Der Zusammenhang zwischen Segen und „genug zum Leben haben“ schwingt in der Bibel an sehr vielen Stellen mit. In unserer Zeit ist dieser Zusammenhang vielleicht noch in dem Wort „Erntesegen“ greifbar. Jedoch ist dies sicherlich kein Begriff, den die Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Alltagssprache benutzen würden.
Die Einheit „Segen säen“ stellt diesen Zusammenhang wieder her, indem die Jugendlichen selbst aktiv werden und einerseits jede*r für sich zum Sämann/zur Säfrau wird, andererseits der Segen sichtbar „vermehrt“ werden kann, wenn alle zusammenwirken.
Die Pflege des angebauten Gemüses eröffnet Räume, nicht nur einmal, sondern immer wieder ins Gespräch miteinander zu kommen. Obendrein könnte das Projekt auch für die Gemeinde fruchtbar gemacht werden, weil sichtbar wird, dass die Konfis etwas für die Gemeinde tun (etwa, wenn sie für ein Gemeindeessen o. Ä. das Gemüse anbauen). Auch in einer Gemeinde spielen Sorgen um die Zukunft oft eine große Rolle.
Wichtig für den „Erfolg“ des Projekts ist eine gute Planung und Positionierung im Konfi-Jahr. Setzt man die Einheit an den Anfang der gemeinsamen Zeit, dann hat man die größte Chance, dass zur Konfirmation auch schon geerntet werden kann.
Führt man die Einheit am Ende des Konfi-Jahres durch, z. B. als Konfirmationsvorbereitung, dann könnte dieses Projekt eine zeitlich begrenzte Fortführung der Konfi-Zeit sein. Den Abschluss könnte ein Gemeindefest oder ein Gemeindeessen bilden, zu dem die Konfis mit dem von ihnen angebauten Gemüse einen Teil beitragen.
Die Einheit beginnt mit einer Raumerkundung. Dafür kann M1 ausgeteilt werden.
Dieser Teil sollte unbedingt im Freien stattfinden, wenn möglich auf einem kleinen Ackerstück, einer Obstwiese, im Kirchgarten etc.
Im Stehkreis beginnt die Leitung mit dem Impuls und lässt den Konfis anschließend Zeit für ihre eigenen Entdeckungen.
Egal, wer wir sind und wo wir sind: Wir Menschen sind unterwegs durchs Leben. Dabei treffen wir die verschiedensten Menschen. Manche sind uns auf Anhieb sympathisch, andere nicht. Wir können uns gegenseitig aus dem Weg gehen oder bewusst aufeinander zugehen.
Etwas nicht ganz Unwichtiges im Leben ist es, seinen Platz zu finden. Schau dich doch einmal um. Bewege dich einmal über den Acker. Bleibe an dem Ort stehen, wo es dir besonders gut gefällt. Achtung:Du solltest wenigstens zehn Schritte von der nächsten Person entfernt sein!
Stelle Beobachtungen an:
Was gefällt mir an diesem Platz?
Was sehe ich von diesem Ort aus?
Wen sehe ich von diesem Ort aus?
Die Konfis tauschen sich zunächst in Zweiergruppen über ihre Beobachtungen aus.
In einer anschließenden Blitzlichtrunde können verschiedene Beobachtungen der ganzen Gruppe zugänglich gemacht werden.
Als Abschluss dieses Schrittes wird gemeinsam Psalm 31 gebetet (M2 wird ausgeteilt).
Du wirst heute viel Zeit für dich haben. Deswegen ist es gut, wenn du für dich selbst sorgst und steuerst, was du aus dieser Zeit mit dir selbst ziehen kannst und möchtest.
Dieser Schritt dient zur Vorbereitung für den 5. Schritt: Was ist Segen für mich?
M3 wird ausgeteilt.
Wer seinen Platz sucht und finden möchte, der wird auch wissen wollen, wer er/sie ist.
Finde zehn Gedanken über dich. Wer bin ich? / Wer möchte ich sein? Denke dabei nicht nur an Äußerlichkeiten. Notiere deine Gedanken über dich auf deinem Concept-Board. (M3, 1. Seite)
Im Anschluss an die Erarbeitung treffen sich die Konfis jeweils mit einer Person ihrer Wahl, um miteinander Gedanken auszutauschen.
Für diese Einheit wird einen Saatenmix verwendet: Karotten, Radieschen, Salat, Spinat.
Der Saatenmix ist unter folgenden Aspekten interessant:
1. Radieschen und Karotten begünstigen sich gegenseitig bei Keimung und Gedeihen. Sie können ineinander gesät werden.
2. Spinat, Radieschen und Salat sind schneller erntereif als Karotten. Der erste kleine Ernteerfolg nach kürzerer Zeit wird einen Motivationsschub für das Dranbleiben bis zur Karottenernte liefern.
Übung: Saatgut identifizieren
Die unterschiedlichen Samensaaten können in kleinen Schüsseln getrennt voneinander vorgestellt werden:
Diese Übungen können in verschiedenen Schritten in Gruppen oder im Plenum durchgeführt werden. Wichtig ist die Ergebnissicherung:
Unterschiedliches Saatgut fühlt sich unterschiedlich an.
Im Anschluss daran wird das Saatgut gemeinsam bestimmt. Es empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Die Leitung nennt, was alles gesät wird. Anschließend beraten die Konfis gemeinsam, was welches Saatgut ist.
Du hast dir schon darüber Gedanken gemacht, wer du bist / wer du sein möchtest. Wenn du an deine Zukunft denkst und dir überlegst, was sein soll, dann gilt eine Regel: Du kannst das ernten, was du gesät hast. Wenn du Karotten säst, wirst du keine Kartoffeln ernten, wenn du Spinat säst, wirst du keine Radieschen ernten usw. Was soll in deinem Leben wachsen?
Auf deinem Concept-Board (M3, 1. Seite) ist Platz für deine Gedanken dazu. Nimm dir zehn Minuten Zeit für dich und notiere dir deine Gedanken an entsprechender Stelle.
Erfolgt die Aussaat in Beete, dann sollten immer 2–3 Personen einen Abschnitt zugewiesen bekommen. Erfolgt die Aussaat in Bottiche, dann arbeiten 2–4 Personen pro Bottich.
Die Konfis befüllen die Bottiche gemeinsam mit Erde (dieser Schritt entfällt bei Pflanzung in Beete).
Was meint ihr: Was sollte man mit dem Saatgut tun, um den besten Erfolg zu erzielen? Was haltet ihr von den folgenden Vorschlägen?
– In die Ecke werfen (wächst vermutlich nicht)
– Auf die Straße werfen (wächst vermutlich nicht)
– Lieblos auf den Acker streuen (wächst vermutlich nicht)
– Im Hocken säen (größte Wachstumschance)
Gemeinsam wird Jesu „Gleichnis vom Sämann“ gelesen (M2)
-> Du musst dich einer Sache zuwenden, wenn du möchtest, dass sie wächst.
Säen ist nicht gleich säen. Du solltest wissen, was du wohin säst. Eine letzte Anweisung findest du in der Bibel in 2. Kor 9,6 (M2).
Jetzt seid ihr dran mit Säen, und zwar folgendermaßen:
– auf 1/3 der Fläche Spinat
– auf 1/3 der Fläche Salat (pro Person 2–3 Samen)
– auf 1/3 der Fläche Karotten und Radieschen
(Die Abstände zwischen den Pflanzen stehen jeweils auf der Saatenverpackung.)
Im Anschluss an die Saataktion kann eine gemeinsame Betrachtung des „Werkes“ stehen gemäß Gen 1,31: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.“
Die Leitung zeigt der Gruppe ein Samenkorn und eine große Karotte.
Ich habe euch hier noch einmal ein Samenkorn für eine Karotte. Im Vergleich dazu seht ihr hier das Ergebnis, das nach etwa fünf Monaten daraus entstehen kann.
Merkt ihr was? (Eine Karotte ist 500- bis 1000-mal schwerer als das Samenkorn, ebenso entsprechend größer, farblicher, duftender, …)
Segen im Leben entsteht nicht von heute auf morgen. Auch er muss wachsen, braucht Zeit. Deine Konfirmandenzeit (deine Jugendzeit etc.) ist eine Zeit, in der du Samen für deine eigene Zukunft säst. Ein Same könnte der Glaube sein, ein anderer das Zusammensein mit anderen usw.
Was braucht es denn, damit die Saat in den Beeten/den Pflanzkübeln auch wächst?
Die Konfis tauschen sich darüber aus. Anschließend werden die Ergebnisse stichwortartig mit Eddings auf Moderationskarten für alle festgehalten.
Faktoren, die das Wachstum fördern:
Überlege dir: Was brauche ich, damit Gutes in meinem Leben wachsen kann?
Notiere deine Gedanken auf dem Concept-Board (M3, 2. Seite).
Anschließend kann das Teilen der Gedanken in kleinen Gruppen erfolgen.
Du hast auf deinem Concept-Board (M3, 2. Seite) noch eine freie Fläche mit der Fragestellung: „Was ist Segen für mich?“ Nimm dir noch einmal Zeit für dich alleine und schreibe deine Gedanken dazu auf.
Die Gruppe steht im Kreis um die Beete (Bottiche). Eine Person liest 1. Kor 15,37–44a
Für den Fortgang des Projektes werden Aufgaben verteilt:
Bildmaterial und nähere Infos für eine „AckerZeit“ mit Konfis finden Sie unter: www.projektq.org
Mit ❤ gemacht von der anKnüpfen-Redaktion
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