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Konfis machen Gottesdienst

Andreas Behr erfindet das Rad nicht neu, aber er zeigt an seinen Beispielen schlüssig, dass der Gottesdienst den Konfis nur dann nicht fremd bleibt, wenn sie ihn mit-machen und selbst-machen. Der zentrale Gedanke des Konzeptes ist: „Konfer entlang des Gottesdienstes“.

Der Autor beschreibt seine Arbeitshilfe als eine Schatzkiste: So bezeichnet er seine Sammlung von Ideen aus 15 Jahren Gemeindearbeit, wobei sie nicht nur der eigenen Kreativität geschuldet sind, sondern auch durch die Mitarbeit von Teamer*innen entstanden sind.

Sein Arbeitsheft folgt einem schlüssigen Aufbau: Im Prolog geht es um die Theorie, wie Konfis an den Gottesdienst herangeführt werden, dann folgen zwei Hauptteile mit Bausteinen und Konzepten.

Andreas Behr erfindet mit seinem Ansatz das Rad nicht neu, aber er zeigt an seinen Beispielen schlüssig, dass der Gottesdienst den Konfis nur dann nicht fremd bleibt, wenn sie ihn mit-machen und selbst-machen. Der zentrale Gedanke des Konzeptes ist, im Unterricht nicht die traditionellen Themen als Blöcke zu behandeln, sondern den Gottesdienst selbst als Leitfaden der Unterrichtsstruktur zugrunde zu legen: „Konfer entlang des Gottesdienstes“. Dabei dienen die liturgischen Abschnitte des Gottesdienste als Aufhänger der einzelnen Unterrichtsstunden, die klassisch als 90-Minuten-Einheiten am Mittwochnachmittag gehalten werden: Auf die erste Stunde „Begrüßung“ folgt die zweite Unterrichtseinheit „Psalmen“, dann „Eingangsliturgie“ usw. Die traditionellen Themen ordnen sich somit dem Aufbau des Gottesdienstes unter. Passend zum Konzept findet der größte Teil des Unterrichtes im Kirchenraum statt. Außerdem werden regelmäßig in der Gruppe die erlebten Gottesdienste besprochen und reflektiert.

Im ersten Hauptteil wird dieses Konzept schlüssig und ausführlich erarbeitet, wobei die einzelnen Einheiten nicht bis ins Detail vorgegeben werden, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass sich jede Konfi-Gruppe anders zusammensetzt und die Einheiten entsprechend angepasst werden sollen. Dies mag jene Leser*innen enttäuschen, die gern nach einem fertigen Rezept arbeiten, lässt andererseits aber viel kreativen Freiraum, die Vorschläge als Blaupause zu nutzen für ein eigenes Konzept.

Im zweiten Hauptteil gibt es (sozusagen als Zuschlag) eine Sammlung von Vorstellungsgottesdiensten. Zugrunde liegt jeweils ein Wochenendseminar, an dem die Konfi-Gruppe gemeinsam Texte und Materialien für den Gottesdienst erstellt. So werden sieben ausgeführte Vorstellungsgottesdienste zu biblischen Leitmotiven dargestellt – diesmal wirklich als ausgearbeitete Entwürfe mit Gottesdienstablauf und allen Texten und mit Bildbeispielen der kreativen Umsetzung. Zunächst kommen wie im ersten Hauptteil Bausteine und Anregungen, wie das Gottesdienstthema im Seminar erarbeitet werden kann, dann folgen die Beispielgottesdienste.

Mein Fazit: Dieses Buch lohnt die Anschaffung. Es macht Spaß, darin zu blättern, sich mit diesem neuen Ansatz zu beschäftigen, und es macht Lust, den Gottesdienst als Leitmotiv und Struktur für ein Unterrichtsjahr aufzugreifen und auszuprobieren. Vielleicht kann so der Gottesdienst von der Konfi-Gruppe nicht als eine fremde Welt der Älteren, sondern als Teil ihres Christseins erfahren werden. Einen Versuch ist es allemal wert.


Andreas Behr, Konfis machen Gottesdienst. Konzept, Methoden, Vorstellungsgottesdienste, Loccumer Impulse 21, Loccum 2021, 162 S., 17,80 Euro

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