Konfis genießen Stille und entdecken Beten

Gebetsmeditationen

Konfis entdecken Stille und Gebet: Eine Sammlung von 10 Gebetsmeditationen, die zum Anfang jeder Stunde durchgeführt werden können.

Ein Baustein von Dorothea Gollsch

Bild: Boba Jovannovic/unsplash.com

Aus einer einmaligen Stilleübung habe ich ein Anfangsritual entwickelt, das aufnimmt, was die Konfirmandinnen und Konfirmanden beschäftigt. Ich beginne jeden Unterricht mit jeweils einer solchen Übung. Dadurch wird diese Form den Konfirmand/innen vertraut und sie merken, dass die unterschiedlichsten Bilder und Situationen ins Gebet führen können. Denkbar ist sicher auch, diese Übungen phasenweise zu benützen, fünf bis sechs Mal hintereinander wäre dabei sinnvoll. Jugendliche erleben diese Übungen sehr positiv und lassen sich bereitwillig darauf ein. Sie sind hinterher ganz da, weniger ängstlich, entspannter und ruhiger, so beschreiben die Jugendlichen selbst ihre Befindlichkeit nach so einer Übung. Sie können eigene innere Bilder entwickeln und sich mit ihrem Fühlen, Denken und Erleben einbringen.  

Organisation und Durchführung

Jede Übung dauert etwa 10 Minuten. Es ist hilfreich, selbst wenigstens teilweise innerlich mitzumachen, denn damit lassen sich Tempo und Stillephasen am besten einschätzen und regulieren. Manche Stilleübungen sind in ihrer Thematik neutral und können zu beliebigen Einheiten benützt werden. Andere zielen bereits auf ein Thema und lassen sich hinüberziehen in den weiteren Stundenverlauf.

Innerhalb der Stilleübungen besteht für die Leitenden die Möglichkeit, den eigenen Vorstellungen entsprechend zu variieren. Die Auslassungspunkte deuten dies an. Es sollte vorher geprüft werden, ob die Impulse der Stilleübung für die Gruppensituation passend sind oder ob sie geändert werden sollten. Die in diesem Artikel vorgestellten Stilleübungen sollen dazu anregen, aus eigenen Gedanken, Erlebnissen und Bildern selbst Übungen zu entwerfen und in der Konfirmandenarbeit einzusetzen.

Im Anschluss kann eine Stilleübung mit Fragen vertieft werden. Die Feedbacks der Konfirmandinnen und Konfirmanden können regulierend in weitere Stilleübungen einbezogen werden.

1. Schritt: Einführung für die Konfirmand*innen

Die Jugendlichen nehmen im Stuhlkreis Platz.

Am Anfang jedes Konfirmandenunterrichtes werden wir kurze Stilleübungen machen. Vielleicht kennt ihr aus der Schule Phantasiereisen. So etwas Ähnliches sind diese Stilleübungen auch. Nur, dass jede Stilleübung ins Gebet führt. Ihr werdet jedes Mal Zeit bekommen, vor Gott zu bringen, was euch in diesem Moment gerade wichtig ist. Ich werde euch so anleiten, dass ihr diese Stilleübung mit eurem Eigenen füllen könnt, mit Bildern, Gedanken, Gefühlen und eben auch mit eurem Gebet. Am Anfang mag das für die eine oder den anderen etwas ungewohnt sein. Ich bitte euch aber, dass ihr euch trotzdem darauf einlasst. Mit etwas Übung kommen die inneren Bilder immer leichter.

Für die Durchführung gibt es ein paar besondere Regeln:
– Während dieser Stilleübungen herrscht absolute Stille, wie es der Name bereits verrät.
– Außerdem bleibt jede und jeder ganz für sich, niemand darf gestört werden.
– Am besten funktioniert das, wenn ihr die Augen schließt. Keine Sorge! Ich bin da und habe ein Auge auf euch.

Die ausführliche Einführung ist nur beim ersten Mal notwendig und kann später weggelassen werden.

2. Schritt: Anleitung zu Beginn einer Stilleübung

Setzt euch bequem auf euren Stuhl, so dass ihr Lehne und Sitzfläche ganz spürt.
Stellt beide Füße ganz auf den Boden, so dass ihr die Fußsohlen spürt.
Die Hände könnt ihr bequem auf den Oberschenkeln ablegen.
Werdet still.
Schließt jetzt bitte die Augen.

Es sollte darauf geachtet werden, dass die Anleitungen auch tatsächlich von den Jugendlichen durchgeführt und eingehalten werden. Im Lauf der Zeit kann die Anleitung immer kürzer werden.

3. Schritt: Gebetsmeditation

Die erste Gebetsmeditation „Haus der Stille“ ist besonders gut als Einstieg geeignet, da sie thematisch völlig neutral ist.

4. Schritt: Evtl. Vertiefung mit Fragen

Wie war diese Stilleübung für dich?
Wie geht es dir nach dieser Übung?
Gib dem, was jetzt in dir ist, einen Namen!
Sage den Gedanken, der dir jetzt gerade am wichtigsten ist.

Möglich sind auch konkrete Nachfragen, z. B. zum Haus der Stille:
Hast du das Haus der Stille gesehen?
War es ein reales Haus, das du kennst, oder ein frei erfundenes?

Übersicht Gebetsmeditationen /Stilleübungen

Alle Gebetsmeditationen sind hier als pdf downloadbar.

1. Haus der Stille

2. Spuren

3. Auf die Nase gefallen und wieder aufgerappelt

4. Kirchturmbesteigung

5. Muschel

6. Wüste

7. Schalen-Brunnen

8. Tagesablauf

9. Wind

10. Lebendige Steine

E-Mail-Abonnement

Bitte gib deine E-Mail-Adresse ein. Wir informieren dich dann, wenn Bausteine online verfügbar werden. 

Neue Schwerpunkte mit zahlreichen erprobten Bausteinen sind einmal im Jahr geplant. 

Du kannst das Abo jederzeit beenden!