Zwei Passionsspiele im Rahmen eines Konfi 3-Jahres

Die Nacht im Garten

Zwei neue Passionsspiele rücken den Garten Gethsemane und den Weg Jesu zum Kreuz in den Mittelpunkt. Kinder der Klassen 3 und 4 haben sie mit einfachen Mitteln einstudiert – wenige Proben, selbst gestaltete Kostüme, begleitende Lieder. So setzen sie sich spielerisch mit Jesu Sterben, Trauer und Hoffnung auseinander und erleben zugleich: Der Tod ist nicht das Ende.

Ein Baustein von Anna Maria Baltes

Bei vielen unserer Veranstaltungen in der Passionszeit stehen das letzte Abendmahl, Karfreitag und Ostern im Vordergrund. Mit dem ersten hier vorgestellten Passionsspiel mit Kindern rückt das Geschehen im Garten Gethsemane in den Fokus.

Das zweite Passionsspiel rückt den Weg zum Kreuz in den Mittelpunkt.

Die Kinder setzen sich mit dem Sterben Jesu auseinander. Sie erleben im Spiel Hoffnungslosigkeit und Trauer. Und nehmen dennoch wahr, dass Jesus den Tod überwunden hat.

Die beiden Passionsspiele sind mit Kindern der Grundschulklassenstufen 3 und 4 eingeübt worden. Die Vorbereitungen mit den Kindern beschränkten sich auf ein Treffen zur Rollenverteilung und auf 3 bis 4 Sprech- und Spielproben. In den Wochen vor Ostern war die Erarbeitung des Stücks Inhalt des Religionsunterrichts. Am letzten Tag vor den Ferien führten die Kinder das Stück für die Schulgemeinschaft auf. Ebenso wäre die Erarbeitung mit einer außerschulischen Gruppe denkbar. Dann bedarf es eines Treffens zur Rollenverteilung, fleißiges Textlernen in Kleingruppen sowie und 3 bis 4 Sprech- und Spielproben.

Die Kostüme wurden gemeinsam mit den Kindern entworfen, die sich ebenfalls über die Requisiten Gedanken machten. Bei den Kostümen und Requisiten wurde darauf geachtet, dass diese so einfach wie möglich zu besorgen oder herzustellen waren.

Die Aufführung der beiden Passionsspiele fand im Kirchenraum bzw. im Gemeindehaus statt, ohne in einen Gottesdienst eingebettet zu sein. Dennoch wurde durch die Anmoderation und die musikalische Begleitung die Passionsspiele in einen spirituellen Kontext gestellt.

Vorbereitung

  • Kopien für die Sprech-Rollen
  • Rollenverteilung
  • 3 bis 4 Proben
  • Einüben der Lieder mit den Kindern
  • Requisiten und Kostüme besorgen oder herstellen.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Plakate, Information und Einladung an die Familien.
  • Liedblatt für die Besucher*innen erstellen
  • Eine Person, die die Spiele musikalisch begleitet.


Eine geheimnisvolle Nacht im Garten

Ein Passionsspiel für mindestens 15 Kinder

Die Szene ist der Garten Gethsemane angelegt. Die Kinder stellen darin die „Gartenbewohner“ dar: Tiere und Pflanzen. Sie sind alle Freunde von Jesus, weil er oft alleine in den Garten kam, um zu beten.

Im Hintergrund der Bühne zeigen Szenenbilder (Projektion von den Kindern gestalteten Bildern oder Schattenrissbilder) die Orte der Ereignisse um Jesus: Garten Gethsemane, Kreuz und der Sonnenaufgang am Ostertag.

Folgende 15 Rollen sind in der dargebotenen Vorlage berücksichtigt. Selbstverständlich können Rollen geteilt werden oder weitere Nebenrollen aufgenommen werden:

  • Eule
  • Schlange
  • Hahn
  • zwei Tauben
  • drei Krähen
  • zwei Schafe
  • zwei Raupen (werden am Ende zu Schmetterlingen)
  • drei Blumen.

Noch einige Hinweise zu den Rollen

Unter den Tieren gibt es die Eule und die Schlange, die besonders klug sind und Kenntnis der heiligen Schriften haben.

Die Krähen können hin- und herfliegen und von dem Bericht erstatten, was sich am Palast des Hohepriesters oder an der Kreuzigungsstätte ereignet. Sie kommentieren das von ihnen miterlebte Geschehen.

Die Tauben sind sehr verliebt.

Die Zuschauer*innen sind durch die Gesänge beteiligt. Folgende Lieder sind integriert:

  • Hevenu Schalom
  • Bleibet hier und wachet mit mir
  • Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht

Material:

  • M1- drei Szenenbilder
  • M2-ein gezeichnetes Bild für Flyer, Plakate und Liedblätter
  • Beamer, um der Szenenbilder zu projizieren.
  • Kostüme: z.B. Gummistiefel für Raupen. Chiffon- Tücher für Blumen und Schmetterlinge. Kokons (mit Watte ausgestopfte braune Säckchen)
  • Liedblätter für Besucher*innen

Eine geheimnisvolle Nacht im Garten

Anmoderation

Es ist Abend im Garten, Jesus kommt in den Garten, wie es seine Gewohnheit ist. Aber an diesem Abend ist alles anders: Es ist der letzte Abend im Leben von Jesus. Die Tiere und Pflanzen erleben mit, wie es Jesus ergeht.

Die Kinder/ Tiere werden kurz vorgestellt. Sie zeigen sich.

  • In diesem Baum lebt eine weise Eule. Sie fühlt sich in der Nacht wohl.
  •             Ganz anders der Hahn. Jeden Morgen kräht er auf diesem Misthaufen.
  • Die Krähen sind die, die alles mitbekommen in Jerusalem. Sie informieren die anderen Tiere über das Geschehen an anderen Orten.

Jesus hat einmal gesagt: Seid klug wie Schlangen, und doch frei von Hinterlist wie Tauben.

            So sind auch eine Schlange und zwei Tauben unter den tierischen Freunden von Jesus.

Jesus hat auch gesagt: Ich bin der gute Hirte. Ein guter Hirte ist bereit, für seine Schafe zu sterben.

            So dürfen die Schafe auch im Garten nicht fehlen.

Jesus sagte: Warum macht ihr euch Sorgen um das, was ihr anziehen sollt? Seht, wie die Blumen auf den Feldern wachsen! Sie arbeiten nicht und machen sich keine Kleider, doch ich sage euch: Nicht einmal Salomo bei all seinem Reichtum war so prächtig gekleidet wie irgendeine von ihnen.

            Deshalb gibt es an diesem Ort viele Blumen.

            Und dann leben in diesem Garten auch noch dicke, krabbelige Raupen.

Szene 1                                Szenenbild 1: Garten Gethsemane bei Nacht

Dazu singen alle gemeinsam das LIED:  Hevenu Schalom

Die Tiere spielen im Garten, die Raupen gehen einmal quer über die Bühne, Tauben picken Körner, die Schlange schlängelt sich. Eule schläft noch.

 

Szene 2

Krähen:              Sie kommen! Sie kommen!

Tiere rufen durcheinander: Ich sehe Jesus! Da kommt Petrus! Da sind sie alle!

Hahn:                   Hä? Da sind nur elf Freunde bei Jesus.

Schlange:        Du hast dich bestimmt verzählt!

Hahn:                   Zähl doch nach!

Schlange zählt mit dem Finger nach, alle Tiere folgen den Bewegungen ihrer Hand und nicken rhythmisch dazu

Schlange:        Acht, neun, zehn, elf.

Hahn:                   Ja, nur elf Jünger! Seltsam, oder?

Tiere drängeln und schubsen, recken die Hälse

Schaf 1:              Was machen sie denn? Wir sehen gar nichts!

Krähe 1:             Krah! Sie streiten sich, wer am besten ist.

Eule:                      Das schon wieder! Warum müssen die Menschen sich immerzu mit anderen vergleichen?

Schlange:        Na, da braucht man wohl kein Prophet sein, um zu wissen, wer sich für den Besten hält…

Taube 1:             Wie meinst du das? Alle haben Jesus doch so lieb!

Taube 2:             verliebt: Ich auch! Und dich habe ich auch lieb!

Taube 1:             verliebt: Oh, ich dich auch…

Die anderen Tiere rollen mit den Augen…

Schlange:        Alle haben Jesus lieb, klar. Aber Petrus muss immer die Nummer eins sein. Guck ihn dir an!

Schlange ahmt Petrus nach, läuft wie ein aufgeplusterter Bodybuilder

Eule:                      Man sollte nie nach dem Äußeren urteilen. Vielleicht sieht er nur so großspurig aus und ist in Wahrheit ganz bescheiden.

Krähe 2:             Krah! Dieser Petrus! Krah! Er sagt, er würde alles für Jesus tun, sogar sterben! So ein Angeber! Krah!

Schlange:        Sag ich ja.

Taube 1:             Er ist eben ein wirklich guter Freund.

Taube 2:             verliebt: So wie du!

Taube 1:             verliebt: Und wie du!

Die anderen Tiere rollen mit den Augen…

Schlange:        Wir werden ja sehen… Was machen sie denn jetzt?

Krähe 1:             Krah! Ob das gutgeht? Krah! Jesus will alleine beten. Die Jünger sollen wachbleiben, beten und auf ihn warten. Krah!

Schlange:        Das schaffen die doch ohne Hilfe nie im Leben!

Eule:                      Jesus weiß schon, was er tut. Aber wir können ja die Raupen hinschicken, dass sie die Jünger ein bisschen kitzeln und wachhalten!

Die anderen Tiere stimmen jubelnd zu, klatschen.

Szene 3

Die Blumen stehen da, Arme seitlich ausgebreitet, Hände nach oben (wie zum Segen).

Blume 1:            Da kommt Jesus, um zu beten.

Blume 2:            Oh, armer, armer Jesus! Er sieht so traurig aus!

Blume 2 „welkt“ – Hände zeigen jetzt nach unten.

Blume 3:            Die Menschen sagen so gemeine Sachen zueinander.

Blume 3 „welkt“

Blume1:             Sie können es nicht ertragen, wenn einer so friedlich ist wie Jesus.

Blume 1 „welkt“

Blume 2:            Jesus hat den Menschen gesagt: Seht die Blumen an und lernt von ihnen.

Drei Glissandi aufwärts auf Glockenspiel, dazu blüht je eine Blume wieder auf: Pling, pling, pling. Blumen sonnen sich, drehen leicht die Oberkörper.

Blume 2:            Armer, armer Jesus! Er hat uns so oft getröstet.

Blume 3:            Wie könnten wir ihm jetzt helfen? Kommt, wir lauschen, was Jesus betet!

(Die Blumen lauschen)

Blume 3:            Erkennt ihr es?

Blume 1:            Oh, wenn Jesus sich dieses Gebet ausgesucht hat, dann muss es ihm wirklich schlecht gehen. Kommt, wir beten es mit ihm!

PSALM 22 wird ganz oder teilweise im Chor gesprochen.

Blumen nehmen dazu ihre Hände = Blätter in eine Gebetsstellung

Hier ist auch Einbindung der Zuschauer möglich, wenn Psalm 22 auf Programmzettel gedruckt wird.

Alle Blumen:                  Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.                          …

Blumen setzen sich und befestigen unauffällig die „Kokons“ (braune, mit Watte ausgestopfte Stoffsäcke) am Arm.

 Szene 4

Die Raupen kommen auf die Bühne gekrabbelt. Das dauert eine Weile…

Raupe 1:            Oh nein, wir sind zu spät!

Raupe 2:            Die Jünger schlafen schon!

Raupe 1:            Das können wir ändern.

Alle Raupen:                  Kitzelalarm!

Raupe 1:            Aber wo sollen wir sie kitzeln?

Raupe 2:            Ich würde sagen, zuerst an den Füßen.

Raupe 1:            Dann können sie an ihren Weg mit Jesus denken.

Alle Raupen:                  Auf die Füße, fertig, los!

Raupen kitzeln die Jünger an den Füßen. Die Jünger reagieren nicht.

Raupen krabbeln langsam von der Bühne ab, dann kehren sie um.

Dazu singen alle gemeinsam das LIED: Bleibet hier und wachet mit mir

Raupe 2:            Das hat nicht geklappt.

Raupe 1:            Wir müssen es woanders versuchen. Die waren doch heute Abend mit Jesus essen. Kommt, wir kitzeln ihre Lippen!

Raupe 2:            Bist du wahnsinnig! Was ist wenn sie Gähnen und uns verschlucken?

Raupe 1:            Oder plötzlich anfangen zu schnarchen!

Raupe 2:            Dann nehmen wir den Bauch.

Alle Raupen:                  Kitzelalarm!

Raupen kitzeln die Jünger an den Lippen. Die Jünger reagieren nicht.

Raupen krabbeln langsam von der Bühne ab, dann kehren sie um

Dazu singen alle gemeinsam das LIED: Bleibet hier und wachet mit mir

Raupe 2:            Das hat auch nicht geklappt.

Raupe 1:            Jesus kommt bald zurück. Er soll seine Freunde nicht schlafend finden.

Raupe 2:            Dann machen wir einen letzten Versuch – im Ohr!

Raupe 1:            Oh, im Ohr!

Raupe 2:            Dann erinnern sie sich an die Worte, die sie von Jesus gehört haben!

Alle Raupen:                  Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben von deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft, mit deinem ganzen Verstande

Und deinen Nächsten wie dich selbst!

Und jetzt: Kitzelalarm!

Raupen kitzeln die Jünger an den Ohren. Die Jünger reagieren nicht.

Raupen krabbeln langsam von der Bühne ab, dann kehren sie um

Dazu singen alle das LIED: Bleibet hier und wachet mit mir

Raupe 1:            Es hilft alles nichts. Da kommt Jesus und seine Jünger schlafen.

Raupe 2:            Und dort, was ist das?

Raupen krabbeln ängstlich an den Rand der Bühne, die Schafe treten auf

Schaf 1:              Da kommen Soldaten mit Fackeln!

Schaf 2:              Und Judas, der 12. Freund von Jesus, der eben fehlte.

Schaf 1:              Immerhin der ist wach geblieben. Seht mal, er küsst Jesus!

Schaf 2:              Aber was ist das? Die Soldaten nehmen Jesus gefangen!

Schaf 1:              Judas hat Jesus verraten!

Alle Schafe :                   Oh nein!

Schaf 1:              Warum hilft denn keiner!

Alle durcheinander: Stop! Halt! Hilfe! Jesus ist doch kein Verbrecher!

Dann Achselzucken. Die Tiere stampfen, tuscheln und schlafen dann ein.

Szene 5

Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht.

Blumen verschließen die Blüten, Tiere legen sich schlafen, Eule beginnt zu fliegen und spricht evtl. Abendgebet, evtl. Licht auf blau stellen.

Szene 6               Szenenbild 2: Sonnenaufgang

Eule:                      Jetzt werden mir die Augen schwer… Hoffentlich hat Jesus die Nacht gut überstanden.

Taube 1:             Hoffentlich sind seine Freunde bei ihm geblieben!

Taube 2:             Petrus hat ja versprochen, alles für Jesus zu tun. Der wird ihm schon helfen.

Schlange:        Jetzt strecke ich mich erst mal, es ist ja noch so furchtbar früh!

Alle Tiere erzählen durcheinander von ihrer Nacht, gähnen, recken und strecken sich.

Der Hahn kräht, alle erstarren.

Eule:                      Habt ihr das auch gehört? Der Hahn hat gekräht. Die Nacht ist vorbei.

Hahn (bester Laune): Na dann, guten Morgen allerseits!

Schaf 1:              Guten Morgen? Ich weiß nicht, ob es wirklich ein guter Morgen wird. Aber ich hoffe es. Ich hoffe, hoffe, hoffe es. Dass Jesus bald wieder hier sitzt und betet und alles wieder gut wird.

Schaf 2:              Meinst du, seine Freunde sind bei ihm geblieben? So wie sie es versprochen haben?

Eule:                      Jesus hat gesagt, dass sie ihn alle verraten und verlassen werden, ehe der Hahn kräht.

Schaf 1:              Und jetzt hat er gekräht.

Alle Tiere nicken. Tiere stützen Kopf, lungern ratlos herum.

Die erste Krähe kommt aufgeregt herbeigeflogen

Krähe 1:             Verrat! Verrat!

Eule:                      Was ist passiert, liebe Krähe?

Krähe 1:             Ich saß auf einer Zinne im Palast des Hohenpriesters und habe gesehen, wie sie Jesus dorthin geführt haben. Er war gefesselt! Wie ein Verbrecher!

Schlange:        Das wissen wir schon, er sollte dort ins Gefängnis.

Taube1:              Aber was ist mit seinen Freunden?

Krähe 1:             Verrat! Verrat! Das ist es ja! Petrus hat gesagt: „Ich kenne Jesus nicht.“

Die zweite Krähe kommt aufgeregt herbeigeflogen

Krähe 2:             Verrat, Verrat!

Krähe 1:             Du bist zu spät. Ich hab schon erzählt, dass Petrus gesagt hat: „Ich kenne Jesus nicht“

Krähe 2:             Verrat! Verrat! Es kommt noch schlimmer. Zu einem anderen hat er gesagt: „Ich habe mit diesem Jesus nichts zu tun!“

Taube 2:             Was? Aber er ist doch sein bester Freund! Er muss doch zu ihm halten!

Die dritte Krähe kommt aufgeregt herbeigeflogen

Krähe 3:             Verrat! Verrat! Zum dritten Mal hat Petrus seinen Freund im Stich gelassen. Er hat gesagt: „ich bin kein Freund von Jesus!“

Eule:                      Und alles bevor der Hahn gekräht hat. Wie Jesus es vorausgesagt hat.

Schaf 1:              Was wird denn jetzt mit Jesus passieren?

Krähen:              Wir fliegen zurück und finden es heraus!

Krähen flattern und krähen laut und fliegen davon.

Alle sind ratlos und traurig.

Taube 1:             Ach Hahn, warum hast du gekräht! Musste das sein?

Hahn:                   Ich krähe jeden Morgen. Das ist meine Aufgabe. Ich sage den Menschen: Die Nacht ist vorbei, ein neuer Morgen beginnt. Dann wissen die Menschen, dass sie auch neu anfangen können.

Schaf 2:              Wie soll Jesus noch neu anfangen? Er ist im Gefängnis?

Hahn:                   Es gibt immer einen neuen Anfang. Einen Ausweg. Licht am Horizont. Immer.

Schlange:        Auch für Judas, den Verräter? Auch für Petrus, den Feigling, das Großmaul?

Taube 2:             Ich bin so enttäuscht von den beiden!

Hahn:                   Ich auch. Aber ich krähe auch für die beiden. Gott lässt die Sonne aufgehen über Guten und Bösen. Es ist immer möglich, neu anzufangen. Gott vergibt die Schuld. Jeder neue Morgen erinnert daran. Deshalb krähe ich. Ich sage: „Kikeriki! Gott verlässt dich nie!“ Du kannst immer umkehren zu Gott.

Alle Tiere und die Blumen wiederholen im Chor: Du kannst immer umkehren zu Gott. Blumen stellen sich auf.

Dann legt sich die Eule schlafen: Gähnt und lehnt sich an Sprecherpult. Die anderen Tiere bewegen sich bis zum Gongschlag.

 

Szene 7                               

Blumen stehen auf.

Neue Folie! Im Hintergrund ist die Kreuzigung zu sehen. Drei Gongschläge.

Die Blumen falten ihre Blütenblätter zusammen. Es ist ganz still.

Eule:                      Hab ich verschlafen? Ist schon Nacht? Warum ist es denn so still? Was ist hier los?

Schaf 2:              Die Blumen trauern. Jesus ist gerade am Kreuz gestorben.

Eule:                      Ach so.

Schlange:        Bist du gar nicht überrascht?

Eule:                      Jesus hat es doch immer gesagt, dass er leiden und sterben wird.

Blumen schütteln sich, winken mit den Blütenblättern ab, zittern, sind ganz aufgebracht.

Blume 1:            Das hat er gesagt, das hat er gesagt,… Das bringt doch jetzt alles nichts mehr. Er ist tot!

Blume 2:            Es war alles sinnlos. Ich blühe nie wieder!

Blumen verschränken die Arme/Blütenblätter und schmollen.

Eule:                      Ach, ihr lieben Blumen! Erinnert euch doch an das, was Jesus gesagt hat. Wenn das Samenkorn nicht in die Erde gelegt wird und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber in die Erde gelegt wird und stirbt bringt es viel Frucht.

Alle Blumen:                  Hä?

Eule:                      Naja, ihr Blumen wart ja alle mal ein Samenkorn. Und wo ist das Samenkorn jetzt?

Blume 3:            Das gibt es nicht mehr.

Schaf 2:              Eben. Das Samenkorn ist nicht mehr da, so wie Jesus nicht mehr da ist. Aber ist da, wo das Samenkorn war, einfach „nichts“? War alles umsonst?

Blume 1:            Nein, wir sind gewachsen.

Schaf 1:              Ja, und ihr könnt mit euren Blüten Freude zaubern.

Eule:                      Es ist wie mit den Raupen. Erinnert ihr euch an die dicken Raupen, die hier im Garten waren?

Blume 2:            Ja, Gott sei Dank sind wir die los! Die haben uns angeknabbert.

Blume 3:            Wo sind die eigentlich alle hin?

Eule:                      Na, die sind bei euch! Die hängen doch verpuppt an euren Blättern!

Blumen lösen ihre schmollende Haltung, breiten die Arme aus und gucken darunter, gucken und staunen, als sie Kokons entdecken.

Blume 1:            Also, liebe Eule, das sind doch keine Raupen!

Blume 2:            Raupen sind krabbelige Vielfraße.

Blume 3:            Das hier sieht aus wie tot!

Eule:                      Es ist nicht gut, nur auf den äußeren Schein zu achten.

Schlange:        Ganz genau!

Blume 1:            Aber wie eine Raupe sieht das hier jedenfalls nicht aus. Dabei bleibe ich.

Eule:                      Du hast auch Recht. Eine Raupe wird das nie wieder. Das Raupenleben ist vorbei.

Schlange:        So wie für Jesus das Menschenleben.

Taube 1:             Es ist so furchtbar traurig!

Taube 2:             Lass uns zusammen bleiben, solange wir leben!

Tauben umarmen sich. Tiere zögern einen Moment, umarmen sich dann ebenfalls, wie eine Mannschaft, alle Arm in Arm

Blume 2:            Wenn es aber keine Raupe mehr wird, was soll denn dann noch kommen?

Eule:                      Habt Geduld und Vertrauen. Eines Tages werdet ihr es sehen.

Krähen kommen eine nach der anderen angeflattert

Krähe 1:             Krah! Jesus wurde in ein Grab gelegt.

Krähe 2:             Seine Freundinnen wollen übermorgen das Grab besuchen.

Krähe 3:             Wer weiß? Krah! Wer weiß? Vielleicht ist Gott stärker als der Tod!

Blume 2:            Was ist das? Das tote Ding an mir knistert und knackt!

Blume 1:            Bei mir bewegt sich etwas!

Hahn:                   Schaut euch das an! Kikeriki! Gott verlässt dich nie!

Blumen tauschen die braunen Stoffsäcke gegen farbige Chiffon-Tücher.  Auch die Kinder, die in den Raupenkostümen steckten, kommen mit bunten Chiffon-Tüchern zurück auf die Bühne. So werden Schmetterlinge angedeutet, zugleich kann das Schwenken der bunten Tücher auch als Jubeltanz verstanden werden: Das Leben siegt über den Tod.

Alle singen LIED: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht.

Zusammen für Jesus

Ein Passionsspiel für mindestens 7 Kinder

In diesem Stück wechseln Spielszenen und Erzählstücke einander ab.

Die Erzählstücke können so in Szene gesetzt werden, dass das „erzählende Tier“ alleine die Bühne betritt, sich kurz bewegt und dann in der Bewegung einfriert, während eine erwachsene Person aus dem Off erzählt. Es werden hier keine Nacherzählungen der zugrundeliegenden biblischen Texte vorgeschlagen. Die biblischen Geschichten sind hier im Verlauf durch Stichworte angedeutet lediglich aufgeführt.

Die Erzählstücke können zum Beispiel auch mit den Kindern erarbeitet werden und dann von ihnen selbst vorgetragen werden.

Man kann das Stück mit unterschiedlich großen Gruppen aufführen.

Mindestens zu besetzen sind:

  • Maus
  • zwei Motten
  • Esel
  • Glühwürmchen
  • Vogel
  • Holzwurm

Die Sprechrollen können auf mehrere Kinder aufgeteilt werden. Weitere Tiere können als stumme Rollen ergänzt werden. Hier bieten sich Fressfeind-Paare an: zum Beispiel Fuchs und Gans, Wolf und Schaf.

Es ist ein LIED aufgenommen: Alle Knospen springen auf

Material:

  • Ein großes, schweres Holz- Kreuz
  • Bühnenbild
  • Kostüme
  • Liedblätter für Besucher*innen

1. Szene: Pantomime

Alle Tiere streiten.

immer zwei Feinde kommen aufeinander zu, machen eine Streitgeste, gehen wieder auseinander.

Bei einer kleinen Spielgruppe können diese Streitbegegnungen auch gemalt und projiziert werden.

Fuchs – Gans

Katze – Maus

Wolf – Schaf

Frosch – Fliege

2. Szene:

Esel:                      Was ist denn hier los?

Tiere durcheinander: Schimpfen, erzählen, weinen…

Vogel:                   Jesus wurde gefangen genommen und zum Tode verurteilt!

Maus:                   Jesus war im Gefängnis! Jetzt soll er sein Kreuz tragen!

Glühwürmchen: Sie wollen Jesus töten! Er soll am Kreuz sterben!

Motte:                                    Der arme Jesus! Das hat er nicht verdient!

Und jetzt soll er auch noch selbst das schwere Kreuz tragen?

Das ist ungerecht.

Maus:                   Los, Esel, trag du das Kreuz für Jesus!

Alle Tiere:        Ja, der Esel ist stark! Esel! Esel! Esel!

Esel:                                        Ich denke gar nicht dran! Ich helfe doch nicht mit, dass Jesus gekreuzigt wird und stirbt! Jesus ist mein Freund, er soll leben!

3. Szene:

Esel erzählt: Geburt Jesu, Jesus beruft Zöllner, Einzug in Jerusalem

4. Szene:

Vogel:                  Was machen wir denn jetzt? Wenn der Esel nicht will…

Motte:                                   Ich finde es immer noch gemein, wenn Jesus sein Kreuz auch noch tragen soll. Der arme Jesus!

Maus:                   Ja, finde ich auch.

Vogel:                  Dann müssen wir das Kreuz tragen!

Maus:                                    Wie denn, wir sind viel zu schwach! Das Kreuz ist riesig! Wir können Jesus nicht helfen. Das sieht doch ein Blinder!

Glühwürmchen: Sag das nicht. Vielleicht sieht es nur so aus.

Jesus hat vielen geholfen, die Welt mit anderen Augen zu sehen.

5. Szene:

Glühwürmchen erzählt: Blindenheilung, vom Licht der Welt und der dunkelsten Stunde im Garten (Gefangennahme)

6. Szene:

Ein Glühwürmchen versucht das Kreuz zu ziehen und stöhnt

Alle anderen spotten

Motte 1:                               Hört auf, das arme Glühwürmchen zu verspotten! Wisst ihr nicht, dass auch Worte weh tun können? Wenn ihr das gesehen hättet, wie sie Jesus verspottet haben.

Maus:                   Wovon redest du, liebe Motte?

Motte 1:             Ich hatte gerade so schönen roten Stoff zu fressen gefunden, und dann das!

Tiere:                    Was denn? Erzähl!

7. Szene:

Motten erzählen: von der Verspottung Jesu und vom Schatz im Himmel.

Motte 1:              Sie haben Jesus alles weggenommen. Aber Jesus hat gesagt, es kommt sowieso nicht auf die Schätze an, die wir besitzen. Sondern auf den Schatz im Himmel, den keine Motte zerfressen kann.

Motte 2:              Hat er auch gesagt, was wir Motten dann im Himmel essen sollen?

Motte 1:              Ha, ha. Im Himmel wird es für alle genug geben. hast du denn kein Vertrauen?

8. Szene:

Alle versuchen das Kreuz zu ziehen, klappt nicht.

Setzen sich auf Rand, ganz erschöpft.

Maus:                                    Das Kreuz ist einfach zu schwer!

Vogel:                                    Wir müssen stärker werden!

Maus:                                    Na dann, fangen wir an zu trainieren!

Alle Tiere machen Liegestütze und Kniebeugen und andere Turnübungen.

Setzen sich wieder völlig erschöpft hin.

Holzwurm kommt plötzlich aus dem Kreuz und spuckt Mund voll Sägespäne aus.

Holzwurm:      Hallihallo! Wie seht ihr denn aus?

Vogel:                                    Wir sind erschöpft und traurig. Wir wollen das Kreuz ziehen, aber wir sind nicht stark genug für das schwere Ding.

Holzwurm:      Dann muss es wohl leichter werden! Lasst mich nur machen!

Maus flüsternd:            Das dauert so aber ewig!

9. Szene:

Esel:                      Seid ihr noch immer hier?

Vogel:                  Wir wollen Jesus nicht allein lassen.

Er hat so vielen Menschen Hoffnung gemacht.

Glühwürmchen: Er hat Menschen die Augen geöffnet.

Maus:                                    Komm schon Esel, gib dir einen Ruck! Wenn du auch noch mitmachst, schaffen wir es. Alle zusammen!

Esel:                                        Was hilft das denn jetzt noch? Jesus muss doch so oder so sterben! Ihm jetzt zu helfen, ist sinnlos!

Glühwürmchen: Das sehen wir dann.

Esel:                      Dann müssen aber wirklich alle Tiere mitmachen!

Glühwürmchen: Bäh, aber nicht der Frosch! Der frisst Insekten!

Maus:                                    Und wenn die Katze mitmacht, bin ich raus!

Alle Tiere schmollen (andere Tiere treten paarweise auf)

Motte 1:                               Jetzt lasst doch den Streit sein. Es geht hier nicht darum, wer wen mag. Es geht um Jesus. Wenn ihr Jesus mögt, dann helft ihr jetzt. So, alle bitte: Hau ruck!

Alle gemeinsam:  Hau ruck

Kreuz wird über die Bühne gezogen

10. Szene:

Esel:                      Wir haben es geschafft!

Alle Tiere klatschen sich ab, die Feinde nehmen sich paarweise in den Arm.

Maus:                                    Eigentlich schade, dass es vorbei ist. Es war schön, gemeinsam etwas für Jesus zu tun.

Vogel:                  Können wir uns nicht wiedersehen? Etwas zusammen machen?

Motte 2:             Ohne Jesus?

Glühwürmchen: Jesus hat uns heute zusammengebracht. Vielleicht gelingt das wieder?

Esel:                      Vom Tod ist noch nie jemand auferstanden! Das weiß doch jeder Esel!

Motte 1               : Wer weiß, wer weiß. Wir werden sehen.

Alle singen: „Alle Knospen springen auf“. Die jeweils verfeindeten Tierpaare tanzen miteinander.

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