Impulse für die Konfi-Arbeit

Eine Idee zur Abrundung des Themas Taufe im Konfi

Die „Tauf-Kreditkarte“

Zwischen Selbstverständlichkeit und Beziehungslosigkeit – das ist der Status der Taufe bei den Jugendlichen: Den Konfirmandinnen und Konfirmanden ist bewusst, dass die Taufe eine zentrale Kasualie ist; andererseits ist ihnen aber nicht immer klar, was dieses – in der Regel 13 Jahre zurückliegende und nicht erinnerliche – Ereignis konkret mit ihnen zu tun haben soll.

Ein Baustein von Stefan Kammerer

(Bild: Paul Felberbauer/unsplash.com)

In meiner beruflichen Praxis habe ich oft erfahren, dass Taufe zwar ein „Standardthema“ ist, das weder von Konfis noch von Konfi-Verantwortlichen hinterfragt wird und völlig selbstverständlich in den Konfi-Jahresplan gehört, dass aber andererseits der Bezug der Konfis zur Taufe (oder besser gesagt: zum Thema Taufe) nicht immer transparent und lebendig ist.

Zwischen Selbstverständlichkeit und Beziehungslosigkeit – das ist der Status der Taufe bei den Jugendlichen: Den Konfirmandinnen und Konfirmanden ist bewusst, dass die Taufe eine zentrale Kasualie ist; andererseits ist ihnen aber nicht immer klar, was dieses – in der Regel 13 Jahre zurückliegende und nicht erinnerliche – Ereignis konkret mit ihnen zu tun haben soll.

Wie könnte man diesem sichtbaren Wort Gottes für die Konfis einen „fassbaren“ Ausdruck geben?

In meiner Konfirmandenarbeit geht es mir weniger um den Vorgang, das „Wie“ der Taufe, sondern vielmehr darum, was das Getauftsein für die Konfis (jetzt) bedeuten kann. Ich knüpfe also am Getauftsein an, das schon lange zurückliegt, am Status, in dem Konfis in der Volkskirche i. d. R. stehen. Es geht im Konfi dabei aber nicht um den Blick in die Vergangenheit, um den bloßen Status, sondern darum, was ein Konfi aus diesem Status machen kann, welche Implikationen dieser Status hat, was dieser Status für eine/-n Jugendliche/-n und ihre/seine Zukunft bedeutet.

Ich konzentriere mich auf drei (zugegebenermaßen nicht sonderlich originelle, aber doch nicht ganz unwichtige) Aspekte, die für Konfis am Status des Getauftseins zukunftsträchtig und relevant sein könnten: Auf den Zuspruch Gottes, der ihnen unbedingt gilt. Auf die Zugehörigkeit zu Jesus Christus und damit auch die Zugehörigkeit zu den Christen, die Stütze, aber auch Verpflichtung sein kann. Auf den Anspruch Gottes auf das Leben der Getauften, dem das Ja des Täuflings gilt. Wie in der Konfirmation und ihren Motiven Segen, Gemeinschaft und Mündigkeit kommen so auch in der Behandlung der Taufe das Handeln Gottes, die Zusammengehörigkeit der Christen und die eigene Verantwortung für ein Leben im Sinne Gottes zum Ausdruck.

Am Schluss des Bausteins sollen diese Aspekte gebündelt werden. Das Element der Bündelung möchte ich hier vorstellen: Die „Tauf-Kreditkarte“.

Getauft – unbegrenzt gültig. Zuspruch und Anspruch Gottes zum Einstecken

Zeit: ca. 15 Min.

Organisationsform: Großgruppe

Als Abschluss eines Bausteins zur Taufe schlage ich eine kleine Andacht in freier Gestaltung vor [1], die Texte, Elemente und Gedanken des vorangegangenen Taufbausteins aufnimmt. In ihrer Mitte steht die Verteilung der „Tauf-Kreditkarten“ an die Konfis (falls noch Konfis zu taufen sind, sollten diesen die Karten konsequenterweise erst bei der Taufe überreicht werden). Die Karten sind so gestaltet, dass die drei o. a. Aspekte der Taufe noch einmal vorkommen. Diese Aspekte sind ja notwendigerweise nicht nur Tauf-, sondern auch Konfirmationsaspekte.

Der Zuspruch und der Segen Gottes kommen im unbegrenzten und unentgeltlichen Gültigsein der Tauf(-Kreditkart)e zum Ausdruck: „Getauft – unbegrenzt gültig“.

Der Anspruch Gottes, der unsere Antwort und unser Bekenntnis erfordert, kommt darin zum Ausdruck, dass die Karte unterschrieben werden muss („not valid unless signed“: theologisch könnte man darüber streiten; mir ist der Aspekt der Mündigkeit wichtig).

Die Taufe stellt uns vertikal in die Gemeinschaft mit Christus (Kreuzsymbol auf der Vorderseite) und horizontal in die Gemeinschaft mit allen Christen (einheitliches Design für alle).

Dennoch gelten Zuspruch und Anspruch jeder/jedem Einzelnen ganz individuell: Jede Karte ist ein Unikat, denn die Karten sind fortlaufend nummeriert.

Die Karten werden von den Konfis unterschrieben (Unterschriftsfeld geeignet für Kugelschreiber oder Folienstifte) und können sie von nun an begleiten.

Die Karte kann auch im Gottesdienst als Überraschung überreicht werden oder eignet sich als Konfirmationsgeschenk, was sich z. B. anbietet, wenn diese Taufeinheit am Ende der Konfirmandenzeit steht oder der Vorbereitung der Konfirmation dient.


[1] Gute Gebete dafür finden sich z. B. in Hans-Martin Lübking: Jugendgottesdienst plus, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2001.

Material

  • Tauf-Kreditkarten
  • M1 – Infos zur Tauf-Kreditkarte
Andachtsvorschlag zum Abschluss der Einheit zum Thema Taufe. Der Baustein nimmt etwa 15 Minuten in Anspruch.
Zwischen Selbstverständlichkeit und Beziehungslosigkeit – das ist der Status der Taufe bei den Jugendlichen: Den Konfirmandinnen und Konfirmanden ist bewusst, dass die Taufe eine zentrale Kasualie ist; andererseits ist ihnen aber nicht immer klar, was dieses – in der Regel 13 Jahre zurückliegende und nicht erinnerliche – Ereignis konkret mit ihnen zu tun haben soll. Ich konzentriere mich auf drei (zugegebenermaßen nicht sonderlich originelle, aber doch nicht ganz unwichtige) Aspekte, die für Konfis am Status des Getauftseins zukunftsträchtig und relevant sein könnten: Auf den Zuspruch Gottes, der ihnen unbedingt gilt. Auf die Zugehörigkeit zu Jesus Christus und damit auch die Zugehörigkeit zu den Christen, die Stütze, aber auch Verpflichtung sein kann. Auf den Anspruch Gottes auf das Leben der Getauften, dem das Ja des Täuflings gilt.

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