Impulse für die Konfi-Arbeit

Ein Glücksspiel mit Konfis

Glück im Leben?!

Dieser Entwurf greift das Thema Glück vor allem unter dem Blickwinkel von Zukunftsperspektiven auf und gibt Anlass zum Nachdenken über die Frage des Schicksals bzw. des eigenen Zutuns zum eigenen Glück. Er bietet Raum, über die Frage nach dem Gelingen von Leben nachzudenken.

Ein Baustein von Berenike Brehm

Bild: Radu Florin/unsplash.com

Dieser Entwurf greift das Thema Glück vor allem unter dem Blickwinkel von Zukunftsperspektiven auf und gibt Anlass zum Nachdenken über die Frage des Schicksals bzw. des eigenen Zutuns zum eigenen Glück. Er bietet Raum, über die Frage nach dem Gelingen von Leben nachzudenken. Es wird dabei sichtbar, dass es manchmal gar nicht leicht zu beurteilen ist, ob etwas Glück oder Unglück ist.

Der Entwurf geht in vier Schritten vor: Erstens eine eigene, persönliche Annäherung an das Thema Glück. Dann eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Frage „Was ist Glück?“ und gleichzeitig eine Hinführung zu stärker gesellschaftlichen Aspekten. Im dritten Schritt werden die gesellschaftlichen Aspekte fokussiert: In einem Spiel durchleben die Konfis Stationen des Lebens einer fiktiven Person. So können sie über das Glück oder Unglück verschiedener eintreffender Ereignisse nachdenken, ohne selbst betroffen zu sein. Zuletzt werden die Eindrücke des Spiels mit biblischen Aussagen zum Glück in Verbindung gebracht (Psalm 73,28 und Seligpreisungen) bzw. auch kontrastiert.

Die Stunde eignet sich gut, um danach ein soziales Projekt mit den Konfis zu beginnen, da sie sich in die verschiedenen Personen des Glücksspiels einfühlen und mit denen, die kein gutes Leben erwischt haben, Mitleid empfinden. Ich selbst habe die Stunde als Einleitung zum Themenblock zur Taufe genutzt. Dem Blick dieser Stunde auf Möglichkeiten des Lebens kann dann der Blick auf den Anfang des Lebens folgen bzw. der Blick auf das Leben durch Gottes Augen: Wann gelingt Leben? (Glücksstunde) – Gott spricht gelingendes Leben zu (Taufeinheit).

1. Schritt: Mein Glück (10 Min.)

Beginn im Stuhlkreis

Heute denken wir über das Thema Glück nach. Ihr habt alle Glücksbringer oder Dinge, die euch an Glück erinnern, mitgebracht. Mich interessiert natürlich, was ihr mitgebracht habt und wieso.

Wir stellen jetzt einander unsere Gegenstände vor. Wer seinen Gegenstand vorgestellt hat, legt ihn in die Mitte zur Kerze. Wer möchte beginnen?

Die Konfis stellen ihren Gegenstand vor.

Dabei sollte darauf geachtet werden, dass ein respektvoller Umgang herrscht.

2. Schritt: Glück oder Unglück? (15 Min.)

Der Anfangskreis.
Die Glückszielscheibe.

Glückszielscheibe legen

Wir haben gehört, dass ihr ganz Unterschiedliches mit Glück verbindet. Zum Geburtstag wünscht man ja auch jemandem Glück, oder man sagt: „Da hab ich noch mal Glück gehabt“. Doch wann hat man Glück? Wann nicht? Ich habe euch dazu verschiedene Bilder mitgebracht.

Ausgewählte Bilder aus der Bildkartei auf dem Boden auslegen.

Eure Aufgabe ist es, die Bilder so zu ordnen, dass eine Glückszielscheibe entsteht: Die Bilder, die ganz viel mit Glück zu tun haben, legt ihr in die Mitte. Alles, was weniger mit Glück zu tun hat, legt ihr weiter von der Mitte weg.

Die Konfis arbeiten für sich, aber unter Beobachtung. Es entstehen Diskussionen unter den Konfis, wie die Bilder interpretiert werden können.

Glückszielscheibe besprechen

Ihr habt lebhaft überlegt, welches Bild ihr wo hinlegen wollt. Wir sehen uns das entstandene Bild einmal an.

Einige Bilder habt ihr ganz weit weg von der Glücksmitte gelegt. Die schauen wir zuerst an. Wer kann etwas dazu sagen, welche Bilder sind das?

So Bild für Bild durchgehen und dabei auch einflechten, was man von der Diskussion mitbekommen hat. Beispiel:

Bei dem Jungen im Rollstuhl wusstet ihr lange nicht, wo ihr ihn hinlegen wollt. Vorhin lag er näher an der Mitte, jetzt ist er weiter weg. Ich habe aufgeschnappt, dass er zwar wohl nicht laufen kann, aber doch den Teddybären hat. Wie kamt ihr zu eurer Entscheidung?

Hinweis

Mit sieben Konfis konnten alle gemeinsam als eine Gruppe an dem Bodenbild arbeiten. Bei größeren Gruppen müssen hier evtl. kleinere Gruppen gebildet werden, die dann jeweils einen Teil der Bilder bekommen.

3. Schritt: Glück im Leben?! (45 Min.)

Hast du Glück im Leben? – das Spiel

Es wird ein Stuhlkreis um die Glückszielscheibe gebildet.

Wir haben gesehen, dass manches eindeutig Glück ist, bei anderem ist das schwieriger zu beurteilen. Wie ist das im Leben? Wann hat jemand Glück? Ich habe euch dazu ein Spiel mitgebracht. Es heißt: „Hast du Glück im Leben?“ Die Regeln sind folgende:
Du ziehst gleich eine Person. Anschließend spielst du das Spiel aus der Sicht dieser Person. Wir spielen in drei Runden – das bedeutet, deine Person wird drei Ereignisse erleben, die Auswirkungen auf ihr Leben haben. Und du wirst bei jedem Ereignis bewerten, ob das Glück oder Unglück für sie ist. Jede Person kommt pro Runde einmal dran.

(Rollenkarten von M1 ziehen lassen)

Arbeitsanweisung 1. Runde:

Lies die Personenbeschreibung auf deiner Rollenkarte und überlege dir: Bist du mit deiner Situation glücklich oder unglücklich? Begründe. Jetzt weißt du, wer du bist und wie glücklich zu gerade bist. In dieser 1. Runde ziehe ich eine Bildnummer und lese dir das dazugehörige Ereignis vor. Du trägst es in deine Rollenkarte ein und bewertest, ob es ein Glück oder ein Unglück für dich ist. Dann begründest du deine Entscheidung.

(Eines der vorbereiteten Lose ziehen und das Bild mit der entsprechenden Nummer zeigen. Anschließend das für die jeweilige Person bestimmte Ereignis zur gezogenen Bildnummer von M2 vorlesen.)

Beispiel:

Jasmin, du beginnst. Wer bist du? Stelle dich uns vor. (Jasmin stellt sich vor.) Jasmin, ich habe das Los mit der Nummer 32 gezogen. Nimm die Karte mit dem Jakobsweg. Jemand bietet dir an, deinen Beruf an den Nagel zu hängen und als Reiseleiterin in Spanien am Jakobsweg zu arbeiten.

Macht dich das glücklich oder unglücklich und warum? Du darfst deine Entscheidung mit Begründung jetzt auf deiner Rollenkarte eintragen.

(Jasmin trägt ihre Bewertung auf ihrer Karte ein. Anschließend zieht der/die Spielleiter/-in ein Los für die nächste Person.)

Arbeitsanweisung 2. Runde:

Jetzt spielen wir die zweite Runde: Diesmal dürft ihr euer Los selbst ziehen.

Arbeitsanweisung 3. Runde:

Und die letzte Runde: Diesmal gebe ich euch die Bildkarte.

Hinweise für den/die Spielleiter/-in:

Man sollte bei der zweiten und dritten Runde kurz wiederholen (oder wiederholen lassen), welche Person welche „Geschichte“ hat. Dann können alle mitbangen und mitfühlen. Schön ist es, wenn der/die Spielleiter/-in versucht, eine kleine Geschichte für jede Person entstehen zu lassen, und dabei den/die Showmoderator/-in in sich rauskitzelt. So wird es unterhaltsam und alle bleiben auch bei den anderen Charakteren dabei.

Die Konfis schreiben ihre Bewertungen für sich auf und behalten sie auch für sich. Der Spielfluss sollte nicht durch direktes Vortragen der Ergebnisse unterbrochen werden.

Hast du Glück im Leben? – Auswertung

Anschließend werden die Ergebnisse des Spiels ausgewertet. Dies geschieht zunächst auf persönlicher Ebene, dann werden philosophische und theologische Aspekte in den Blick genommen.

Impulsfragen 1:

Wer ist zufrieden? Wer ist unzufrieden?

Hattest du Glück oder Unglück?

Hier ist Raum dafür, dass einige Konfis exemplarisch ein Ereignis, ihre Bewertung und Begründung vortragen. Beispiel:

Ich bin Günther, und ich wusste nicht, ob ich glücklich sein soll, als meine Frau schwanger wurde. An sich ist das ja was Schönes. Aber ich bin ja oft unterwegs. Daher habe ich mich gefragt, ob das Kind von mir ist. Außerdem kann ich das Kind nur selten sehen.

Impulsfragen 2:

Hat es einen Unterschied gemacht, ob ihr selbst eine Nummer ziehen konntet, ob ich gelost oder ob ich die Bilder zugeteilt habe?

Was meint ihr: Kann man etwas für sein Glück tun? Ist das Zufall? Von einer höheren Macht geleitet? Hat Gott etwas mit dem Glück zu tun?

4. Schritt: Glück und die Bibel (20 Min.)

Arbeitsblätter 1 und 2 (M3, M4) bereithalten.

Wir haben darüber nachgedacht, wie das ist mit Gott und dem Glück. Sehen wir mal, was die Bibel zu dem Thema sagt.

Ihr zieht ein Arbeitsblatt. Bei manchen Arbeitsblättern stehen oben neben dem Titel „Wer glückselig ist“ die Verse 3-7, auf den anderen die Verse 8-12. Ihr sucht, wer das gleiche Arbeitsblatt hat wie ihr, und geht entsprechend in Gruppen zusammen.

Die Konfis erarbeiten in Kleingruppen die Bibeltexte. Nach der Gruppenarbeitsphase werden die Ergebnisse vorgetragen und besprochen.

Die Stunde wird abgeschlossen, indem jede/-r Konfi einen Satz formuliert: „Glück ist, wenn …“

Material

  • M1 – „Hast du Glück im Leben?“ / Rollenkarten (Konfis)
  • M2 – „Hast du Glück im Leben?“ / Spielplan (Spielleitung)
  • M3 – Die Bibel und das Glück / Arbeitsblatt 1
  • M4 – Die Bibel und das Glück / Arbeitsblatt 2
Der vorliegende Baustein wurde als Konfi-Doppelstunde mit sieben Konfirmandinnen und Konfirmanden geplant. Er ist nach meiner Einschätzung mit bis zu zehn Konfis gut durchführbar. Im Material zum Entwurf sind acht Rollen enthalten, weitere müssten ggf. erdacht werden. Bei größeren Gruppen muss das Spiel angepasst werden. Benötigt wird neben dem erstellten Material die Bildkartei „80 Bild-Impulse für Religion und Ethik“ . Es können natürlich auch andere Bilder verwendet und die Spielvorlage entsprechend angepasst werden. Gut ist es, wenn ausreichend Platz für einen Sitzkreis und das Legens eines Bodenbilds vorhanden ist.
Dieser Entwurf greift das Thema Glück vor allem unter dem Blickwinkel von Zukunftsperspektiven auf und gibt Anlass zum Nachdenken über die Frage des Schicksals bzw. des eigenen Zutuns zum eigenen Glück. Er bietet Raum, über die Frage nach dem Gelingen von Leben nachzudenken. Es wird dabei sichtbar, dass es manchmal gar nicht leicht zu beurteilen ist, ob etwas Glück oder Unglück ist. Der Entwurf geht in vier Schritten vor: Erstens eine eigene, persönliche Annäherung an das Thema Glück. Dann eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Frage „Was ist Glück?“ und gleichzeitig eine Hinführung zu stärker gesellschaftlichen Aspekten. Im dritten Schritt werden die gesellschaftlichen Aspekte fokussiert: In einem Spiel durchleben die Konfis Stationen des Lebens einer fiktiven Person. So können sie über das Glück oder Unglück verschiedener eintreffender Ereignisse nachdenken, ohne selbst betroffen zu sein. Zuletzt werden die Eindrücke des Spiels mit biblischen Aussagen zum Glück in Verbindung gebracht (Psalm 73,28 und Seligpreisungen) bzw. auch kontrastiert. Die Stunde eignet sich gut, um danach ein soziales Projekt mit den Konfis zu beginnen, da sie sich in die verschiedenen Personen des Glücksspiels einfühlen und mit denen, die kein gutes Leben erwischt haben, Mitleid empfinden. Ich selbst habe die Stunde als Einleitung zum Themenblock zur Taufe genutzt. Dem Blick dieser Stunde auf Möglichkeiten des Lebens kann dann der Blick auf den Anfang des Lebens folgen bzw. der Blick auf das Leben durch Gottes Augen: Wann gelingt Leben? (Glücksstunde) – Gott spricht gelingendes Leben zu (Taufeinheit).

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