, auf dem Altar

1. Schritt: Hineingehen (5 Min.)

Impuls (noch vor der Kirche):

Psalm 23 – das ist ein Gebet aus der Bibel, das ihr aus dem Religionsunterricht kennt. Heute werden wir an einigen Orten dieses Gebets vorbeikommen und damit mitten im Kirchenraum sein. Und was hat das Ganze mit der Taufe zu tun, die als Tauferinnerung im nächsten Konfi-3-Gottesdienst das Thema sein wird? Lasst euch überraschen, was Psalm 23, unser Kirchenraum und die Taufe miteinander zu tun haben!

Wir gehen jetzt gemeinsam ganz leise in den Kirchenraum hinein. An der Stelle mit dem grünen Tuch bleiben wir stehen.

Hinweis (für die Leitung):

Gemeinsam gehen alle in die noch dunkle Kirche hinein bis zu der Stelle, an der die „grüne Aue“ in Form eines grünen Tuchs aufgebaut ist.

2. Schritt: Die grüne Aue (15 Min.)

„Gott weidet mich auf einer grünen Aue“, so heißt es in Psalm 23. Eine grüne Aue – was ist das?

-> Mit den Kindern klären, um was es sich bei diesem alten Ausdruck handelt

Die grüne Wiese steht für Situationen in meinem Leben, an denen es mir gut geht. Davon fallen euch bestimmt welche ein. Erzählt mir kurz von Ereignissen, an denen es euch richtig gut ging.

-> Einige Kinder erzählen von ihren Erlebnissen.

Auf so einer Wiese stehen viele Blumen. Sie machen unser Leben bunt.
Gestaltet nun jeder und jede eine bunte Blume. In die Mitte könnt ihr ein Wort oder einen Satz schreiben: entweder zu dem schönen Ereignis, an das ihr euch erinnert habt, oder einen Wunsch für euer Leben.
Für die Blumen gibt es Vorlagen, die ihr anmalt und ausschneidet. Wenn ihr fertig seid, faltet ihr die Blütenblätter zusammen und legt eure Blütenknospen auf die grüne Wiese.

3. Schritt: Das dunkle Tal (15 Min.)

Sicher kennt ihr nicht nur diese schönen Seiten im Leben. Immer wieder gibt es auch dunkle Zeiten, Tage, an denen es euch gar nicht gut geht. Vielleicht, weil euch jemand in der Schule geärgert hat, weil ihr euch mit euren Freunden oder Geschwistern gestritten habt, weil ihr krank seid oder weil jemand gestorben ist.

Im Psalm 23 geht es auch um das dunkle und tiefe Tal – wo kein Licht ist, wo ihr Angst habt, wo es euch schlecht geht und ihr euch allein fühlt.

Wir gehen weiter bis zum dunklen Tal.

Arbeitsanweisung (am dunklen Tal = schwarzes Tuch):

Erzählt mir von solchen dunklen Seiten in eurem Leben!

-> Die Konfi-3-Kinder erzählen einige ihrer schwierigen Erfahrungen im Leben.

Diese dunklen Steine sind ein Symbol für die dunklen Zeiten in eurem Leben – egal, ob ihr davon erzählt oder ob ihr es lieber für euch behalten habt.

Nehmt einen Stein und legt ihn als Zeichen für das, was euch belastet, auf das schwarze Tuch.

4. Schritt: Er führet mich zum frischen Wasser (20 Min.)

Am Taufstein:

Nun sind wir am Taufstein angekommen.

(Wasser ins Taufbecken eingießen.)

Und damit sind wir auch am frischen Wasser angekommen. Wasser – was fällt euch dazu ein?

(Die Konfi-3-Kinder nennen einige Aspekte zum Wasser.)

Wasser erfrischt, Wasser gibt Leben. Ihr dürft nun alle einen Schluck von diesem lebendigen frischen Wasser trinken und schmecken.

(Jedes Kind bekommt ein kleines Glas Sprudel.)

Gott verspricht uns bei der Taufe, dass er bei uns ist. Bei vielen Taufen wird eine Kerze angezündet als Zeichen, das Jesus als Licht der Welt immer bei uns ist.

(Osterkerze anzünden)

Durch die Taufe wird unser Leben hell. Das frische Wasser der Taufe gibt Leben. Alle Lebewesen brauchen Wasser: wir Menschen, die Tiere, die Pflanzen.

Ihr habt eure Steine ins dunkle Tal gelegt, eure Blumen liegen auf der Wiese. Die Taufe hat auch Einfluss auf diese Seiten in eurem Leben. Taufe ist nicht nur einmal passiert und dann war’s das. Sondern dass ihr getauft seid, daran könnt ihr euch immer, jeden Tag aufs Neue erinnern. Als Zeichen, dass die Taufe auch in eurem normalen Leben eine Rolle spielen soll, dürft ihr jetzt zu euren Steinen und zu euren Blumen gehen. Bringt ihnen Licht und gebt ihnen Wasser: Neben die Steine dürft ihr ein Teelicht stellen, das ihr an der Osterkerze angezündet habt. Jesus ist bei euch, auch dann, wenn ihr euch alleine fühlt und Angst habt. Eure Blumen bringt ihr von der Wiese hierher und legt sie ins Taufwasser. Wartet ab, was dann passiert.

-> Die Blumen öffnen sich im Taufwasser und beginnen zu blühen.

Während die Kinder die Kerzen zu den Steinen bringen und ihre Blumen holen, wird in der Kirche das Licht (bzw. mehr Licht) angemacht. Wenn mehrere Mitarbeitende mitwirken, kann eine/-r auch erst in dem Moment, wenn alle am Taufstein stehen und es um Jesus als das Licht der Welt geht, das Licht anmachen.

5. Schritt: Der gedeckte Tisch (20 Min.)

Im Kreis um den Altar stehend:

Mit der Taufe hört es aber nicht auf. Die Taufe ist nur ein Anfang bzw. ein Zwischenstopp auf eurem Weg mit Gott. Gott möchte, dass ihr durch die Taufe gestärkt seid und so voller Kraft weitergeht.

Gott gibt uns aber auch noch mehr Kraft. „Du bereitest vor mir einen Tisch. Du schenkst mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang“. So heißt es ganz am Ende von Psalm 23.

Auch im Gottesdienst gibt es das immer wieder, dass der Tisch, der Altar in der Kirche gedeckt ist, um uns zu stärken. Beim Abendmahl stehen so wie jetzt Wein oder Traubensaft und Brot hier vorne. Im weiteren Konfi-3-Jahr werden wir auch noch besprechen, was es mit dem Abendmahl auf sich hat.

Heute wollen wir uns nicht nur mit Wasser am Taufstein, sondern auch mit Brot am Altar stärken.

Arbeitsanweisung:

Jeder und jede darf sich ein kleines Stück Brot nehmen. Sucht euch jemanden aus, dem ihr das Brot gebt. Ihr selbst bekommt von jemand anders ein Stück Brot. So haben am Ende alle etwas zu essen und alle haben es von jemand anders bekommen. Wir essen erst, wenn alle wieder im Kreis um den Altar stehen.

Nach dem Essen:

So im Kreis merken wir, dass wir eine große Gemeinschaft bilden. Niemand ist ausgeschlossen, alle dürfen mit dabei sein.

Um Gott Danke zu sagen, dass er bei uns ist und uns stärkt, singen wir gemeinsam ein Lied (z. B. Lasst uns miteinander).

6. Schritt: Zurück ins Leben (15 Min.)

Jetzt sind wir durch die ganze Kirche und gleichzeitig durch die Orte von Psalm 23 gegangen. Ein dunkles Tal, eine grüne Aue, frisches Wasser, der gedeckte Tisch. Und wo geht es jetzt hin?

Wieder nach draußen.

Aber wir gehen hoffentlich verändert nach draußen. Was ist alles passiert? Was ist euch heute wichtig geworden?

Jeder und jede sagt eine Sache, die ihm oder ihr heute wichtig geworden ist.

-> Die Kinder erzählen kurz, evtl. mit Gesprächsball, wenn dieser eingeführt ist.

Einige von Euch haben gesagt, dass Gott bei ihnen ist. Das ist mir auch ganz wichtig. Die Taufe ist der Anfang, den Gott mit euch macht. In der Taufe sagt er Ja zu euch. Aber er geht auch weiterhin mit und begleitet euch. Gott geht mit, so wie ein Freund oder eine Freundin das tut.

Damit ihr das nicht vergesst, bekommen alle heute ein Freundschaftsband. Gott verbindet sich in der Taufe mit dir, er ist dein Freund.

-> Alle Kinder bekommen ein Freundschaftsband umgebunden.

Zum Schluss singen wir ein Segenslied und verabschieden uns mit einem Segenswort. Es wird ein bekanntes Schlusslied gesungen, z. B. „Vom Anfang bis zum Ende“, und ein Segenswort gesprochen, z. B. ein „Blitzsegen“, bei dem sich die Kinder im Kreis an den Händen halten und nach einem Segenswort einen Händedruck im Kreis weitergeben; alternativ ein gesprochenes Segenswort, z. B. aus Psalm 23.

Material

–     schwarzes Tuch
–     Schale
–     Steine
–     grünes Tuch
–     M1 – Vorlage für Papierblumen
–     Stifte
–     Scheren
–     Taufschale
–     Kanne mit Wasser
–     Osterkerze und Streichhölzer
–     Teelichter, evtl. in Gläschen
–     Kelch
–     evtl. Traubensaft
–     Patene / Teller / Korb
–     Brot
–     evtl. Gesprächsball
–     Freundschaftsbänder

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Ein adventlicher Taufgottesdienst mit Konfis https://anknuepfen.de/ak_artikel/ein-adventlicher-taufgottesdienst-mit-konfis/ Thu, 18 May 2017 13:26:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_artikel&p=3429 Baustein als *.pdf-Datei herunterladenHerunterladen

Nicht immer ist es möglich, Gottesdienste nur von den Konfirmandinnen und Konfirmanden her zu gestalten. Das ist aber auch gar nicht nötig. Konfis profitieren oft am meisten von solchen Gottesdiensten, die bunt und vielfältig sind und in denen viele Menschen „vorkommen“. Der hier vorgestellte Gottesdienst hat am 1. Advent 2016 in der Stephanuskirche in Nürtingen-Roßdorf stattgefunden. Dabei wurden eine Konfirmandin und ein Baby getauft.

Kursiv eingefügt sind die Vorbereitungen, die es für den Gottesdienst im Konfirmandenunterricht gab, sowie mögliche Alternativen. Vieles, was in diesem Fall ich als Pfarrerin übernommen habe, kann bei einem längeren Vorbereitungsvorlauf auch von den Konfis gemacht werden.

Der gesamte Ablauf muss mit den beteiligten Konfis ausführlich geprobt werden und die beteiligten Tauffamilien müssen gut informiert sein.

Orgel mit Einzug Pfarrerin und Konfis

Das sollte unbedingt geprobt werden. Zusätzliche Gestaltungsmöglichkeit: Der Altar ist leer. Die Konfis tragen Altartuch, Bibel, Blumen, Adventskranz, Taufkanne herein und decken damit Altar und Taufstein.

Lied Macht hoch die Tür – EG 1

Votum

Gott über uns
Gott um uns
Gott in uns

Begrüßung

(setzen lassen)

Willkommen in Gottes Haus
(Entzünden der 1. Kerze)
Jetzt ist es so weit.
1. Advent.
Wir öffnen die Tür unserer Seele.
Jetzt kann es kommen,
das Licht.

Zwei von uns werden heute getauft.
Ich stelle sie euch vor.

Vorstellung der zu Taufenden

(Die Konfirmandin stellt sich selbst vor bzw. die Pfarrerin oder eine Mitkonfirmandin stellen kurze Fragen: Wo wohnst du? Was machst du gern? Der zweite Täufling – ein Baby – wird ebenfalls vorgestellt.)

Psalm 24 – Nr. 712

Im Wechsel von Konfis und Gemeinde gesprochen
Gesungenes Ehr-sei-dem-Vater

Gebet

(Da viele kleinere Geschwisterkinder da waren, haben wir ein Gebet mit Bewegungen gesprochen.)

Leg nun bitte alles aus der Hand.
Forme aus deinen beiden Händen eine Schale.
Schau hinein in die Schale – sie ist leer.
Leg jetzt etwas hinein, was du Gott heute Morgen zeigen möchtest.
Ein Wunsch, ein Geheimnis, einen Menschen, ein Dankeschön.
Nimm dir einen Moment Zeit.

(Klangschale)

Jetzt schließe vorsichtig die Hände um das, was du hineingelegt hast.
(Geste wie Dürers betende Hände)

Und wir beten:
Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Amen.

Wir schicken es hoch.

(Hände über den Kopf führen und öffnen)

Lesung

(Die Mutter des zu taufenden Babys liest: Khalil Gibran: Eure Kinder)

Andere Möglichkeit: Konfi-Eltern oder Mitkonfis wählen einen Text aus und lesen ihn (einen Bibeltext oder einen anderen).

Kurze Ansage, wie es jetzt weitergeht

(Abwechselnd einzelne Verse singen und Geschichten zur Taufe hören)

Lied: O Heiland, reiß die Himmel auf – EG 7

Im Folgenden gab es 3 Sequenzen mit vorbereiteten Interviews:

Eine Patin, die ihre eigenen Kinder als Babys taufen ließ.

Der Bruder der zu taufenden Konfirmandin – ein ehemaliger Konfi, der sich ebenfalls während seiner Konfizeit hat taufen lassen.

Die Oma eines Konfirmanden, die als Erwachsene in Russland in einem Wohnzimmer getauft worden war.

Ähnliche Geschichten finden sich sicher in fast allen Gemeinden. Vor allem die Erfahrungen der russlanddeutschen Community sind hochinteressant. Allerdings erzählen die meisten nicht gern öffentlich und in ein Mikro.

Diese Interviews müssen insgesamt sehr gut vorbereitet sein: Es bedarf Hausbesuche, längerer Gespräche und genauer Absprachen, was gefragt wird – damit sich alle sicher fühlen können.

Hier beispielhaft die Notizen zum Gespräch mit dem ehemaligen Konfirmanden:

F., du bist der Bruder von C. Du warst auch mal mein Konfi. Und du hast dich in der Zeit taufen lassen. Wie alt warst du da?

14. Das war vor vier Jahren.

Warum hast du das damals gemacht?

Aufnahme in die Kirchengemeinschaft
Mit Eltern vorher besprochen
Es war klar: Zur Konfirmation gehört auch die Taufe


Warum hast du dich konfirmieren lassen?

Damit ich kirchlich heiraten kann
Aufnahme in die Kirchengemeinschaft
Konfi hat auch Spaß gemacht
War ein gutes Jahr
Hat sich gelohnt


Und heute: Gehörst du deinem Gefühl nach zur Kirche?

Ja
Ein Gefühl der Verbundenheit
Das Gute daran ist, dass man weiß, wo man hingehört und wo man hingehen kann
Ein Zufluchtsort, wenn es Zuhause nicht so gut geht


Hast du Wünsche an C (die zu taufende Konfi und seine Schwester)?

Dass die Taufe und die Konfirmation ihr im Leben weiterhelfen
Dass sie Einsicht gewinnt
Mehr Selbstvertrauen
Zuversicht


Ich muss dabei auch immer so an die Geschichte von Jesu Taufe denken. Da kommt die Stimme vom Himmel, die sagt: Das ist mein lieber Sohn. Auf ihn sollt ihr hören.
Das sagt Gott ja auch zu uns bei der Taufe: Du bist mein geliebtes Kind. Sei du selbst. Gib der Welt das, was du bist.

Ja, das sag ich immer: Sei einfach du selber – egal, was die anderen sagen.
Die Konfizeit war für mich so ein Selbstfindungsprozess. Und die Taufe gehört da ganz wichtig dazu.

Taufe

Lesung zur Taufe

Der wichtigste Text zur Taufe steht im Matthäusevangelium:

Mt 28,18-20 – Mit-Konfirmandin

Jesus Christus spricht: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Mk 10,13-16 – Die beiden Omas des Babys

Die Menschen brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: „Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“ Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.

Eltern- und Patenfrage

(zu den Eltern)

Liebe Frau K., lieber Herr K.,
Gott hat euch L. anvertraut.
Ihr sollt sie lieb haben.
So wird sie lernen, Gott und dem Leben zu vertrauen.
Ihr sollt ihr erzählen von dem, was ihr glaubt.
So lernt sie, selber zu glauben.
Ihr sollt ihr zeigen: Es gibt mehr als das, was man sehen kann.
So wird sie lernen, Augen zu haben für das Unsichtbare.
Ihr sollt ihr beibringen, was Jesus uns beigebracht hat: Gott zu lieben, sich selber zu lieben – und unsere Nächsten. Zu tun, was dem Frieden dient.

Seid ihr dazu bereit, dann antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe!

(Eltern: Ja, mit Gottes Hilfe!)

(zu den Paten)

Lieber Herr D., liebe Frau L.,
ich frage euch: Seid ihr bereit, das Patenamt für L. zu übernehmen?
Ihr sollt für sie beten,
ihr Liebe und Freundschaft schenken,
Verständnis und Hilfe, Zeit und Überlegungen.
Ihr sollt so ihr Vorbild für ein christliches Leben sein.
Seid ihr dazu bereit, dann antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe!

(Paten/Patinnen: Ja, mit Gottes Hilfe!)

Frage an C (Konfirmandin)

Bei der Vorbereitung wurde mit der Konfirmandin genau besprochen, wer bei dieser Frage in ihrer Nähe und wie stehen soll. Sie entschied sich für ihre Freundinnen aus der Konfigruppe. Bei der Taufe selbst kam auch ihre Familie nach vorn.

Willst du getauft werden?
Dann antworte: Ja!

Credo

Taufhandlung

(Kinder gießen das Wasser ein aus zwei Kannen: kleine Schwester der Konfirmandin und Kind aus der Familie des Babys)

(Täuflinge, Eltern, Geschwister, die Konfigruppe: alle stehen am Taufstein)

Mit Wasser taufen wir. Alles Leben kommt aus dem Wasser. Und alles Lebensfeindliche versinkt im Wasser.

(Wasser ins Becken, alle halten ihre Hände darüber)

Wir bitten dich, Heilige Geistkraft, Heilige Lebenskraft,
komm herab
auf dieses Wasser,
auf diese Kirche,
auf L., auf C.
und auf uns alle.

(dreimaliges Begießen des Kopfes mit Wasser, dazu:)

N.N., ich taufe dich hinein in den Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Der Vater umhülle dich.
Der Sohn begleite dich.
Der Heilige Geist wärme dich.
Friede und Segen sei mit dir!

Taufkerze

Jetzt wollen wir die Taufkerzen anzünden. Sie sind eine Erinnerung an Jesus, der gesagt hat:

Ich bin das Licht der Welt. Und ihr seid das Licht der Welt!

Dazu Taufsprüche

Namensausrufung

(Das ist in unserer Gemeinde so üblich)

Liebe Gemeinde,
darf ich euch vorstellen:
unsere neuen Schwestern im Glauben:
L. und C.

Damit unsere liebe Stephanus-Kirche sich ihre Namen merkt – und alle Engel im Himmel und auf Erden auch –, deshalb sprechen wir jetzt wieder ihre Namen, je dreimal: flüstern, sagen, rufen.

Auf mein Zeichen!

Und jetzt sind wir für einen Moment still – schließen die Augen – und hören vielleicht unseren eigenen Namen.

Lied: Tochter Zion – EG 13

(Dabei Familiensegen)

Kasualabkündigungen

Das Fürbittengebet wurde im Vorfeld im Konfiunterricht von den Konfis geschrieben.

Tut euch zu zweit zusammen.
Überlegt euch eine konkrete Person, die im Gottesdienst sein wird.

Vorschlag: Freundinnen der zu taufenden Konfirmandin: denkt ihr bitte an sie.

Was braucht diese Person?
Worum wollt ihr für sie beten?
Schreibt es auf.

Danach werden gemeinsam die Bitten gesichtet, z. T. zusammengefasst, z. T. etwas verallgemeinert (etwa eine Bitte für eine Nachbarin, deren Enkel sich suizidiert hatte – diese wurde allerdings in ihrer Originalfassung der Betroffenen nach Hause gebracht).

Fürbittgebet und Vaterunser

(Pfarrerin und Konfis)

Ewiger, hier sind wir.
Danke, dass wir so viel Gutes haben.
Danke, dass wir zu dir kommen dürfen mit dem, was wir brauchen.

Lieber Gott, bitte sorge dafür, dass es L. immer gut geht und es ihr an nichts mangelt.
Sorge dafür, dass sie eine gute Bildung bekommt und viele Freunde.

Bitte sorge dafür, dass die L.s Eltern beschützt werden und gute Eltern mit viel Fürsorge bleiben können.

Lieber Vater im Himmel,
in deinem Namen wurde C. heute getauft,
somit wagt sie den nächsten Schritt, dir noch näher zu sein.
Beschütze und behüte sie auf diesem Wege,
Stehe ihr bei, wenn es ihr schlecht geht, und helfe ihr, wieder zu lachen.

Lehre sie zu schätzen, was sie hat, und den Menschen mit offenen Armen entgegenzutreten. Denn von nun an trägt sie deinen Namen, den Namen Gottes in sich.

Ich bitte dich, lieber Gott, gib acht auf die alten Frauen und Männer, die jeden Sonntag in der Kirche sind und so viele gute Taten vollbringen.

Lieber Gott, bitte mach, dass es den traurigen Menschen im Roßdorf wieder gut geht und sie wieder fröhlich werden und wieder Spaß am Leben haben.

Wir beten, wie Jesus es uns gezeigt hat:
Vater unser …

Abkündigungen

Liedstrophe: Seht auf und erhebt eure Häupter – EG 21

Segen

Und jetzt geht in diesen Tag und in alle Tage und in alle Nächte eures Lebens eingehüllt in den Segen Gottes:

Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden! Amen.

Musik

Weitere Texte von Birgit Mattausch ihr findet man auf ihrem Blog http://frauauge.blogspot.de/ .

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Taufe https://anknuepfen.de/ak_heft/taufe/ Wed, 17 May 2017 12:53:00 +0000 http://digital.anknuepfen.de/?post_type=ak_heft&p=1843 Diese Schwerpunkt-Ausgabe ist bislang nicht vollständig online verfügbar. Die Bausteine werden nach und nach publiziert. Restbestände sind als Print-Version noch bestellbar.

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Bausteine

Konfi 3

Artikel

  • Taufe – Eine Einführung ins Thema
    (Thomas Ebinger)
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„Butterfly Circus“ – Kurzfilm über Annahme, Befreiung und Neubeginn https://anknuepfen.de/ak_bausteine/butterfly-circus-kurzfilm-ueber-annahme-befreiung-und-neubeginn/ Sat, 22 Apr 2017 08:31:05 +0000 http://digital.anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=2182 Für Konfirmandinnen und Konfirmanden ist die Frage nach der eigenen Identität eine Schlüsselfrage. Wer man selbst ist, erleben junge Menschen dabei häufig vor allem in der Gemeinschaft mit Gleichaltrigen. Identität und Gemeinschaft – das sind auch beim Thema Taufe wichtige Aspekte.

Der Film „Butterfly Circus“ verbindet beides auf eindrucksvolle Weise.

Der Kurzfilm (23 Minuten) handelt von Will, einem Mann ohne Arme und Beine, der lange Zeit in einer Kuriositätenshow sein Leben fristet, in der er gedemütigt wird. Eines Tages wird er von Mendez, dem Direktor des Butterfly Circus, dort entdeckt. Es gelingt Will, die Freakshow zu verlassen, und so findet er in der Gemeinschaft der Zirkusleute eine neue Heimat. Im weiteren Verlauf des Films geht es darum, wie Will seinen eigenen Wert erkennt. Beim Baden am Fluss ertrinkt er beinahe. In seinem Todeskampf findet er heraus, dass er schwimmen kann. Diese Entdeckung ermöglicht ihm nun, als Artist Teil der Zirkusshow zu werden.

Der Film bietet viele biblische Bezüge. Der Zirkusdirektor ist leicht als Christusfigur zu erkennen. Die Artisten sind, wie Will und wie auch die Jünger, Menschen mit Vergangenheit. Jeder von ihnen erhielt durch Mendez die Chance zu einem Neuanfang. Die Geschichte der Artisten, die teilweise in Rückschauen kurz skizziert wird, erinnert an die Geschichte der Jünger Jesu.

Bei allem geht es, dem Titel entsprechend, um die innere und äußere Verwandlung.

„Butterfly Circus“ ermöglicht vielerlei thematische Bezüge im Rahmen der Konfirmandenarbeit. Der Film lässt sich im Zusammenhang mit dem Thema Jesus Christus oder dem christlichen Menschenbild ebenso einsetzen wie beim Thema Kirche oder Taufe. Zudem spricht er viele Themen an, die eine Bedeutung für die Lebenswelt der Konfirmandinnen und Konfirmanden haben (Selbstwert, Ausgrenzung, Versagen und Schuld etc.). In Bezug auf die Taufe geht es dabei um den inneren Prozess und die Bedeutung einer „symbolischen Taufe“; es wird im Film keine Taufe im eigentlichen Sinne dargestellt. Weil es bei der Konfirmation ja auch darum geht, durch einen inneren Prozess im Laufe der Konfirmandenzeit einen eigenen Zugang zur Taufe zu finden, die die Konfis in der Regel als Kleinkinder und nicht bewusst erlebt haben, bietet sich in diesem Zusammenhang eine Auseinandersetzung mit dem Kurzfilm an. Zudem kennen die Konfis zwar die äußeren Handlungen der Taufe, ihre Bedeutung zu erfassen, ist jedoch weit schwieriger.

Da der Film den Zuschauer in die ganz andere und geheimnisvolle Welt eines Wanderzirkus im Amerika der 1920er-Jahre entführt, kann dieser sich dem Thema Identität und Gemeinschaft ganz unvoreingenommen zuwenden, ohne das Ganze gleich durch eine kirchliche bzw. christliche Brille anzuschauen.

Durch den Film „Butterfly Circus“ und die anschließende Auseinandersetzung mit diesem sollen sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden mit der Frage nach dem Wert des menschlichen Lebens auseinandersetzen. Welchen Wert hat das Leben, wenn man nicht den gängigen Konventionen entspricht? Dabei machen die Konfis die Erfahrung, dass der Wert menschlichen Lebens nicht von dem bestimmt wird, was man selbst dazu beiträgt. Der Wert des Lebens liegt darin, dass man diesen von Gott (extra nos, von außerhalb unserer selbst) zugesprochen bekommt.

Der Zuschauer wird direkt in die Handlung mit hineingenommen und mit der Behinderung Wills konfrontiert. Wie kann man sein Leben gestalten und auf die Umwelt reagieren, wenn man wie Will weder Arme noch Beine hat? Da der Schauspieler Nick Vujicic, der Will spielt, auch im realen Leben mit dieser Behinderung lebt, kann man im Anschluss an den Film leicht von der fiktiven Handlung auf das wirkliche Leben des Schauspielers wie auch auf das der Jugendlichen zu sprechen kommen.

Der Film ermöglicht den Konfis zu erkennen, dass es neben der äußeren Behinderung auch eine innere Behinderung gibt, nämlich die der Gedanken und des Urteils, das andere über einen oder man selbst über sich spricht. Erst die Erfahrung bedingungsloser Annahme öffnet den Blick für den Wert des eigenen Lebens und auch für die Möglichkeiten, die dieses Leben bereithält. In der Person des Zirkusdirektors und dessen Liebe und Herzlichkeit gegenüber Will können die Jugendlichen einen Zugang zu Jesus und seiner Liebe und Hinwendung zu den Menschen finden.

Bei der Nachbesprechung des Films kommen die meisten Jugendlichen zunächst zu dem Schluss, dass Will im Laufe der Handlung gelernt habe, an sich selbst zu glauben und sich selbst etwas zuzutrauen. Dies entspricht der Lebenserfahrung bzw. dem gängigen Ideal, das man häufig vermittelt bekommt. Hier liegt die Chance, durch die genauere Betrachtung dieser Szenen zu erkennen, dass Wills Mut erst eine Konsequenz aus der Erfahrung bedingungsloser Liebe und Annahme ist. Erst das Angenommensein des Unvollkommenen befreit diesen zu einem neuen Leben. Sehr kraftvoll und offensichtlich ist auch die äußere Wandlung Wills von einem leidvollen, in sich selbst verkrümmten Menschen („incurvatus in se ipsum“) zu einem aufgerichteten, freien Menschen, der zur Inspiration für andere wird.

Baustein 1 Thema: Annahme und Befreiung

Leitfrage

Wie erfährt man Befreiung durch Annahme/Angenommensein?

Vorbereitung

  • Beamer, Lautsprecher, Material richten
  • Materialien ausdrucken
  • Karten zum Notieren der ersten Eindrücke (1. Schritt) vorbereiten
  • falls gewünscht Give-away vorbereiten

Material

– Moderationskarten und Stifte für die erste Rückmeldung
– für ein Bodenbild (das in Baustein 2 weiter wächst):
– schwarzer, gelber und blauer Tonkarton zur Visualisierung von Wills Entwicklung
– M1a/b – Screenshots: Bilder der Figuren (alternativ Namenskarten)
– M2 – Zitate zu wichtigen Stationen der Handlung
– evtl. M3a, M4 – Give-away: Schmetterling mit Fragen
(M3b bietet Erläuterungen zu M3a und M4)

M1-M4 sind am Ende dieser Seite zu finden.

1. Schritt: Vorführung des Films

Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, ich habe euch heute einen Kurzfilm mitgebracht. Der Film wird euch in eine andere Welt entführen. Lasst euch einfach darauf ein.

Der Film sollte möglichst unvoreingenommen angesehen werden, ohne dass schon ein Bezug auf ein mögliches Thema gegeben wird.

Vorführung des Films (ohne Unterbrechung)

Anschließend wird – je nach Gruppengröße und -interaktion – den Konfis die Möglichkeit gegeben, ihre Eindrücke spontan zu äußern.

Methodische Alternative:

Nehmt euch kurz Zeit, die Bilder des Films noch einmal vor eurem inneren Auge vorbeiziehen zu lassen. Was denkt ihr? Was hat euch gefallen? Was hat euch verwundert? Welche Stimmung habt ihr wahrgenommen? … Notiert bitte jede/-r für sich auf den vorbereiteten Karten eure Gedanken.

Vorbereitete Karten mit den Anregungen „Bei dem Film denke ich …“ (Vorderseite) „Ich frage mich …“ (Rückseite) sowie Stifte liegen bereit.

Diese Methode ermöglicht es den Jugendlichen, erst einmal ganz bei sich selbst zu bleiben, in diesem Schutzraum ihre Gedanken zu formulieren und einen inneren Zugang zu dem Film zu finden. Die Karten müssen nicht vorgelesen werden (Schutzraum!), können aber zur Stimulierung des folgenden Gesprächs dienen.

2. Schritt: Gespräch in Kleingruppen

Offene Fragestellung

Welche Gedanken habt ihr zu dem Film?

Die Aussagen der Konfis werden gesammelt.

Hier lohnt es sich, mit genügend Zeit die von den Konfis angesprochenen Themen herauszuhören und aufzunehmen. Die Chance liegt ja gerade in der emotionalen Beteiligung und nicht in der distanzierten Betrachtung und schulischen Filmanalyse. Somit ist jedes Thema, das zu einer tieferen Auseinandersetzung führt, ein gutes Thema (z. B. Ausgrenzung, Umgang mit Behinderten, Ängste und Scham diesbezüglich, Selbstwertgefühl …).

Bearbeitung der Sachebene

Zunächst können die beteiligten Figuren noch einmal in Erinnerung gerufen werden. Wer ist wer? (Visualisierung: vorbereitete Blätter mit Namen und Funktion der Figur, z. B. Poppy – der alte Trapezkünstler, oder Screenshots (M1) – Wer bringt welche Geschichte mit? In welcher Beziehung stehen die Personen zueinander?)

Die Entwicklung Wills

Erzählt, wie die Situation Wills am Anfang aussah und wie am Ende.

Hier kann die äußere Situation Wills beschrieben werden sowie seine innere Haltung. Auch filmische Mittel wie Stimmung, Musik, Licht, Symbolik können hier angesprochen werden (z. B. Wie wird der Jahrmarkt mit Kuriositätenshow dargestellt, wie der Butterfly Circus?).

Parallel zu diesem Gespräch entsteht das Bodenbild oder eine Collage. Die zuvor genutzten Bilder können mit einbezogen werden. Der dunkle Tonkarton stellt Wills Ausgangssituation dar. Es entsteht ein (Entwicklungs-)Weg.

Weiterführung:

Welche Etappen in Wills Entwicklung habt ihr wahrgenommen? Wo seht ihr einen Wendepunkt oder vielleicht mehrere Entwicklungsschritte auf seinem Weg?

Visualisierung durch Schlüsselsätze wie z. B. „Ein Mann, wenn man ihn so bezeichnen darf, dem Gott, der Allmächtige, selbst den Rücken zugekehrt hat.“ – „Du bist wunderbar!“ (siehe M2)

Hilfestellung:

Nehmt euch jeweils (zu zweit / zu dritt …) ein Zitat-Blatt, klärt kurz die Situation, in der die Worte gesprochen wurden, und ordnet sie Wills Weg zu.


Letzteres geschieht gemeinsam im Gruppengespräch.

Erweiterung des Bodenbilds um die beiden Schlagwörter „Annahme“ und „Befreiung“:
Der Gesprächsleiter bringt die Begriffe „Annahme“ und „Befreiung“ ein. Diese werden im Gespräch auf Wills Weg bezogen.

Wo geschieht Annahme? Durch wen? Ist Will der einzige, der Annahme und Befreiung erfährt? – Erzählt! Wie wird Wills Befreiung deutlich? Wann?

Begriffe und evtl. Bilder werden dem Entwicklungsweg zugeordnet. Wills Entwicklungsweg bleibt für den Baustein „Taufe“ als Ausgangspunkt liegen.

Abschluss

Jetzt habe ich nur noch eine Frage: Warum heißt der Film „Butterfly Circus“?

Mögliche Antworten: Ein Schmetterling entsteht durch Verwandlung aus einer Raupe. Dieser Zirkus gibt also Menschen die Chance, sich komplett zu verwandeln und im übertragenen Sinne „fliegen“ zu lernen.

Als Erinnerung daran, dass wir wunderbar von Gott geschaffen sind, darf jede Konfirmandin/jeder Konfirmand einen kleinen Papierschmetterling (M3) mitnehmen, den sie/er sich auf den Finger stecken und fliegen lassen kann. In die Öffnung kann man gut eine Papierrolle stecken, entweder mit Versen aus Psalm 139 oder den „Fragen zum Weiterdenken“ (M4). Dieses Give-away kann aber auch ganz am Ende der Einheit verteilt werden.

Baustein 2 Thema: Taufe

Der Film wird ggf. noch einmal kurz nacherzählt, vor allem, wenn jemand gefehlt hat. Gerne kann dies durch Konfis geschehen, um das eigene Angesprochensein durch die Bilder des Films wieder zu aktualisieren.

Material & Vorbereitung

– für das weiter wachsende Bodenbild (zusätzlich zum Material aus Baustein 1): blaues Tuch als Fluss, evtl. Taufschale/Taufkelch.

– Beamer, Lautsprecher

– falls gewünscht Give-away vorbereiten (wenn nicht in Baustein 1 geschehen)

– evtl. Arbeitsblätter zu den Bibeltexten (Thema Taufe) selbst erstellen

Ansehen der Szene am Fluss (13:40 Min – 17:15 Min)

Ihr kennt ja den Film, wisst was passieren wird. Wir schauen jetzt noch mal die Szene am Fluss an. Ich bitte diese Hälfte der Gruppe, die Luft anzuhalten, sobald Will ins Wasser fällt. Natürlich nur so lange, bis er wieder auftaucht.

Gespräch

Zunächst – als Gesprächsöffner – kurz der Gruppe Raum geben, die die Luft angehalten hat. Es wird deutlich, dass die Zeit schier unendlich lang ist, auch für den Zuschauer (andere Gruppe), und dass es „lebensbedrohlich“ wird.

Punkte, die man im folgenden Gespräch erarbeiten kann:

  • Wie kommt Will zur Gemeinschaft?
  • Warum hilft ihm Mendez nicht? (Und die anderen? Irgendwie gehört Will also doch nicht ganz dazu? Wollen sie ihn nicht?)
  • Was entdeckt Will? Wie verändert er sich in dieser kurzen Szene?
  • Welche Rolle spielt die Szene im Ablauf des Films? Welche Bedeutung hat sie für Wills Entwicklungsweg?

Hier kann das Bodenbild der letzten Einheit um einen Fluss (z. B. Ein blaues Tuch, ein gemalter Fluss auf Papier …) an der entsprechenden Stelle erweitert werden. Die Schlüsselbegriffe „Annahme“ und „Befreiung“ werden noch einmal kurz auf diese Szene bezogen.

Überleitung zum Thema Taufe

Ihr habt viel über Will herausbekommen und viele Ideen zu der Szene zusammengetragen. Jetzt gehe ich noch einen Schritt weiter. Ich behaupte, diese Flussszene ist eine TAUFE! Das müssen wir näher untersuchen. Besprecht kurz mit euren beiden Nachbarn, was das hier mit einer Taufe zu tun haben könnte. Ich bin gespannt, was euch alles einfällt.

Um die Aussage zu bekräftigen, kann man eine Taufschale oder einen Taufkelch in den Fluss stellen.

Natürlich wäre es schöner, wenn die Konfis selbst auf die Taufe als Interpretationsmöglichkeit kämen, doch ist dies in den meisten Gruppen sicher ein sehr weiter Weg, der auch durch entsprechende Hinweise und Hilfestellungen gebahnt werden müsste (z. B. Bibelarbeit vorziehen). Der recht plötzlich eingeworfenen Behauptung eine Art kleines Detektivspiel folgen zu lassen, ist der Versuch, die Konfis an der Entdeckung teilhaben zu lassen.

Die Ideen werden gesammelt und vorsichtig weitere herausgekitzelt (Wasser reinigt, befreit dadurch, Will gehört danach zur Gruppe, „früher“ wurde man auch ganz untergetaucht, Jesus wurde in einem Fluss getauft, …).

Erarbeitung: Infoteil Taufe

Wichtige Informationen zum Thema Taufe werden nun durch die Leitung eingebracht oder mit den Konfis erarbeitet, z. B. durch einen Kurzvortrag, Arbeitsblätter oder eine kurze Bibelarbeit.

Als biblische Bezüge eigenen sich besonders das Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus (Joh 3,1-8), die Befreiung zur Gotteskindschaft (Gal 3,25-29) oder der Abschnitt im Römerbrief über Taufe und neues Leben (Röm 6,1-23).

Die Beschäftigung mit einem oder mehreren dieser Bibeltexte kann durch Nachschlagen und gemeinsames Lesen in den Konfibibeln oder mithilfe eines Arbeitsblatts erfolgen.

Im Anschluss daran werden die neuen Inhalte zum Thema Taufe durch Bezug auf den Film mit der Lebenswirklichkeit der Konfis verknüpft.

Dazu können folgende Aspekte aufgegriffen werden:

Was bedeutet Taufe für uns? Welchen Beitrag leisten wir als Konfirmandinnen und Konfirmanden zu unserer eigenen Taufe?

Wie haben die anderen Figuren ihre „Taufe“, d. h. ihre Umkehr erlebt? Was bedeutet es in diesem Zusammenhang, wenn man von „begnadeten Sündern“ spricht?

Welchen Anteil an seiner „Befreiung“ hat Will selbst? (Er muss den letzten Schritt selbst gehen.) Wichtig ist dabei, dass der richtige Zeitpunkt erst jetzt gekommen ist. Will hat zuvor bereits Annahme erfahren, wurde lange Zeit selbstverständlich und liebevoll mitgetragen. Mit diesem Schritt wird auch er zum Artist; er wird zum Handeln befreit. Mendez weiß, wann er Will herausfordern und wann er ihn allein lassen muss. Er behält ihn nicht in einer Abhängigkeit zu sich. Man nimmt den Bruch zu seinem vorherigen Handeln als schockierend wahr: zuerst die große Zugewandtheit, dann lässt er ihn scheinbar im Stich.

Wie ist das mit der Taufe? Ist sie Geschenk oder Entscheidung?

Will muss das Wasser durchqueren, um ganz dazuzugehören (Gemeinschaft).

Dabei stirbt er fast. Was hat die Taufe mit dem Tod zu tun?

Symbol Schmetterling: Der Schmetterling ist seit den ersten Christen ein Symbol für die Auferstehung und das ewige Leben. (Man findet ihn auf Grabsteinen, Osterfenstern und Taufkerzen.)

Abschluss

Falls Zeit ist, kann die Schmetterlingsszene angeschaut werden – sie wandern gemeinsam in eine andere Zeit/Welt (Sonnenuntergangsstimmung).

Hier passt auch der Abschluss des ersten Bausteins (Schmetterlinge verteilen), v. a. wenn die Bausteine zeitlich nahe beieinanderliegen. Auf einer Konfirmandenfreizeit kann dieses Gespräch auch einen liturgischen Abschluss in einer Tauferinnerungsfeier finden.

Material

  • Moderationskarten und Stifte für die erste Rückmeldung
  • für ein Bodenbild: schwarzer, gelber und blauer Tonkarton zur Visualisierung von Wills Entwicklung, blaues Tuch als Fluss, evtl. Taufschale/Taufkelch
  • M1a/b – Screenshots: Bilder der Figuren (alternativ Namenskarten)
  • M2 – Zitate zu wichtigen Stationen der Handlung
  • evtl. M3a, M4 – Give-away: Schmetterling mit Fragen (M3b bietet Erläuterungen zu M3a und M4)
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