Zum Abendmahl eingeladen

Persönliche Abendmahlsteller gestalten

„Wir sind eingeladen an den Tisch Jesu“ – dieser Aspekt des Abendmahls steht im Mittelpunkt dieser Einheit. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden haben dazu individuelle Teller gestaltet, mit denen dann ein Abendmahlstisch gedeckt wurde.

Ein Baustein von Daniel Völker

(Bild: Daniel Völker & Team)

„Wir sind eingeladen an den Tisch Jesu“ – dieser Aspekt des Abendmahls steht im Mittelpunkt dieser Einheit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden. Sie entstand auf dem Hintergrund der Zulassung von Kindern zum Abendmahl. Die Leitfragen waren: Wer ist eingeladen an den Tisch Jesu? Was erwarten und erhoffen wir uns von dieser Einladung? Die Konfirmandinnen und Konfirmanden haben dazu individuelle Teller gestaltet, mit denen dann ein Abendmahlstisch gedeckt wurde.

Die Einheit zielt auf einen Gottesdienst, in dem diese Teller und die zugehörigen Texte im Mittelpunkt stehen. In diesem Gottesdienst kann auch Abendmahl gefeiert werden. Zugrunde liegt die theologische Überzeugung, dass die Einladung an den Tisch Jesu allen Getauften gilt. Die Teilnahme ist also nicht abhängig von einem bestimmten Alter oder einem nachprüfbaren Verständnis des Abendmahls; eine altersgemäße Hinführung ist aber sinnvoll und wichtig. Um speziell Jugendliche in eine Beziehung zum Abendmahl zu bringen, ist die Frage wichtig, was die Teilnehmenden von dieser symbolischen Handlung erwarten können. Welche Hoffnungen oder konkreten Erwartungen sind mit der Teilnahme am Abendmahl und dieser besonderen „Tisch-Gemeinschaft“ verbunden?

Da es Jugendlichen meistens eher schwer fällt, über ihre eigenen Hoffnungen zu sprechen (insbesondere in Bezug auf Glaube und Religion), haben wir die Fragestellung so verändert, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden über andere Menschen sprechen können: „Wen lade ich ein? Was erhoffe ich für diese Person am Tisch Jesu?“ Wir gehen davon aus, dass sich die Jugendlichen auf diese Weise auch über ihre eigenen Hoffnungen und Erwartungen Gedanken machen. Geschützt durch die Projektion auf einen Gast können sie zum Ausdruck bringen, was ihnen selbst wichtig ist.

Darüber hinaus haben die Konfirmandinnen und Konfirmanden über den Reflexionsprozess hinaus eine konkrete Gestaltungsaufgabe. Damit werden sie noch einmal anders gefordert und die weniger sprachlich orientierten Jugendlichen bekommen eine Chance, sich auszudrücken: Das theologische Thema wird begreifbar und anschaulich. Die Einheit ist nicht als „Erstkontakt“ mit dem Thema Abendmahl gedacht. Sie soll das Verständnis vertiefen und mit der eigenen Person verknüpfen. Die „Basics“ sollten also bereits vermittelt sein. Bei uns hatten die Konfirmandinnen und Konfirmanden schon ein Wochenende zum Thema Abendmahl absolviert, einschließlich einer selbst gestalteten Abendmahlsfeier. Wir haben mit dieser Einheit das sogenannte „Konfirmanden-Gespräch“, also den früheren „Prüfungs-Gottesdienst“ vor der Konfirmation vorbereitet. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden haben diesen Gottesdienst dann von der Begrüßung bis zum Segen selbst gehalten.

Material

Die kreative Phase erfordert viel Material. Für die Vorbereitung des Materials und der Räume ist genügend Zeit einzuplanen, ebenfalls fürs Aufräumen hinterher. Wir rechnen mit jeweils ca. ein bis eineinhalb Stunden (bei zwei Personen).

Teller-Rohlinge: Alle Arten von Tellern und Vesper-Brettchen aus unterschiedlichem Material, z. B. Porzellan, Steingut, Glas, Holz, Bambus, Pappe. Die Rohlinge sollten unterschiedliche Formen haben, rund, eckig, oval, Pommes-Schale u. a. Es sollten deutlich mehr Rohlinge als Teilnehmende vorhanden sein, damit eine Auswahl möglich wird. Wer langfristig plant, kann altes Geschirr auf Flohmärkten kaufen oder beim Elternabend nach „Überschuss“ fragen.

Gestaltungs-Material, möglichst vielfältig: Farben, Effekt-Lacke, Porzellan-Stifte, Mosaik-Steine, Spiegelscherben, Deko-Kleinteile zum Aufkleben, Pailletten, farbiger Sand, Stoffe und Filz in verschiedenen Farben, Schnüre in verschiedenen Farben, Bast, Metall-Folien, Draht, unterschiedliche Papiere, Zahnstocher, Holz-Leisten, Natur-Materialien, Gips-Binden, Zeitungs-Papier, passende Kleber, Heißkleber und Kleister etc.

Werkzeug: Es richtet sich nach dem angebotenen Material, auf jeden Fall werden Scheren, Pinsel und Gläser bzw. Döschen für Farben und Wasser benötigt. Darüber hinaus braucht es evtl. Heißklebe- Pistole, Drahtschere, Spezial-Zange für Mosaik- Steine, Akku-Bohrer, Sägen, Nägel, Hammer, Schrauben, Kabeltrommel etc.

Dokumentation und Präsentation: Digital-Kamera, zur Präsentation im Gottesdienst ein Beamer und eine Leinwand oder eine Projektions-Fläche. Im Gottesdienst muss ein ausreichend großer Tisch für die Teller zur Verfügung stehen, ggf. der Altar.

Baustein 1: Wen lade ich ein? (180 Min.)

Gestaltung eines Abendmahlstellers

Material & Vorbereitung

– Abendmahlsbild (im Buch oder als Dia/ digital), z. B. Sieger Köder, „Sündermahl“ (Bilder zum Neuen Testament, Schwabenverlag),
abgedruckt im Konfi-Begleitbuch „anknüpfen – meine Konfirmation“ S. 20f; dazu auch Text zum Bild von Martha Sonntag, in „Die Bilder der Bibel von Sieger Köder“, Gertrud Widmann (Hg.), Schwabenverlag 5. Aufl. 1998, S. 128.

Vorbereitung
– Dia-Projektor oder Beamer
– Leinwand/Projektionsfläche
– Arbeitsblatt M1 (s.u. Materialdownloads)

Leitfragen

Jede und jeder ist eingeladen – mit ihrer / seiner Geschichte. Was können die Gäste an diesem Tisch erwarten / erhoffen? Aus ganz verschiedenen Menschen wird eine Gemeinschaft.


Die Konfirmandinnen und Konfirmanden überlegen sich eine Person oder eine Personengruppe, die sie zum Abendmahl einladen wollen. Sie geben ihren Wünschen für diese Person in Bezug auf das Abendmahl eine konkrete Gestalt.

Hinweise (für die Leitung): Vor dem ersten Baustein/Schritt kann das übliche Eingangsritual
(Singen, Anfangs-Andacht …) oder ein Aufwärm- Spiel stehen.

Schritt 1: Zum Abendmahl eingeladen (15 Min.)

Die Gruppe sitzt im Stuhlkreis.

„Das Abendmahl wird im Mittelpunkt unserer beiden Konfi- Tage stehen. Wir bereiten damit auch den Gottesdienst am … vor, den ihr gestalten werdet. Zum Abendmahl haben wir ja schon einiges erarbeitet.
Heute wollen wir genauer hinschauen: Wer ist eigentlich eingeladen an den Tisch von Jesus? Und was werden wir dort bekommen? Auf was dürfen wir hoffen? Heute wird vor allem praktisch gearbeitet: Ihr werdet heute einen Abendmahlsteller gestalten, dazu später mehr. Am nächsten Konfi-Tag werden wir den Gottesdienst vorbereiten und ihr werdet dann auch Texte zu euren Tellern schreiben. Unsere Arbeit heute beginnen wir mit einer Bild- Betrachtung.“

„Bitte schaut euch erst einmal das Bild in Ruhe an. Der Künstler heißt Sieger Köder, er hat viele Bilder zu Geschichten der Bibel gemalt.“

Erarbeitung im Gespräch mit der Perspektive: Jede und jeder ist eingeladen, mit ihrer bzw. seiner Geschichte.

Schritt 2: Wen lade ich ein? (20 Min.)

Die Teilnehmenden entscheiden, wen sie an den Tisch Jesu einladen wollen und was sie diesem Menschen wünschen bzw. für ihn erhoffen.

Vgl. hierzu Arbeitsblatt M1 – „Eingeladen“ (s.u. Materialdownloads)

„Bitte sucht euch eine Person aus. Überlegt euch: Was hat er oder sie wohl für eine Lebensgeschichte? Warum ist er/sie hier an diesem Tisch? Was wünscht sich diese Person?“

Schritt 3: Gestaltung des Abendmahlstellers (60-90 Min.)

Kurze Einführung in Aufgabenstellung und Materialien, die Konfis gestalten aus unterschiedlichen „Rohlingen“ individuelle Abendmahlsteller.

Schritt 4: Abschluss (25 Min.)

Ausstellung der Ergebnisse, Wahrnehmung und Würdigung in der Gruppe.

Baustein 2: „Mit meinem Teller lade ich ein …“ (180 Min.)

Texte zu den Tellern entstehen

Material

– Arbeitsblatt M1
– Arbeitsblatt M2

(siehe unten für Download)

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden erarbeiten, was sie zu ihrem Teller im Gottesdienst sagen. Sie finden Worte für ihre Erwartungen für ihren Gast und bringen so ihre eigenen Wünsche und Hoffnungen zur Sprache.

Schritt 1: Die eigene Arbeit wahrnehmen (15 Min.)

Die Konfis nehmen ihren Teller wahr und beschreiben ihn genau. Sie sammeln so Stichworte als Vorbereitung für den eigentlichen Text.

(Arbeitsblatt M2 „Ich lade ein …“)


Schritt 2: Text zum Abendmahlsteller schreiben (45 Min.)

Die Konfis verfassen den eigenen Text mit dem Material von M2.

Arbeitsblatt M3 „Mit meinem Teller lade ich ein …“ (Die Wiederholung der Arbeitsblätter ist gewollt und soll das Formulieren erleichtern.) Die Texte werden in Rücksprache mit den Anleitenden überarbeitet.

Schritt 3: Gebete und Texte für den Gottesdienst (30 Min.)
Die Konfis geben ihre Texte in den Computer ein und die Teller werden fotografiert. Kleingruppen aus Konfis, deren Texte fertig sind, schreiben aus den entstandenen Beiträgen Eingangsgebet und Fürbitten. Schritt 3 läuft teilweise parallel zu Schritt 2, je nach Arbeitstempo.


Schritt 4: Abschluss (20 Min.)

Abschluss-Runde mit allen, die Konfis stellen ihre Teller aus und lesen ihren Text vor. Wahrnehmung und Würdigung der Ergebnisse in der Gruppe.

Baustein 3: Gottesdienst vorbereiten (180 Min)

Durch die intensive Probe gewinnen die Konfirmandinnen und Konfirmanden Sicherheit im Auftreten. „Ihr habt etwas zu sagen – sagt es so, dass die Gemeinde es auch hören und verstehen kann!“


Schritt 1: Absprachen zu Ablauf und Aufgaben-Verteilung (30 Min.)

Der Abendmahlstisch wird mit den Tellern gedeckt. Die TN suchen sich den „richtigen“ Platz für ihren Teller. Die Konfis bilden Gruppen und legen Ablauf und Reihenfolge fest: Die anfallenden Aufgaben werden verteilt (Begrüßung, Gebete, Lesungen, ggf. Abendmahls-Austeilung, Abkündigungen, Segen).


Schritt 2: Sprechprobe (60 Min.)

Die Konfis üben das Sprechen am Mikrofon. Korrekturen in Bezug auf Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit,
Pausen, Endsilben etc.

Schritt 3: Weitere Vorbereitung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (90 Min.)

Ggf. Liedblätter erstellen, Texte und Bilder formatieren, Technik installieren und prüfen etc.

Baustein 4: Gottesdienst feiern (60 Min)

Da die Konfirmandinnen und Konfirmanden alle Teile des Gottesdienstes selbst übernehmen, erleben sie den Gottesdienst als aktives Geschehen und sich selbst als Akteure im Glauben. Der Verkündigungsteil besteht aus der Präsentation der Teller, die mit Hilfe des Beamers gut sichtbar präsentiert werden. Dazu werden die Texte der Konfirmandinnen und Konfirmanden vorgetragen. Eine Abendmahlsfeier kann sich anschließen; sie bekommt durch die vorgestellten Abendmahlsteller eine besondere Intensität und persönliche Note.

Material

Die kreative Phase erfordert viel Material. Für die Vorbereitung des Materials und der Räume ist genügend Zeit einzuplanen, ebenfalls fürs Aufräumen hinterher. Wir rechnen mit jeweils ca. ein bis eineinhalb Stunden (bei zwei Personen).

Teller-Rohlinge: Alle Arten von Tellern und Vesper-Brettchen aus unterschiedlichem Material, z. B. Porzellan, Steingut, Glas, Holz, Bambus, Pappe. Die Rohlinge sollten unterschiedliche Formen haben, rund, eckig, oval, Pommes-Schale u. a. Es sollten deutlich mehr Rohlinge als Teilnehmende vorhanden sein, damit eine Auswahl möglich wird. Wer langfristig plant, kann altes Geschirr auf Flohmärkten kaufen oder beim Elternabend nach „Überschuss“ fragen.

Gestaltungs-Material, möglichst vielfältig: Farben, Effekt-Lacke, Porzellan-Stifte, Mosaik-Steine, Spiegelscherben, Deko-Kleinteile zum Aufkleben, Pailletten, farbiger Sand, Stoffe und Filz in verschiedenen Farben, Schnüre in verschiedenen Farben, Bast, Metall-Folien, Draht, unterschiedliche Papiere, Zahnstocher, Holz-Leisten, Natur-Materialien, Gips-Binden, Zeitungs-Papier, passende Kleber, Heißkleber und Kleister etc.

Werkzeug: Es richtet sich nach dem angebotenen Material, auf jeden Fall werden Scheren, Pinsel und Gläser bzw. Döschen für Farben und Wasser benötigt. Darüber hinaus braucht es evtl. Heißklebe- Pistole, Drahtschere, Spezial-Zange für Mosaik- Steine, Akku-Bohrer, Sägen, Nägel, Hammer, Schrauben, Kabeltrommel etc.

Dokumentation und Präsentation: Digital-Kamera, zur Präsentation im Gottesdienst ein Beamer und eine Leinwand oder eine Projektions-Fläche. Im Gottesdienst muss ein ausreichend großer Tisch für die Teller zur Verfügung stehen, ggf. der Altar.

Für die Einheit benötigt man zweimal ca. drei Stunden Arbeitszeit, für den Gottesdienst weitere drei bis vier Stunden Vorbereitungszeit. Im ersten Baustein steht die kreative Gestaltung im Mittelpunkt. Im zweiten Baustein werden die Texte erarbeitet. Für den anschließenden Gottesdienst ist nochmal eine Probe von eineinhalb bis zwei Stunden einzuplanen (Baustein 3) sowie weitere Vorbereitungszeit. Der Gottesdienst dauert ca. eine Stunde bei 25-30 Konfirmandinnen und Konfirmanden. Wird auch Abendmahl gefeiert, wird der Gottesdienst entsprechend länger. Wir haben die Einheit an zwei Samstagen durchgeführt und den Gottesdienst dann direkt am Sonntag angeschlossen. Möglich ist auch ein Konfirmanden-Wochenende mit einem Gottesdienst am folgenden Sonntag. Eine Durchführung an nur einem Wochenende (Samstag Vor- und Nachmittag, Gottesdienst am Sonntag) erscheint uns zu gedrängt. Unserer Erfahrung nach sind ca. 15-18 Konfirmandinnen und Konfirmanden mit zwei Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern in einem großen Raum (Gemeindesaal) ein guter Richtwert.
Siehe Fließtext.

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