Ein Krimidinner ist ein kulinarischer Spieleabend mit Konfis (evtl. auch mit Konfi-Familien).
Über den Abend wird spielerisch eine Krimanal-Story entwickelt, bei der es zu einem Mordfall kommt. Die Teilnehmenden müssen diesen Mordfall lösen. Passend zur Story des Kriminalfalls gibt es ein leckeres Menü. Ein mögliches Einladungsschreiben findet sich in M1.
Im Konfi-Krimidinner hangelt sich die Story an der Geschichte aus Daniel 1 entlang. Teamer*innen und Mitarbeitende schlüpfen in die Rollen der fiktiven Tatbeteiligten.
Um die Abläufe, Wege etc. zu verinnerlichen, sollte das Spiel mindestens einmal geprobt werden. In der Erprobung haben mit unseren Teamer*innen zunächst zweimal die Rollen durchgesprochen und Fragen geklärt. Am Abend, als alle Tische und Requisiten standen, haben wir das ganze Stück vorab durchgespielt und dabei einzelne Szenen wiederholt. Dazu hatten wir ein Zeitfenster von einer Stunde, die gut gereicht hat. Es ist sicherlich großartig, wenn die Spieler*innen den Text auswendig können, aber nicht zwingend notwendig. Während des Spiels kann das Skript zwischen den sprechenden Personen liegen.
Die Konfis sollen den Täter, das Motiv und die „Mordwaffe“ herausfinden. Spaß und Spannung werden gesteigert, wenn alle Beteiligten dem Thema entsprechend gekleidet kommen (Dresscode). Bei uns hat das gut funktioniert. Es empfiehlt sich aber, an dem Abend einen Vorrat an Tüchern und Verkleidungsstücken dabei zu haben. Möglicherweise kann bei Karnevalsvereinen etwas ausgeliehen werden.
Einige Aspekte aus dem Krimidinner können im Nachgang inhaltlich noch einmal aufgegriffen werden. Dazu bietet sich der folgende Baustein an: „Das kommt (nicht) auf meinen Teller! – Essen als Ausdruck innerer Haltung“.
Im alten Babylon war es Brauch, aus den eroberten Ländern einige junge adelige Männer nach Babylon an den königlichen Hof zu holen. Sie dienten einerseits als Geiseln, andererseits sollten sie mit den Sitten und Gebräuchen der Babylonier vertraut werden, um als loyale Beamte eingesetzt zu werden.
So sollen auch Daniel, Mischael, Hananja und Asarja als jüdische Anwärter auf Beamtenpositionen am Hof Nebukadnezzars ausgebildet werden. Die vier jüdischen Leute leiden darunter, fern der Heimat zu sein und nicht am jüdischen Gottesdienst und Kult teilnehmen zu können, denn der jüdische Glaube ist Teil ihrer Identität. Bereits ihre Namen, die alle einen Gottesbezug haben, deuten darauf hin. Aber selbst die Namen werden ihnen genommen. Sie erhalten neue, fremde Namen, die darauf abzielen, Diener fremder Gottheiten zu sein.
Um nicht auch noch gegen jüdische Speisevorschriften verstoßen zu müssen, einigen sie sich mit dem Aufseher darauf, nur vegetarische Kost zu sich nehmen, was gegen den ausdrücklichen Befehl des Königs verstößt. Als sie nach einer zehntägigen Probephase kräftiger und schöner aussehen als alle anderen, dürfen sie bei ihrer vegetarischen Kost bleiben. Was „unbekannt“ ist und über den biblischen Befund hinausgeht: Durch die Sonderbehandlung ziehen Daniel und Co. den Neid und die Missgunst der Anwärter anderer Volksgruppen auf sich. Daniel leidet unter einer Nussallergie, was Aras, einer der um die Machtposition konkurrierenden Gegner, mitbekommt. Er will Daniel Nüsse ins Essen mischen, denn er hat selbst eine Nussallergie und kennt die fatalen Auswirkungen. Doch der Koch verwechselt die Gedecke. Aras reagiert so heftig, dass er an der Tafel stirbt und somit das Schicksal erleidet, das er Daniel zugedacht hat.
Darstellende:
Ideal sind neun Darstellende.
Neben Konfi-Teamer*innen können das Personen sein, die sonst nicht an der Konfi-Arbeit beteiligt sind. Bei uns waren sofort einige Konfis aus dem vorherigen Jahrgang bereit, mitzumachen.
Sprechrollen:
(Wenn nicht genügend Teamer*innen zur Verfügung stehen, können Hananja und/oder Asarja sowie Arian oder Masud weggelassen werden.)
Außerdem werden Sanitäter benötigt. Diese können aus Teilnehmenden oder dem Küchenteam rekrutiert werden.
Ein königlicher Detektiv zur Auswertung der Lösungsvorschläge ist möglich, aber nicht nötig.
Bei Mangel an Mitspielenden können ggf. jeweils 1–2 Leute aus dem jüdischen und dem nichtjüdischen Team und der Arzt des Aschpenas weggelassen werden. Dann müssen diese Rollen entsprechend durch die anderen Mitspielenden kompensiert werden. Statt des Arztes kann Aschpenas selbst den Tod feststellen oder einfach verkünden, dass er Ermittler beauftragt hat, die den Tatvorgang herausgefunden haben.
Es muss außerdem vorab geklärt werden, wer die Schilder mit den Zeitangaben hochhält oder projiziert.
Küchenteam:
Für die Zubereitung des Menüs werden Köch*innen benötigt. Außerdem braucht es Personen, die das Essen servieren. Diese können sich auch aus dem Küchenteam ergeben. Es können auch vorab einige Konfis gebeten werden, beim Bedienen und Abräumen zu helfen.
Materialien, Kulisse und Equipment:
Gut sind zwei separate Tische für die Darstellenden, die idealerweise erhöht auf einer Bühne oder einem Podest stehen und im Laufe des Abends auseinandergeschoben werden können. Die Darstellenden werden so platziert, dass alle mit dem Gesicht zu den Teilnehmenden sitzen. Namensschilder helfen, die Personen zuzuordnen.
Die Teilnehmenden sitzen in Tischgruppen zu etwa 5–6 Personen zusammen. Der Raum kann z. B. mit Tüchern und den ausgedruckten Bildern/Steckbriefen der im Stück vorkommenden Personen geschmückt werden.
Die Teilnehmenden nehmen an den Gruppentischen Platz. Die Tafel für die Darstellenden (idealerweise etwas erhöht) bleibt frei. Vegetarier*innen/Veganer*innen unter den Konfis sitzen am besten an einem Tisch oder einer Tischecke in der Nähe der Plätze von „Daniel und Co.“.
Bevor es losgeht, werden die Teilnehmenden instruiert:
Liebe Anwesende,
herzlich willkommen. Es freut mich, dass Sie der Einladung gefolgt sind und sich entsprechend gekleidet haben.
Dieser Abend versetzt uns um über 2.500 Jahre in der Geschichte zurück. Wir befinden uns am Hof Nebukadnezzars. Er ist der Herrscher, des riesigen babylonischen Weltreiches, das sich durch Eroberungen immer weiter ausbreitet. Aus den eroberten Ländern wird ein Teil der Bevölkerung nach Babylon deportiert. Meist stammen diese Leute aus der Oberschicht. Einige junge Leute sollen im Sinne des Staates und der babylonischen Kultur erzogen werden und als loyale Beamte die neuen Provinzen verwalten und den inneren Frieden garantieren.
Natürlich gibt es in diesem Beamtenapparat verschiedene Hierarchie-Ebenen.
Aus dem eroberten Israel sollen Daniel, Hananja, Mischael und Asarja als jüdische Anwärter auf Beamtenpositionen am Hof Nebukadnezzars ausgebildet werden. Aber es werden auch junge Anwärter aus anderen Ländern ausgebildet, zum Beispiel aus Persien oder Assyrien. Aschpenas, der höchste Minister, ist mit dieser Aufgabe betraut.
Natürlich fällt es den jungen Leuten schwer, sich fern der Heimat in eine fremde Kultur und Sprache einzufügen. Besonders leiden die vier Männer aus Israel darunter, dass sie nicht mehr am jüdischen Gottesdienst und Kult teilnehmen können. Der jüdische Glaube ist ein wichtiger Teil ihrer Identität. Bereits ihre Namen, die alle einen Gottesbezug haben, deuten darauf hin. Alles andere werden Sie gleich erleben …
Vorab gibt es noch einige wichtige Dinge zum Ablauf:
Jeder Essens-Gang wird gemeinsam begonnen. Aschpenas wird dafür das Zeichen geben.
Zwischen den Gängen wird abgetragen. Bittet behalten Sie aber Ihr Besteck.
Es gilt am königlichen Hof als unhöflich, einfach aufzustehen und herumzulaufen. (Ausnahme: Toilette oder Gespräch mit den Beamtenanwärtern)
Natürlich gab es damals noch keine Handys. Deshalb bleiben diese verborgen.
Vor dem jeweils nächsten Gang wird ein Schild hochgehalten. Dann bitte leise sein, um alles genau mitzubekommen. Alles, was die Darstellenden sagen, kann wichtig sein.
Anschließend wird das Krimidinner durchgeführt.
Der detailliert Ablauf mit allen Texten, Regieanweisungen und Informationen zur Einbindung des Menüs sind M6 zu entnehmen.
Am Ende bekommen die Konfis, die den Fall richtig gelöst haben, einen kleinen Preis.
Mit ❤ gemacht von der anKnüpfen-Redaktion
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