Impulse für die Konfi-Arbeit

Klatschspiele, ein Anspiel und Taufwasser

Kleine Ideen zur Taufe

Zwei Klatschsspiele, ein Anspiel für einen Taufgottesdienst und eine Idee zur Tauferinnerung: Diese kleinen Ideen können gut in Taufgottesdienste oder in Konfi-3 Stunden integriert werden.

Von Susanne Betz, Thomas Ebinger und Christina Krause

(Bild: Lina Trochez/únsplash.com)

Zwei Klatschspiele

(von Susanne Betz)

Kinder im Alter von 4–11 Jahren (und ganz besonders Mädchen) lieben Klatschspiele. Sie spielen sie in der Regel eigenständig, weil sie den Text schnell auswendig kennen und Spaß an der gemeinsamen rhythmischen Klatschbewegung haben. Die seit Jahrzehnten bekannte Variante „Bei Müllers hat’s gebrannt“ ist der beste Beweis, hat sie sich doch über Generationen bis heute erhalten. Allerdings ist der Text bei näherer Betrachtung doch etwas fragwürdig. Die Attraktivität des Klatschspiels begründet sich daher wohl eher aus der rhythmischen Klatschbewegung und den Reimen des Textes. Was liegt also näher, als diese beiden Elemente aufzunehmen und sie mit Texten zu verbinden, die Kindern Gottes Nähe, seine Liebe und seinen Segen zusagen und ihnen die Taufe Jesu nahebringen.

Das Klatschspiel kann überall eingesetzt werden, wo sich Menschen paarweise gegenüberstehen oder -sitzen können. Übrigens eignen sich Klatschspiele dieser Art auch für Erwachsene jeden Alters, die sich gerne an ihre eigene Kindheit erinnern lassen.

Zur Methode Klatschspiel

Immer zwei Personen stehen sich gegenüber und klatschen nach diesem Schema (vgl. „Bei Müllers hat‘s gebrannt“ (Wie geklatscht werden soll, zeigt das Video.)

  1. in die eigenen Hände klatschen
  2. die beiden rechten Hände klatschen sich ab
  3. in die eigene Hände klatschen
  4. die beiden linken Hände klatschen sich ab
  5. in die eigenen Hände klatschen
  6. beide Hände klatschen die andern 3x ab (das letzte Wort der Zeile wird dreimal gesprochen)

Ideal ist es, wenn die Person, die das Klatschspiel anleitet, den Text auswendig sprechen kann. Aber es ist auch möglich, den Text am Anfang noch vorzulesen. Nach mehrmaligem Spielen ist der Text schnell vertraut und kann bald auswendig von allen mitgesprochen werden.

Jesus und die Kinder – ein Klatschspiel zum Kinderevangelium (Mk 10,13-16)
An einem schönen Tag (Tag, Tag)
kommt Jesus in die Stadt (Stadt, Stadt).
Alle, ob klein, ob groß (groß, groß),
merken gleich: heut’ ist was los (los, los)!

Alle machen sich auf zu ihm (ihm, ihm).
Alle laufen zu Jesus hin (hin, hin).
Plötzlich hör’n sie laut ein „Nein“ (Nein, Nein)!
Lasst die Kinder doch daheim (-heim, -heim)!

Sie sind noch viel zu klein,
um hier dabei zu sein.
Hier stören sie uns bloß.
Schickt sie nach Hause – los!“

Doch Jesus mischt sich ein:
„Hier ist niemand zu klein!
Gott ist für Kinder da,
er ist ihnen besonders nah!

Ihr Großen, schaut sie an,
nehmt euch ein Vorbild dran.“
Alle Kinder, groß und klein,
dürfen ganz bei Jesus sein.

Und sie hören, wie er sagt:
„Heute und an jedem Tag
soll Gottes Segen bei euch sein.
Er lässt euch nicht allein!

Text: Susanne Betz

Johannes und Jesus – ein Klatschspiel zur Taufe Jesu (Mk 1,9-11)

Johannes und Jesus (-sus, -sus)
die standen an ’nem Fluss (Fluss, Fluss).
Das Wasser war nicht tief (tief, tief),
worauf der Jesus rief (rief, rief):

Johannes, tauf‘ mich nun.
Das sollst du für mich tun!
Johannes sagt‘: Dann musst
du mitten in den Fluss,

ins Wasser ganz hinein
so wirst du sauber und rein.
Und Jesus tauchte ab
wie in ein tiefes Grab.

Dann kam er wieder rauf,
da ging der Himmel auf.
Und beide sahen dann,
wie eine Taube kam.

So zeigte Gott im Nu:
Mein liebes Kind bist du!
Ich stehe fest zu dir.
Mein Kind, das merke dir.

Text: Susanne Betz


Der sprechende Taufstein – Anspiel für zwei Personen

(von Thomas Ebinger)

Zur Durchführung

Das Anspiel ist für einen Taufgottesdienst gedacht. Außer dem Pfarrer oder der Pfarrerin braucht man nur eine zweite Person. Diese kann ein Konfi 3-Kind oder ein Elternteil sein. Besonders effektvoll ist es, wenn die Taufsteinstimme aus dem Off kommt. Dann hält man das Mikrofon vor den Taufstein, wenn dieser redet. Oder eine Person steht am Taufstein und leiht diesem ihre Stimme.

Anspiel

Pfarrer/-in: Liebe Gemeinde, nach der letzten Taufe habe ich noch ein wenig in der Kirche aufgeräumt. Plötzlich hörte ich eine Stimme vom Taufstein her. Und tatsächlich – er wollte reden, etwas loswerden, das ihm schon lange auf der Seele lag. Er sagte zu mir: „Alle möglichen Leute reden und singen bei einer Taufe, aber ich darf nie etwas sagen, obwohl ich doch immer dabei bin. Kann ich denn nicht auch einmal bei einer Taufe reden? Mir würden die Leute schon zuhören.“
Kann man dem Taufstein so einen Wunsch abschlagen? Also, lieber Taufstein, erklär doch du uns mal, was Taufe eigentlich bedeutet.

Taufstein: Ja, also, ähm. Darf ich mich erst einmal vorstellen und ein wenig von früher erzählen?

Pfarrer/-in: Also bitte, jetzt komm nicht ins Erzählen, das können wir doch machen, wenn wir mal wieder allein in der Kirche sind. Fass dich bitte kurz!

Taufstein: Also, ganz kurz, weil du es bist. Das Wichtigste ist natürlich das Wasser, dafür bin ich ja da. Eigentlich bin ich nur ein besseres Waschbecken, aber was für eins! Durch das heilige Taufwasser wird ein Mensch nicht äußerlich, sondern innerlich sauber. Er beginnt ein neues Leben. So wie man sich nach einem guten Bad ein paar Stunden wohlfühlt, kann man seine Taufe ein Leben lang genießen und sich daran zurückerinnern: Alles, was mich schmutzig macht, kann Gott von mir abwaschen, alles, was ich falsch gemacht habe, kann Gott mir vergeben.

Pfarrer/-in:  Vergiss nicht, dass auch noch der Pfarrer/die Pfarrerin eine wichtige Rolle spielt.

Taufstein: Ja, natürlich. Du sprichst über jedem Kind den Namen Gottes aus. Die Taufe geschieht ja im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Manche denken immer noch, dass man auf seinen Vornamen getauft wird, aber das ist natürlich Quatsch. Oder hat jemand von den Täuflingen etwa noch keinen Vornamen?

Pfarrer/-in: Aber ich mache noch mehr, als nur Wasser in die Hand zu nehmen und zu reden.

Taufstein: Fall mir doch nicht immer ins Wort, das hätte ich bestimmt nicht vergessen: Du legst auch jedem Täufling noch die Hand auf den Kopf und segnest ihn. Da wird mir immer ganz warm um mein Steinherz, dass Gott den Kopf eines Menschen so in seiner Hand hält, wie du das vormachst.

Pfarrer/-in: Haben wir auch nichts vergessen?

Taufstein: Du wolltest doch, dass ich es kurz mache. Aber lass mich zum Schluss noch eine Geschichte erzählen, die beweist, dass Gott jeden Menschen liebt.

Pfarrer/-in: Muss das noch sein?

Taufstein: Wenn du die Geschichte gehört hast, weißt du warum. Also: Hast du dich mal gefragt, warum jeder Mensch einen Bauchnabel hat? Die Antwort ist ganz einfach: Als Gott sich die Menschen ausgedacht hat, da gab er ihnen Ohren zum Hören, Augen zum Sehen, einen Mund zum Sprechen, Füße zum Gehen und Hände zum Spielen und Arbeiten.

Als er die Menschen gemacht hatte, stellte er sie vor sich auf und sagte: „Dich habe ich lieb! Und dich habe ich lieb! Und dich habe ich lieb!“ Damit die Menschen auch wussten, dass sie gemeint waren, stupste er jedem mit dem Zeigefinger auf den Bauch. Und an der Stelle entstand eine kleine Delle. Jeder Mensch, zu dem Gott sagte „Ich habe dich lieb“, hat also so eine kleine Delle.

Pfarrer/-in: Macht dich das nicht traurig?

Taufstein: Wieso?

Pfarrer/-in: Du hast doch keinen Bauchnabel!

Taufstein: Täusch dich nicht, ich habe eine viel größere Delle als du, da passt viel mehr Wasser rein. Gott hat mich so lieb, dass ich immer hier in der Kirche sein darf, nicht nur wenn Gottesdienst ist.

Pfarrer/-in: Na, dann bin ich jetzt lieber mal still, du hast ja wirklich recht.


Taufwasser – eine Aktion zur Tauferinnerung

(von Christina Krause)

Intention

Die Taufwasser-Aktion eignet sich als Einleitung zur Tauferinnerung in einem Gottesdienst. Verschiedene Leute aus der Gemeinde bringen dafür jeweils eine kleine Menge unterschiedlichstes Wasser zum Taufstein, gießen es ein und verbinden „ihr“ Wasser mit einer kurzen Deutung. Dadurch kommen ganz vielfältige Aspekte der Taufe zum Tragen, je nachdem, welche Personen sich bereit erklärt haben mitzumachen. Weil jeweils nur ein Aspekt angesprochen wird und ganz unterschiedliche Leute am Taufstein stehen, führt dies zu einer hohen Aufmerksamkeit innerhalb der Gottesdienstgemeinde. Eine eigene Ansprache dazu, was die Taufe bedeutet, kann dadurch entfallen.

Vorbereitung

Die Vorbereitung sollte bereits einige Zeit vor dem geplanten Gottesdienst beginnen, sodass genügend Menschen zum Mitmachen gefunden werden. Dazu werden Vertreter/-innen unterschiedlicher Personengruppen der Gemeinde angefragt, z. B. Kirchengemeinderäte, Konfi-3-Eltern, Mitarbeitende in der Gemeinde, katholische Christen, ein Konfi …

Diese sollen jeweils ein kleines Gefäß mit Wasser mitbringen und sich eine kurze Deutung dazu überlegen.

Durchführung

Im Gottesdienst wird im Rahmen der Taufe oder Tauferinnerung das Taufwasser von diesen vorher angefragten Personen eingegossen. Dazu bringen sie jeweils ihr kleines Gefäß mit „besonderem“ Wasser mit nach vorne. Bevor sie es ins Taufbecken eingießen, erläutern sie kurz, was sie mit dem Wasser verbinden bzw. in welchem Zusammenhang dieses zur Taufe steht.

Vorsicht 1: Bitte vorher sagen, dass eine ganz kleine Menge an Wasser ausreicht! 

Vorsicht 2: Falls von katholischer Seite Weihwasser mitgebracht wird – dieses darf im Anschluss nicht einfach ausgeleert werden. Bitte im Vorfeld abklären, was nach dem Gottesdienst mit dem Wasser geschieht!

Als Anregung und Hilfestellung können den Personen folgende Ideen mit auf den Weg gegeben werden:

Ortsbrunnen – Tradition, sprudelnd, immer wieder neu überfließend

Meerwasser – verbindet alle Kontinente

(katholisches) Weihwasser – verbindet die verschiedenen Konfessionen

Schwimmbad – Lebendigkeit, Wasser trägt mich

Sprudel – spritzig und frisch

Teich am Ort – Tradition, weil dort jede Generation immer wieder spielt

Alltagswasserflasche – Taufe soll nicht nur punktuelles Ereignis sein, sondern in den Alltag hineinwirken

Kirchbrunnen – hineingenommen in die christliche Gemeinschaft

Bach – sprudelnd, lebendig, Ortsnähe