Es gibt so viel zu entdecken! Überall sind Spuren zu finden: Spuren der guten Schöpfungsordnung. Spuren von gelebter Kirchlichkeit. Spuren von Glauben, von Hoffnung, von Nächstenliebe. Konfi 3 mit Actionbound bietet Kindern Entdeckungstouren durch ihr nahes Umfeld an, die ihnen helfen, dieses Stückchen Welt mit anderen Augen zu sehen. Die Grundthemen Gemeinschaft/Kirche, Taufe und Abendmahl werden dabei berücksichtigt und zugleich verortet: Das Thema Gemeinschaft wird rund um die Kirche erarbeitet, dem Thema Taufe an einem Gewässer nachgespürt und zum Thema Abendmahl geht es auf den Friedhof, wo Grabsteine mit Ähren und Weintrauben entdeckt werden.
Actionbound ist eine App, mit der kleine Touren – vergleichbar einer Schnitzeljagd oder dem Geocaching – gespielt werden können. Eine Einführung in die App und weitere Anwendungsbeispiele sind hier zu finden.
Konfi 3 findet normalerweise in Kleingruppen von 5–7 Kindern statt, die bei den Familien zu Hause oder in geeigneten Gemeinderäumen zusammenkommen. Die Kleingruppentreffen werden gemeinsam vorbereitet und dann von den verantwortlichen Eltern mit je einer Kleingruppe durchgeführt.
In der Corona-Zeit galt es, Kontakte möglichst zu reduzieren. Ein Konfi-3-Konzept, das Gruppen von Kindern in die Wohnzimmer gastgebender Familien schickt, war in dieser Zeit nicht geeignet. Um trotzdem ein Angebot zur religiösen Bildung, vor allem aber zur Begleitung und Stärkung von Kindern in der 3. Klasse machen zu können, entstanden drei Bausteine für Konfi 3 in einer anderen Form. Sie haben sich so gut bewährt, dass sie sich auch zur Ergänzung oder als Alternative in der Zeit nach Corona eignen.
Die Bausteine sind unabhängig voneinander einsetzbar. So kann ein bewährtes Konfi-3-Konzept z. B. durch einen Actionbound auf dem Friedhof ergänzt werden. Oder ein in der Gemeinde liegendes Gewässer (See, Fluss mit Badestrand, prominenter Brunnen) kann zum Thema Taufe durch einen Actionbound miteinbezogen werden. Die drei Actionbounds können auch gut ein Grundgerüst für Konfi 3 bieten, gerade wenn es nur wenige Teilnehmende und/oder wenig Bereitschaft zur Übernahme der Gastgeberrolle bei den Eltern gibt.
Der vorliegende Entwurf beschreibt vor allem die Inhalte und Aktionen der drei verwendeten Actionbounds. Diese können testweise gespielt werden. Ein Kopierlink der Bounds zur Anpassung an die je eigenen Gegebenheiten ist über ute.mickel@kbz.ekiba.de erhältlich. Dazu braucht man einen lizenzierten Account. Allerdings macht es oft nur wenig mehr Arbeit, den Bound von Grund auf neu anzulegen. Auf https://actionbound.com gibt es dazu zahlreiche Hinweise und Tutorials.
Im ersten Actionbound erkunden die Konfi-3-Familien das Außengelände der Kirche. In der hier vorgestellten Erprobung lag dieser erste Baustein noch voll im Lockdown, daher gab es ein anschließendes Treffen mit den Familien lediglich als Videokonferenz. Der Actionbound bietet einen Mix aus Geschichte zum Vorlesen, Quizfragen zur Wissensvermittlung, persönlichen Fragen und lustigen Aktionen. Quizfragen betreffen z. B. das Baujahr und den Bauherrn der Kirche (an einer Steintafel ablesbar), die Bedeutung ihres Namens oder die Bestimmung eines prominenten Baumes direkt vor der Kirche.
– ein ausrangierter Stuhl (besonders schön, wenn es ein Kinderstuhl ist)
– Eddings
– viele (Glitzer-)Sticker
Zwischen den Fragen und Aktionen (etwa auszuprobieren, wie viele Personen es braucht, um den dicken Baum ganz zu umfassen) gibt es abschnittsweise eine Geschichte, in der die Werkzeuge im Kasten darum streiten, wer am wichtigsten sei. Für den Bound wird die Geschichte so in Abschnitte aufgeteilt, dass die Kinder die Bedeutung jedes einzelnen Werkzeugs vor Ort erkennen oder ausprobieren können. Nachdem der Bohrer gesprochen hat, muss das Insektenhotel mit den vielen gebohrten Löchern gefunden werden. Nachdem der Hammer gesprochen hat, dürfen die Kinder mit voller Kraft auf eine Glocke schlagen und die Töne aufzeichnen. Dabei sind die Kinder auch oft ganz persönlich gefragt. Wenn es ums Trösten geht etwa, indem sie anklicken, von wem sie sich am liebsten trösten lassen. Der Streit der Werkzeuge wird am Ende dadurch aufgelöst, dass der Meister sich am fertigen Stuhl freut und betont: Gut, dass ich euch alle habe!
Schlussimpuls:
Kirche ist nie nur einer alleine. Wir gehören alle zusammen. Jede und jeder ist wichtig für Gott. Ist das nicht schön? Auch du hast hier einen Platz. Wir haben einen kleinen Stuhl, Stifte und Sticker versteckt – nämlich an einer Stelle, wo die Sachen nicht so leicht nass werden (Tipp: Es ist eigentlich mitten im Park!). Du darfst auf den Stuhl malen oder schreiben, was dir rund um die Kirche besonders gefällt und was du gerne noch wissen möchtest. Gerne kannst du ihn auch mit Stickern verzieren. Mach zum Abschluss ein Foto davon – oder ein Foto von dir mit dem Stuhl!
Wenn die Ortsgemeinde Zugang zu einem See oder Flussufer hat, kennen sich die Kinder dort meist gut aus. Jetzt erfahren sie, was dieser Ort und das Element Wasser mit dem Glauben zu tun haben.
Nach einer sportlich-spielerischen Anfangsaufgabe schauen die Konfi-3-Familien auf dem Smartphone das Impulsvideo „Was ist die Taufe?“ an. Das Video beginnt auch an einem Seeufer, passt also ideal.
Dann folgt ein Mix aus Aufgaben und kurzen Informationstexten, die teils Vorwissen abfragen (Aggregatzustände des Wassers), teils neues Wissen vermitteln (Ichtys-Symbol) und teils auch das Thema Vielfalt in den Blick nehmen (z. B. wahrnehmen, wie viele verschiedene Pflanzen am Ufer wachsen). Viele Aufgaben sind offen und spielerisch und laden dazu ein, sich kreativ mit den Gegebenheiten am Ort auseinanderzusetzen. Taufe wird dabei auf verschiedene Weise konkret: wenn die Kinder mit dreimaligem Wasserschöpfen eine Form in den Sand träufeln, ein Selfie auf einem „felsenfesten Grund“ machen oder am Ufer Müll aufsammeln.
für Actionbound 2:
– Eimer, Schaufel (von den Familien selbst mitzubringen)
– ggf. Mülltüten, Greifer
– Film: „Platsch – Vom Regen in die Taufe“[1] (7 Min.)
für gemeinsame Aktion:
– Lebensmittelfarbe
– hohe, schmale Gläser
– Wasser und Öl (jeweils halb-halb für die Gläser)
– ggf. alles für eine Wasserschlacht
Impuls:
Egal, wie alt man ist oder wie man lebt, Gottes Versprechen gilt. Auch wenn man Fehler macht, bleibt Gottes Liebe. Das Wasser der Taufe „wäscht“ einen sozusagen für immer. Man kann immer wieder neu anfangen. Bloß gegen den sichtbaren Dreck hilft die Taufe nicht – auch wenn du getauft bist, musst du dich regelmäßig waschen …
Deine Aufgabe: Auch hier am See ist leider sehr viel sichtbarer Dreck und Müll. Machst du mit, der Natur ein bisschen zu helfen? Sammle mit deiner Schaufel einen Eimer voll Müll auf. Mach ein Foto davon!
Bei der Erprobung war nach der zweiten Actionbound-Woche ein gemeinsames Treffen möglich. Dort gab es den Film „Platsch – vom Regen in die Taufe“ und ein Experiment, das auch gut nach Hause mitgegeben werden könnte:
Ein schmales Glas wird halb mit Wasser gefüllt und mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. Dann wird es mit Öl aufgefüllt. Wird jetzt eine Brausetablette eingeworfen, steigen die Blasen durch das Wasser und das Öl. Das sieht aus wie bei einer Lavalampe.
Impuls:
Was hat dieses Experiment mit der Taufe zu tun?
Antworten der Familien: Es verändert sich etwas. Es wird viel schöner. Es ist schön und entspannend. Oben und unten kommen in Bewegung (Gott und Menschen).
Zum Abschluss gibt es vielleicht es eine zünftige Wasserschlacht …
Charlie, ein kleiner Vogel, der auf einem Grabstein angebracht ist, wurde als Identifikationsfigur ausgewählt, um den Ort Friedhof kindgerecht zu erschließen. (Auf jedem Friedhof finden sich Gräber mit solchen kleinen Vögelchen aus Terrakotta, Metall oder Stein.)
Zunächst sollen die Familien Charlie finden und sich dann um ihn kümmern. Die Impulse in diesem Bound sind meist in der Ich-Form gehalten: Charlie spricht zu den Kindern. Er zeigt verschiedene Gräber und Denkmäler, ermutigt, Symbole auf Grabsteinen anzuschauen und er erzählt von Jesus. Charlie ist stolz, dass Jesus die Vögel als Beispiel gewählt hat, um Gottvertrauen auszudrücken. Er berichtet vom Abendmahl und von Jesu Tod und Auferstehung.
Im Bound werden die Kinder gebeten, bestimmte Dinge zu finden und zu fotografieren, etwa Ähren und Weintrauben auf Grabsteinen.
für Actionbound 3
– ggf. Bastelbögen zum Mitnehmen
– Abendmahlsgeschirr, Brot und Saft
für gemeinsame Aktion
– alte Teller
– große, flache Tonschale
– Fliesenkleber
– Fugenmasse
Impuls:
In der Kirche gibt es ja auch manchmal Brot: Beim Abendmahl. Da essen und trinken die Menschen zusammen. Sie erinnern sich an Jesus. Und sie wollen nie vergessen: Die Gemeinschaft mit Gott bleibt für immer!
An das Essen erinnern die vielen Getreideähren auf den Grabsteinen. An das Trinken erinnern Weintrauben. Piep! Ich liebe Weintrauben! Fotografiere doch bitte auch noch ein paar Weintrauben für mich!
Zu Beginn dieses Bounds auf dem Friedhof ist auch ein Hinweis an die Eltern/Erwachsenen eingefügt, um die Teilnehmenden zu einem für sie jeweils passenden Umgang mit dem besonderen Ort „Friedhof“ zu ermutigen.
Impuls:
Liebe Eltern, liebe Familien: Vielleicht habt ihr in eurer Familie schon einmal einen Todesfall erlebt. Wenn ihr merkt, dass euch der Friedhof zu traurig macht und ihr lieber gemütlich zusammen einen Kakao trinken und erzählen oder kuscheln mögt, ist das auch okay. Trauer braucht ihre Zeit.
Bitte nicht gegen innere Widerstände den ganzen Bound durchlaufen. Der Friedhof soll heute nicht mit Erinnerungen von Zwang und „Zähnezusammenbeißen“ verbunden werden, sondern als Ort des Lebens entdeckt werden!
Zum Mitnehmen für zu Hause gab es in der Erprobung einen Bastelbogen zum Thema „Auferstehung“.
Die Konfi-3-Zeit unserer Gemeinde fand ihren Abschluss in einem gemeinsamen Treffen. Dort feierte die Gruppe auch ein kindgerechtes Abendmahl.
Eine gemeinsame Bastelarbeit verband die drei Aktionen zu Konfi 3 nochmals miteinander. Die Kinder durften alte Teller (Abendmahl) zerschlagen und die Scherben (Friedhofsbesuch) dann als Mosaik in eine große Schale kleben, die auf dem Kirchengelände (Kirche) als Vogelbad genutzt werden soll.
Impuls und Deutung:
Wenn auch Gemeinschaft hier auf der Erde zerbricht – Gott kann aus den Scherben etwas Neues machen, neue Gemeinschaft schenken.
[1] Der Film ist einer von dreien auf der DVD „Ein Stück vom Himmel – Wege zur Taufe, Wege mit der Taufe“, hrsg. von der Evang. Kirche in Mitteldeutschland, Wartburg Verlag, c/o Evang. Medienhaus, 2007 – nur antiquarisch erhältlich.
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