Das Thema „Zukunft“ ist für Jugendliche vielschichtig besetzt – zum einen mit Blick auf ihr eigenes Leben, zum anderen aber auch mit Blick auf die Zukunft der Gesellschaft und der Welt, in der sie leben werden. Oft schwingen sorgenvolle oder gar pessimistische Nuancen mit: Was geschieht, wenn ich keinen guten Job finde? Was, wenn die Welt in einigen Jahrzehnten unbewohnbar ist? Was, wenn Kriege und gesellschaftliche Spannungen weiter zunehmen?
Gerade in der Konfi-Zeit sollte Raum dafür sein, diese Sorgen nicht zu ignorieren. Ihnen sollte Raum gegeben werden, ohne sie zu sehr zu gewichten. Dieser Entwurf möchte deshalb Perspektiven eröffnen, in die diese Sorgen eingebettet werden. In einem ersten Schritt spüren die Jugendlichen, dass sie in der Konfi-Gruppe mit ihren Gedanken nicht allein sind. Sie teilen anderen mit, was sie sorgenvoll bewegt. Anschließend erfahren sie in einem „Markt der Zuversicht“ eigenständig und individuell, was anderen Menschen Zuversicht, Mut und Hoffnung gibt: Sie entdecken Bilder, Musik, Texte und Bibelverse, um so idealerweise eigenen Hoffnungsperspektiven auf die Spur zu kommen.
In einem kreativen Abschluss gestalten die Konfis Kartons als Bausteine, aus denen eine Hoffnungswand entsteht. Diese Wand aus Hoffnungsbausteinen der Konfis kann z. B. im Gemeindehaus ausgestellt werden und so der der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sodass ihre Wirkung in die Gemeinde hinaus ausstrahlt.
Als Einführung in das Thema beziehen die Konfis Stellung zu gestellten Fragen (M1).
Ich stelle euch einige Fragen und gebe immer zwei Antworten vor. Jeder Antwort ist eine Position im Raum zugewiesen. Ihr stellt euch bitte zu der Antwort, der ihr am ehesten zustimmt. Ihr könnt euch auch zwischen den Antworten positionieren.
Die Konfis gestalten auf Kartonpapier Bilder, die ihre Sorgen mit Blick auf die Zukunft ausdrücken. Idealerweise wird mit Pastellfarben gearbeitet; so nicht vorhanden, kann auch Wachskreide verwendet werden. Falls es das Setting zulässt, sollte jede*r Konfi an einem eigenen Tisch sitzen, um eine Einzelarbeit zu ermöglichen. Die Tische sollten vorab – insbesondere bei der Verwendung von Pastellkreide – abgedeckt werden.
Wenn wir über die Zukunft nachdenken, tun wir das oft mit gemischten Gefühlen – sowohl was uns persönlich betrifft als auch was die Gesellschaft oder die Welt insgesamt angeht. Wir werden uns heute mit diesem Thema auseinandersetzen.
Gestaltet euer „Fenster in die Zukunft“. Denkt dabei in diesem Schritt vor allem an das, was euch Sorgen bereitet: Wo seht ihr Dinge, die nicht gut laufen? Wo blickt ihr vielleicht hilflos in die Zukunft, wenn ihr an eine Welt in 50 Jahren denkt? Wenn es euch hilft, denkt an folgende Aussagen: „Hier müsste man was tun.“ oder „Hier müsste mal was geschehen.“
Überlegt euch anschließend einen Titel für euer Bild und schreibt ihn auf einen Papierstreifen.
Die Konfis bekommen an Tischen die Materialien bereitgestellt und arbeiten idealerweise in Einzelarbeit.
Nun gehen die Konfis in Kleingruppen (maximal 4 Personen). Im Gespräch sollen sie sich zum einen über ihre Bilder austauschen, zum anderen aber auch erkennen: Ich bin nicht allein mit meinen Gedanken und Sorgen. Andere in meinem Alter machen sich ähnliche Gedanken.
Als Methode zur Gruppenfindung eignet sich eine Zufallsmethode oder z. B. das klassische Durchzählen. Es ist sinnvoll, wenn Konfis, die bei Schritt 2 nebeneinander saßen, nicht in derselben Kleingruppe zusammenkommen. Zu bedenken ist: Falls es keine Einzeltische gibt, entstehen mit hoher Wahrscheinlichkeit ähnliche Bilder bei benachbarten Jugendlichen.
Die Gesprächsführung (möglichst Teamer*innen) sollte insbesondere auf folgende Aspekte eingehen: Könnt ihr die Sorgen der jeweils anderen nachvollziehen? Gibt es Gemeinsamkeiten der Bilder, welche Unterschiede fallen euch auf? Einen Vorschlag für die Gesprächsführung und Gesprächsimpulse für die Gruppen bietet M2.
Die Räume für diesen Abschnitt müssen vor der Einheit vorbereitet werden (s. u.). Es empfiehlt sich, auf die Atmosphäre zu achten und die Räume evtl. etwas abzudunkeln, die Tische oder den Boden mit ausgelegten Tüchern zu gestalten und z. B. mit indirektem Licht zu beleuchten. Idealerweise sollte in jedem Raum mindestens ein*e Teamer*in sein, um die Konfis zu begleiten. In Raum 3 (Kurzfilm) sollte unbedingt ein*e Teamer*in dabei sein.
Ihr habt euch nun über eure Bilder ausgetauscht und darüber gesprochen, was euch Sorgen macht und wo ihr Handlungsbedarf seht. Ihr schaut ja aber nicht nur sorgenvoll und völlig mutlos in die Zukunft. Viele Menschen setzen Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht. Wir haben euch einige Dinge zusammengestellt, die ihr nun erkunden könnt. Es sind Texte, Bilder oder Lieder, die in irgendeiner Weise mit dem Thema Zukunft zu tun haben. Nehmt aufmerksam wahr, was euch begegnet.
Im Plenum werden die Räume kurz vorgestellt:
Es ist sinnvoll, wenn sich die Konfis zu Beginn auf die verschiedenen Räume verteilen und ein Signal vereinbart wird, wann der Raum gewechselt werden soll. Zu entscheiden ist außerdem, ob sich die Konfis in Stille mit den Impulsen auseinandersetzen oder miteinander ins Gespräch kommen dürfen.
Die Konfis gehen mit ihren Eindrücken aus dem 4. Schritt in eine kurze Einzelarbeit. Jede Person bekommt dafür einen Stift und drei DIN-A6-Zettel.
Ihr habt nun viele Eindrücke bekommen. Alle hatten in irgendeiner Weise mit dem Thema Zukunft zu tun und mit der Frage, woraus wir für die Zukunft Hoffnung, Mut und Zuversicht schöpfen können. Schreibt nun auf jeden eurer Zettel einen Eindruck auf: Was gibt dir Zuversicht und Mut für die Zukunft? Es können Dinge sein, die euch gerade begegnet sind – Zitate, Liedzeilen, Bilder oder Bibelverse. Vielleicht sind euch aber noch ganz andere Gedanken gekommen.
Wenn die Konfis fertig sind, werden ihre Notizen in der Mitte gesammelt. Je nach Gruppengröße können sie kurz vorgelesen werden, sie werden aber nicht kommentiert. In großen Gruppen empfiehlt es sich, die Zettel für den Rest der Einheit liegen zu lassen, sodass sie als „stiller Impuls“ auch für die folgenden Kreativphasen sichtbar sind.
In diesem Abschnitt erarbeiten die Konfis „digitales Material“, das sich mit dem Thema Hoffnung, Mut und Zuversicht auseinandersetzt. Diese Materialien werden anschließend öffentlich gemacht, etwa indem sie auf einer Online-Pinnwand wie „TaskCards“ publiziert werden. Im abschließenden Kreativteil (7. Schritt), in dem die Konfis ihre Hoffungsbausteine bauen, werden QR-Codes eingearbeitet, die bei einem Scan auf die Online-Pinnwand verweisen, sodass das Material auch für eine weitere Öffentlichkeit zugänglich wird.
Die Konfis haben die Aufgabe, in Kleingruppen nach „Hoffnungsorten“ Ausschau zu halten, die fotografiert und zusammen mit einem kurzen Satz auf Instagram veröffentlicht werden sollen. Dazu braucht jede Kleingruppe mindestens ein Smartphone. An dieser Stelle bietet es sich an, die Konfis selbst diese Kleingruppen bilden zu lassen.
Sucht nach „Hoffnungsorten“ – wir wollen diese auf einem Instagram-Kanal sammeln. Geht nach draußen und fotografiert Orte, Gegenstände oder Dinge, die euch Zuversicht und Mut für die Zukunft geben. Überlegt euch für jedes Bild, das ihr macht, einen kurzen Satz, der erklärt, warum euch das auf dem Bild Gezeigte Mut gibt und hoffen lässt. Schickt die Bilder an die Gruppenleitung. Achtet darauf, dass keine Personen auf dem Bild zu erkennen sind! Wir treffen uns in 20 Minuten wieder hier.
Ein Instagram-Kanal kann extra für diese Aktion angelegt werden, wie in der Erprobung geschehen (https://instagram.com/dasmachthoffnung). Viele Jugendwerke haben aber bereits bestehende Instagram-Accounts, die man einbinden könnte. Die Jugendlichensollten nicht direktauf den Kanal Zugriff bekommen. Sinnvoll ist es, die Bilder und Sätze an die Gruppenleitung schicken zu lassen, etwa via KonApp, sodass diese dann zentral veröffentlicht werden. Der Instagram-Kanal sollte auf der Online-Pinnwand verlinkt sein. Eine Alternative zu Instagram könnte sein, dass man die Bilder zentral sammelt und anschließend „nur“ auf der Pinnwand veröffentlicht.
Die Konfis haben nun verschiedene Möglichkeiten, sich noch einmal intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dazu gibt es mehrere (kreative) Aktionen, die sie durchführen können. Welche davon sie wählen, liegt in der Entscheidung der jeweiligen Gruppe.
Folgende Aktionen sind zum Beispiel denkbar:
Je nach Gruppengröße muss hier vorab die Verteilung beachtet und ggf. geplant werden. In der Erprobung hat sich gezeigt, dass bei neun Kleingruppen fast alle das Interview oder das Musikstück machen wollten. Hier sollte man klären, wie viele Gruppen für welche Aktionen sinnvoll sind und realistischerweise durchgeführt werden können (z. B. ist die Anzahl potenzieller Passanten zu beachten oder die Verfügbarkeit von Musikinstrumenten). Ggf. werden die Gruppen zugelost, wenn einzelne Jugendliche sich nicht für eine alternative Aktion entscheiden können.
Die Ergebnisse der Aktionsphase werden an die Gruppenleitung geschickt. Die Gruppenleitung lädt diese im Nachgang der Einheit auf die Online-Pinnwand.
An dieser Stelle bietet sich eine Mittagspause an.
Aus all den Elementen der Zuversicht und Hoffnung, die wir nun gesammelt haben und denen wir begegnet sind, werden wir nun ein Gesamtkunstwerk bauen. Jede und Jeder von euch wird einen „Baustein der Zuversicht“ gestalten. Diese Bausteine werden wir später zu einer „Wand der Zuversicht“ zusammenfügen und im Gemeindehaus ausstellen.
Jede*r Konfi erhält einen Archivkarton. In großen Gruppen empfiehlt es sich, die Kartons zusammen mit den Konfis zusammenzubauen (Gruppenleitung macht es vorne vor, alle falten nach). In kleinen Gruppen kann das Falten vorab von den Verantwortlichen bzw. von den Teamern übernommen werden.
Alle Tische werden mit Malerkrepp oder Folie abgedeckt.
Wir gestalten nun Bausteine der Zuversicht. Eure Sorgenbilder kleben vorne auf den Boxen – doch wenn man sie öffnet, tun sich Perspektiven der Hoffnung auf. Deshalb ist eure Aufgabe nun: Gestaltet die Innenseite der Box so, dass sie eure Zuversicht ausdrückt. Was gibt euch Mut, Zuversicht und Hoffnung? Setzt das kreativ um. Denkt dabei an die Impulse, die wir am Vormittag gehört, gesehen und gelesen haben.
Folgender angeleiteter Ablauf hat sich als sinnvoll erwiesen:
1. Klebt den Papierstreifen mit dem Titel eures Bildes oben mittig auf den Deckel eurer Archivbox.
2. Legt das Sorgenbild darüber und fixiert es mit Klebstoff an der oberen langen Kante, sodass das Bild nach oben (!) aufgeklappt werden kann.
3. Anschließend klebt den QR-Code auf die Innenseite des Deckels der Archivbox, sodass er sichtbar wird, wenn man die Box öffnet.
4. Nun beginnt, das Innere der Box zu gestalten. Legt sie dafür so hin, dass der Deckel nach oben hin aufgeklappt werden kann: So wird sie später im Gesamtkunstwerk zu sehen sein.
Es ist empfehlenswert, dass die Gruppenleitung einen zusätzlichen Karton gestaltet, der außen mit Spiegelfolie beklebt und mit dem Schriftzug „Teile deine Hoffnung mit anderen“ versehen ist. Dieser Karton kommt am Ende ins Zentrum der „Hoffnungsmauer“, es werden Stifte und Zettel hineingelegt. So können Besucher*innen des Gemeindehauses nicht nur das Kunstwerk betrachten, sondern es aktiv weiter mitgestalten, indem sie ihre Hoffnungen teilen.
Wenn die Konfis ihre Boxen gestaltet haben, werden sie an dem Ort, an dem sie später im Gemeindehaus stehen sollen, miteinander verbunden. Anschließend wird dem Kunstwerk ein Plakat oder ein Flipchart zur Seite gestellt, das kurz erklärt, worum es sich handelt und was die Betrachter*innen tun können.
Für die Erarbeitung der Sorgenkarten (2. Schritt)
Für den „Markt der Zuversicht“ (4. Schritt)
Raum 1:
Raum 2:
Raum 3:
Raum 4
(Sakralraum oder ein anderer geeigneter Raum):
Für die Aktionsphase (6. Schritt)
Für die Herstellung der Hoffnungsbausteine
[1] Mögliche Quellen: Ulrich Graf / Wolfgang Ilg, Sinnbildbox, ejw buch+musik, 2017. // Ulrich Graf / Wolfgang Ilg, Sinnbildbox 2, ejw buch+musik, 2020. // 80 Bild-Impulse für Religion und Ethik, Verlag an der Ruhr, 2012.
A1: Bibeltexte als Audio (Zum Download bitte die drei Punkte rechts klicken, dann: „Herunterladen“)
Mit ❤ gemacht von der anKnüpfen-Redaktion
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