Dieser Baustein zum Thema Taufe setzt voraus, dass bereits eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema stattgefunden hat. Er rundet diese mit einer kreativen Idee ab, deren Ergebnisse auch für die Gestaltung eines Gottesdienstes verwendet werden können.
In der vorausgehenden Einheit arbeiteten wir in unserer Konfigruppe mit der Taufspirale (aus: M. Hinderer, Th. Tröndle: Taufe – meinem Leben auf der Spur, in: Anknüpfen. Praxisideen für die Konfirmandenarbeit, Calwer Verlag, 2., völlig neu überarbeitete Auflage, Stuttgart 2013, S. 82ff.) und einer Bibelarbeit zu folgenden Texten:
Danach folgte der hier vorgestellte Baustein „Das bedeutet Taufe – für mich“. Der kreative Teil besteht in der Herstellung einer Tauferinnerungskerze.
Zur Durchführung des Bausteins sind zwei Räume optimal: So können in einem Raum bereits die Vorbereitungen für das Basteln der Kerzen getroffen sein, während im zweiten Raum die kreative Phase angebahnt wird: Die Konfirmandinnen und Konfirmanden stellen sich vor, sie müssten sich einen Taufspruch für ihre eigene Taufe auswählen.
Hilfreich ist ein/-e Teamer-/in pro 8–10 Konfis, der/die den Konfis bei ihrer Ideenfindung helfen kann und sie beim Basteln unterstützt. Die Teamer/-innen sollten also selbst schon eine Kerze angefertigt haben.
Außerdem ist eine Art Materialausgabe nützlich: Hier können die Konfis die Wachsplatten bekommen, die sie brauchen, und die Reste wieder zurückbringen.
Die Konfirmandinnen und Konfirmanden erarbeiten sich in einer kreativen Phase ein eigenes Verständnis von Taufe: Taufe bedeutet für mich …
Sie setzen sich mit dem elementaren Sakrament des Glaubens auseinander und können darüber Auskunft geben, welche Bedeutung Taufe für ihr Leben und ihren Glauben hat.
Dabei nehmen sie wahr, dass die Bedeutung der Taufe für jeden einzelnen Menschen anders ist: Die Konfirmandinnen und Konfirmanden wenden sich unterschiedlichen Bibelversen zu, die sie dann in der kreativen Phase auf die Kerze bringen. Es entsteht ein Strauß an Bedeutungen, der die Gemeinschaft der Getauften, die in dieser Konfirmandengruppe versammelt ist, lebendig werden lässt. Die Konfis merken: Wir alle mit unseren je eigenen Lebenswegen finden in der Taufe unsere eigene Bedeutung. Aber wir alle haben in der Taufe auch unseren gemeinsamen Grund.
Meine Eltern haben für mich bei der Taufe einen Taufspruch ausgesucht. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke und auch die erhoffte Zukunft in den Blick nehme: Welchen Taufspruch würde ich mir denn selbst geben?
Vorbereitung
Eine Auswahl an Bibelversen auf A4-Blättern ausdrucken (Vorschläge auf M2), die im 1. Schritt im Raum verteilt werden. Der Raum ist ansonsten leer, es sind keine Stühle aufgestellt. Die Musikanlage ist zum Einspielen bereit. Bei mehr als 15–20 Konfis empfiehlt es sich, diese Phase in zwei Gruppen durchzuführen.
Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, wir laden euch ein, euch ein wenig Zeit für euch selbst zu nehmen. Schaut auf euer Leben zurück. Überlegt, welche Hoffnung ihr für die Zukunft habt. Stellt euch vor, ihr müsstet für euch selbst einen Taufspruch aussuchen. Diese Aufgabe hatten eure Eltern bei eurer Taufe, jetzt übernehmt ihr sie. Euren Eltern gegenüber habt ihr einen entscheidenden Vorteil: Ihr kennt euch. Ihr wisst, was ihr euch für euer eigenes Leben wünscht. Ihr habt schon einige Jahre dieses Leben hinter euch und wisst, was euch geprägt hat. Ihr habt noch viele Jahre eures Lebens vor euch und vielleicht auch schon Wünsche für diese Zeit.
Ich habe euch einige Verse aus der Bibel mitgebracht und lege sie hier im Raum aus. Sucht euch davon einen aus, den ihr euch aus eurer jetzigen Sicht als euren Taufspruch wünschen würdet. Stellt oder setzt euch zu diesem Spruch.
Die Musik wird eingespielt, die Konfis suchen sich einen Vers aus.
Wenn alle Konfis einen Spruch ausgesucht haben, folgt ein weiterer Impuls:
Setzt euch bei eurem Spruch auf den Boden. Ihr bekommt von mir ein Arbeitsblatt (M1), auf das ihr euren Spruch bitte abschreibt. Tauscht euch dabei untereinander aus, wenn ihr zu mehreren bei einem Spruch sitzt: Warum hast du dir diesen Spruch ausgewählt?
Es gibt Konfis, die bei dieser Phase allein bei einem Spruch sitzen. Diese können zu einer Gruppe zusammengefasst werden. Dann ist wichtig, dass diese Konfis beim folgenden Speed-Dating im gleichen Kreis stehen. Bei Kleingruppen, in denen der Austausch nicht läuft, kann ein/-e Teamer/-in eingreifen und die Gesprächsleitung übernehmen.
Im Folgenden wird die Methode des Speed-Dating (auch bekannt als „Kugellager“) eingesetzt. Die Konfis bilden zwei gleich große Gruppen, eine den inneren, die zweite den äußeren Kreis, sodass immer zwei Konfis einander gegenüberstehen. Jede/-r Konfi hat nun maximal eine halbe Minute Zeit, der/dem anderen seinen/ihren Spruch vorzulesen und kurz zu erzählen, warum er/sie diesen Spruch gewählt hat. Gegen Ende hin kann die halbe Minute zu lang werden, dann kann das Zeichen zum Wechseln bzw. Weitergehen schneller gegeben werden.
Die Konfis verleihen dem gewählten Taufspruch und der Bedeutung, die sie der Taufe beilegen, gestalterischen Ausdruck.
Vorbereitung
Die Tische zum Arbeiten mit Papier abdecken. Eine Materialtheke (Materialausgabe) vorbereiten – Kerzen und Wachsplatten stehen dort bereit.
Ein/-e Teamer/-in erklärt Methode und Material. Dabei sind folgende Hinweise wichtig:
Die Konfis haben nun Zeit, ein Motiv zu erarbeiten und dieses auf die Kerze zu bringen. Sie werden unterschiedlich schnell fertig sein. Wichtig ist, dass die, die bereits fertig sind, sich in einem anderen Raum aufhalten können, damit die anderen genug Zeit und Ruhe haben.
Aufgabe der Teamerinnen und Teamer ist es, den Konfis bei ihrer Gestaltung zu helfen.
Eine/-r der Teamer/-innen ist dabei ausschließlich für die Materialtheke verantwortlich!
Vorbereitung
Jede/r TeamerIn hat sich selbst in der Vorbereitung ebenfalls ein Statement zum Impuls „Das bedeutet Taufe für mich“ ausgedacht.
Taufe bedeutet für mich …: Ihr habt euch intensiv darüber Gedanken gemacht. Ihr habt euch dazu einen Bibelvers ausgesucht, den ihr euch aus eurer heutigen Perspektive als Taufspruch geben würdet. Ihr habt dazu eure Kerze gestaltet. Jetzt tragen wir alles zusammen.
Auf eurem Arbeitsblatt müsst ihr dazu noch den Schnappschuss „Taufe“ ausfüllen. Wir machen das nach der Schnappschuss-Methode. Die üben wir jetzt ein:
Ich sage ein Wort, z. B. „Maus“, und ihr sagt reihum das erste Wort, das euch dazu einfällt.
Die Methode wird mit einfachen Worten (Katze, Hund, Kirche etc.) eingeübt.
Nehmt nun euer Arbeitsblatt und euren Stift. Ihr wisst jetzt, wie der Schnappschuss funktioniert. Wenn ich gleich das Wort sage, dann schreibt auf, was euch zuerst einfällt.
Die Leitung gibt nun das Stichwort „Taufe“. Die Konfis schreiben ihren Schnappschuss auf.
Eure Stichworte zur „Taufe“ sollen gesagt und gehört werden: Ihr habt eure Kerzen hier in der Mitte stehen. Reihum sagt ihr jetzt eure Stichworte „Taufe bedeutet für mich…“ und zündet dann eure Kerze an.
Die Konfis nennen reihum ihren Schnappschuss „Taufe“ und entzünden ihre Kerze, bis alle Tauferinnerungskerzen brennen.
Auch wir im Team haben uns unsere Gedanken gemacht. Einige von uns sind älter als ihr, andere nur einige Klassenstufen über euch. Aber auch für uns, in unserem Leben, bedeutet Taufe etwas.
Die Teamerinnen und Teamer geben ebenfalls kurze Statements ab zu „Das bedeutet Taufe für mich“.
Die Kerzen und die Statements können für die Gestaltung eines Tauf- oder Tauferinnerungsgottesdienstes verwendet werden. Es ist auch möglich, die Kerzen oder die Motive darauf zu fotografieren und unter Verwendung der zugehörigen Taufsprüche und/oder der Statements eine Präsentation anzufertigen, die im Gottesdienst, für eine Andacht oder auch auf einem Elternabend verwendet werden kann.
Selbstverständlich können die Kerzen auch bei der Konfirmation entzündet werden. Gegebenenfalls kann dieser kreative Baustein auch mit der Auswahl der Konfirmationssprüche verknüpft werden.
Phase 1
Phase 2
Phase 3
Mit ❤ gemacht von der anKnüpfen-Redaktion
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