Bilder zu diesem Baustein sind in der Download-Version (siehe Spalte rechts) zu sehen.
Die vorliegenden Bausteine nehmen die beiden Schöpfungsberichte aus Genesis 1 und Genesis 2 auf. Die unterschiedlichen Berichte werden bewusst nebeneinander gestellt, damit die Konfirmand/innen sie in ihrer Unterschiedlichkeit wahrnehmen können. Indem sie sich anhand von Genesis 1 und 2 mit den zur Verfügung gestellten Materialien aktiv betätigen, setzen sich die Konfirmand/innen mit ihrer eigenen Geschöpflichkeit und ihrer eigenen menschlichen Verantwortung innerhalb der Schöpfung auseinander. Dabei steht der Ton für die Geschöpflichkeit des Menschen – „Adam“, der „Erdling“ (Genesis 2,7). Die weiteren zur Verfügung gestellten Materialien spiegeln die Verantwortung des Menschen wider, der – selbst Geschöpf – für oder gegen die Schöpfung handeln kann (Genesis 1,28f). In den entstehenden Schöpfungsskulpturen werden darum in unterschiedlichen Zeitabschnitten Schöpfung und Antischöpfung sichtbar. Wer bin ich – und wer bin ich in Gottes Schöpfung? Ganz natürlich werden in diesem kreativ-schöpferischen Werkstattabschnitt die Schöpfung und eigene Geschöpflichkeit nachgebildet. Womit? Natürlich mit den Materialien der Schöpfung (Ton, Naturmaterialien …), aber auch mit künstlich hergestellten Produkten innerhalb der Schöpfung, wie sie in jedem Haushalt zu finden sind. Dabei entstehen Reliefs und Skulpturen zu den einzelnen Schöpfungstagen nach Genesis 1.
Organisation & Durchführung
Die vorliegenden Bausteine sind als Konfi-Tag konzipiert. Die Arbeitsergebnisse der Konfirmand/- innen werden in einem Gottesdienst präsentiert, den die Konfirmand/innen gestalten und der zugleich Vernissage eines sich über Wochen verändernden Ausstellungsweges rund um die Kirche ist. Falls kein ganzer Konfi-Tag zur Verfügung steht, kann die Einheit auch in mehreren Doppelstunden am Mittwochnachmittag erarbeitet werden. Der Arbeitsraum muss einen gut zu reinigenden Boden haben. Falls Teppichboden verlegt ist, muss dieser mit einer festen Plane abgedeckt werden. Es kann auf dem Boden gearbeitet werden oder auf abwischbaren Tischen. Alternativ kann der Baustein „Schöpfungsweg – natürlich künstlich“ auch im Freien an Bierzelt-Tischgarnituren erarbeitet werden. Ideal ist es, wenn jeweils vier (oder acht) Konfirmand/ innen von einem/einer Mitarbeiter/in betreut werden. Die Einheit ist aber auch mit weniger Mitarbeiter/innen gut durchführbar.
Die Konfis sitzen mit aufgeschlagener Bibel (Genesis 1/2) in einem Stuhlkreis um eine gestaltete Mitte mit brennender Kerze, einem Tonklumpen, wenigen Naturmaterialien und einigem „Materialschrott“ (z.B. wenige Glühbirnen, Dosen u.ä.)
Nach dem vor Ort üblichen Beginn wird die Hörbibel ohne Kommentar eingeschaltet: Die Konfirmand/innen hören Genesis 1,1-2,15. Es folgt im Plenum ein kurzer Austausch darüber, um welche biblischen Texte es sich handelt.
Die Gruppenarbeit wird mit folgendem Impuls eingeleitet:
Ihr habt die zwei Schöpfungsgeschichten der Bibel gehört. Lest die Texte Genesis 1,1-2,15 in eurer Bibel nach. Auf euren Arbeitstischen liegen zwei Plakate. Auf das weiße Plakat schreibt ihr, was von einzelnen Schöpfungstagen nach der Erzählung von Genesis 1,1-2,4 erzählt wird. Auf das gelbe Plakat tragt ihr ein, was in Genesis 1,26-2,15 über den Menschen ausgesagt ist. Benutzt dazu eine Mindmap. Teilt euch in Gruppen zu vier Konfirmand/innen auf. Ihr habt 30 Minuten Zeit. Danach kommt ihr mit euren Plakaten wieder in den Stuhlkreis zurück.
Die gestaltete Mitte aus Schritt 1 wird erweitert und ergänzt durch einen Haufen Materialschrott. Daneben liegen die Naturmaterialien und Tonbrote noch abgedeckt mit einem (leicht durchsichtigen) Chiffon-Tuch.
Ein erster Impuls lautet:
Legt eure weißen Plakate um die Mitte.
Nun haben die Konfis Zeit, wahrzunehmen und sich auszutauschen über das, was in der Mitte liegt.
Ihr habt euch in den Kleingruppen mit den einzelnen Schöpfungstagen beschäftigt. In der Mitte seht ihr eine Menge Schrott liegen. Greift davon Dinge heraus, die Bereiche der Schöpfung zerstören. Nehmt dabei Bezug auf die Schöpfungstage.
Die Konfis bedienen sich nun in der Mitte – mögliche Zuordnungen sind etwa: Wenn in der Nacht überall Lichter grell leuchten, sieht man den Sternenhimmel nicht mehr leuchten. Die Plastiktüten verschmutzen das Meer. Menschen werden von zu vielen Tabletten krank. Ruß verschmutzt die Luft.“
Es folgt als zweiter Impuls:
Nehmt nun eure gelben Plakate vor. Lest vor, was ihr in eurer Bibel über den Menschen herausgefunden habt.
Die Konfis tragen die Aussagen zusammen und tauschen sich darüber aus. Die Leitung nimmt den Tonklumpen in die Hand:
In der Bibel wird erzählt, dass der Mensch aus Erde geschaffen wurde. Wie ein Töpfer geht Gott mit dem Menschen um. In der hebräischen Sprache heißt Erde ‚Adamah‘. Und der Mensch wird ‚Adam‘ genannt – ein ‚Erdling‘.
Die Konfirmand/innen formulieren ihre Gedanken zum „Erdling“. Die Leitung gibt jedem Konfirmanden/in ein Stück des Tonklumpens in die Hand. Das Lied „Mit der Erde kannst du spielen“ (Text: Reinhard Bäcker, Musik: Detlev Jöcker, aus: Viele kleine Leute, © Menschenkinder Verlag, 48157 Münster) wird gemeinsam gesungen.
Wodurch bedrohen wir Menschen die Schöpfung? Darum geht es jetzt. Die Konfirmand/innen gestalten mittels Ton, Naturmaterialien und Materialschrott Skulpturen zu Schöpfung und Antischöpfung, jeweils bezogen auf einen Schöpfungstag nach Genesis 1.
Die Tonbrote und Naturmaterialien in der gestalteten Mitte (s.o.) werden aufgedeckt.
In der Mitte seht ihr einen Haufen Ton liegen. Eure Aufgabe ist, es, in der Kleingruppe damit eine Skulptur zu einem Schöpfungstag zu gestalten – zunächst nur sichtbar als Schöpfung – später aber als Antischöpfung. Wählt euch einen Schöpfungstag aus, den ihr bearbeiten wollt. Wählt Materialien aus dem Schrotthaufen aus, die diesen Schöpfungstag bedrohen. Nehmt von dem roten Ton und rollt eine Platte aus 30cm x 30cm x 1cm, die ihr auf die Fliese legt. Ordnet darauf – senkrecht oder waagerecht, hoch oder niedrig, ganz wie ihr mögt – eure Schrottmaterialien an. Dann nehmt ihr erneut von dem roten Ton und formt über den Materialschrott euren Schöpfungstag – so, dass man von dem Müll darunter nichts mehr sieht. Den weißen und schwarzbraunen Ton könnt ihr benutzen, um damit auf dem roten Ton zu „malen“ oder kleine Figuren abzusetzen. Wenn der Ton zu trocken ist, könnt ihr ihn mit einem nassen Tuch befeuchten, damit er wieder leichter zu modellieren ist. Ihr könnt eure Skulptur mit Naturmaterialien weiter bestücken. Für die Arbeit in der Kleingruppe habt ihr über eine Stunde Zeit.
Falls die Konfi-Gruppe klein ist, kann die Skulptur in Partnerarbeit gebaut werden. Die Leitung sollte darauf achten, dass alle Schöpfungstage bearbeitet werden.
Die Konfis erstellen nun ihre Skulpturen.
Die Gruppe nimmt in einem „Arbeitsrundgang“ die Skulpturen der einzelnen Kleingruppen wahr. Abschließend kann noch einmal das Lied „Mit der Erde …“ gesungen werden.
Die Konfirmand/innen gestalten mit den Skulpturen einen Schöpfungsweg im Freien. Dabei werden sich die Skulpturen verändern, denn die Witterung greift in die Formung der Skulpturen ein und wird die „Antischöpfung“ sichtbar machen.
Die Vernissage der Ausstellung „Schöpfungsweg“ findet im Rahmen eines Gottesdienstes statt.
Dieser Baustein arbeitet mit den fertigen Skulpturen der Konfirmand/innen weiter.
Wir haben miteinander die verschiedenen Arbeitsstätten, an denen Skulpturen entstanden sind, besucht. Manche von euch haben sich schon während der Arbeitszeit angeschaut, was sich unter der einen oder anderen Skulptur verbirgt. Bei anderen Skulpturen ist der Inhalt noch verborgen.
Die Konfirmand/innen tauschen sich über ihre Arbeit aus.
Die Schöpfungs-Skulpturen sind empfindlich. Sie können nicht gebrannt werden, weil sie wegen ihres Inhalts im Ofen zerplatzen würden.
Die Konfirmand/innen ergänzen, was die Schöpfungs- Skulpturen zerstören kann.
Mit euren Skulpturen soll nun ein Schöpfungsweg rund um die Kirche entstehen. Wir gehen miteinander den Weg um die Kirche ab, und vereinbaren, wo welche Skulptur gestellt werden kann. Danach stellt jede Gruppe ihre Skulptur an den vereinbarten Ort. Wir schauen uns den Weg an: Stehen die Skulpturen auf dem Platz, der für sie richtig ist? Wenn wir die Positionierung gefunden haben, räumt jede Gruppe ihre Skulptur wieder vorsichtig weg. Am Sonntag vor dem Gottesdienst bauen wir dann den Ausstellungsweg wie geplant auf.
Der Schöpfungsweg wird in einem Gottesdienst durch die Konfirmand/innen vorgestellt. Die Konfirmand/innen bereiten in Kleingruppen Bausteine für den Gottesdienst vor. Vorstellbar sind folgende Elemente:
Vernissage und Ausstellungsführung zum „Schöpfungsweg“ werden von den Konfis vorbereitet (Getränke, Knabberzeug etc. sowie Ausstellungsschilder für jede Skulptur mit Titel-Name-Material-Jahr). Die Schöpfungsskulpturen bleiben über Wochen der Witterung ausgesetzt, so lange, bis der darin verborgene Materialschrott sichtbar wird. Der Schöpfungsweg sollte während der Ausstellungswochen immer wieder mit den Konfirmand/ innen begangen werden.
Für die Mitte am Anfang:
Tonbrote:
Für jede Kleingruppe:
Mit ❤ gemacht von der anKnüpfen-Redaktion
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