In unserer modernen Welt, in der Überfluss oft als Maßstab für Glück gilt, stellt sich die Frage: Was brauchen wir wirklich zum Leben? Diese Frage gewinnt an Bedeutung, wenn wir uns vor Augen führen, wie minimalistisch unser Dasein gestaltet sein könnte. Ein anschauliches Beispiel dafür bietet das bekannte Youtube-Format „7 vs. Wild“. In dieser Show müssen die Teilnehmenden sieben Tage lang in der Wildnis überleben, ausgestattet mit nichts weiter als sieben Gegenständen ihrer Wahl. Diese extreme Situation zwingt die Kandidat*innen, sich auf das Wesentliche zu besinnen und zu überlegen, was für das nackte Überleben unentbehrlich ist.
Mit diesem Szenario konfrontiert beginnen die Konfis zunächst damit, für sich selbst zu definieren, was sie als unverzichtbar erachten. Welche Gegenstände würden sie wählen und warum? Diese Überlegung dient als Einstieg in eine tiefere Reflexion darüber, was im Leben wirklich zählt.
In einem nächsten Schritt beschäftigen sich die Konfis mit der biblischen Geschichte von Elia, der im Gegensatz zu den Teilnehmern von „7 vs. Wild“ ohne jegliche Hilfsmittel in die Wildnis geschickt wird. Er ist allein auf Gottes Fürsorge angewiesen und erfährt diese in unterschiedlichen Facetten.
In einem abschließenden Schritt erarbeiten die Konfis für sich ganz individuell, was es heißt, von Gott versorgt zu sein. Sie vertiefen dies in verschiedenen persönlichen Kreativstationen.
Der Baustein ist auf einen Zeitrahmen von rund 120 Minuten ausgelegt. Er kann mit dem Werkstattgottesdienst „Segensbrötchen“ verbunden bzw. abgeschlossen werden und eignet sich dann als Konfi-Tag.
Vielleicht habt ihr schon einmal von der Youtube-Show „7 vs. Wild“ gehört: Sieben Menschen müssen für sieben Tage in der Wildnis überleben, ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt. Sie dürfen nur die Kleidung mitnehmen, die sie am Körper tragen. Und sieben Gegenstände ihrer Wahl. Stellt euch vor, ihr seid Teilnehmende in dieser Show. Hier in der Mitte haben wir unsere Wildnis: ein Bach, umgeben von Steinen und einer wüstenartigen Landschaft. Welche Gegenstände würdet ihr mitnehmen, wenn ihr hier sieben Tage überleben müsstet? Schreibt sieben Gegenstände auf euren Zettel. Ihr habt drei Minuten Zeit. Unterhaltet euch noch nicht mit euren Nebensitzenden!
Anschließend kurz in Auswahl im Plenum sammeln, was die Konfis notiert haben.
Nun steht hier eine Person in der Mitte: Dieser Mann heißt Elia. Warum er hier steht, erzähle ich euch gleich noch. Für jetzt ist wichtig: Er ist alleine in der Wildnis. Stellt euch vor, ihr seid Elia. Wie geht es euch? Was fehlt euch? Was braucht ihr? Jetzt rüstet ihr Elia aus!
Die Konfis gehen in Dreier- oder Vierergruppen zusammen. Es sollten mindestens vier Gruppen sein – notfalls die Gruppen kleiner machen. Jede Gruppe muss sich nun auf zwei Gegenstände einigen, die sie Elia mitgibt.
Geht zu dritt oder viert zusammen. Tauscht euch kurz aus, welche Gegenstände ihr notiert habt. Jede Gruppe darf Elia zwei Gegenstände mitgeben: Entscheidet euch dafür, welche das sind. Schreibt die beiden Gegenstände auf jeweils eine farbige Karte. Ihr habt wieder drei Minuten Zeit.
Unbedingt sollte man auf die Zeit achten – manche Konfis diskutieren lange. Ein bisschen Zeitdruck schadet nicht.
Wenn die Konfis fertig diskutiert und ihre beiden Gegenstände notiert haben, legen alle Gruppen der Reihe nach ihre Gegenstände zu Elia an den Bach. Die Gruppenleitung ruft auf und clustert evtl. gleiche oder ähnliche Nennungen (z. B. „Feuerzeug“/„Feuerstahl“, „Messer“/„Machete“). Anschließend wird betrachtet, wie viele unterschiedliche Gegenstände daliegen. Die Großgruppe muss nun diskutieren, um am Ende auf sieben Gegenstände zu kommen: Ähnliches wird zu Eindeutigem reduziert (aus „Messer“ und „Machete“ wird eines von beiden – welches, diskutiert die Gruppe). Sind es insgesamt mehr als sieben Gegenstände, müssen die Konfis weiter diskutieren, was verzichtbar ist. Sind es weniger, dürfen sie noch weitere hinzulegen.
Je nach Intensität kann die Diskussion viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Gruppenleitung kann aber gut steuern und bündelnd eingreifen, indem sie einfach demokratische Abstimmungen zu verschiedenen Vorschlägen forciert.
Am Ende liegen bei Elia am Bach sieben Gegenstände, für die sich die Konfis entschieden haben. Diese bleiben nun erst einmal unkommentiert liegen.
Nun haben wir sieben Gegenstände für Elia. Zunächst einmal erzähle ich euch aber die Geschichte, die hinter dieser seltsamen Begebenheit steht. Elia war kein Youtuber, der sich freiwillig dafür entschieden hat, in die Wildnis zu gehen. Und er hatte tatsächlich auch keine sieben Gegenstände dabei. Ich erzähle euch, was passiert ist …
Die Gruppenleitung erzählt die Geschichte von Elia, wie er zum Bach Kerit kam, aus 1. Kön 17, vgl. M1. Das Ende der Geschichte auf M1 leitet über zum nächsten Schritt.
In diesem Schritt müssen die Konfis anhand verschiedener Rätsel herausfinden, wie Elia unter diesen lebenswidrigen Umständen überlebt hat.
Die Umschläge mit Rätselaufgaben (M2a/b/c) sowie Zettel und Stifte für die Konfis liegen bereit. Für die Aufgaben 2 und ggf. 1 brauchen die Konfis ihre Smartphones mit Internetzugang, mindestens eines pro Gruppe.
Elia steht am Bach Kerit. Er hat nichts außer den Kleidern an seinem Leib. Was passiert jetzt? Und, die vielleicht wichtigste Frage: Wie wird er überleben? Es ist eure Aufgabe, das herauszufinden. Dazu bekommt ihr nacheinander drei Umschläge, die Rätsel enthalten. Sobald ihr mit dem ersten fertig seid, kommt zu uns und holt euch den zweiten. Wir wollen mal sehen, wer zuerst die Rätsel um Elia gelüftet hat.
Die Konfis bleiben in den zuvor gebildeten Kleingruppen. Sie bekommen den ersten Umschlag, den alle gleichzeitig öffnen. Sobald eine Gruppe ein Rätsel gelöst hat, kommt sie zur Gruppenleitung und holt sich den nächsten Umschlag.
Wenn alle Gruppen die Rätsel gelöst haben, wird die Geschichte noch mal im Plenum „rekonstruiert“, sodass alle Konfis die ganze Erzählung im Zusammenhang gehört haben.
Ihr habt jetzt herausgearbeitet, was Elia passiert ist. Wir hören das gleich noch mal im Zusammenhang. Und wir werden feststellen: Elia kam ganz ohne diese Gegenstände zurecht, die wir ihm haben mitgeben wollen. Er wurde ganz unerwartet von jemand anderem versorgt.
M3 liefert die anschließende Nacherzählung in geeigneter Form. Der Fokus in der Erzählung liegt darauf, dass Gott in ausweglos scheinenden Situationen neue Kraft schenkt.
In der Erprobung wurde das mit dem bekannten (und sehr einfach auszuführenden) Zaubertrick des „unendlichen Wasserkrugs“ gemacht (auch zu finden unter „Lota Vase“, siehe hier). Wer sich den Krug nicht zulegen will (er ist in diversen Online-Zaubershops erhältlich), kann auch einen einfachen Wasserkrug ohne den Unendlichkeitseffekt nutzen. Der Punkt wird dann trotzdem deutlich.
4. Schritt: Wir erleben, wie Gott uns versorgt (60 Min.)
An vier (Kreativ-)Stationen vertiefen die Konfis, was es für sie persönlich heißt, von Gott versorgt zu werden. Die Stationen schließen gedanklich an die erzählte Geschichte von Elia an. M4 beinhaltet alle Stationenbeschreibungen, die ausgedruckt an die jeweiligen Stationen gelegt werden können.
Je nach Gesamtgröße der Konfi-Gruppe muss hier vorab gut überlegt werden, wie man diese Arbeitsphase gestaltet. Station 1 benötigt mit Abstand am wenigsten Zeit, sodass man diese evtl. in der Großgruppe durchführen kann, bevor man dann in drei kleineren Gruppen an jeweils unterschiedlichen Stationen beginnt.
Station 1: Dein Kraftort
Die erste Station liegt bereits in der Mitte: Es ist der „Bach“, an dem Elia war. Hier sollen die Konfis überlegen, was ihnen Kraft gibt. Sie schreiben mit Permanent-Marker auf die Steine, die ebenfalls bereits ausliegen, was ihnen Kraft gibt. Jede Person kann beliebig viele Steine beschriften (sofern genügend vorhanden sind).
Elia hat am Bach Kerit erfahren, wie Gott ihn durch die Natur versorgt. Gestaltet hier euren „Bach“: ein Ort, der zeigt, woher ihr Kraft schöpft – aus Dingen, die euch geschenkt sind, für die ihr nichts tun könnt.
Schreib auf die Steine, wie Gott für dich sorgt – und lege sie an das „Wasser“.
Station 2: Zuspruch: „Gott sorgt für dich“
An der zweiten Station sollen die Konfis etwas gestalten, das sie weitergeben können: eine Baumwolltasche. Sie sind in der Gestaltung mit farbigen Textilmarkern völlig frei; Pflicht ist nur, auf die eine Seite der Tasche den Zuspruch „Gott sorgt für dich“ zu schreiben.
Elia und die Witwe haben in Sarepta erfahren, was es heißt, für andere zu sorgen. Gott verspricht: Wenn du für andere sorgst, sorge ich für dich.
Gestalte eine Tasche mit dem Zuspruch: „Gott sorgt für dich“, die du weitergeben kannst.
Station 3: Zuspruch: Wenn Gott neues Leben schenkt …
Die dritte Station nimmt die Not der Witwe auf, der Elia begegnet. Sie soll zugleich verdeutlichen, wie es ist, wenn Gott neues Leben schenkt. Mit Pastellkreide malen die Konfis ein abstraktes Bild auf schwarzen Fotokarton und geben ihm einen Titel. Sie sollen visualisieren, was es für sie heißt, wenn Gott neues Leben schenkt.
Auch in tiefer Trauer und Not hat Gott für die Witwe gesorgt. Er hat ihrem Sohn neues Leben geschenkt. Gott ist da – auch in den schweren Zeiten.
Gestalte dein Bild zum Titel: „Wenn Gott neues Leben schenkt, dann ist es wie […]“
An dieser Station muss unbedingt der Hinweis zum sachgemäßen Umgang mit Pastellkreiden gegeben werden. Die Station sollte von Teamer*innen betreut werden. Boden und Tische gut abgedecken!
Station 4: Zuspruch: Gott eröffnet neue Wege
Die vierte Station geht auf den Gedanken ein, dass Gott auch dadurch für uns sorgt, dass er uns eine Perspektive gibt. Hierzu sollen die Konfis auf sich selbst schauen. Sie suchen sich einen der ausliegenden Bibelverse aus (M5) und schreiben diesen mit Permanent-Marker auf eine Spiegelkachel (alternativ Spiegelkarton), die sie anschließend gestalten können. Dazu stehen Bastelmaterialien bereit.
Immer wieder erfährt Elia, wie Gott für ihn sorgt. Er lernt: Er kann sich auf Gott verlassen. Wenn er mit Gott unterwegs ist, ist er nicht alleine. Gott gibt ihm eine Perspektive – er verspricht ihm seinen Segen. Das gilt auch für uns!
Gestalte eine Spiegelkachel mit einem biblischen Vers, der für dich ein Zuspruch (von Gott) ist. Schreibe auf die Rückseite deinen Namen.
Die Produkte der Konfis werden abschließend in der Mitte um den „Bach“ gesammelt. Indem die Gruppenleitung einzelne Produkte würdigend aufgreift, kann der Baustein sinnvoll abgeschlossen werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Produkte in Kleingruppen jeweils den anderen vorzustellen.
Der Werkstattgottesdienst „Segensbrötchen“ [VERLINKUNG] schließt sich an diesen Baustein an und greift sowohl die Pastellkreidenbilder als auch die gestalteten Baumwollbeutel auf.
allgemein:
für 1. Schritt:
für 2. Schritt:
für 3. Schritt:
für 4. Schritt:
Station 1:
Station 2:
Station 3:
Station 4:
Mit ❤ gemacht von der anKnüpfen-Redaktion
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