Wir haben im KU bei der Planung des Gottesdienstes über die Bedeutung und den Vollzug des Segens gesprochen (Worte + Spüren der Kraft und der Liebe Gottes) und haben den Jugendlichen vorgeschlagen, dass eine oder zwei Personen aus ihrem nächsten Kreis ihnen zur Seite treten und ihnen die Hand auf die Schultern legen.
Wir haben ein wenig Zeit gelassen und dann jeden Konfirmand sagen lassen, ob er/sie sich das vorstellen kann.
Das war gut so. Einige konnten es sich sofort vorstellen, andere waren eher passiv und hatten nichts dagegen. Ein Junge hat die Befürchtung geäußert, dass er unglaublich lachen muss (der hat nachher gar nicht gelacht. Das war ganz bewegend zwischen ihm und seinem Vater). Ein Mädchen sah sich im Zwiespalt, wen sie ansprechen soll, da sie niemanden bevorzugen, bzw. zurücksetzen wollte.
Nachdem wir darüber uns ausgetauscht haben und alle einig waren, habe ich den Eltern gemailt, wie das geplant ist und sie darum gebeten, sich darauf einzulassen.
Bei der Konfirmation habe ich es ganz kurz erklärt, dass beim Aufrufen der Konfirmanden die Segnenden auch nach vorne kommen sollen.
Wir hatten bei der Konfirmation zwei Kniebänke. Die Angehörigen sind gleich mit nach vorn gekommen und haben ihre Hand auf die Schultern gelegt.
Wir, Jugendreferent Danny Müller und ich, Pfarrerin Renate Egeler, waren im Abstand: ich habe den Segen mit erhobenen Armen gesprochen. Danny Müller hat den Segen mit der Nennung der trinitarischen Formel und dem Kreuzzeichen abgeschlossen.
Die Denksprüche haben wir vorgelesen. Die Schmuckurkunde und das Kreuz waren in einem schönen Umschlag auf einem Tischchen links und rechts der Kniebänke. Die Angehörigen haben den Umschlag den Konfirmanden überreicht.
Die Segnenden waren meistens zwei Personen, bei wenigen Jugendlichen eine Person.
Bei ca. einem Drittel waren es beide Eltern oder ein Elternteil. Bei drei Konfirmanden waren es die Geschwister (z.B. bei einer Konfirmandin, deren Eltern geschieden sind, waren es ihre beiden älteren Schwestern), ansonsten meinem Eindruck nach Tanten/Onkel, vermutlich die Patinnen und Paten.
Für mich war es sehr stimmig. Die Familien sind damit gut umgegangen. Ich hatte vor der Segnung noch erwähnt, dass die Jugendlichen sich entscheiden mussten, wer mit ihnen nach vorne tritt, dass dies aber stellvertretend für die ganze Familie geschieht, die die Konfirmanden mit ihren Segenswünschen und Gebeten begleiten.
Ich habe gute Rückmeldung darauf bekommen. („so sollte man es immer machen“)
Man könnte es als zu familienlastig empfinden, wo doch die Konfirmation die Ablösung von der Familie thematisiert und inszeniert. Gleichzeitig kann man es auch dahingehend deuten, dass die Nächsten/Eltern ihren Kindern den Segen Gottes mitgeben auf ihrem Weg der zunehmenden Selbstbestimmung.
So weit meine Erfahrungen von der Konfirmation in Hirschlanden. Vielleicht sind sie anderen hilfreich.