In dem 127 Seiten umfassenden Buch stellt die Autorin ihr mehrfach erprobtes Konzept vor. In sieben Abend-Einheiten, die jeweils 90 Minuten umfassen, wird eine Schatzkiste aus Holz für die Konfis gestaltet und gefüllt. Die Schatzkiste ist dabei das Medium, das dazu dient, den Konfis zu zeigen: „Ich schätze dich, ich sehe das Gute in dir, ich habe Interesse an deinem Leben, ich bin für dich da, wenn du mich brauchst.“ Bei der Konfirmationsfeier im Familienkreis oder zu einem anderen von der Familie bestimmten Zeitpunkt nach dem Konfirmationsgottesdienst kann diese Schatzkiste überreicht werden.
Die Eltern beschäftigen sich sehr wertschätzend mit ihrem Kind und ihrer Beziehung zu ihm aber auch niederschwellig ihrem eigenen Glauben. Es ist selbstverständlich möglich, dass entsprechend den unterschiedlichen Familien-Konstellationen andere Bezugspersonen der Jugendlichen teilnehmen. Paula Maisch bedient sich bei der Gestaltung der sieben beschriebenen Abende verschiedener Ansätze und Methoden der Biografiearbeit. Sie erklärt, was sie damit verbindet. Sie betont ferner, dass es für die Teilnahme an den Abenden keiner besonderen künstlerischen Veranlagung oder anderer besonderer Voraussetzungen bedarf.
Der erste Abend konzentriert sich auf die Gestaltung der Schatzkiste selbst. Die Folgeabende sind thematisch gefüllt mit der Frage nach den persönlichen Wurzeln in der Familie, der Geburt, dem eigenen Namen sowie der Taufe. Es folgt die Beschäftigung damit, wie das Kind das Leben der Bezugspersonen bereichert und mit einer Momentaufnahme auf dem gemeinsamen Weg. Bei einem als Online-Treffen gestalteten Abend kommen andere Bezugspersonen wie Paten, Tanten, ältere Geschwister der jeweiligen Konfis zu Wort. Am letzten Abend der Reihe geht es um die Auseinandersetzung mit dem Konfirmations-Spruch.
Es besteht keine Verpflichtung alle sieben Abende zu besuchen. Sie sind nur lose verbunden und voneinander thematisch unabhängig. So können auch teilnehmende Personen aus dem familialen Umfeld wechseln.
Zudem sind die Einheiten in ein Konzept der Willkommens-Kultur und wiederkehrender Rituale eingebettet, bei denen die Eltern beispielsweise auch Lieder wahrnehmen können, die in der Konfi-Zeit eingeübt werden, oder darüber nachdenken können, wo ihre Anknüpfungspunkte zu ihrem eigenen Glauben sind.
An jeden Abend entsteht etwas sehr Persönliches, das in die Schatzkiste gelegt wird. Darüber hinaus werden Ideen aufgezeigt, was im Laufe der Zeit bis zur Konfirmation additiv dazu kommen könnte.
Zudem gibt die Autorin Tipps zur Organisation und Durchführung vor Ort. Sie weist aber auch auf Stolperfallen hin oder gibt Anregungen, wie das jeweilige Thema und seine Erarbeitung in der Gestaltung der privaten Konfirmationsfeier integriert werden könnten.
Über die Internetseite des Neukirchner Verlages besteht die Möglichkeit, sich verschiedene Materialien wie die Einladungsschreiben der Autorin zu den jeweiligen Abenden, Beispiele und Impulstexte herunterzuladen. Die Worddokumente können gut auf eigene Verhältnisse angepasst werden.
Wem sieben Abende zu viel erscheinen, schlägt die Autorin eine kürzere Variante vor. Außerdem gibt sie Tipps, wie alle Abende online durchgeführt werden können.
Das Buch bietet einen detailliert beschriebenen, an der Praxis ausgerichteten Kurs, der gut auf die Situation vor Ort angepasst werden kann. Neben dem „Schatz“ für die Konfis zeigt das Projekt zugleich eine gute Möglichkeit auf, Konfi-Eltern als Personengruppe im gemeindlichen und regionalen Kontext in den Blick zu nehmen und während des Konfi-Jahres zu begleiten. Es bietet so Haupt- und Ehrenamtlichen ein Konzept, durch das Eltern niederschwellig an ein Angebot der Kirche vor Ort anknüpfen können.
Paula Maisch
Ich schenk dir eine Schatzkiste
Sieben Abende für Konfi-Eltern und Bezugspersonen
Neukirchner Verlagsgesellschaft mbH,
Neukirchen-Vluyn, 2025, 127 Seiten, 16,00 €