„Segen“ ist für Jugendliche zunächst ein schwer zu fassender Begriff. Er ist vor allem im kirchlichen Kontext verortet und begegnet ihnen darum kaum in ihrem Alltag. In biblischen Texten ist ein weites inhaltliches Bedeutungsspektrum abgedeckt: Vorstellungen von Reichtum, von Schutz bis hin zur Wirklichkeit des Heils sind mit dem Segen verbunden. Eine erste Herausforderung ist es, den Jugendlichen einen Bezug zu den biblischen Segensvorstellungen zu ermöglichen. Dieser Entwurf ist für zwei Unterrichtsbausteine zum Thema Segen gedacht. Er knüpft der an die Lebenswelt der Jugendlichen an und arbeitet mit einem ihnen vertrauten Medium.
Zu Beginn der Einheit sind die Konfis aufgefordert, ihre Assoziationen zum Thema Segen auf Moderationskarten zu notieren und in die Mitte zu legen. Die so entstehende Sammlung gibt Hinweise auf mögliches Vorwissen und bietet Anknüpfungspunkte für die weitere Erarbeitung. Als Hilfestellung kann die Gruppenleitung Stichwörter wie Hochzeit, Taufe, Glück in die Runde werfen.
Im zweiten Schritt legt die Gruppenleitung die Bilder der Segensreihe von Maya Lieberherr (M1) um die Moderationskarten der Konfis. Diese Bilder zeichnen sich dadurch aus, dass sie ganz einfach die Vielfalt und Bedeutungstiefe von Segen darstellen. Die Konfis betrachten die Bilder und positionieren sich jeweils zu dem Bild, das für sie am besten Segen darstellt. Nun wird weiter geforscht, was Segen ist, indem die Jugendlichen befragt werden:
Warum hast du dich zu diesem Bild gestellt? Angenommen, ich hätte keine Vorstellung von dem, was Segen bedeutet: Könntest du mir anhand von deinem Bild Segen erklären?
Um die Bedeutung von Segen in biblischen Texten zu entdecken, arbeiten die Konfis in Kleingruppen weiter. Jede Gruppe erhält einen anderen Auszug aus einer Bibelgeschichte mit einigen weiteren Informationen und einem Arbeitsauftrag (M2). Das Portfolio der Geschichten umfasst die biblischen Personen Abraham, Isaak, Jesus, Aaron und Josef. Zu jeder Person wird unter einem Schlüsseltext ihre Segensgeschichte kurz zusammengefasst.
Die Gruppen präsentieren nach einer Arbeitsphase von ca. 5 Minuten ihre Erkenntnisse aus der Lektüre und ihrem Gruppengespräch. Nach den Präsentationen überlegen die Jugendlichen im Plenum, welche Gemeinsamkeiten sie entdecken können. Dann gilt es – wiederum in den Kleingruppen – eine Definition für Segen zu finden. Jede Gruppe versucht, eine eigene zu formulieren. Ein Beispiel: „Segen ist etwas von Gott, das Menschen beschützt oder ihnen Reichtum und Liebe gibt.“
Daran schließt der kreative Teil des Entwurfs an.
Stellt euch vor, Gott hätte einen Instagram-Kanal. Er will darüber den Menschen zeigen, was Segen ist und wo sie ihn schon überall erlebt haben. Erstellt Posts, die erklären, was Segen ist, und gebt ein paar Beispiele dafür. Ein Post besteht jeweils aus einem Foto und einem kurzen Text mit Hashtags. (Beispiel-Post M5 zeigen)
Um die Arbeit zu erleichtern, arbeiten die Konfis in Gruppen und bekommen Aufträge mit unterschiedlichen Schwerpunkten (M3) zugeteilt: Es geht z. B. um eine prominente Person, die Segen erlebt hat; um eine möglichst allgemeine Vorstellung von Segen; um Segen in der Kirchengemeinde.
Der erste Baustein endet damit, dass die Konfis in die Recherche zu ihren Posts einsteigen, die dann beim nächsten Termin fortgesetzt wird. Sie überlegen sich Ideen für Bildmotive und kurze Texte. Folgende Hinweise bekommen die Jugendlichen für ihre Überlegungen und ihre Internet-Recherche:
Tipps zum Fotografieren (je nachdem, wie weit die Gruppen mit der Erarbeitung ihrer Beiträge gekommen sind, können diese Hinweise auch im zweiten Baustein gegeben werden):
Zum Abschluss des ersten Bausteins sollten die Gruppen darauf hingewiesen werden, dass sie zum nächsten Treffen ggf. Material, das sie für ihr Foto brauchen (z. B. Verkleidungen), mitbringen sollen.
Zu Beginn des zweiten Bausteins steht eine kurze Wiederholung, um den Konfis das Aufnehmen ihrer Arbeit zu erleichtern. Man kann z. B. ausgehend von Maya Lieberherrs Bildern die Konfis ihre Definitionen von Segen rekapitulieren lassen.
An dieser Stelle muss auch der Status der Gruppenarbeiten für die Posts abgefragt werden. So ist die Gruppenleitung im Bilde über den Prozess und kann die Gruppen gezielt an ihre nächsten Schritte erinnern.
In dieser Phase sollen die Konfis ihre Bilder und Texte gestalten.
Hier ist es hilfreich, den Jugendlichen einen Content-Plan (M3) an die Hand zu geben. Mit dieser Tabelle können sie ihre Arbeit strukturieren:
Nummer | Bild (Beschreibung) | Text | Hashtags |
Die Gruppenleitung sollte die Gruppen in diesem Prozess eng belgeiten und Hilfestellungen geben. Häufige Probleme sind:
Sollte ein Laptop mit Adobe Photoshop oder Illustrator vorhanden sein, können Posts direkt mit einer der Vorlagen erstellt werden, die über den Link unter „Materialien“ aufgerufen werden können. Zum Ende dieser Phase sollte jede Gruppe mindestens ein Post erstellt haben.
Alle Gruppen stellen sich gegenseitig ihre Posts vor. Dies kann über den Laptop erfolgen.
Die unterschiedlichen Posts zeigen die Vielfalt von Segen auf und erzählen von beispielhaften Geschichten, in denen Segen erlebt wurde. Es wird deutlich, dass sie Erarbeitung der Beiträge eine Brücke zwischen einem abstrakten biblischen Thema und der Lebenswelt der Jugendlichen geschlagen hat.
Den Abschluss bildet eine Runde, in der jede/-r den Aspekt von Segen nennt, der ihm oder ihr am wichtigsten geworden ist. So hält jeder und jede seinen/ihren persönlichen Lerngewinn fest.
Die Gruppenleitung sollte am Ende alle Beiträge digital vorliegen haben, damit diese in einem Gottesdienst präsentiert werden können.
Ausblick: Präsentation der Ergebnisse in einem Gottesdienst
Die Posts aus der Erprobung wurden anschließend für einen Gottesdienst zum Thema „Segen“ in eine Präsentation gepackt. Die Predigt zeigte ausgehend von dem Lied „Viel Glück und viel Segen“ auf, was Segen bedeutet und wo wir ihn erleben. Die Präsentation der Jugendlichen wurde im Anschluss daran der Gemeinde vorgeführt und verdeutlichte, wo überall die Jugendlichen Segen entdeckt haben.
Mit ❤ gemacht von der anKnüpfen-Redaktion
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