Spieleabend zum Leben Jesu

Das Leben Jesu spielerisch ergründen: Der vorliegende Baustein „erspielt“ an einem Abend verschiedene Aspekte des Lebens Jesu. Von Geburt bis Auferstehung – die Konfis werden mit auf eine Reise durch die Evangelien genommen.

Ein Baustein von Barbara Schleuniger

Bild: Vaishakh Pillai/unsplash.com

Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, Jesus nachzufolgen. Doch welchen Weg ist Jesus gegangen? In den Evangelien findet man die unterschiedlichsten Erzählungen. Ziel des Spieleabends ist, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden einige wichtige Stationen aus dem Leben Jesu kennen, die mit Themen verbunden sind, die für alle Menschen relevant sind. Leben und Geburt, Gemeinschaft und Regeln, Macht und Ohnmacht, Glaube und Wunder, Ungerechtigkeit und Wut werden thematisiert.

Ich bin davon überzeugt, dass der Weg Jesu viele relevante Themen aufgreift, die auch die Jugendlichen in ihrem Alltag erleben. Da das Thema „auf dem Weg sein“ auf unserer Freizeit gesetzt war, und ich die Abendgestaltung zu verantworten hatte, wollte ich den tiefsinnigen Inhalt in einem humorvollen Spieleabend vermitteln.

Organisation & Durchführung

Die Anleitung und das Material sind für eine Konfirmandengruppe von 12 Jugendlichen. Für den Spieleabend wird eine Vorbereitungszeit für den Einkauf gebraucht und Zeit, das Material für die Spiele zusammenzutragen und vorzubereiten. 

Für die Durchführung kann man zwischen 2,5 und 3 Stunden rechnen. Es ist sinnvoll zwei Räume, davon einen großen Raum, zur Verfügung zu haben. Statt des zweiten Raums könnte auch ein großzügiger Flur dienen. Es braucht zwei Gruppentische, die zu einem großen Tisch zusammengestellt werden können. Dazu ergibt es Sinn, für die Jury (neutrale Personen, Jurygröße kann individuell geregelt werden) einen Tisch zu reservieren. Der Bodenbelag und die Tische sollten wegen der Knetmasse gut zu reinigen sein.

Überblick

  1. Geburt: Die Teilnehmenden texten ein Geburtstagslied und tragen es vor, möglicherweise als Rap. Die Jury vergibt Punkte (1-5) basierend auf dem Liedtext und der Aufführung.
  2. Taufe Jesu: Die Teilnehmenden verzieren Kerzen und gestalten sie symbolisch für die Taufe. Die Bewertung erfolgt anhand der Taufsymbolik und Ausführung (Punkte 1-5).
  3. Ähren raufen: Ein Hindernislauf mit Esslöffeln, Stühlen und abgezählten Smarties. Die Bewertung erfolgt basierend auf der Anzahl der Smarties, die noch im Löffel sind. Die Gruppe mit den meisten Smarties gewinnt 5 Punkte.
  4. Macht über die Dämonen: Die Teilnehmenden kneten mit Knetmasse einen Dämon. Die Bewertung erfolgt anhand von Kreativität, Beteiligung aller und einer Erklärung der Gruppe (Punkte 1-5).
  5. Stillung des Sturms: Die Teilnehmenden falten Schiffe. Die Bewertung erfolgt anhand der Anzahl der gefalteten Schiffe pro Gruppe.
  6. Speisung der 5000: Ein Schokoladenteiltrick. Die Aufgabe besteht darin, die Tafel Schokolade mit einem Messer so zu teilen, dass ein Täfelchen übrig bleibt. Erfolgreiches Teilen ergibt 5 Punkte.
  7. Tempelreinigung: Alle bisherigen Punkte werden wieder abgezogen.
  8. Das letzte Abendmahl: Ein Schokoladenspiel, bei dem Punkte für die Gruppe vergeben werden, deren Mitglied das erste Stück isst und für die Gruppe, die das letzte Stück Schokolade bekommt.
  9. Kreuzigung: Ein Würfelspiel um den Mantel. Die Punkte werden basierend auf den gewürfelten Punkten einer Gruppe vergeben.
  10. Tod: Die Teilnehmenden versuchen, zwei Minuten lang ruhig zu bleiben. Gruppen, die es schaffen, erhalten 5 Punkte.
  11. Auferstehung: Die Teilnehmenden wählen eine Postkarte mit einem Wegbild aus und schreiben ihre Adresse darauf. Die Kursleitung schickt die Karte in den nächsten Tagen nach Hause.

Spielverlauf

Die Jugendlichen teilen sich in zwei gleich große Gruppen ein. Die Jury stellt sich kurz vor und erklärt das Punktesystem von 1 bis 5.

Wir begeben uns heute Abend auf die Spuren von Jesu Leben. Wir spielen uns durch elf Stationen. Welche Gruppe am Schluss die meisten Punkte hat, siegt und erhält Ruhm und Ehre in der Freizeitchronik.

Alles beginnt vor rund 2000 Jahren in einem kleinen Stall in der Stadt Bethlehem, die zur römischen Provinz Judäa gehörte. Da kam ein Kind zur Welt, das die Welt veränderte. Wir feiern jedes Jahr seinen Geburtstag. Ihr löst in eurer Gruppe folgende Aufgabe:


1. Aufgabe:

In zehn Minuten erfindet ihr ein Geburtstagslied für Jesus. Ihr studiert es ein und führt es danach der Jury vor. Der Musikstil darf frei gewählt werden, das Lied darf sich an bekannte Weihnachtslieder anlehnen.

[Die Aufgaben auf Papierkarten vorbereiten oder mündlich mitteilen.]

Bewertungskriterien: Kreativität und Originalität des Liedtextes, Bezug zum Anlass, Darbietung.

An dieser Stelle ist es wichtig, dass die Zeit für Kreativität kurz gehalten wird, weil Jugendliche unter Druck viel positive Gruppendynamik entwickeln. Zeit für die Darbietungen und Bewertung sollte einberechnet werden. Jury erteilt Punkte mit Begründung.

Die Leitung schickt die Gruppen in zwei verschiedene Ecken des Raumes oder auf den Flur, um zu arbeiten. Nach Ablauf der Zeit werden beide Gruppen vor die Jury gerufen.

Gruppe 1 und Gruppe 2 zeigen ihre Performance nacheinander. Die Jury gibt die Bewertung ab, die von der Leitung schriftlich notiert wird.

„Die erste Aufgabe haben beide Gruppen mit Bravour geschafft. Nun ist Jesus geboren und es vergeht einige Zeit in der Jesus viel lernt. Jesus möchte nicht wie sein Vater als Zimmermann arbeiten, sondern als Wanderprediger von Ort zu Ort ziehen und Gottes Wort verkünden.

Jesus hört von einem Mann, der bei einem Fluss die Menschen tauft. Jesus geht zu Johannes dem Täufer und lässt sich von ihm taufen. In diesem Moment wo Jesus wieder aus dem Fluss auftaucht, öffnet sich der Himmel und Johannes sieht den Geist Gottes in der Gestalt einer Taube auf Jesus hinunterkommen. Nun weiß Johannes der Täufer, dass Jesus Gottes Sohn ist.“

2. Aufgabe

Gestaltet eine Taufkerze.

Bewertungskriterien: Symbolik und Ausführung

Die Leitung weist beiden Gruppen einen Tisch zu, auf dem das Material schon bereitliegt.

Die Gruppen haben bis zur Präsentation 10 Minuten Zeit. Nach Ablauf der Zeit bewertet die Jury die Produkte nach den genannten Kriterien. Die Punkte werden festgehalten.

Nach seiner Taufe war Jesus nun als Wanderprediger unterwegs. Viele Frauen und Männer folgten ihm. Die zwölf vertrautesten Männer waren seine Jünger. Eines Tages hatten die Jünger auf der Wanderung großen Hunger. Sie kamen an einem abgeernteten Getreidefeld vorbei. Jesus ließ die Jünger die am Boden liegenden Ähren aufsammeln, damit sie etwas zu Essen hatten. Es war jedoch Sabbat und die Gelehrten fanden dies sehr unfromm. Jesus sagte zu den Gelehrten: Ist das Gesetz für den Menschen da um ihm zu nützen? Oder ist der Mensch für das Gesetz da, damit es eingehalten wird, auch wenn die Menschen deshalb Hunger leiden?

3. Aufgabe

Ihr macht einen Staffel-Hindernislauf mit euren gesammelten Ähren (Zehn Smarties auf einem Esslöffel). Welche Gruppe als erste ins Ziel kommt, erhält fünf Punkte. Jeder Smartie auf dem Löffel, der das Ziel erreicht, zählt zusätzlich als Punkt. Was runterfällt, wird weder aufgehoben noch gezählt. Der Löffel darf nur am Stiel gehalten werden.

Die Punktzahlen werden vergeben und notiert.

4. Aufgabe

Gestaltet mit Knetmasse pro Gruppe einen Dämon. Dazu habt ihr fünf Minuten Zeit. Bewertet werden Kreativität, Beteiligung von allen und die Präsentation.

Nachdem die Jury auch diese Punkte verteilt hat, geht die Reise Jesu weiter.

Einmal war Jesus mit seinen Jüngern und seinen Jüngerinnen im Boot auf einem See unterwegs. Ein Sturm kam auf. Die Jünger hatten große Angst und Jesus schlief. Sie weckten ihn und Jesus sagte zu ihnen: ‚Wie klein ist euer Glaube.‘ Aber dann befahl er dem Sturmwind zu schweigen und die Wellen wurden sanft und der Sturm flachte ab.

5. Aufgabe

Jesus hat den Sturm gestillt. Er war so mächtig, dass ihm nicht nur die Dämonen gehorchten, sondern auch die Naturgewalten. Wir Menschen haben nicht diese Macht über die Natur. Deshalb müssen wir immer wieder neue Schiffe bauen, damit diese dem Sturm trotzen. Wir machen ein Massenschifffalten. Die Gruppe, welche nach fünf Minuten die meisten fertig gefalteten Schiffe hat, bekommt fünf Punkte.

Die Leitung zeigt die Falttechnik der Schiffe. Dann starten die Gruppen mit dem Falten. Mit einem Signalton beginnt das Falten. Das Endsignal nach fünf Minuten stoppt das Falten.

Jetzt werden die fertigen Schiffe gezählt. Daraufhin werden die Punkte vergeben.

Jesus predigte oft vor vielen Leuten. Einmal, so wird in der Bibel berichtet, predigte er vor 5000 Leuten und gegen Abend hatten alle Hunger. Sie hatten jedoch nur fünf Brote und zwei Fische. Die Jünger waren verzweifelt. Doch Jesus segnete das Essen und die Jünger begannen das Essen auszuteilen. Als sie die Reste einsammelten, waren zwölf Körbe voll Brot übrig und alle Menschen hatten vom Fisch gegessen.

6. Aufgabe

Heute wollen wir nicht Fisch vermehren, sondern Schokolade. Welche Gruppe kann eine Tafel Schokolade so teilen, dass genau ein kleines Täfelchen Schokolade herausgeschnitten werden kann, ohne dass die Schokolade kleiner wird?

Jede Gruppe, die diese Aufgabe in fünf Minuten schafft, erhält fünf Punkte.

Falls die Konfirmandinnen und Konfirmanden den Trick nicht kennen, kann die Leitung den Trick zeigen. Er findet sich auf YouTube.

Die Punkte werden vergeben und notiert.

Einmal kam Jesus auf seinen Reisen nach Jerusalem und er besuchte den Tempel. Dort war aber alles voller Händler, Geldwechsler und Spieler. Jesus wurde sehr wütend, weil das Haus Gottes so zu einem Supermarkt geworden war. Er vertrieb alle Händler und forderte mehr Gebete im Tempel.

7. Aufgabe

Jesus setzte sich voll und ganz für Gott ein. Er wollte, dass die Menschen zwischen dem Haus Gottes und ihrer Welt unterscheiden. Der Tempel war kein Ort für Spiele, deshalb verlieren beide Gruppen ihre bisherigen Punkte. Beide Gruppen haben wieder null Punkte.

Konfirmandinnen und Konfirmanden können in diesem Moment sehr heftig reagieren und sind wütend. Hier kann die Leitung hervorragend die Parallelen aufzeigen zu den Gefühlen Jesu, als er den Tempel so verunstaltet vorfindet. Am besten geht man rasch zur nächsten Aufgabe!

Jesus hat sich nicht nur mit den Händlern und Gelehrten angelegt. Er hat auch mit verschiedensten Leuten Partys gefeiert, auch mit Menschen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt wurden. Er hat mit vielen zu Abend gegessen. Sein letztes Abendmahl mit Freunden hat er am Abend seiner Verhaftung gefeiert. Dieses nennen wir ‚Das letzte Abendmahl‘. Vorher hatten sie es meistens sehr lustig bei diesen Essen.

8. Aufgabe

Das lustigste Essen, das ich kenne, ist das ‚Schokoladenessen‘. Beide Gruppen spielen dies gemeinsam an einem Tisch. Die Regeln sind wie folgt: Es wird der Reihe nach gewürfelt. Wer eine Sechs würfelt, darf die Handschuhe und die Mütze anziehen und Messer und Gabel nehmen, um die verpackte Schokolade auszupacken und aufzuessen, bis die nächste Person eine Sechs würfelt. Es gelten folgende Bewertungskriterien: Der erste Biss gibt der Gruppe fünf Punkte und der letzte Biss gibt der Gruppe fünf Punkte.

Das Spiel kann sich in die Länge ziehen, je nachdem wie die Gruppe würfelt und wechselt. Nach so viel Schokolade sind die Jugendlichen durstig. Eine kurze Pause kann hier helfen.

Nachdem Jesus nach dem letzten Abendmahl verhaftet wurde, wurde er zum Tode verurteilt. Tod am Kreuz war zu dieser Zeit die Bestrafung für Schwerstverbrecher, da diese Todesart eine der grausamsten Todesstrafen war. Jesus wurde gekreuzigt und unter seinem Kreuz wachten römische Soldaten. Diese verdienten wenig Sold. Doch sie durften für die Wacharbeit die Kleider der Verurteilten unter sich aufteilen. Dies machten sie durch Würfeln.

9. Aufgabe

Jede Gruppe wählt eine Person, die vortritt und einmal für die Gruppe würfelt. Die gewürfelte Zahl ist die Punktzahl der Gruppe.

Als Jesus gestorben war, verdunkelte sich der Himmel und der Vorhang im Tempel, der das Geheimnis des Allerheiligsten verbirgt, zerriss. Die Welt stand für kurze Zeit still. An Karfreitag gedenken wir dieser Ereignisse.

10. Aufgabe

Wenn die ganze Welt stillstehen kann, wenn Gottes Sohn stirbt, versuchen wir als Gruppe 2 Minuten lang zu schweigen. Diejenige Gruppe, deren Mitglieder alle durchhalten, erhält 5 Punkte.

L zündet eine Kerze an und lässt den Raum etwas abdunkeln, um den Jugendlichen zu helfen, zur Ruhe zu kommen.

Nach drei Tagen ist Jesus auferstanden. Wir feiern dies jedes Jahr an Ostern. Er hat seinen eigenen Weg gegangen. Er hat mit dem Gesetz gerungen und mit dem Tod gekämpft. Doch er hat gesiegt und uns das Leben geschenkt. Nutzt dieses Geschenk des Lebens und überlegt, welchen Weg ihr in eurem eigenen Leben gehen möchtet.

11. Aufgabe

Wähle eine Ansichtskarte aus, die dich auf deinem Weg unterstützt. Schreibe deine Adresse auf einen Umschlag, stecke die Karte hinein, ohne den Umschlag zu verschließen, und gib alles bei mir ab.

Die Leitung hat eine Auswahl an Ansichtskarten mit Wegbildern bereitgestellt. Es sollten mehr Karten vorhanden sein als Jugendliche, damit jeder eine Auswahl hat. L schreibt jedem Jugendlichen persönliche Worte und schickt die Karte per Post in einem verschlossenen Umschlag zu.

Nach diesem Abschluss befindet sich die Gruppe nach all dem Spaß in einer ruhigen Phase. Es kann noch eine Andacht gefeiert werden oder die Jugendlichen können mit einem Segen entlassen werden.

In meiner Gruppe war keine Siegerehrung mehr nötig, da das Endergebnis keine Rolle mehr spielte. Die Jugendlichen waren sehr bei sich und nicht mehr in der Gruppe.

Material

  • Papier
  • Stifte
  • Zwei große Stumpen-Kerzen
  • Wachsplatten
  • Zwei Esslöffel
  • Smarties oder M&Ms
  • Zwei Packungen bunte Knetmasse
  • Eine in Zeitungspapier dick verpackte Tafel Schokolade
  • Ein Paar Handschuhe, eine Mütze, ein Schal, eine Sonnenbrille
  • Ein Würfel, ein Messer, eine Gabel
  • Zwei Tafeln weiße Schokolade unverpackt
  • Ansichtskarten mit Wegbildern (ca. 1/3 mehr als Jugendliche)
  • Briefumschläge passend zu den Ansichtskarten
  • Für die Jury Sets mit Punktekarten von eins bis fünf

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