Update 2.1 – Abendmahl – anKnüpfen | Zeitschrift für Konfirmandenarbeit https://anknuepfen.de Zeitschrift für Konfi-Arbeit, Material und Ideen Sat, 29 Jul 2023 07:41:16 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.1 https://anknuepfen.de/wp-content/uploads/2021/11/favicon-transparend_rund-1.png Update 2.1 – Abendmahl – anKnüpfen | Zeitschrift für Konfirmandenarbeit https://anknuepfen.de 32 32 Gebetsmeditationen https://anknuepfen.de/ak_bausteine/gebetsmeditationen/ Sat, 29 Jul 2023 07:24:58 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=5232 Aus einer einmaligen Stilleübung habe ich ein Anfangsritual entwickelt, das aufnimmt, was die Konfirmandinnen und Konfirmanden beschäftigt. Ich beginne jeden Unterricht mit jeweils einer solchen Übung. Dadurch wird diese Form den Konfirmand/innen vertraut und sie merken, dass die unterschiedlichsten Bilder und Situationen ins Gebet führen können. Denkbar ist sicher auch, diese Übungen phasenweise zu benützen, fünf bis sechs Mal hintereinander wäre dabei sinnvoll. Jugendliche erleben diese Übungen sehr positiv und lassen sich bereitwillig darauf ein. Sie sind hinterher ganz da, weniger ängstlich, entspannter und ruhiger, so beschreiben die Jugendlichen selbst ihre Befindlichkeit nach so einer Übung. Sie können eigene innere Bilder entwickeln und sich mit ihrem Fühlen, Denken und Erleben einbringen.  

Organisation und Durchführung

Jede Übung dauert etwa 10 Minuten. Es ist hilfreich, selbst wenigstens teilweise innerlich mitzumachen, denn damit lassen sich Tempo und Stillephasen am besten einschätzen und regulieren. Manche Stilleübungen sind in ihrer Thematik neutral und können zu beliebigen Einheiten benützt werden. Andere zielen bereits auf ein Thema und lassen sich hinüberziehen in den weiteren Stundenverlauf.

Innerhalb der Stilleübungen besteht für die Leitenden die Möglichkeit, den eigenen Vorstellungen entsprechend zu variieren. Die Auslassungspunkte deuten dies an. Es sollte vorher geprüft werden, ob die Impulse der Stilleübung für die Gruppensituation passend sind oder ob sie geändert werden sollten. Die in diesem Artikel vorgestellten Stilleübungen sollen dazu anregen, aus eigenen Gedanken, Erlebnissen und Bildern selbst Übungen zu entwerfen und in der Konfirmandenarbeit einzusetzen.

Im Anschluss kann eine Stilleübung mit Fragen vertieft werden. Die Feedbacks der Konfirmandinnen und Konfirmanden können regulierend in weitere Stilleübungen einbezogen werden.

1. Schritt: Einführung für die Konfirmand*innen

Die Jugendlichen nehmen im Stuhlkreis Platz.

Am Anfang jedes Konfirmandenunterrichtes werden wir kurze Stilleübungen machen. Vielleicht kennt ihr aus der Schule Phantasiereisen. So etwas Ähnliches sind diese Stilleübungen auch. Nur, dass jede Stilleübung ins Gebet führt. Ihr werdet jedes Mal Zeit bekommen, vor Gott zu bringen, was euch in diesem Moment gerade wichtig ist. Ich werde euch so anleiten, dass ihr diese Stilleübung mit eurem Eigenen füllen könnt, mit Bildern, Gedanken, Gefühlen und eben auch mit eurem Gebet. Am Anfang mag das für die eine oder den anderen etwas ungewohnt sein. Ich bitte euch aber, dass ihr euch trotzdem darauf einlasst. Mit etwas Übung kommen die inneren Bilder immer leichter.

Für die Durchführung gibt es ein paar besondere Regeln:
– Während dieser Stilleübungen herrscht absolute Stille, wie es der Name bereits verrät.
– Außerdem bleibt jede und jeder ganz für sich, niemand darf gestört werden.
– Am besten funktioniert das, wenn ihr die Augen schließt. Keine Sorge! Ich bin da und habe ein Auge auf euch.

Die ausführliche Einführung ist nur beim ersten Mal notwendig und kann später weggelassen werden.

2. Schritt: Anleitung zu Beginn einer Stilleübung

Setzt euch bequem auf euren Stuhl, so dass ihr Lehne und Sitzfläche ganz spürt.
Stellt beide Füße ganz auf den Boden, so dass ihr die Fußsohlen spürt.
Die Hände könnt ihr bequem auf den Oberschenkeln ablegen.
Werdet still.
Schließt jetzt bitte die Augen.

Es sollte darauf geachtet werden, dass die Anleitungen auch tatsächlich von den Jugendlichen durchgeführt und eingehalten werden. Im Lauf der Zeit kann die Anleitung immer kürzer werden.

3. Schritt: Gebetsmeditation

Die erste Gebetsmeditation „Haus der Stille“ ist besonders gut als Einstieg geeignet, da sie thematisch völlig neutral ist.

4. Schritt: Evtl. Vertiefung mit Fragen

Wie war diese Stilleübung für dich?
Wie geht es dir nach dieser Übung?
Gib dem, was jetzt in dir ist, einen Namen!
Sage den Gedanken, der dir jetzt gerade am wichtigsten ist.

Möglich sind auch konkrete Nachfragen, z. B. zum Haus der Stille:
Hast du das Haus der Stille gesehen?
War es ein reales Haus, das du kennst, oder ein frei erfundenes?

Übersicht Gebetsmeditationen /Stilleübungen

Alle Gebetsmeditationen sind hier als pdf downloadbar.

1. Haus der Stille

2. Spuren

3. Auf die Nase gefallen und wieder aufgerappelt

4. Kirchturmbesteigung

5. Muschel

6. Wüste

7. Schalen-Brunnen

8. Tagesablauf

9. Wind

10. Lebendige Steine

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Abendmahl – Mit Jesus zu Tisch https://anknuepfen.de/ak_bausteine/abendmahl-mit-jesus-zu-tisch/ Wed, 07 Jun 2023 05:00:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=4890 Es geht in diesem Baustein um zweierlei: um das Abendmahl als gottesdienstliche Feier und um die Kategorie Schuld/Sünde als Zugang zur Bedeutung des Abendmahls. Jeder Mensch erlebt eigenes Scheitern und Enttäuschung durch andere. Die vorliegenden Bausteine versuchen, diese Erfahrungen mit dem Zuspruch und dem Erleben des Abendmahles zu verbinden. So werden Theologie und Liturgie, Verstehen und Feiern aufeinander bezogen: Die eigenen Erfahrungen werden ins Abendmahlsgeschehen eingetragen und das Abendmahlsgeschehen eröffnet neue Perspektiven für das eigene Erleben.

Dafür liefert das „Cenacolo“, das berühmte Abendmahlsbild von Leonardo da Vinci, eine Steilvorlage. Es setzt sich mit der Vorläufigkeit unserer Gemeinschaft und dem Scheitern unserer Liebesversuche auseinander und bildet diese im letzten Abendmahl Jesu ab. Es ermöglicht Jugendlichen so, sich mit dem Ursprungsgeschehen auseinanderzusetzen und gleichzeitig die Bedeutung des Abendmahls zu erfassen: Gott antwortet mit seiner Liebe auf unsere Schuld.

Das Bild da Vincis ist Konfirmand*innen in der Regel bekannt, meist kann man zumindest teilweise an Vorwissen aus dem Schulunterricht anschließen. Der Unterricht zum Thema Abendmahl knüpft an diesem Bild an, lässt die Konfis damit eine eigene kreative Auseinandersetzung zum Thema erarbeiten und mündet in die Feier des Abendmahls in der Konfigruppe.

Ein roter Faden ist dabei die „Hand“ – zum einen die linke Hand Jesu auf dem Bild da Vincis, die Zuwendung und Vergebung ausdrückt, zum anderen die Hand, die man sich im Friedensgruß im Rahmen der Abendmahlsliturgie reicht. So werden Bild und Realität, Bedeutung und Feier auch „handgreiflich“ verbunden: Die Liebe Gottes zeigt sich in der offenen, ausgestreckten Hand Jesu, wie auch in unserer offenen, ausgestreckten Hand, mit der wir Gottes Liebe weitergeben.

Die in Schritt 2 verwendete Methode des Fotoshootings bietet sich mit Blick auf den Alltag von Jugendlichen und ebenso mit Blick auf die Gruppendynamik der Konfirmandenarbeit an. Fast bei jeder Gelegenheit werden heute Fotos „geschossen“. Gerade Mädchen fotografieren sich gerne gegenseitig in witzigen und kreativen Posen. So kann man im Konfi an dieser alltäglichen „Bewegung“ anknüpfen und sie dabei weiterführen: Es geht nicht um gelungene Selbstinszenierung und darum, möglichst gut auszusehen, sondern um einen künstlerischen Ausdruck für das Nichtgelingen und die Hässlichkeiten des Alltages. Es wird kein exklusiver Freundeskreis abgelichtet, sondern man entwickelt und diskutiert inklusiv in einer möglichst gemischten Arbeitsgruppe.

Schritt 1: Das Cenacolo und unser Umgang mit Schuld (90 Min.)

Material für Schritt 1:

CD „Zu Tisch, bitte!“ mit 148 Variationen zu Leonardo da Vincis „Abendmahl“ von Martin Bregenzer, Klaus Gerlinger, Peter Haigis und Andreas Reinert, ISBN 978-3-7668-3797-4.

Bilder von der CD, zum Teil auch im Internet verfügbar:

  1. Leonardo da Vinci, Das Abendmahl
    CD \HTML\bilder1.2.html
    http://bit.ly/davinci_Cenacolo
  2. Martin Bregenzer mit Konfirmand*innen
    CD \HTML\bilder4.9.html
  3. Abendmahlsposter Missionswerk Hamburg
    CD \HTML\bilder4.3.html
  4. Karikatur Ökumenischer Rat der Kirchen
    CD \HTML\bilder5.18.html
  5. Spiegel-Titel
    CD \HTML\bilder5.8.html
    http://bit.ly/jesus-allein
  6. Ben Willikens
    CD \HTML\bilder2.29.html
    http://bit.ly/willikens_abendmahl
  7. Grabstein
    CD \HTML\bilder7.11.html
  8. Werbeschönlinge in Jeans
    CD \HTML\bilder6.8.html
    http://bit.ly/abendmahl-jeans
  9. Bleistifte
    CD \HTML\bilder2.18.html

  • Die dazugehörigen Perspektivtexte M1
  • Beamer, Laptop, Leinwand
  • Große Plakate (DIN-A2) für die Kleingruppenphase
  • Eddings
  • Bibel

Leitfragen

Wo erlebe ich in meinem Lebensumfeld Scheitern? Wie gehen wir damit um? Wie geht Gott damit um?

  • Auswahl einiger Variationen aus der DVD-Sammlung und Verfassen von Texten dazu
  • Besprechung der Texte mit Mitarbeiter/innen und Verteilung der Textstreifen
  • Vorbereitung der Kleingruppenrunden und Bereitstellung von Plakaten und Stiften
  • Technische Vorbereitung der Präsentation
  • Gründliche Besprechung der unterschiedlichen Abendmahlsbilder und Klärung von inhaltlichen Zuständigkeiten mit den Teamer/innen
  • Arbeitsblätter: Texte zu den Bildern (M1 „Bild-Begegnungen“) für die modernen Variationen

1. Bildbetrachtung des „Cenacolo“ (20 Min.):

  • Stille Betrachtung des Bildes
  • Sammlung von eigenen Wortmeldungen
  • Impulsfragen zur weiteren Beobachtung, z.B. „Könnt ihr euch vorstellen, was einzelne Personen denken oder sagen?“, „Was passiert da gerade?“, „Wie verhält sich Jesus?“, „Was strahlt er aus?“, „Was strahlt die Gruppe aus?“, „Erkennt ihr besondere Details?“
  • Mögliche Beobachtungen: Judas mit dem Beutel voller Geld, Messer, goldener Schnitt, Fluchtpunktlinien, Johannes als femininer Jünger zur Linken von Jesus – der Einzige, der einen unaufgeregten Eindruck macht, weil er ahnt, dass niemand ihn verdächtigen wird

Bild-Begegnung zum Cenacolo da Vincis:

Mailand im Jahr 1498. Ich trete in mein Esszimmer. Während ich meinen gewohnten Platz am Tisch einnehmen will, fällt mein Blick auf ein Bild an der Wand: ein langer Tisch mit weißem Tischtuch, allerlei Früchte, Brot, Speisen, und in der Mitte Jesus mit offener, einladender Hand. „Setz dich“, sagt er, und mein Tisch kommt mir vor wie eine Fortsetzung dieses Tisches. „Danke für die Einladung“, denke ich und schaue ihm in die Augen. Auf ihn wird jeder Blick geführt. Leonardo da Vinci hat dieses Bild vom letzten Mahl Jesu mit seinen Jüngern – dem Cenacolo – in den letzten drei Jahren auf die Wand des Speisesaals unseres Klosters gemalt. Nur, wir sind nicht so sicher, ob wir würdig sind, tatsächlich am Tisch Jesu sitzen zu dürfen. „Einer unter euch wird mich verraten“, kündigt er in diesem Augenblick an. Deshalb sind die Jünger so erregt. Sie sind traurig und empört über den Schatten, der auf ihrem Mahl liegt. Guten Appetit!

2. Moderne Variationen des „Cenacolo“ (20 Min.):

Nach der Besprechung des Bildes können moderne Variationen des „Cenacolo“ gezeigt und analog zum Original besprochen werden. Es wird vorgeschlagen, etwa vier moderne Bildvariationen zu betrachten. Dies dient dazu, besondere Punkte hinsichtlich der Abendmahlsszene und ihrer Bedeutung herauszuheben und zu ergänzen, ohne die vorausgehenden Beobachtungen der Jugendlichen zu entwerten. Erfahrungsgemäß macht es den Konfis Spaß, mehrere Bilder anzuschauen. Dadurch wird auch ihre Phantasie angeregt, später dann selbst variantenreiche Gestaltungsideen zu entwickeln. Das Arbeitsblatt „Bild-Begegnungen“ (M1) macht Vorschläge für diesen Schritt. Im Team ist in der Vorbereitung auszuwählen, welches Bild betrachtet wird, wie vorgegangen wird und wer dabei die Leitung hat.

Ihr habt gesehen, wie kreativ man mit diesem alten Bild umgehen kann. Es ist dabei aber immer gut, das Original möglichst genau zu kennen, um die Variationen und ihre Pointe zu verstehen. So ist es auch mit der Geschichte, die dieses Bild darstellt. Man kann das Bild von Leonardo und seine Pointe nur erkennen und schätzen, wenn man die Ursprungsgeschichte kennt. Der Evangelist Markus erzählt sie so:

Die Bibelstelle Mk. 14,12-31 wird vorgelesen.

3. Gruppengespräche zu unserem Umgang mit Scheitern und Schuld (20 Min.)

Jesus spricht also nicht nur von der Vergebung der Sünden, er feiert sogar mit denen das letzte Mahl, die ihn verraten und verleugnen. Markus erzählt ausführlich davon, wie Jesus den Verrat ankündigt. Das Fest steht wie unter einem dunklen Schatten. Jesus stößt sogar einen Weheruf aus, so weh tut ihm der Verrat der Freundschaft. Und dann die zweite Hälfte der Erzählung, das Fest. Fast unbeeindruckt wird jetzt erzählt vom Essen und Trinken. Und alle sind dabei. Jesus bewirtet seine Freunde, auch wenn sie ihn enttäuschen. Uns fällt es nicht immer so leicht, nach einer Enttäuschung miteinander wieder zu feiern und zusammen zu bleiben. Oft trennen sich Freundschaften wegen einer Enttäuschung. Doch bevor wir darüber reden, wie wir mit Enttäuschungen umgehen, wollen wir mit euch erst mal sammeln, was im Leben alles schief laufen kann, welche Enttäuschungen wir uns gegenseitig bereiten können. Um darüber zu reden, gehen wir in Kleingruppen.

Es werden möglichst geschlechtsspezifische Kleingruppen von fünf bis sechs Personen unter Leitung einer oder eines Mitarbeitenden gebildet.

Grundsätzlich gibt es zwei Perspektiven des Scheiterns, die beide in den Gesprächen berücksichtigt werden sollten: (1) Ich kann individuell scheitern, z. B. weil ich überfordert bin. (2) Es gibt ein Scheitern in der Gruppe, z. B. wenn eine Familie zerbricht.

Die Gespräche gliedern sich in zwei Phasen, zum einen den Austausch über Erfahrungen des Scheiterns (A), zum anderen den Austausch über die Strategien des Umgangs damit (B).

Impulse für die Mitarbeiter*innen für Gesprächsphase A: „Was kann bei Menschen schief laufen? – Habt Ihr schon mal mitbekommen, dass jemand etwas getan hat, was er anschließend bereut hat?“ – „Worüber kann man sich in der Familie oder im Freundeskreis so alles streiten?“ – „Was tun Menschen einander an?“

Impulse für die Mitarbeiter*innen für Gesprächsphase B: „Wie geht ihr damit um, wenn euch jemand enttäuscht oder schlecht behandelt? Welche Verhaltensweisen beobachtet ihr bei anderen?“

Die Mitarbeiter*innen notieren die Ergebnisse der Gesprächsphase B auf den bereitliegenden Plakaten.

4. Schritt: Präsentation und Diskussion der Gruppenergebnisse im Plenum (ca. 10-15 Min.)

Die Mitarbeiter*innen oder Konfirmand*innen präsentieren die in den Gruppen gesammelten eigenen und beobachteten Verhaltensstrategien zum Umgang mit Schuld, die einem Menschen begegnen. Wünschenswert wäre, dass eine Mitarbeiterin die geäußerten Gedanken in Stichworten entweder auf einem Plakat oder Notizzettel festhält und am Schluss dann nochmals bündeln kann: Wir Menschen gehen mit Schuld und Versagen so um: Wir…

Und wie geht Jesus mit dem Versagen seiner Freunde um?“ Nachdem einige Äußerungen abgewartet wurden, kann nochmals auf die einladende Handbewegung Jesu auf dem Abendmahlsgemälde verwiesen werden. Und weitergefragt: „Was muss also zwischen Gott und uns Menschen passieren, dass wir wieder miteinander feiern und im Guten zusammenbleiben können? Was hat Gott dafür getan, damit wieder alles ins Reine kommt? – Was können wir noch dazu tun?

Schritt 2: Zu Tisch mit Jesus: Ein altes Gemälde wird reinszeniert und fotografiert (90 Min.)

Leitfragen

Wie können wir das eigene Erleben von Schuld und Versagen mit dem Abendmahlsgeschehen darstellerisch verbinden?
Welche Haltung nimmt Jesus zu unserem „Treiben“ ein?

  • Freiräumiger Raum mit viel Platz zum Bewegen
  • Arbeitsgruppen mit eigenen Tischen für das Proben und Arbeiten an Szenen
  • Bereitstellung eines CD-Players
  • Engagement einer technisch versierten Mitarbeiterin für das Fotografieren und die Bildbearbeitung im dritten Schritt
  • Detaillierte technische Hinweise unter M3 (siehe am Ende des Artikels: Downloads)

Material für Schritt 2:

  • Zugang zu einer Küche, Lebensmitteln und Getränken für das realistische Decken des Tisches nach den Vorstellungen der Jugendlichen
  • CD oder Datei mit der Musik „Knee Play 1, Einstein on the beach“ von Philip Glass (Link: http://youtu.be/9YRzS9y-8S8)
  • Eine gute Digitalkamera
  • Arbeitsergebnisse aus dem vorhergehenden Baustein (Blätter mit den gesammelten Beispielen für Scheitern und Schuld)
  • Spielanleitungen für Warm-up-Spiele (M2, siehe am Ende des Artikels: Downloads)
  • Technische Hinweise (M3, (siehe am Ende des Artikels: Downloads)

1. Warm-up und spielerisches Erproben der Darstellung von Gruppenkonstellationen (25 Min.)

Zu Beginn dieser Einheit sollten die Jugendlichen ganz bewusst im Raum und in der Gruppe ankommen, sich wahrnehmen und unverkrampft ihren Körper und bestimmte Ausdrucksmöglichkeiten ins Spiel bringen können. Dazu kann man vertraute Spiele und Warm-ups aus der Theaterpädagogik verwenden.

Wir werden nun in größere Gruppen gehen und miteinander spannende Szenen darstellen, die sich am Abendmahlstisch Jesu vielleicht heute zutragen könnten, und wir werden überlegen, wie und wo sich Jesus zu diesen Szenen in Verbindung setzen oder stellen würde. Dazu verwenden wir die Ideen zum Scheitern, die ihr gestern miteinander gesammelt habt. Doch bevor wir das tun, bereiten wir uns erst einmal darauf vor, damit wir das, was wir tun werden, auch gut tun können.

Ich empfehle vier Warm-ups, die sich in unserer Arbeit bewährt haben und die gut auf die Theaterarbeit vorbereiten:

  1. Wahrnehmungsübung im Kreis
  2. Theaterpädagogische Übung „Mein Applaus“
  3. Spiel „Toaster – Mixer – Waschmaschine“
  4. Spiel „Trio mit Stuhl“

Die Anleitungen für die Übungen und Spiele finden sich als M2 (s.u.)

Dieser Warm-up-Schritt sollte nicht verkürzt oder unterschätzt werden, denn er ist für das Gelingen der Reinszenierung wesentlich. Die Konfis erfahren durch die Übungen, dass sie wichtig sind und dass sie jemand anderen spielen können. Die Zeit, um dieses einzuüben, ist gut angelegt.

2. Inszenierung von scheiternden Gruppenkonstellationen am Tisch Jesu (35 Min.)

Die Teams (Gruppengröße etwa sechs Konfis), in denen nun gearbeitet wird, sollten möglichst überlegt zusammengestellt werden. Es kann gut sein, die kreativsten Köpfe zusammenzubringen, damit die anderen in ihren Gruppen auch mal eine Chance haben. Es kann aber auch gut sein, sie zu verteilen. Was hier im Augenblick besser und wichtiger ist, kann nur die*der Unterrichtende entscheiden. In jeder Arbeitsgruppe sind mindestens ein Tisch und ausreichend Stühle vorhanden.

Nun werden in Moderation durch Teamer*innen in den Arbeitsgruppen zwei bis drei Themen ausgesucht, die die Gruppe gerne darstellen will. Zur Erinnerung werden dazu die Arbeitsblätter mit der Themensammlung nochmals durchgegangen. Originalität und Umsetzbarkeit des Themas sollten dabei eine ausgewogene Rolle spielen.

Wenn sich die Gruppe auf ihre Themen geeinigt hat, wird der Reihe nach überlegt, wie man diese darstellen kann, welche Requisiten die Gruppe dazu braucht und ob sie bei der Präsentation noch Mitspieler aus den anderen Gruppen einsetzen wollen. Am besten sollen die Jugendlichen nicht nur verbal Vorschläge machen, sondern Gesten und Haltungen gleich vormachen. Wichtig ist es dabei, genau zu überlegen, wie der Blickkontakt zwischen den Personen aussieht. Es können – je nach Konstellation – am Ende alle ausgewählten Themen am Tisch kombiniert oder für jedes Thema ein Bild entworfen werden; das entscheidet die Gruppe.

Wenn alle Bilder so weit kreiert sind, wird überlegt, wie Jesus sich dazu verhalten würde, wie er schauen und wo er hinschauen würde. Auch hier wird ermutigt, die Position Jesu einfach einzunehmen. Die anderen können dann spekulieren, welche innere Haltung dadurch deutlich werden soll. Nachdem alle Möglichkeiten diskutiert wurden, einigt sich die Gruppe auf eine oder mehrere Jesus-Darstellungen. Das ist nicht nur möglich, sondern erwünscht. Wenn die Gruppe kreative Ideen hat, sollen keine ignoriert werden. Am Schluss der Arbeitsphase einigen sich die Jugendlichen dann, wie viele und welche Bilder sie gerne fotografieren lassen wollen, und proben diese nochmals mit allen Requisiten, damit es beim Fotoshooting möglichst zügig geht.

3. Fotoshooting: „Zu Tisch mit Jesus“ (30 Min. – pro Arbeitsgruppe 10 Min.)

Für das Fotoshooting ist an einer geeigneten und gut beleuchteten Stelle eine Abendmahlstafel mit ausreichend Stühlen und Tischdecken vorbereitet. Der Hintergrund sollte möglichst ruhig sein. Eine Fensterfront ist wegen des Gegenlichtes nicht geeignet. Man kann aber auf dem ruhigen Hintergrund Fenster (wie bei da Vinci) mit Plakaten andeuten. Die ganze Gruppe setzt sich um diese Bühne wie in einem Theater im Stuhlkreis.

Der Reihe nach werden nun die Gruppen aufgerufen und präsentieren ihre Ergebnisse. Immer wenn ein Bild „steht“, findet zuerst das Fotoshooting statt. Wenn der Fotograf fertig ist und sein hörbares „ok“ gibt, wird das Publikum um Rückmeldung gebeten, was es sieht und welche Assoziationen dieses Bild bei ihm auslöst. Die Rolle Jesu wird jeweils besonders besprochen und gewürdigt. Wie bei einem Kunstbild werden alle Einfälle aufgenommen und nicht diskutiert. Die darstellende Gruppe bekommt aber das letzte Wort und kann ergänzen, was ihr bei der Darstellung wichtig war. Wenn eine Gruppe fertig ist, bedankt sich das Plenum mit einem Applaus. So werden nacheinander alle Bilder gezeigt, fotografiert und besprochen. Zeitlich wird hier, um eine Angabe machen zu können, von einer Konfigruppe mit 20 Jugendlichen ausgegangen, die in drei Arbeitsgruppen arbeiten. Dann beträgt die Dauer dieses Schrittes 30 Minuten. Bei einer höheren Zahl von Arbeitsgruppen muss man parallel arbeiten oder den Zeitbedarf entsprechend höher kalkulieren.

Schritt 3: Das Testament Jesu:„Pass my love around“ (90 Min.)

  • Mit den Mitarbeitern wurde ggf. schon vorher das optional einsetzbare abschließende Anspiel (3. Impuls, Alternative 2) eingeübt. Ein/e Teamer/in ist darauf vorbereitet, die Jugendlichen zu interviewen.

Ziele

Das „Erbe“ Jesu annehmen und nicht nur an seine Hingabe für uns erinnern, sondern auch entsprechend danach leben. Erfahren und Einüben dieser Lebensweise durch eine Abendmahlsfeier mit einer ausformulierten Gestalt des Friedensgrußes.

Material:

  • Angeschlossenes oder auch nur als Requisit verwendetes Mikrofon
  • Für jede/n zwei Zettel und ein Stift für Segenswünsche; Hut
  • Arbeitsblatt zur Erarbeitung und Durchführung des Anspiels zu Joh 15 (3. Impuls, Alternative 2): M4 unter „Downloads“ am Ende dieses Beitrags
  • Liedblätter mit dem Lied „Pass my love around“: M5 (s.u.)

1. Was kann ein Mensch alles vererben? Was hat Jesus seinen Jüngern hinterlassen? (20 Min.)

Ein*e Mitarbeiter*in geht mit Mikro herum und interviewt einzelne Konfirmand/innen. Der/die Reporter/in geht aber nur zu Jugendlichen, die sich melden – es soll ja niemand vorgeführt werden.
Die folgenden Impulse markieren den Gesprächsfortschritt:

  1. Impuls: „Ihr seid jetzt noch jung. Denkt aber mal an eine alte Oma oder einen Opa mit ein paar Kindern und Enkelkindern. Die würde ja irgendwann mal ein Testament machen und bestimmt reinschreiben, was der eine oder andere Nachfahre mal bekommen soll. Könnt ihr euch vorstellen, was man da so alles reinschreibt?“
  1. Impuls: „Was denkt ihr: Hat Jesus, als er gestorben ist, seinen Freundinnen und Freunden etwas hinterlassen – ihnen vererbt?“ Einige Antworten werden abgewartet und möglichst nicht gewertet.
    Nach diesen Impulsen gibt es zwei Alternativen – die biblische Tradition aus Joh 15 kann entweder als Lesung gebracht werden oder als Anspiel der Teamer.
  2. Impuls/Alternative 1: „Von Jesus wird gesagt, dass er nicht mal einen Ort hatte, an dem er seinen Kopf zum schlafen hinlegen konnte (Lk. 9,58). Da gab es also tatsächlich sicher nicht viel zu erben. Und dennoch hatten die Jünger/innen das Gefühl, dass er ihnen etwas hinterlassen hat und davon haben sie auch erzählt. Jesus hat ihnen einen Wunsch hinterlassen – einen großen Wunsch, und jede/r, die/der seinen Wunsch erfüllt, tritt sozusagen sein Erbe an. Hört mal rein, was Jesus sich von seinen Erben gewünscht hat.“ – Joh. 15,9-12 wird gelesen.
  3. Impuls/Alternative 2: Das Anspiel zu Joh. 15,9-12 (M4) wird wie eingeübt von einigen Mitarbeiter/innen gespielt.
  4. Impuls: Der Schritt wird mit einer zusammenfassenden Frage an die Konfis beendet: „Was würdet ihr also sagen: Was hat Jesus seinen Jüngern hinterlassen?“

2. Lied (30 Min.)

So oder so ähnlich könnte sich sein Testament angehört haben, wie das Lied, das wir nun kennenlernen wollen. Hören wir mal den englischen Text und versuchen wir, ihn zu verstehen.

Das Lied „Pass my love around“ (M5) wird gelesen, übersetzt, gelernt und einmal ganz gesungen.

3. Abendmahlsfeier mit ausgeformtem Friedensgruß (40 Min.)

Damit wir dieses Testament Jesu nie vergessen, feiern wir zusammen das Abendmahl: Wir erinnern uns daran, dass Jesus uns vergeben hat. Und wir erinnern uns daran, dass wir einander immer wieder verzeihen und einander lieben. In vielen Gemeinden steht man darum während des Abendmahls auf und geht zu möglichst vielen Menschen und sagt zu ihnen: Friede sei mit dir! Das wollen auch wir machen, bevor wir heute auseinandergehen. Dabei ist es ganz wichtig, dass wir es nicht nur unseren besten Freunden wünschen, sondern wirklich jedem und jeder – auch gerade denen, die uns bisher nicht so nahe stehen. Das wollen wir jetzt tun und erleben. Jede/r denkt sich nun einen Segenswunsch aus, den er/sie gerne selber hören würde und schreibt ihn auf einen Zettel und auf den anderen Zettel seinen/ihren Namen.


Die Jugendlichen bekommen zwei Zettel: Auf dem ersten verfassen sie ihren Segenswunsch, den anderen beschriften sie mit ihrem Namen.

Faltet nun den Namenszettel zusammen und werft ihn in diesen Hut. Den Zettel mit eurem Segenswunsch behaltet bitte bei euch.

Nachdem so der ausgeformte Friedensgruß für das Ende der Abendmahlsfeier vorbereitet wurde, wird in der Konfigruppe Abendmahl gefeiert, im Konfisaal oder auch in der Kirche, wo das Abendmahl in geeigneter Weise vorbereitet ist. Liturgisch geht es darum, möglichst schlicht und konzentriert zu feiern. Die Mitarbeiter/innen können an der Leitung der Feier beteiligt werden. Die Konfigruppe versammelt sich im Kreis um den Altar oder Abendmahlstisch.


Schuldbekenntnis
Teamer*in A: „Wir wollen nun ein himmlisches Fest miteinander feiern. Vorher wollen wir aber noch bedenken und ablegen, was uns müde macht und niederdrückt – eigene Taten und Versäumnisse, Enttäuschungen durch andere. Manches ist auch im Konfi gesagt und getan worden, was besser nicht gesagt oder getan worden wäre. Einiges haben wir versäumt und einander vorenthalten. In der Stille können wir das noch einmal anschauen, um es dann loszulassen und Gott und seiner Liebe anzuvertrauen.“
Stille
Teamer*in B: „Das alles ist uns leid. Sei gut zu uns und vergib uns unsere Schuld. Gib uns die Kraft, einander zu verzeihen. Schenke uns ein neues Herz für die Wunder, die du tust. Darum bitten wir im Namen Jesu, Amen.“
Teamer*in C: „Ist dies auch euer Bekenntnis und eure Bitte, so sprecht: Herr erbarme Dich.“
Alle: Herr erbarme Dich.
Zuspruch der Vergebung
Teamer/in D:
„Freut euch! Der allmächtige Gott hat sich über euch erbarmt und vergibt euch alle eure Schuld. Was gewesen ist, darf euch nicht mehr beschweren. Was kommt, darf euch nicht schrecken. Gottes Gnade ist die Freude und die Kraft unseres Lebens, Amen.“

Jesus hat uns gebeten, immer wieder ein Abendmahl zu feiern und daran zu denken, was er aus lauter Liebe für uns getan hat. Vor jedem Abendmahl erinnern wir uns daran. Dies geschieht auch, damit wir eingestimmt werden, dass nun nicht irgendeine Mahlzeit miteinander gehalten wird, sondern ein ganz besonderes Mahl, bei dem Jesus bei uns ist. Mit diesen Worten erinnern wir uns seit vielen hundert Jahren an das Besondere des Abendmahls:

Ein/e Mitarbeiter/in nimmt die aufgeschlagene Bibel vom Tisch und liest 1. Kor 11,23–25.

Einleitung: „In dieser Freude wollen wir nun Abendmahl halten und uns mit Gottes Kraft beschenken lassen. Sehet und schmecket wie freundlich Gott ist.“

Dann verteilen alle Unterrichtenden gemeinsam das Abendmahl an die Jugendlichen. Schön wäre es, wenn sie jeweils aufeinander warten, bis alle Brot bzw. Saft haben.

Nach dem Abendmahl beten alle zusammen den Anfang von Psalm 103 (Vers 1-4).

Am Ende der Feier steht der ausgeformte Friedensgruß.

Der Hut wird hervorgeholt und herumgereicht: „Nun zieht alle wieder einen Zettel aus dem Hut und stellt euch in den Kreis.

Jetzt geht alle der Reihe nach zu der Person, deren Zettel ihr gezogen habt und sagt ihr euren Segenswunsch. Lest dabei nicht ab, sondern prägt euch den Text jetzt möglichst gut ein. Ihr dürft den Spickzettel mitnehmen, falls ihr einen ‚Hänger‘ habt. Wenn ihr wieder zurück am Platz seid, nehmen alle den Wunsch auf, indem wir gemeinsam den Refrain von ‚Pass my love around‘ singen. Immer bei der Stelle ‚Pick right up and take my peoples hand‘ schließen wir für drei Sekunden mit den Händen den Kreis, damit die guten Wünsche von jedem bei der Person ankommen.

So geht es weiter, bis jeder einmal einen Segenswunsch bekommen hat und an diesen „Liebeskreislauf“ angeschlossen wurde. Am Schluss wird das ganze Lied nochmals gesungen.


Weitere Verwendung der Arbeitsergebnisse: Die Ergebnisse dieses Bausteins, besonders natürlich die Reinszenierungen des Cenacolo, können über den geschilderten Ablauf hinaus auch für weitere Gottesdienste oder Aktionen in der Gemeinde verwendet werden, z. B. im Rahmen eines Gemeindegottesdienstes mit Abendmahl, in der Abendmahlsfeier am Vorabend der Konfirmation oder in einer anderen geeigneten Form. Die Arbeitsgruppen können dafür zu ihren Fotos noch erklärende Texte verfassen, die im Gottesdienst verwendet oder gemeinsam mit den Bildern für den Konfi-Ordner vervielfältigt werden.

Material

Siehe Angaben bei den jeweiligen Schritten.

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„Wir machen Konfis für unsere Eltern“ https://anknuepfen.de/ak_bausteine/wir-machen-konfis-fuer-unsere-eltern/ Wed, 07 Jun 2023 05:00:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=4897 Ich blicke in erwartungsvolle Gesichter. Die meisten schlürfen an den alkoholfreien Begrüßungs-Cocktails, die einige Jugendliche zum Ankommen ausgegeben haben. Gerade einmal zwei Sätze spreche ich als Pfarrer zur Begrüßung. Schon gebe ich das Wort ab.

Zwei gut aufgeregte Konfis übernehmen: „Wir sind Yannik und Thomas und führen Sie heute durch den Abend. Unser Thema ist Taufe und Glaube. Wir beginnen mit einer Andacht und dem Lied ‚Vergiß es nie’…“

Nie hätte ich ihnen die Ernsthaftigkeit zugetraut, mit der sie anschließend den Psalm vorbeten. Und selten erlebte ich Eltern so aufmerksam und so motiviert. Sogar die Väter, die überdurchschnittlich anwesend sind, lassen sich auf den folgenden Kreisspielklassiker „Obstkorb“ ein. Durch die lockere Spielatmosphäre entsteht eine Gruppendynamik, die alle elterlichen Unsicherheiten verfliegen lässt. Mit der Taufspirale (Anknüpfen – Praxisideen, 2. Auflage, S. 213ff.) führen andere Jugendliche kreativ und emotional ins Thema Taufe ein. Ausgehend von der Taufschale im Zentrum und dem Jesuswort „Siehe, ich bin bei euch alle Tage“ suchen die Eltern nach Gotteserfahrungen oder spirituellen Erlebnissen in ihrem eigenen Leben. Und sie lassen sich auf dieses emotionale Element ebenso ein wie auf die Begegnung mit dem Bibeltext in Kleingruppen und die von den Konfis selbst gewählten Fragen und Kreativaufgaben. Es macht Eindruck bei mir, wie ein Jugendlicher seinem Vater hilft, Joh. 14,1-6 aufzuschlagen und beharrlich nachfragt: „Was steht denn da und was bedeutet das?“

Erstaunen und ein wenig Stolz entdecke ich in den Augen der Jugendlichen, als ihre Eltern die kreativen Ergebnisse der Kleingruppenarbeit präsentieren: ein kurzes Theaterstück, ein Plakat oder eine szenische Darstellung durch Egli-Erzählfiguren. Mit einem Lied und einem Gebet beschließen die Moderatoren den Abend. Am Ende dieser Stunde bleiben mir nur einige lobende und würdigende Worte zu sagen. Dann klingt der Abend rundum gelungen mit dem kulinarischen Angebot des Catering-Teams aus.

Die Idee:
Die Jugendlichen machen „Konfis für ihre Eltern“: Sie gestalten einen Abend zu einem Konfi-Thema, den sie dann mit ihren Eltern durchführen. Dieser besondere Elternabend eröffnet den Eltern inhaltlichen Einblick in die Unterrichtserfahrungen ihrer Kinder. Darin unterscheidet er sich von den üblichen obligatorischen Elternabenden, die sich meist in organisatorischen Fragen erschöpfen. Außerdem ermöglicht er eine unkomplizierte Beteiligung, die Mütter und Väter gleichermaßen anspricht. In einer lockeren Atmosphäre werden Fragen des Glaubens in den Blick genommen. Dabei sind es die Jugendlichen, die ihre Eltern anleiten und diese an ihrem Wissen und ihrer Erfahrung in Sachen Glauben teilhaben lassen

Erfahrungen und Beobachtungen:

  • Im Jahresprogramm hat dieser Abend seinen Platz im Spätherbst. Die Konfis haben sich als Gruppe gefunden und das Thema „Konfirmation“ leuchtet noch nicht am Horizont auf.
  • Hilfreich ist ein Thema mit emotionalen Anknüpfungspunkten für Jugendliche und Eltern. Es geht nicht um kognitive Weitergabe von „Konfi-Wissen“, sondern um eine emotionale Begegnung mit dem christlichen Glauben.
  • Denkbar ist auch ein Thema wie: „Was bedeutet die Bibel für mich?“

Als Zeitrahmen zur Vorbereitung des Elternabends dient ein „Konfi-Nachmittag“ von 90 Minuten.

  • Die Arbeitsaufgaben sollen möglichst klar formuliert sein.
  • Den Jugendlichen sollen Ideen zur Verfügung stehen, die sie selber schon erprobt haben (z. B. den POZEK-Schlüssel für die Textbegegnung).
  • Zugleich sollen sie ausgehend vom Thema ihre eigenen Ideen sammeln und Freiraum zur Weiterentwicklung und Ausgestaltung erhalten.
  • Sie werden bei ihren Vorbereitungen durch die Leitung beraten und begleitet.
  • Folgende Aufgaben können in Teams gestaltet werden:
    1) Moderation mit Ablauf des Abends einschließlich Liedern, Psalm und Gebeten
    2) ein spielerisches Element (z. B. ein Rätsel).
    3) Vorstellung eines kreativ-thematischen Moduls (z. B. „Taufspirale“)
    4) Bibeltextarbeit mit kreativer Vertiefung
    5) Lieder auswählen und einüben, vielleicht sogar instrumental begleiten
    6) kulinarische Versorgung für die Eltern (z. B. Fingerfood zum Abschluss)
    Nach den guten Erfahrungen beim ersten Mal haben wir in unserer Gemeinde beschlossen: Konfis von Konfis für Eltern soll künftig fester Bestandteil unseres Jahresprogramms sein.

Material

  • Für die Moderation: Gesangbuch, Liederbücher, Segenssprüche etc. als Ideenpool für die liturgischen Elemente der Moderation.
  • Für das spielerische Element: Wenn Konfis schon Spiele im Konfi erlebt haben, können diese beispielhaft für die Entwicklung eigener Ideen sein.
  • Für das kreativ-thematische Modul: Elemente des Bodenbildes zur „Taufspirale“ (die Jugendlichen gestalten die Zahlen und die Bibelverse aus Mt 28 selbst).
  • Für die Begegnung mit dem Bibeltext: Bibeltexte, die die Jugendlichen im Konfi schon erlebt haben, dienen als Ideenpool; zudem stehen eine Auswahl an verschiedenen Texterarbeitungsmethoden und Ideen zur kreativen Vertiefung zur Verfügung.
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Persönliche Abendmahlsteller gestalten https://anknuepfen.de/ak_bausteine/persoenliche-abendmahlsteller-gestalten/ Fri, 15 Jul 2022 03:00:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=3883 „Wir sind eingeladen an den Tisch Jesu“ – dieser Aspekt des Abendmahls steht im Mittelpunkt dieser Einheit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden. Sie entstand auf dem Hintergrund der Zulassung von Kindern zum Abendmahl. Die Leitfragen waren: Wer ist eingeladen an den Tisch Jesu? Was erwarten und erhoffen wir uns von dieser Einladung? Die Konfirmandinnen und Konfirmanden haben dazu individuelle Teller gestaltet, mit denen dann ein Abendmahlstisch gedeckt wurde.

Die Einheit zielt auf einen Gottesdienst, in dem diese Teller und die zugehörigen Texte im Mittelpunkt stehen. In diesem Gottesdienst kann auch Abendmahl gefeiert werden. Zugrunde liegt die theologische Überzeugung, dass die Einladung an den Tisch Jesu allen Getauften gilt. Die Teilnahme ist also nicht abhängig von einem bestimmten Alter oder einem nachprüfbaren Verständnis des Abendmahls; eine altersgemäße Hinführung ist aber sinnvoll und wichtig. Um speziell Jugendliche in eine Beziehung zum Abendmahl zu bringen, ist die Frage wichtig, was die Teilnehmenden von dieser symbolischen Handlung erwarten können. Welche Hoffnungen oder konkreten Erwartungen sind mit der Teilnahme am Abendmahl und dieser besonderen „Tisch-Gemeinschaft“ verbunden?

Da es Jugendlichen meistens eher schwer fällt, über ihre eigenen Hoffnungen zu sprechen (insbesondere in Bezug auf Glaube und Religion), haben wir die Fragestellung so verändert, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden über andere Menschen sprechen können: „Wen lade ich ein? Was erhoffe ich für diese Person am Tisch Jesu?“ Wir gehen davon aus, dass sich die Jugendlichen auf diese Weise auch über ihre eigenen Hoffnungen und Erwartungen Gedanken machen. Geschützt durch die Projektion auf einen Gast können sie zum Ausdruck bringen, was ihnen selbst wichtig ist.

Darüber hinaus haben die Konfirmandinnen und Konfirmanden über den Reflexionsprozess hinaus eine konkrete Gestaltungsaufgabe. Damit werden sie noch einmal anders gefordert und die weniger sprachlich orientierten Jugendlichen bekommen eine Chance, sich auszudrücken: Das theologische Thema wird begreifbar und anschaulich. Die Einheit ist nicht als „Erstkontakt“ mit dem Thema Abendmahl gedacht. Sie soll das Verständnis vertiefen und mit der eigenen Person verknüpfen. Die „Basics“ sollten also bereits vermittelt sein. Bei uns hatten die Konfirmandinnen und Konfirmanden schon ein Wochenende zum Thema Abendmahl absolviert, einschließlich einer selbst gestalteten Abendmahlsfeier. Wir haben mit dieser Einheit das sogenannte „Konfirmanden-Gespräch“, also den früheren „Prüfungs-Gottesdienst“ vor der Konfirmation vorbereitet. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden haben diesen Gottesdienst dann von der Begrüßung bis zum Segen selbst gehalten.

Material

Die kreative Phase erfordert viel Material. Für die Vorbereitung des Materials und der Räume ist genügend Zeit einzuplanen, ebenfalls fürs Aufräumen hinterher. Wir rechnen mit jeweils ca. ein bis eineinhalb Stunden (bei zwei Personen).

Teller-Rohlinge: Alle Arten von Tellern und Vesper-Brettchen aus unterschiedlichem Material, z. B. Porzellan, Steingut, Glas, Holz, Bambus, Pappe. Die Rohlinge sollten unterschiedliche Formen haben, rund, eckig, oval, Pommes-Schale u. a. Es sollten deutlich mehr Rohlinge als Teilnehmende vorhanden sein, damit eine Auswahl möglich wird. Wer langfristig plant, kann altes Geschirr auf Flohmärkten kaufen oder beim Elternabend nach „Überschuss“ fragen.

Gestaltungs-Material, möglichst vielfältig: Farben, Effekt-Lacke, Porzellan-Stifte, Mosaik-Steine, Spiegelscherben, Deko-Kleinteile zum Aufkleben, Pailletten, farbiger Sand, Stoffe und Filz in verschiedenen Farben, Schnüre in verschiedenen Farben, Bast, Metall-Folien, Draht, unterschiedliche Papiere, Zahnstocher, Holz-Leisten, Natur-Materialien, Gips-Binden, Zeitungs-Papier, passende Kleber, Heißkleber und Kleister etc.

Werkzeug: Es richtet sich nach dem angebotenen Material, auf jeden Fall werden Scheren, Pinsel und Gläser bzw. Döschen für Farben und Wasser benötigt. Darüber hinaus braucht es evtl. Heißklebe- Pistole, Drahtschere, Spezial-Zange für Mosaik- Steine, Akku-Bohrer, Sägen, Nägel, Hammer, Schrauben, Kabeltrommel etc.

Dokumentation und Präsentation: Digital-Kamera, zur Präsentation im Gottesdienst ein Beamer und eine Leinwand oder eine Projektions-Fläche. Im Gottesdienst muss ein ausreichend großer Tisch für die Teller zur Verfügung stehen, ggf. der Altar.

Baustein 1: Wen lade ich ein? (180 Min.)

Gestaltung eines Abendmahlstellers

Material & Vorbereitung

– Abendmahlsbild (im Buch oder als Dia/ digital), z. B. Sieger Köder, „Sündermahl“ (Bilder zum Neuen Testament, Schwabenverlag),
abgedruckt im Konfi-Begleitbuch „anknüpfen – meine Konfirmation“ S. 20f; dazu auch Text zum Bild von Martha Sonntag, in „Die Bilder der Bibel von Sieger Köder“, Gertrud Widmann (Hg.), Schwabenverlag 5. Aufl. 1998, S. 128.

Vorbereitung
– Dia-Projektor oder Beamer
– Leinwand/Projektionsfläche
– Arbeitsblatt M1 (s.u. Materialdownloads)

Leitfragen

Jede und jeder ist eingeladen – mit ihrer / seiner Geschichte. Was können die Gäste an diesem Tisch erwarten / erhoffen? Aus ganz verschiedenen Menschen wird eine Gemeinschaft.


Die Konfirmandinnen und Konfirmanden überlegen sich eine Person oder eine Personengruppe, die sie zum Abendmahl einladen wollen. Sie geben ihren Wünschen für diese Person in Bezug auf das Abendmahl eine konkrete Gestalt.

Hinweise (für die Leitung): Vor dem ersten Baustein/Schritt kann das übliche Eingangsritual
(Singen, Anfangs-Andacht …) oder ein Aufwärm- Spiel stehen.

Schritt 1: Zum Abendmahl eingeladen (15 Min.)

Die Gruppe sitzt im Stuhlkreis.

„Das Abendmahl wird im Mittelpunkt unserer beiden Konfi- Tage stehen. Wir bereiten damit auch den Gottesdienst am … vor, den ihr gestalten werdet. Zum Abendmahl haben wir ja schon einiges erarbeitet.
Heute wollen wir genauer hinschauen: Wer ist eigentlich eingeladen an den Tisch von Jesus? Und was werden wir dort bekommen? Auf was dürfen wir hoffen? Heute wird vor allem praktisch gearbeitet: Ihr werdet heute einen Abendmahlsteller gestalten, dazu später mehr. Am nächsten Konfi-Tag werden wir den Gottesdienst vorbereiten und ihr werdet dann auch Texte zu euren Tellern schreiben. Unsere Arbeit heute beginnen wir mit einer Bild- Betrachtung.“

„Bitte schaut euch erst einmal das Bild in Ruhe an. Der Künstler heißt Sieger Köder, er hat viele Bilder zu Geschichten der Bibel gemalt.“

Erarbeitung im Gespräch mit der Perspektive: Jede und jeder ist eingeladen, mit ihrer bzw. seiner Geschichte.

Schritt 2: Wen lade ich ein? (20 Min.)

Die Teilnehmenden entscheiden, wen sie an den Tisch Jesu einladen wollen und was sie diesem Menschen wünschen bzw. für ihn erhoffen.

Vgl. hierzu Arbeitsblatt M1 – „Eingeladen“ (s.u. Materialdownloads)

„Bitte sucht euch eine Person aus. Überlegt euch: Was hat er oder sie wohl für eine Lebensgeschichte? Warum ist er/sie hier an diesem Tisch? Was wünscht sich diese Person?“

Schritt 3: Gestaltung des Abendmahlstellers (60-90 Min.)

Kurze Einführung in Aufgabenstellung und Materialien, die Konfis gestalten aus unterschiedlichen „Rohlingen“ individuelle Abendmahlsteller.

Schritt 4: Abschluss (25 Min.)

Ausstellung der Ergebnisse, Wahrnehmung und Würdigung in der Gruppe.

Baustein 2: „Mit meinem Teller lade ich ein …“ (180 Min.)

Texte zu den Tellern entstehen

Material

– Arbeitsblatt M1
– Arbeitsblatt M2

(siehe unten für Download)

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden erarbeiten, was sie zu ihrem Teller im Gottesdienst sagen. Sie finden Worte für ihre Erwartungen für ihren Gast und bringen so ihre eigenen Wünsche und Hoffnungen zur Sprache.

Schritt 1: Die eigene Arbeit wahrnehmen (15 Min.)

Die Konfis nehmen ihren Teller wahr und beschreiben ihn genau. Sie sammeln so Stichworte als Vorbereitung für den eigentlichen Text.

(Arbeitsblatt M2 „Ich lade ein …“)


Schritt 2: Text zum Abendmahlsteller schreiben (45 Min.)

Die Konfis verfassen den eigenen Text mit dem Material von M2.

Arbeitsblatt M3 „Mit meinem Teller lade ich ein …“ (Die Wiederholung der Arbeitsblätter ist gewollt und soll das Formulieren erleichtern.) Die Texte werden in Rücksprache mit den Anleitenden überarbeitet.

Schritt 3: Gebete und Texte für den Gottesdienst (30 Min.)
Die Konfis geben ihre Texte in den Computer ein und die Teller werden fotografiert. Kleingruppen aus Konfis, deren Texte fertig sind, schreiben aus den entstandenen Beiträgen Eingangsgebet und Fürbitten. Schritt 3 läuft teilweise parallel zu Schritt 2, je nach Arbeitstempo.


Schritt 4: Abschluss (20 Min.)

Abschluss-Runde mit allen, die Konfis stellen ihre Teller aus und lesen ihren Text vor. Wahrnehmung und Würdigung der Ergebnisse in der Gruppe.

Baustein 3: Gottesdienst vorbereiten (180 Min)

Durch die intensive Probe gewinnen die Konfirmandinnen und Konfirmanden Sicherheit im Auftreten. „Ihr habt etwas zu sagen – sagt es so, dass die Gemeinde es auch hören und verstehen kann!“


Schritt 1: Absprachen zu Ablauf und Aufgaben-Verteilung (30 Min.)

Der Abendmahlstisch wird mit den Tellern gedeckt. Die TN suchen sich den „richtigen“ Platz für ihren Teller. Die Konfis bilden Gruppen und legen Ablauf und Reihenfolge fest: Die anfallenden Aufgaben werden verteilt (Begrüßung, Gebete, Lesungen, ggf. Abendmahls-Austeilung, Abkündigungen, Segen).


Schritt 2: Sprechprobe (60 Min.)

Die Konfis üben das Sprechen am Mikrofon. Korrekturen in Bezug auf Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit,
Pausen, Endsilben etc.

Schritt 3: Weitere Vorbereitung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (90 Min.)

Ggf. Liedblätter erstellen, Texte und Bilder formatieren, Technik installieren und prüfen etc.

Baustein 4: Gottesdienst feiern (60 Min)

Da die Konfirmandinnen und Konfirmanden alle Teile des Gottesdienstes selbst übernehmen, erleben sie den Gottesdienst als aktives Geschehen und sich selbst als Akteure im Glauben. Der Verkündigungsteil besteht aus der Präsentation der Teller, die mit Hilfe des Beamers gut sichtbar präsentiert werden. Dazu werden die Texte der Konfirmandinnen und Konfirmanden vorgetragen. Eine Abendmahlsfeier kann sich anschließen; sie bekommt durch die vorgestellten Abendmahlsteller eine besondere Intensität und persönliche Note.

Material

Die kreative Phase erfordert viel Material. Für die Vorbereitung des Materials und der Räume ist genügend Zeit einzuplanen, ebenfalls fürs Aufräumen hinterher. Wir rechnen mit jeweils ca. ein bis eineinhalb Stunden (bei zwei Personen).

Teller-Rohlinge: Alle Arten von Tellern und Vesper-Brettchen aus unterschiedlichem Material, z. B. Porzellan, Steingut, Glas, Holz, Bambus, Pappe. Die Rohlinge sollten unterschiedliche Formen haben, rund, eckig, oval, Pommes-Schale u. a. Es sollten deutlich mehr Rohlinge als Teilnehmende vorhanden sein, damit eine Auswahl möglich wird. Wer langfristig plant, kann altes Geschirr auf Flohmärkten kaufen oder beim Elternabend nach „Überschuss“ fragen.

Gestaltungs-Material, möglichst vielfältig: Farben, Effekt-Lacke, Porzellan-Stifte, Mosaik-Steine, Spiegelscherben, Deko-Kleinteile zum Aufkleben, Pailletten, farbiger Sand, Stoffe und Filz in verschiedenen Farben, Schnüre in verschiedenen Farben, Bast, Metall-Folien, Draht, unterschiedliche Papiere, Zahnstocher, Holz-Leisten, Natur-Materialien, Gips-Binden, Zeitungs-Papier, passende Kleber, Heißkleber und Kleister etc.

Werkzeug: Es richtet sich nach dem angebotenen Material, auf jeden Fall werden Scheren, Pinsel und Gläser bzw. Döschen für Farben und Wasser benötigt. Darüber hinaus braucht es evtl. Heißklebe- Pistole, Drahtschere, Spezial-Zange für Mosaik- Steine, Akku-Bohrer, Sägen, Nägel, Hammer, Schrauben, Kabeltrommel etc.

Dokumentation und Präsentation: Digital-Kamera, zur Präsentation im Gottesdienst ein Beamer und eine Leinwand oder eine Projektions-Fläche. Im Gottesdienst muss ein ausreichend großer Tisch für die Teller zur Verfügung stehen, ggf. der Altar.

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Abendmahlsworte zum Aufessen https://anknuepfen.de/ak_bausteine/abendmahlsworte-zum-aufessen/ Sat, 31 May 2014 15:22:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=3632 Vorbereitung

Eine lange Tischtafel wird mit weißen Tischtüchern aufgestellt und eine Bibel geöffnet darauf gelegt.
Saft mit Kelchen oder Gläsern und Brotkörbe sind besorgt. Die geöffneten Kekstüten stehen versteckt bereit. Die Einsetzungsworte zum Abendmahl sind auf A4 Blätter kopiert und in verschiedenen
Farben markiert, so dass jede Gruppe gleich weiß, welche Textpassage sie legen soll.

Für die Kleingruppenarbeit sind Räume bzw. Plätze vorbereitet; die Symbole liegen bereit, ihre Verteilung
auf die verschiedenen Kleingruppen wurde in der Vorbereitung mit den Mitarbeitenden verabredet.
Die Bedeutung des Abendmahls und der Symbole wurden mit den Mitarbeitenden in einer Vorbereitungssitzung besprochen.

1. Schritt: Ein Abendmahlslied lernen (5 Min.)

Zu Beginn wird das Lied „Kommt mit Gaben und Lobgesang“ (EG 229) gelernt und gesungen. Es soll später in der Abendmahlsfeier ohne weiteres Üben gesungen werden können.

2. Schritt: Die verschiedenen Bedeutungen des Abendmahls kennen lernen (25 Min.)

‚Erde atme auf!‘ Das wünscht sich unser Lied. Alle Geschöpfe sollen aufatmen und feiern, denn uns trennt nichts mehr von Gott. Doch früher war das Abendmahl oft eine traurige Veranstaltung, weil alle nur an die große Schuld gedacht haben, die sie auf sich laden und für die Jesus sterben musste. Das Abendmahl sollte aber ein fröhliches und buntes Fest sein. Das „Aufatmen“ hat viele, schöne Gründe, die wir nun in Kleingruppen bedenken und einander später vorstellen werden.

Die Konfirmand/innen werden in acht bzw. vier Gruppen eingeteilt. Je ein/e Mitarbeiter/in übernimmt die Leitung einer Kleingruppe. Die Mitarbeitenden stellen die verschiedenen Bedeutungen des Abendmahles (s. M1) und die dazu passenden Symbole vor. Jede Gruppe beschäftigt sich intensiver mit einem bzw. zwei Symbolen und Abendmahlsbedeutungen.

Die Mitarbeitenden besprechen diese mit den Konfirmand/innen und bereiten mit ihnen ein kleine Präsentation der Symbole und ihrer Bedeutung vor. Die kleine Präsentation wird später in der Großgruppe vorgetragen (s. Schritt 4).

3. Schritt: Die Einsetzungsworte gemeinsam nachlegen (30 Min.)

Die Gruppe steht um die vorbereitete weiß gedeckte Tafel. Nach einer kürzeren Anknüpfung am bisherigen Geschehen kommt folgender Impuls:

Jesus hat uns gebeten, immer wieder ein Abendmahl zu feiern und daran zu denken, was er aus lauter Liebe für uns getan hat. Vor jedem Abendmahl erinnern wir uns an diese Bitte Jesu. Dies geschieht auch, damit wir eingestimmt werden, dass nun nicht irgendeine Mahlzeit miteinander gehalten wird, sondern ein ganz besonderes Mahl, bei dem Jesus bei uns ist. Paulus hat das im Brief an die Korinther sehr betont, denn in Korinth haben die Menschen nicht mehr an Jesus gedacht, sondern nur noch daran, dass sie satt werden. Sie haben im Streit miteinander Abendmahl gefeiert, einander nicht verziehen und nicht miteinander geteilt. So war der eine noch hungrig und der andere schon betrunken. Sie beschämten einander statt die Liebe Jesu zu teilen. Deshalb schärft er der Gemeinde folgende Worte ein, die wir vor jedem Abendmahl sprechen und uns so seit vielen hundert Jahren an das Besondere des Abendmahles erinnern: …

Ein/e Mitarbeiter/in nimmt die aufgeschlagene Bibel vom Tisch und liest 1 Kor 11, 23-25.

Schließt nun bitte alle eure Augen. Haltet die Hände ganz ruhig wie eine Schale vor euch, denn wir wollen euch nun etwas schenken. Bitte seid ganz still und öffnet die Augen erst wieder, wenn wir es sagen – wenn nämlich alle etwas geschenkt bekommen haben.

Nun gehen Mitarbeitende im Kreis herum und legen den Jugendlichen einige Buchstabenkekse sowie die Gruppen- Farbkarte sehr sorgfältig in die Hände. Währenddessen werden die Kopien der Einsetzungsworte gleichmäßig über den Tisch verteilt, so dass um jede Kopie genug Platz ist, an dem die markierte Passage gelegt werden kann.

Ihr könnt nun eure Augen wieder öffnen. Schaut euch an, was wir euch geschenkt haben und widersteht der Versuchung, diese Kekse zu essen. Versammelt euch bei der Kopie, auf der der Text in eurer Farbe markiert ist und versucht, miteinander den Text zu legen. Wir liefern euch immer wieder Buchstaben nach, ihr könnt aber auch miteinander tauschen und Buchstaben so verändern, dass ein fehlender neuer Buchstabe daraus entsteht (aus F kann leicht ein E werden …)

Mitarbeitende bringen in Körbchen immer wieder Nachschub – nicht zu viel, damit der Tauschhandel und die Kreativität in Gang kommen. Wichtig ist, dass die Konfirmand/innen sich gegenseitig aushelfen und zusammenarbeiten. Am Ende liegt der gesamte Text. Die Reste werden eingesammelt. Die Jugendlichen werden nun eingeladen, um die Tafel zu laufen und wahrzunehmen und zu bestaunen, mit wie viel
Einfallsreichtum und Fürsorge dieser alte Text neu gelegt wurde – und wie lecker er aussieht! Mitarbeitende verteilen Traubensaft in Kelchen oder Gläsern auf dem Tisch.

4. Schritt: Gemeinsam Abendmahl feiern (30 Min.)

Jetzt könnten wir Saft trinken und Brotkekse essen und das würde uns sicher sehr gut schmecken. Doch wir wollen nicht einfach vespern, sondern Abendmahl feiern, wie Jesus es sich gewünscht hat. Darum wollen wir uns nun gegenseitig daran erinnern, was für uns und für Jesus daran wichtig ist. Dazu decken wir jetzt den Tisch auch noch mit den Symbolen, die ihr besprochen habt und ihr erklärt der Gruppe, was das Symbol mit dem Abendmahl zu tun hat.

Die Kleingruppen tragen nacheinander ihr Symbol auf die Abendmahlstafel und stellen dessen Bedeutung vor (Erarbeitung s. Schritt 2).

Rückfragen sind erlaubt.

Die Unterrichtenden können bei Bedarf auch ergänzen oder nachfragen, ob der Beitrag verstanden wurde.

Zwischendurch wird jeweils eine Strophe von EG 229 gesungen. Folgender Ablauf legt sich nahe:

  • Brot, Kelch, Kreuz – 1. Strophe
  • Mensch, Blumenstrauß – 2. Strophe
  • Leuchter, Schüssel, Kerze – 3. Strophe.


Es folgt eine kurze Abendmahlsliturgie, in der mit den Russisch- Brot-Keksen und dem Traubensaft Abendmahl gefeiert wird. Dabei verteilen die Mitarbeitenden das Abendmahl an die Jugendlichen. Im Anschluss an die Austeilung des Abendmahls kann Ps 103,1-4 gemeinsam gebetet werden. Die Feier und der Unterricht enden mit dem Segen, zu dem sich alle an den Händen nehmen.

Material

  • 8 Packungen „Russisch Brot“, Saft,
    Gemeinschaftskelche oder Saftgläser
  • Bibel, Gesangbücher, ein paar Tische und
    weiße Tischtücher

  • Kopien der Einsetzungsworte M2 mit bunt
    markierten Textteilen – so viele Farben, wie
    Gruppen später den Text legen sollen, dazu passende Farbkarten DIN-A7 für jedes Gruppenmitglied

  • Symbolgegenstände (Menora-Leuchter,
    Salatschüssel, Kelch, Brote, Tischkreuz, Blumenstrauß in der Vase, Kerze, Menschen
    sind ohnehin vorhanden), notfalls auch nur als Kopie

  • Arbeitsblätter zur Vorbereitung der Mitarbeitenden
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Abendmahl-Basics in 90 Minuten https://anknuepfen.de/ak_bausteine/abendmahl-basics-in-90-minuten/ Sat, 31 May 2014 14:59:00 +0000 https://anknuepfen.de/?post_type=ak_bausteine&p=3625 Abendmahl ist ein Unterrichtsthema, das oft auf Freizeiten oder an Konfi-Samstagen behandelt wird. Diese Rahmenbedingungen bieten genug Zeit, die der Bedeutung des Themas angemessen und für eine ausführliche und kreative Beschäftigung notwendig ist. Andererseits entfernt ein solcher Rahmen das Abendmahl auch aus dem „normalen“, dem lokalen Konfi-Kontext: der Kirchengemeinde, der Kirche
und dem Gottesdienst, in dem die Konfis in der Regel das Abendmahl besuchen sollen bzw. dürfen.

Es kann daher auch sinnvoll sein, das Abendmahl an einem „normalen“ Mittwochnachmittag einzuführen, um z. B. schon am Anfang der Konfizeit Handlungssicherheit und Lust auf das Mitfeiern hervorzurufen und die Scheu mancher Konfis vor dem Abendmahl im Sonntagsgottesdienst zu reduzieren. Das Abendmahl soll für Konfis normal, schön und selbstverständlich sein, dabei auch würdig und vor allem nicht peinlich.

Der vorliegende Baustein bietet eine Möglichkeit, in 90 Minuten mit einer Konfigruppe das Abendmahl zu erarbeiten, ohne die Prinzipien einer guten Konfirmandenarbeit (Beteiligung, Handlungsorientierung, Binnendifferenzierung, Gottesdienst- und Kirchenraumbezug) außer Acht zu lassen. Am Ende der 90 Minuten steht eine Abendmahlsfeier.

Der Sitz im Leben des Abendmahls ist seine Feier in der Kirche bzw. im Gottesdienst. Dahin gehören auch Kelch und Patene, Einsetzungs- und Spendeworte, Brot und Wein. Was Konfis lernen und kennen sollen, muss plausibel sein. Die Integration der Abendmahlselemente in eine Feier stellt diese Plausibilität her. So wird gleichzeitig verhindert, dass biblische Texte und Vorstellungen – z. B. die Einsetzungsworte – aus ihrem Kontext gerissen werden und nur als tote Memoriertexte im Konfi vorkommen. Im Gegenteil: Das gefeierte Abendmahl ist ein Stück lebendiger Spiritualität im Konfi.

Ergebnis und Ziel dieses kurzen Bausteins ist nicht die revolutionär neue oder andere Gestaltung einer Abendmahlsfeier, sondern der Nachvollzug der Entscheidungen, die jede/r Liturg/in zu treffen hat, wenn im Gottesdienst Abendmahl gefeiert wird: In welcher Form soll ausgeteilt werden? Wie sollen sich die Empfangenden aufstellen? Wie ist das Abendmahl im Gottesdienst eingebettet? Wie wird es eingeleitet?

Die Konzeption des Bausteins stellt die Konfis vor genau diese Gestaltungsaufgabe und zentriert das Geschehen damit auf die klassischen Fragen des Abendmahls. Die einzige Vorentscheidung, die hier getroffen wird, ist der Verzicht darauf, die liturgischen Gesänge und Responsorien der lutherischen Liturgie zu singen und einzuüben.

Der Baustein stellt m. E. eine Minimalform der Beschäftigung mit dem Abendmahl dar. Es spricht nichts dagegen, ihn durch weitere Konfi-Ideen zum Abendmahl zu ergänzen, wie sie in diesem Schwerpunkt enthalten sind.

Der Baustein ist in vier Schritte unterteilt:

  1. Einstimmen – Gesprächsrunde in der Gesamtgruppe: Beobachtungen zum/beim Abendmahl
  2. (Kon)zentrieren – Input mit drei inhaltlichen „Basics“ zum Abendmahl
  3. Gestalten – Kleingruppen formen jeweils eines der „Basics“ in einen Teil einer Abendmahlsfeier um; die einzelnen Teile werden in der Gesamtgruppe in einen Ablauf gebracht.
  4. Feiern – Der erarbeitete Ablauf wird im Kirchenraum vorbereitet. Der Baustein schließt mit der Feier des Heiligen Abendmahls in der Konfi-Gruppe.

Schritt 1: Einstimmen (ca. 10 Min.)

Die Konfigruppe sitzt im Stuhlkreis. Die Mitte kann dazu benutzt werden, ein Gespräch zu beginnen und zu strukturieren

Alles, was in der Mitte liegt, gehört zu einer wichtigen Handlung unserer Kirche.

Im Gespräch wird alles, was die Konfis wissen und beobachtet haben, gesammelt.

Viele von euch haben sicher schon einmal ein Abendmahl im Gottesdienst/Familien-/Kindergottesdienst gesehen oder sogar miterlebt und -gefeiert. Woran erinnert ihr euch dabei?

So werden – auch mit Hilfe der Gegenstände aus der gestalteten Mitte – die wesentlichen Punkte des Abendmahls identifiziert.

Schritt 2: (Kon)Zentrieren (5 Min.)

Das eben Gesammelte aufnehmend oder noch Neues dazulegend reduziert die Gruppenleitung die vielfältigen inhaltlichen Aspekte des Abendmahls auf drei Kernsätze (Basics). Bei manchen Konfigruppen kann man versuchen, die Konfis diese Basics finden zu lassen („Wenn ihr die Bedeutung des Abendmahls in drei Sätze packen müsstet …“); m. E. ist es aber klarer und besser, selbst pointiert zu formulieren:

Was wir im Abendmahl feiern, kann man in drei Sätzen sagen:

1. Jesus Christus ist im Abendmahl dabei.
2. Das Abendmahl ist nicht einfach irgendein Essen:
3. Brot und Wein haben eine Bedeutung. Im Abendmahl sieht man: Wir gehören zusammen.

Es ist ratsam, vor der Konfistunde (auch in der Team-Vorbereitung) konzentriert zu formulieren, was das Substrat ist, das dem Konfi hier inhaltlich zugrunde liegt. M1 bietet hier einen Vorschlag. M. E. ist es jedoch notwendig, dass jede/r, der/die unterrichtet, dies selbst formuliert und dabei das eigene und gemeindliche theologische Profil gebührend berücksichtigt. Deswegen kann und soll M1 gerne um- und neugeschrieben werden. Dafür ist M1 als pdf-Formular beigegeben (s.u.). Dieses Arbeitsblatt soll nicht im Konfi vorgelesen werden, sondern das innerlich präsente „Rückgrat“ des Gesprächs bilden. Wer von den Konfis (und den Eltern) möchte, kann dieses im Ordner nachlesen.

Es dürfen also gern andere als die hier genannten Sätze verwendet werden – die Basics müssen jedoch verständlich ohne theologische Fachausdrücke formuliert und m. E. auch auf die Dreizahl der Aspekte beschränkt werden. Die Anpassung an unterschiedliche Theologien kann z. B. durch Auswahl der Bibeltexte oder die Einbeziehung eines Kruzifixes in die gestaltete Mitte unterstützt werden.

Schritt 3: Gestalten (20 Min.)

Die Konfis bekommen nun den Auftrag, sich zu überlegen, wie die Bedeutung des Abendmahls in einer Abendmahlsfeier zur Geltung gebracht werden kann (vgl. M2): Dabei wird die Konfigruppe entsprechend den drei Basics in drei Kleingruppen aufgeteilt. Jede Gruppe beschäftigt sich mit einem der drei Aspekte und nutzt als Material die Gegenstände in der Mitte und alles, was sie über Abendmahl und Gottesdienst wissen und erfahren haben:

Ihr habt: Traubensaft, Brot, Abendmahlsgeschirr, eine Bibel, ein bisschen kreatives Material, euch selbst – und Gestaltungsfreiheit für das „Allerheiligste“ der Kirche. Ihr plant nämlich eine kleine Abendmahlsfeier, die wir nachher in der Kirche am Altar wirklich „machen“. Und schön soll sie sein, nicht peinlich, eben „konfimäßig“.
Dabei muss klar werden:
– Jesus Christus ist dabei.
– Wir gehören zusammen.
– Brot und Wein haben eine neue Bedeutung.

Wie muss eure Abendmahlsfeier aussehen, sich anfühlen, ablaufen, damit zu spüren ist, was das Abendmahl für euch bedeutet? Wie würdet ihr eure Abendmahlsfeier gestalten? Die drei Aspekte werden auf die Gruppen aufgeteilt. Diese haben jetzt ca. 10 Minuten Zeit, ihre Aufgabe zu lösen. Als Hilfe gibt es dazu ein Blatt mit Tipps, das die Gruppen benutzen dürfen“ (M3)

Nach Ablauf der 10 Minuten stellen die Gruppen ihre Überlegungen vor. Diese werden durch die Leitung direkt auf ein Flipchartblatt geschrieben. Schon beim Schreiben oder nach der letzten Gruppe wird – z. B. mit einem andersfarbigen Stift – eine (liturgische) Reihenfolge hinzugesetzt (Womit beginnen wir? Wäre dies ein gutes Element für den Schluss? …). Ggf. muss manchmal eine Doppelung beseitigt werden. Das meiste ergibt sich hier schon durch die Auswahl der Basics unkompliziert von selbst. Am Ende steht auf dem Blatt die Liturgie der jetzt folgenden Konfi-Abendmahlsfeier.

Schritt 4: Feiern (40 Min.)

Jetzt wird es ernst und spannend – das wird schon durch den Ortswechsel deutlich: Ab jetzt ist Konfi in der Kirche. Die Arbeitsergebnisse der Kleingruppen werden zu einem kleinen Abendmahlsgottesdienst. Alle benötigten Gegenstände sowie das Flipchartblatt mit dem Ablauf wandern mit in die Kirche.

Die Gesamtgruppe sammelt sich um das Flipchartblatt. Elemente und Ablauf werden durch die Leitung noch einmal ganz kurz vorgestellt. Die Kleingruppen aus Schritt 3 bereiten dann in der Kirche das von ihnen Erarbeitete praktisch vor: Der Altar wird gedeckt, der Einzug geprobt, die biblischen Worte werden gelesen, die richtigen Plätze für die einzelnen liturgischen Vorgänge werden aus- und aufgesucht (Beispiele s. u.). Für all das soll genügend Zeit sein, ohne dass die zielgerichtete Straffheit der Einheit aufgehoben wird. Die Leitung muss sehr präsent sein und gut beraten und unterstützen.

Nach ca. 20 Minuten sollte diese Vorbereitung beendet werden. Die Feier des Heiligen Abendmahls
beginnt. Die Erfahrung zeigt: Sie wird für alle Beteiligten eindrücklich sein.

Methodisches

Kurze, konzentrierte Konfi-Einheiten stellen an die Leitung hohe Anforderungen (straffe Führung, Zeitmanagement, klare Impulse, Präsenz bei der Erstellung des Ablaufs auf dem Flipchart, Begleitung bei der Vorbereitung der Feier in der Kirche). Deswegen seien hier einige wenige methodische Nachbemerkungen erlaubt:

  1. Die Zeiten sind bei den ersten drei Schritten eher knapp bemessen, auch mit der Absicht, hier durch einen gewissen Handlungsdruck Längen zu vermeiden und (z.B. in den relativ großen Kleingruppen) konzentrierte Arbeit zu ermöglichen. Wichtig ist dann aber, dass der vierte Schritt ohne Hektik, mit Zeit zum Ausprobieren und ohne ständigen Blick auf die Uhr stattfinden kann.

  2. Die Arbeitsblätter sind in erster Linie Medien der Vorbereitung (Wie lauten die Impulse? Was ist uns theologisch wichtig?); nur in Schritt 3 kommen Arbeitsblätter zum Einsatz, die dann auch gern in den Gruppen „verbraucht“ werden können. Falls es einen Konfi-Ordner gibt, hat er hier eher die Aufgabe, ein Back-Up-Medium zur eigenen Lektüre und zur Erinnerung an die Konfi-Zeit zu sein. Ich drucke für Kleingruppenarbeit die erforderlichen Arbeitsblätter oft nochmals aus (ein Exemplar pro Kleingruppe, DIN-A3-Format), um die Gruppe zur gemeinsamen Arbeit am gemeinsamen Blatt anzuregen.

  3. Die Einstimmung (Schritt 1), die ja im Grunde ein „gelenktes Unterrichtsgespräch“ ist, liegt am Anfang des Bausteins und rekurriert auf die Erfahrungen und Beobachtungen der Konfis. Beides, Platzierung und Erfahrungsbezug, sind Faktoren, die ein solches Gespräch erleichtern. Das „Warum-Blatt“ M 1 im Ordner der Konfis entlastet davon, Notizen machen zu müssen.

  4. Durch Schritt 2 wird erreicht, dass der Input, also die wichtigen theologischen Aspekte des Themas, gehört und weiterverarbeitet wird, anstatt am Schluss unterzugehen und aufgepfropft zu wirken. Höhepunkt des Bausteins ist deswegen auch die Feier des Abendmahls, nicht der Vortrag des/r Konfi-Verantwortlichen.

  5. Der Baustein wurde mehrfach mit Konfigruppen von 15-25 Jugendlichen erprobt und ist mit dieser Gruppengröße gut machbar. Bei größeren Gruppen ist eine Teilung bzw. Verdoppelung der Kleingruppen erforderlich – am Ende von Schritt 3 ist dann mehr Zeit einzuplanen, um die größere Zahl der Vorschläge sinnvoll verarbeiten zu können. Die Abendmahlsfeier selber wird m. E. umso schöner, je größer die Konfi-Gruppe ist.

  6. Je öfter der Kirchenraum genutzt wird und je mehr gottesdienstliche Elemente in den Konfi eingebaut werden, desto besser fügt sich dieser Baustein in die Konfizeit ein und desto kompetenter und qualitätsbewusster agieren die Jugendlichen.

Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Konfi

Zwei Dinge waren beim Ausprobieren des Bausteins besonders eindrücklich:

  • Zum einen die unverkrampfte Konzentriertheit der Konfis bei der Abendmahlsfeier; zum anderen der kreative Umgang mit Texten und Liedern, die schon an anderer Stelle im Konfi vorgekommen waren. So war etwa die Idee einer (hauptsächlich aus Jungs bestehenden) Gruppe, die Gemeinschaft dadurch deutlich zu machen, dass das Credo gemeinsam gesprochen und das „Ich“ darin durch ein „Wir“ ersetzt wird. Kombiniert mit den Überlegungen einer anderen Kleingruppe ergab sich aus dieser Idee ein Gottesdienstanfang mit einem Einzug in die Kirche, der mit dem in Reihe kniend auf den Altarstufen gesprochenen gemeinschaftlichen Glaubensbekenntnis endete.

  • Zuletzt hat sich auch hier der segensreiche Einfluss des Kirchenraums gezeigt, der – dazu ist er ja auch gebaut – die Präsenz Gottes spürbar macht und damit den Überlegungen der Konfis eine neue Qualität verleiht. Sie (fast) allein haben die Feier konzipiert – aber wenn dann wirklich Abendmahl gefeiert wird, ist Gott dabei. So wird in der Erfahrung der Konfis „das“ Abendmahl zu „meinem“ Abendmahl und „diese“ Kirche zu „meiner“ Kirche. Daran lässt sich später immer wieder anknüpfen.

Beispiele für Abendmahlsfeiern, wie sie als Ergebnis dieser Stunde gefeiert wurden, sind am Ende der pdf-Datei dieses Bausteins zu finden (Download).

Material

Im Konfiraum wird ein Stuhlkreis gestellt, darin
eine gestaltete Mitte, die Folgendes enthält:

  • verschiedene Patenen und Kelche (inkl. Einzel- und Gemeinschaftskelch)
  • roten und weißen Traubensaft
  • verschiedene Brotsorten von der Oblate bis zum Vollkornbrot
  • eine Bibel
  • ein Gesangbuch
  • Dekorationsmaterial (z. B. Tücher, Teelichter)
  • M1 bis M3
  • Außerdem muss ein Plakat oder Flipchartblatt samt Stiften zur Verfügung stehen und die Kirche zur Benutzung frei sein.
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Abendmahl https://anknuepfen.de/ak_heft/abendmahl/ Mon, 05 May 2014 12:41:28 +0000 http://digital.anknuepfen.de/?post_type=ak_heft&p=2737 Diese Schwerpunkt-Ausgabe ist bislang nicht vollständig online verfügbar. Die Bausteine werden nach und nach publiziert. Restbestände sind als Print-Version noch bestellbar.

Hier geht’s zur Bestellung

Bausteine

  • Zum Abendmahl eingeladen
    (Daniel Volker)

  • Abendmahl – Mit Tisch zu Jesus
    (Ralf Vogel)

  • Die Tischordnung Jesu
    (Elisabeth Nitschke und Thomas Erne)

  • Abendmahl-Basics in 90 Minuten kostenlos verfügbar
    (Stefan Kammerer)

  • Abendmahlsworte zum Aufessen kostenlos verfügbar
    (Gabi Erne und Ralf Vogel)

  • Gebetsmeditationen
    (Dorothea Gollsch)

  • Mit Bibelclouds eintauchen in die Welt der Bibel
    (Thomas Ebinger)

Konfi 3

  • Jedes Jahr ein neuer Abendmahlsgottesdienst? Abwechslung durch Stegreifspiele mit KOnfi 3-Kindern
    (Heike Loos, Ute Mickel, Daniela Reich und Claudia Zesch)

Artikel

  • Brücken und Barrieren
    (Bernd Wildermuth)

  • „Wir machen Konfis für unsere Eltern“
    (Cornelius Kuttler)
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