Wem ging es nicht schon so: Man redet über einen Bekannten und merkt nicht, dass der die ganze Zeit hinter einem steht. Man fühlt sich dumm und tollpatschig, möchte am liebsten nur noch flüchten. Schamempfinden ist bei jeder Person unterschiedlich: Was für den einen „völlig normal“ ist, empfindet die andere als völlig daneben. Gleichzeitig zeigt ein Blick auf Social-Media-Plattformen, dass die Tendenz zur Selbstentblößung längst zum Massenphänomen geworden ist.
Das Thema Scham steht im Mittelpunkt von Schatten und Licht 1/2022, den Nachrichten aus der Evangelischen Gesellschaft (eva). Es dient als Grundlage für einen Unterrichtsentwurf.
Die Materialien für den Religions- und Konfirmandenunterricht sind ein Angebot für Lehrkräfte und Schüler. Sie geben Einblick in die diakonische Arbeit und passen zum baden-württembergischen Bildungsplan für den Religionsunterricht der Sekundarstufe I.
Im Bildungsplan 2016 wird für die Klassenstufe 7/8 in der Dimension „Welt und Verantwortung“ gefordert, dass Schülerinnen und Schüler Ursachen von Konflikten analysieren und Perspektiven für konstruktive Lösungen aufzeigen können. Ziel ist es, sie für das Thema „Scham“ zu sensibilisieren und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, welche Auswirkungen es auf das soziale Zusammenleben hat. Dies schafft dann auch Verbindungen zur Dimension „Mensch“, bei der die Frage nach Identität, Selbstbild, Fremdwahrnehmung und Rollenzuschreibungen im Fokus stehen soll.
Autoren dieses Unterrichts-Entwurfs sind Pfarrer Markus Arnold, Referent beim Dekan in Tuttlingen, und Tobias Haas, Studienrat am Kepler-Gymnasium Freudenstadt.