Christenmenschen leben eschatologisch ausgerichtet auf die Zukunft. Prophetie spielt in der Bibel eine große Rolle und in der Apokalyptik nimmt die endzeitliche Beschreibung von negativen Zukunftsszenarien großen Raum ein. Auch heute liegen Zukunftshoffnungen und -ängste bei Jugendlichen oft eng beieinander. Der kreative Baustein versucht beides miteinander zu verbinden und damit dem Reden über Zukunft neue Ausdrucksformen zu verleihen.
Um diesen Baustein durchzuführen, sollte man selbst Interesse an multimedialen Spielen und eine gewisse Affinität zu der dazugehörigen Technik mitbringen. Es kann allerdings auch eine Stärke darin liegen, Teamer*innen oder Mitarbeiter*innen (auch punktuell als Gäste) als „Experten“ federführend in die Einheit einzubeziehen.
Der Baustein ist bewusst knapp gehalten, lässt sich aber für einen Konfi-Tag oder ein Konfi-Wochenende beliebig ausdehnen, indem die Bauphase im Spiel verlängert wird. Ideal ist es, wenn man einen Online-Server einrichten kann, sodass die Konfis zu Hause weiterbauen und sich auf dem Server treffen können. Möglich ist aber auch die Verwendung eines lokalen (WLAN-)Netzwerks. Die benötigten Computer kann man entweder bei einer Medienzentrale ausleihen oder die Konfis bitten, möglichst viele eigene Laptops und Android-Handys bzw. -Tablets mitzubringen. Der Server muss vorher eingerichtet sein oder man nutzt den Minetest-Bildungsserver, auf dem man auch Unterstützung bekommt (siehe hier). Als Einführung in das Spiel eignet sich diese Seite. Dort wird auch erklärt, wo man das Spiel bekommt und wie man es installiert. Hilfreich für weniger erfahrene Spieler sind ausgelegte Tastaturschablonen für Computer und Handy bzw. Tablet (siehe hier).
Wie produziert man ein schönes Video aus einer Minetest-Welt? Die Anleitung dafür findet man hier.
Weitere Anregungen zur religionspädagogischen Arbeit mit Minetest/Minecraft gibt dieser Artikel.
Überlege dir etwas in dieser Welt, das in Zukunft besser sein könnte als heute. Und überlege dir etwas, das schlechter sein wird. Schreibe die hoffnungsvolle Aussage auf einen grünen Zettel, die schlechte auf einen roten.
Die Aussagen werden mit einem kurzen Kommentar gesammelt und thematisch passende Cluster gebildet. Ein kurzes Gespräch über Zukunftshoffnungen und -ängste schließt sich an.
Auch die Bibel spricht von Hoffnungen im Blick auf die Zukunft, vermittelt aber auch Horrorvorstellungen, was alles auf uns zukommen könnte. Wir wollen versuchen, beides in einer digitalen Welt erlebbar nachzubauen. Dafür bilden wir zwei Gruppen. Alle, die an einem Tag mit einer geraden Zahl Geburtstag haben, sind in der Hoffnungsgruppe, alle mit einer ungeraden Zahl in der Horrorgruppe. Unterstreicht Wörter und Aussagen, die euch besonders typisch für Hoffnung bzw. Horror erscheinen.
Die Materialblätter mit den biblischen Texten (M1a und M1b) werden ausgeteilt, in der Gruppe gelesen und eventuelle Rückfragen geklärt.
Versucht jetzt, die biblischen Zukunftsvorstellungen in Verbindung zu bringen mit dem, was wir am Anfang gesammelt haben. Baut dann eine möglichst eindrückliche Erlebniswelt dazu. Bestimmt eine Person zur Schriftstellerin oder zum Schriftsteller. Parallel zum Bauprozess schreibt sie eure Gedanken mit. Eine Zusammenfassung davon soll dann auf einem Plakat an eurem Bauwerk landen.
Nach meiner Erfahrung brauchen die Konfis während der Bauphase Anregung und Ermutigung, was sich wie umsetzen lässt.
Schließlich werden die Bauwerke der einzelnen Gruppen mit Erklärung im Plenum präsentiert.
Welche der biblischen Zukunftsvorstellungen waren euch besonders wichtig, welche der heutigen?
Müssen wir vor der Zukunft Angst haben?
Jesus sagt (Mt. 28,20b): „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
Was verändert sich, wenn wir das wissen?
Die Präsentation der einzelnen Bauwerke kann als kurzer Film (Flug durch die Welt) oder mithilfe von Screenshots im Gottesdienst oder bei einem Elternabend gezeigt werden. Der Film kann auch bei Youtube hochgeladen werden und die Bilder können auf der Homepage der Kirchengemeinde oder auf verschiedenen Social-Media-Kanälen gezeigt werden. Die entsprechende Aufbereitung der Präsentation macht man am besten mit ein paar Freiwilligen außerhalb der gemeinsamen Gruppenzeit.
Bei der Präsentation können dann die Schriftsteller*innen ihre Erklärtexte vortragen. Eine Auswahl aus den Bibeltexten kann als Lesung verwendet werden.
Screenshots der Bauwerke aus der Erprobung wurden im Ostergottesdienst präsentiert. Hier folgt eine Auswahl der Ergebnisse mit jeweils zugehörigem Präsentationstext. Das letzte Bauwerk, Himmel und Hölle, wurde von einem Konfi nachträglich gebaut, die anderen sind direkt in der vorgesehen Zeit am Konfi-Nachmittag entstanden.
Die Präsentation im Gottesdienst kann man im Livestream hier anschauen:
Pfarrer*in: Wie sieht die Zukunft aus, droht Horror oder gibt es Hoffnung? Die Konfis werden uns jetzt etwas zeigen, das wir miteinander gestaltet haben. Wir haben Bibeltexte gelesen zur Endzeit, wo ganz viele schlimme Dinge berichtet werden. Und wir haben Hoffnungstexte gelesen, die viel mit Ostern, Auferstehung und ewigem Leben zu tun haben. Hier sehen wir, wie das Baugelände aufgeteilt wurde. Und ihre Bauwerke zeigen uns jetzt die Konfis selbst.
Konfis: (Der Text zu den jeweiligen Bildern steht in der Bildunterschrift, im letzten Abschnitt wurde der Text für alle drei folgenden Bilder zusammengefasst, siehe Hervorhebung)
Ich habe mir bei meinem Gebauten gedacht, dass es nach dem Tod weitergehen kann. Aber die Frage, die ich hatte, war, wie und wo, deswegen habe ich die Hölle und den Himmel gebaut, um zu symbolisieren, was nach dem Tod kommt. Und der Friedhof soll die letzte Ruhestätte darstellen, die man hat, bevor man zu Gott kommt.
Mit ❤ gemacht von der anKnüpfen-Redaktion
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