Die evangelische Kirchengemeinde St. Markus Hoheluft in Hamburg hat sich angesichts der bevorstehenden Weihnachtsfeier in Zeiten von Corona etwas ganz besonderes einfallen lassen: Ein Krippenspiel, das von Konfirmand*innen und Jugendlichen auf 20 verschiedenen Balkonen/Orten im Stadtteil aufgeführt wird. Herzlichen Dank an Sabine Simon, Diakonin und Initiatorin des Projekts, dass wir ihre kurze Projektbeschreibung hier veröffentlichen dürfen! Vielleicht entspinnen sich ja weitere kreative Ideen, angepasst auf die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten.
Als Antwort auf die Frage, wie es in diesen Zeiten Weihnachten werden kann, haben wir, die haupt- und ehrenamtlich Verantwortlichen aus der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Markus Hoheluft in Hamburg, uns entschieden, Krippenspiel und Weihnachtswerdung in die Hände ganz vieler Menschen zu legen und das Krippenspiel auf die Straße zu bringen.
Eine erste Rundmail ergab eine überwältigende Rückmeldung. Die benötigten 80 Mitwirkenden waren gefunden, ebenso die Balkone im Hochparterre oder im ersten Stock, auf denen die Szenen des Krippenspiels gespielt werden sollen, und Menschen, die die 52 nötigen Kostüme nähen würden. Und sehr viele schrieben dazu, wie glücklich sie seien, dass sie Weihnachten mitmachen dürften.
So sehen wir Heiligabend zuversichtlich entgegen. Nicht nur die ca. 1000 Menschen, die in „normalen“ Jahren in die Krippenspiele und die Christvesper kommen (in eine Kirche mit eigentlich 270 Sitzplätzen …) werden Weihnachten erleben können, auch Menschen im Stadtteil, die nicht zur Kirche kommen oder gehören, werden an den insgesamt 20 Balkonen / Orten vorbeikommen und den ein oder anderen Teil der Weihnachtsgeschichte in zeitgemäßer Form zu hören bekommen.
Konkret gibt es zwei Rundkurse mit je 10 Spielszenen, die erste auf dem Anfangsplatz, der gut organisiert die Menschen mit Abstand vor die erste Bühne schickt. Dann folgt ein ca. 30-minütiger Weg durch den Stadtteil in Gruppen von 3 – 4 Familien unter Führung je eines „Leitsterns“, der an 8 Balkonen / Bäumen / Klettergerüsten vorbeiführt, auf denen jeweils eine Szene gespielt wird, wenn die Gruppe da ist. Der Weg endet auf einem Platz an einer sehr großen Krippe, an der die letzte Szene stattfindet. Anschließend wird noch ein Foto gemacht, bei dem die Familien Teil des Volkes an der Krippe sind. Und es gibt ein Mitgebsel, das die „Krippenfiguren“ den Menschen mitgeben. Den Kindern einen Reflektor-Engel, den Erwachsenen eine goldene Schriftrolle mit einem der „Krippensätze“.
In der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Markus Hoheluft haben wir das Glück, dass es wirklich viele interessierte und ansprechbare Menschen gibt, die wir immer wieder auch zum Mitwirken gewinnen können. Und deren Mitwirken dann weitere Kreise zieht.
So gehen wir davon aus, dass diese Art, die Weihnachtsbotschaft auf die Straßen zu bringen, nicht nur im Stadtteil für Gesprächsstoff sorgen wird, sondern auch andere Menschen als bisher dazu bringt, neugierig zu gucken, was beim nächsten open-air auf dem Kirchplatz denn tatsächlich los ist.