Konfi-Impuls für den 7. Sonntag nach Trinitatis (26. Juli 2020) zu Hebräer 13,1-3
(a+b 12/20, erschienen am 15. Juni 2020)
Dieser Konfi-Impuls steht vor der Herausforderung, dass in Zeiten von Corona sämtliche aktuelle Vorgaben beim Erstellen dieses Impulses beim Erscheinen desselben wieder passé sein werden. Die aktuelle Konfi-Maßgabe ist klar: Kontakt halten zu den Konfis von 2020 ist angesagt. Diese Maßgabe trifft in das Zentrum von Konfi- und Jugendarbeit: Sie ist zu allererst Beziehungsarbeit. Doch wie gestalten wir diese aus? Die Konfis sind mit Unterricht durch Homeschooling und schrägen Schulpräsenztagen übersättigt. Konfi sollte sich daher derzeit nicht als Unterricht mit Arbeitsblättern zeigen.
Der siebte Sonntag nach Trinitatis ist der letzte vor dem Start der langen Sommerferien. Wo ansonsten das Termin überfüllte Schuljahr Kontakte im Übermaß bereitet hätte, ist dieses Jahr die Vorfreude auf eine Auszeit vollkommen anders gelagert. Zum Glück kein Home-Schooling mehr für einige Wochen! Aber wohin verreisen wir, wenn Grenzen dicht sind und die Flieger am Boden bleiben müssen? Nach Terrasien, Gartinien oder Balkonien? Was wäre eine Auszeit für die Konfis?
Hebräer 13,1-2 lese ich vor allem so, dass wir Pfarrerinnen und Pfarrer angesprochen sind (Perspektivwechsel!): (BasisBibel)
Die Liebe zu den Brüdern und Schwestern soll bestehen bleiben. Vergesst aber auch die Gastfreundschaft nicht. Denn auf diese Weise haben schon manche, ohne es zu wissen, Engel als Gäste aufgenommen.
Wenn wir als die „Brüder und Schwestern“ unsere Konfis ansehen, dann gebietet ihnen unsere Gastfreundschaft. Ja, denn womöglich sind unter ihnen versteckte Engel. Der letzte Sonntag vor den Ferien könnte dann ein Gottesdienst für die Konfis werden – denn sich gottesdienstlich als Konfi-Gruppe zu treffen, ist möglich. Um die Bitten der Konfis aufzugreifen, kann eine Gesprächsphase in den Gottesdienst eingebaut werden. Und dann bringen Sie Eis mit, zweimal ein 10er Pack in einer Eistasche. Stellen Sie es zum Bedienen an den Ausgang hin. Falls die Kontaktsperre sich lockert, können Sie die Gastfreundschaft noch weiter ausgestalten. Dann braucht es vielleicht auch keinen Gottesdienst. Übertreiben Sie mit Essen und Trinken, Tischdekoration und was dazugehört. Nutzen Sie Ihren Garten des Pfarrhauses. Der ist so groß, dass eine lange „Abstandstafel“ reinpasst. Erheben Sie das Glas und sagen Sie: „Liebe Konfis, der Text für die heutige Predigt heißt so: [siehe oben]. Nun dachte ich mir: Wahrscheinlich bin ich gemeint, der Gäste haben sollte und vielleicht könnte es sein, dass unter euch Engel sind. Ihr seid auf Gottes Namen getauft, wie ich auch. Bezogen auf Gott sind wir Christen Brüder und Schwester. Meine Verbundenheit zu euch soll bestehen bleiben, und deshalb seid heute meine Gäste! Auf Euch!“
Pfarrer Dietmar Winter, Studienassistent für Konfi-Arbeit am ptz Stuttgart (Haus Birkach)