Impulse für die Konfi-Arbeit

Konfis gestalten Virtuelle Realitäten (VR)

Zukunftsmalerei

Eine Zeitreise in die Zukunft? In einer virtuellen Realität (VR) ist das möglich! In diesem Baustein basteln Konfis VR-Brillen, lassen sich von innovativen Projekten inspirieren und malen ihre Vorstellung einer besten Zukunft als 360°-Bild.

Ein Baustein von Miriam Meir

Bild: Miriam Meir

Der vorliegende Baustein ermöglicht Konfis, sich kreativ auszudrücken und positive Bilder für ihre Zukunft zu finden, die zum Handeln motivieren. Sie basteln mit einfachen Mitteln VR-Brillen und gestalten ihre Visionen als 360°-Bilder. Auf diese Weise erleben sie sich nicht nur als Konsumierende, sondern vor allem als Produzierende in einer zunehmend digitalisierten Welt. Sie erfahren die Kirche und ihre Umgebung als veränderbar und werden zum Mitgestalten ermutigt.

  • VR-Linsen bestellen (ein Paar pro Kleingruppe), z. B. bei https://epic-stuff.de/shop/
  • Vorlagen zum Basteln einer VR-Brille ausdrucken (eine pro Kleingruppe), zum Download verfügbar unter www.mein-guckkasten.de
  • ggf. Grids als Vorlage für 360°-Bilder ausdrucken, zum Download verfügbar unter https://panoform.com
  • Eine VR-Brille basteln und ein 360°-Bild anfertigen als Anschauungsmaterial
  • M1 ausdrucken und an den gestrichelten Linien in jeweils 6 Teile zerschnneiden; die Tickets für die VR-Reisen separat aufbewahren
  • Tische mit Bastelmaterial vorbereiten
  • WLAN überprüfen

Teil 1

1. Schritt: Einstieg in die Einheit (10 Min.)

Die Gruppe sitzt im Stuhlkreis. Wenn sich die Jugendlichen noch nicht gut kennen, kann mit einer Vorstellungsrunde begonnen werden, in der jede*r den eigenen Namen sagt und wohin er/sie sich nach der Konfi-Stunde beamen würde, wenn das möglich wäre. Dann folgt der Einstieg ins Thema.

Heute und nächste Woche wagen wir eine Reise in die Zukunft, in die beste aller Zukünfte, um genau zu sein, denn wie die aussieht, dürft ihr selbst entscheiden.

Um zu zeigen, was genau wir vorhaben, brauchen wir eine freiwillige Person.

Eine Person tritt in die Mitte des Kreises. Sie bekommt die VR-Brille mit dem Smartphone und dem Beispielbild und kann sich damit ein wenig umschauen. Sie soll der Gruppe beschreiben, was sie sieht. Die Leitung zeigt das Bild auf Papier, das die Person gerade sieht, und führt aus:

Heute werden wir mit virtuellen Realitäten – oder auch VR – arbeiten. In einem ersten Schritt basteln wir weitere VR-Brillen. In einem zweiten Schritt seid ihr gefragt: Ihr sollt Bilder eurer Zukunft, ähnlich wie dieses hier, gestalten, in die wir dann mit solchen Brillen reisen können.

Wie genau mit der VR-Brille und einem Smartphone ein Bild betrachtet werden kann, wird in Schritt 4 näher ausgeführt.

2. Schritt: Zukunftsprojekte (10 Min.)

Schon heute zeigen verschiedene Projekte, wie ein friedliches Leben in Gemeinschaft möglich ist, ohne dabei anderen Menschen oder der Natur Schaden zuzufügen. Auch in einigen Kirchengemeinden haben sich Menschen zusammengetan, um die Welt ein kleines bisschen zu verbessern.

Jede Person bekommt ein Teil eines Zukunftsprojektes (M1 zugeschnitten, Tickets für die VR-Reisen noch zurückhalten). Insgesamt gibt es fünf Projekte mit je fünf Teilen. Wenn Zettel übrig sind, werden diese in die Mitte gelegt.

Findet eure Kleingruppe und nehmt euch ggf. die fehlenden Teile aus der Mitte. Wenn ihr alle fünf Teile zusammen habt, könnt ihr euch als Gruppe an einen Tisch mit Bastelmaterial setzen.

Die Tickets zur VR-Reise mit dem QR-Code erhalten die Konfis erst, wenn sie ihre VR-Brillen gebastelt haben. Die Präsentation der Projekte erfolgt am Ende der Stunde.

3. Schritt: Brillen basteln (30 Min.)

Nun könnt ihr loslegen und eigene VR-Brillen basteln. Wenn ihr es geschafft habt, bekommt ihr ein Ticket zu einer VR-Reise.

Anleitung:

Die Konfis bekommen in jeder Kleingruppe einen festen Karton, die ausgedruckte Vorlage von mein-guck-kasten.de, zwei VR-Linsen sowie Scheren und Klebstoff.

Nun schneiden sie die Vorlagenelemente aus, kleben sie auf den Karton und schneiden den Karton aus. In einem letzten Schritt falten und kleben sie alles zusammen. Die Leitung oder Teamer*innen mit Erfahrung können sie ggf. beim Basteln unterstützen.

Ist eine Gruppe mit der Brille fertig, bekommt sie das Ticket zu ihrer VR-Reise. Die Konfis scannen den QR-Code mit einem Smartphone. Dieser führt sie zu einem Video auf der Plattform Youtube. Dort stellen sie mit dem Symbol unten rechts im Bild den VR-Brillen-Modus ein und legen das Smartphone in die fertige Brille. Alle schauen einmal in die Brille. Die Reise kann beginnen. Sollte es dem einen oder der anderen mit der Brille mulmig werden, kann das Video auch ohne Brille geschaut werden. Das Smartphone funktioniert dann wie ein bewegbares Fenster, mit dem man sich umschauen kann.

4. Schritt: Präsentation der Projekte (10 Min.)

Die gesamte Gruppe setzt oder stellt sich wieder in einen Kreis.

Gerade waren wir alle an verschiedenen Orten unterwegs und haben unterschiedliche Projekte kennengelernt. Nun lasst uns alle von euren Eindrücken erfahren. Vielleicht inspiriert euch das eine oder andere Projekt für eure eigene Zukunftsvision!

Bitte präsentiert nun als Gruppe, worum es bei eurem Projekt geht, und erzählt, was ihr bei der Reise gesehen habt. Die anderen können Fragen stellen, wenn sie wollen.

Der Reihe nach erzählen die Gruppen von ihren Projekten. Wenn eine Gruppe Probleme hat, Worte für ihr Projekt zu finden, kann die Leitung gezielt danach fragen, was die Kirchengemeinde gemacht hat und wohin sie gereist sind. Es kann auch gefragt werden, ob die Gruppe dieses Projekt für sinnvoll hält und sich vorstellen könnte, es auch in der eigenen Gemeinde zu haben.

An dieser Stelle ist die erste Stunde zu Ende. Die Brillen werden am besten an einem sicheren Ort in den Räumlichkeiten bis zur nächsten Stunde aufbewahrt. Die Bilder der Projekte können zur Erinnerung angepinnt oder auf ein Poster geklebt werden.

Teil 2

5. Schritt: Ideen sammeln (10 Min.)

Nach der Begrüßung zur neuen Stunde finden sich die Konfis wieder in fünf Kleingruppen ein. Optimal ist die bestehende Gruppeneinteilung, es können aber auch neue Gruppen gebildet werden.

In der letzten Stunde habt ihr VR-Brillen gebastelt und verschiedene Projekte kennengelernt. Nun seid ihr gefragt: Wie sieht eure beste Zukunft aus? Was gehört da dazu?

Die Konfis bekommen in ihrer Gruppe Papier und Stifte. Hier ist es hilfreich, den Auftrag mit einem bestimmten Ort zu verknüpfen, zum Beispiel mit dem Kirchenvorhof oder der Dorfmitte.

Stellt euch vor, ihr dürftet entscheiden, wie es hier in Zukunft aussieht, und die beste aller Welten entwerfen. Was von heute gibt es dann noch? Und was ist neu dazukommen? Wie sehen die Gebäude aus? Wie die Straßen? Und was ist vielleicht in der Luft unterwegs? Sammelt auf einer Liste, was für euch zur Zukunft (an diesem Ort) dazugehört.

Die Zukunftsprojekte von M1 können im Raum ausgehängt werden, sodass die Konfis dort jederzeit vorbeischauen können.

6. Schritt: Zukunftsbilder malen (30 Min.)

Jetzt ist es an der Zeit, eure beste Zukunft aufs Papier zu bringen.

Ihr bekommt nun eine Vorlage für ein 360°-Bild. Hier werden auf einem Blatt alle vier Himmelsrichtungen dargestellt. Die Linien dienen zur Orientierung. Nun könnt ihr aufmalen, was zu eurer besten Zukunft dazugehört. Am besten, ihr malt viele kleine Bilder auf das Papier. Die lassen sich in der VR-Brille am besten betrachten.

Nach einiger Zeit bekommen die Gruppen dann die VR-Brillen und können schon einmal schauen, wie ihr Bild darin aussieht. Hierfür fotografieren sie das Bild im Querformat ab und schneiden mit der Bildbearbeitung die Ränder weg. Dann öffnen sie die Webseite panoform.com und gehen auf „try it“. Dort laden sie das Bild hoch und stellen den VR-Brillen-Modus ein. Nun können sie sich im Bild umsehen.

Es ist empfehlenswert, dass die Leitung vorab selbst ein 360°-Bild als Anschauungsmaterial  erstellt. So kann sie am besten erklären, wie das Malen mit den Linien gut funktioniert.

Wenn eine Gruppe früher fertig ist als die anderen, kann sie auch ein zweites oder drittes Bild von einem anderen Ort malen.

7. Schritt: Ausstellung der VR-Bilder (10 Min.)

Alle Tische werden zusammengeschoben, sodass eine lange Tafel entsteht. Alternativ können die Bilder auch an einer Wand aufgehängt werden.

Nun lasst uns gemeinsam Reisen in die Zukunft machen und sehen, was die Gruppen dargestellt haben.

Die Bilder liegen ausgebreitet auf der Tafel. Zu jedem Bild gibt es auch eine VR-Brille. Nun können die Konfis frei um die Tafel gehen und die Bilder der anderen besichtigen.

8. Schritt: Präsentation der Bilder (10 Min.)

Zum Schluss trifft sich die Gruppe wieder im Stuhlkreis.

Wir konnten verschiedene Zukunftsvisionen besuchen. Aber die spannende Frage dahinter ist: Was habt ihr euch dabei gedacht?

Jetzt kann jede Gruppe noch einmal ihr Bild vorstellen und erklären, was sie dargestellt hat und was es vielleicht damit auf sich hat. Die anderen oder die Leitung können Rückfragen stellen oder sich mit der Gruppe überlegen, ob vielleicht das eine oder andere Element in der Konfi-Zeit umgesetzt werden kann.

Die fertigen Bilder können nach der Konfi-Stunde samt einer VR-Brille und einer Anleitung in den Räumlichkeiten der Gemeinde ausgestellt werden.

Material

  • M1 – Zukunftsprojekte
  • VR-Linsen (s. Vorbereitung)
  • ausgedruckte Vorlagen zum Basteln einer VR-Brille (s. Vorbereitung)
  • Karton, Größe passende zur Bastelvorlage (z. B. eine leere Pizzaschachtel pro Kleingruppe)
  • Scheren, Klebstoff
  • ein Smartphone pro Kleingruppe (gerne kann das eigene Gerät genutzt werden)
  • WLAN
  • bunte Stifte
  • Papier
  • ggf. ausgedruckte Grids als Vorlage für 360°-Bilder (s. Vorbereitung)

Dieser Baustein ist für zwei Konfi-Stunden konzipiert. Er eignet sich aber auch für einen Konfi-Tag oder eine Einheit auf einer Konfi-Freizeit. Zum Basteln der VR-Brillen werden neben Karton (z. B. von leeren Pizzaschachteln) auch VR-Linsen benötigt. Diese sollten im Vorfeld bestellt werden. Pro Kleingruppe wird außerdem ein Smartphone mit Internetzugang benötigt.
Der Baustein behandelt kein explizites theologisches Kernthema der Konfi-Arbeit, lässt sich aber als kreatives Element gut mit solchen verbinden. So kann er beispielsweise an die Bewahrung der Schöpfung anknüpfen, auf die individuelle Geschichte der Kirchengemeinde aufbauen oder mit der Bearbeitung von Paradiesvorstellungen einhergehen. Er bietet sich auch zur Vorbereitung eines Konfi-Projektes an wie z. B. eine Fairteiler-Station in der Gemeinde oder eine Baumpflanzaktion

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